AW: Der Tümpeldoktor war da
Hi Alex!
Die doch dürftige Reduktion des PO4-Gehaltes lässt mich schließen,
dass du doch nicht 7/8 des Wassers gewechselt hast, sondern vielleicht "nur" 3/4.
Ich würde jedoch versuchen, jedesmal soviel wie möglich (sprich ALLES) zu wechseln,
denn selbst mit 7/8 würdest du nur (idealisiert) 40 mg/l auf 5 mg/l reduzieren,
beim zweiten Wechsel auf 625 µg/l, beim dritten auf 80 µg/l
und erst beim vierten (!) Wasserwechsel wärst du auf den gewünschten 10 µg/l!
Die Kosten dafür würde ich (wie die Messwerte) protokollieren
und den Gartenkünstlern, die das verbrochen haben, von der Rechnung abziehen.
Das Vertrocknen der Pflanzen kannst du einfach verhindern, indem du einen Rasensprenger aufstellst,
was den erwünschten Spüleffekt noch verbessert.
Ich halte es ziemlich für ausgeschlossen, dass das Phosphat aus dem Teichboden ausgeschwemmt wird,
denn das ist suuuper wasserlöslich - drum ist es ja auch im Waschmittel und auch im Cola drin
und hast du da schon mal einen Bodensatz gesehen? Nö.
Das mit dem Terrassenöl könnte vielleicht sein,
wobei ich sagen muss, dass das eine mehr als unglückliche Konstruktion ist:
Die Holzschutzmittel sind (sofern sie nützen) sehr giftig (ungiftige nützen im Freien nicht)
und sowas sollte weder in den Teich tröpfeln, noch will ich drauf bloßfüßig rumlaufen.
Ich habe meine Terrasse, Brücke und Randweg deshalb aus Lärche gebaut
und nie gestrichen.
Das PO4 mit Kalk zu fällen, ist für dich sicher eine verführerische Lösung,
funktioniert auch prinzipiell, aber ich will dich davor warnen:
DANN liegt´s nämlich wirklich am Boden und spielt ZUNÄCHST nicht mehr mit.
So lässt es sich jedoch durch´s Wasserwechseln nicht mehr entfernen,
aber die Natur ist erfinderisch und manche Pflanzen (Fadenalgen) schaffen es,
das wasserunlösliche Calziumphosphat aufzuknacken und zu verwenden
und damit ist das wieder im Rennen.
Meiner Meinung nach ist das nur sinnvoll, wenn der PO4 nur ein wenig zu hoch ist
und nicht so katastrophal wie bei dir.
Die Reaktionsgeschwindigkeit sollte grundsätzlich hoch sein (Ionenreaktion!),
hängt aber natürlich von der Durchmischung des aufgeschlämmten Kalks im Teich ab.
(Ich würde das in einer Gießkanne aufschlämmen und mit dem Brausekopf verteilen.)
Ein bissl verwundern mich deine Wasserwerte:
Um den Leitwert zu interpretieren, müsstest du uns noch den des Füllwassers verraten
und dass der pH bei 7 liegt, ist zwar super, aber bei einer KH von 12 mehr als ungewöhnlich!
Um den pH machert ich mir auch keine Sorgen - auch nicht mit dem Kalk.
P.S.: Schöne Anlage - vom Konzept meiner sehr ähnlich,
aber nicht nur aber besonders wenn du darin schwimmen willst,
wird die steile Schotterböschung unaufhaltbar nach unten rutschen!