extrem hoher Phospatwert - Ursachenforschung und Abhilfe schaffen

AW: extrem hoher Phospatwert - Ursachenforschung und Abhilfe schaffen

Hi

Eine preiswerte Möglichkeit für permanenten Wasserwechsel mit salzarmem Wasser, ist, Regenwasser direkt vom Dach in den Teich zu leiten. Er kann dann evtl. zwar überlaufen, wenn man ihm dafür eine ein paar qm große, flache Kuhle schafft, kann man diese mit Pflanzen besetzen, die wechselfeuchte Verhältnisse schätzen oder tolerieren: z.B. Pflanzen aus Straßengräben.

MfG.
Wolfgang
 
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Hallo Alex.

Dann entnimm doch mal etwas Substrat, pack es in einen Eimer und quirle es mal richtig mit Wasser durch. Steigt der Wert dort auch an, hast Du die Quelle.
Sollte in den Behältern? unters. Substrat verwendet worden sein, müßtest Du eben aus jedem Topf (falls es Töpfe sind - wieso eigentlich Töpfe?) eine Probe nehmen und testen.
Handelt es sich dabei um Erde oder etwas Lehmig/Sandiges?

Man kann Pflanzen auch frei im Teich auspflanzen. Außer Seerosen vielleicht, weil die sich im Topf/Eimer besser händeln lassen.
 
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Also es gibt doch noch einen Hoffnungsschimmer. Mir ist zum Wochenende aufgefallen, dass sich die Algen nicht mehr gar so schnell entwickelt haben wie bei den zuvorigen Wasserwechseln. Also habe ich mich jetzt gleich nochmal an das Testen des Phosphatwerts gemacht.

Und siehe da, der Wert wurde besser! - Es ist zwar noch immer zu viel drinnen, aber die Testlösung wird schon weit nicht mehr so dunkelblau wie kurz nach dem Wasserwechsel. Möglicherweise ist kurz nach dem Neubefüllen die obere Wasserschicht, von der ich die Wasserprobe entnommen habe aus irgendeinem Grund phosphathaltiger und das ganze hat sich in der Zwischenzeit wieder besser durchmischt?

Habe mir jetzt einen etwas unsensibleren Phosphattest aus dem Internet bestellt, da das mit der Verdünnerei nicht wirklich gut abzulesen ist. Ich erhoffe mir von diesem Test dann eine genauere Messung für meinen hohen Phosphatgehalt. Mit dem sensiblen gemessen und verdünnt, würde ich meinen aktuellen Wert so auf 4mg/l schätzen.

Auch die Biologie scheint sich jetzt wieder einzustellen. NO2 ist wieder im grünen Bereich, NO3 zur Zeit nicht nachweisbar. - Wo das vor einer Woche gemessene NO3 hingekommen ist weiß ich nicht!? - Eventuell auch in der oberen Wasserschicht zu viel gemessen und wurde nun durchmischt?

Jedenfalls lassen die neuen Messwerte Hoffnung aufkommen, dass es doch in die richtige Richtung geht. Habe nun mal 1 Liter JBL PhosEx Pond (Eisenbasierend) in den Teich gekippt und werde beobachten, wie sich der Po4 Wert so weiter entwickelt...
 
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Hi

Man kann Phosphat auch mit Eisensalzen "eliminieren", da Eisenphosphat sehr schwer löslich ist. Das sinkt zu Boden und kann nur von den Wurzeln, die Citronensäure ausscheiden können der Pflanze wieder zugänglich gemacht werden.

MfG.
Wolfgang
 
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Hi Wolfgang!

Man kann Phosphat auch mit Eisensalzen "eliminieren", da Eisenphosphat sehr schwer löslich ist. Das sinkt zu Boden und kann nur von den Wurzeln, die Citronensäure ausscheiden können der Pflanze wieder zugänglich gemacht werden.

Das Mittel von JBL basiert glaube ich auf einer Eisenlösung. Was genau es ist, weiß ich leider nicht, irgend ein Eisenchlorid, bzw. Eisenchloridsulfat. Bin gerade dabei meine Po4-Messung zu verfeinern, damit ich besser ablesen kann, um wieviel sich das Po4 bei welcher Maßnahme ändert.


in der Zwischenzeit habe ich auch einen recht interessanten Beitrag zur Phosphatfällung auf Wikipedia gefunden, wo das wirklich super erklärt ist. Mit welchen Mitteln es klappt und was genau daraus resultiert: http://de.wikipedia.org/wiki/Phosphatfällung#Chemische_P-F.C3.A4llung.

Da die Po4-Messung für mich extrem schwer abzulesen ist (eigentlich bleibt die Farbe blau, nur die Intensität ändert sich etwas) habe ich mir jetzt eine kleine Vorrichtung gebastelt, die das für mich erledigt. Auf der einen Seite wird blaues Licht reingeschickt, die geht durch den Messbecher mit der Po4 Testlösung und auf der anderen Seite wird gemessen, wieviel Licht rausgefiltert wurde. So kann ich jetzt zumindest mal recht genau Änderungen messen und kann sagen, ob Maßnahme "x" was bringt oder nicht.

1 Liter JBL PhosExPond hat jetzt zumindest mal nach 24h Messwerttechnisch nichts gebracht, die Werte sind gleich geblieben. Obwohl sich aber auf der Teichfolie einiges an braunen Flankerln (FePO4?) abgesetzt hat.

Bevor ich noch meinen Po4-Messer gebastelt habe, hatte ich es zuvor auch nochmals mit 400g Calciumhydroxid versucht. Hier wurde die Messlösung nach 24h deutlich heller, was mich von ca. 4mg/l auf mittlerweile unter 2mg/l runtergebracht hat.

Irgendwo habe ich auf Wikipedia auch interessante Informationen bzgl. der Löslichkeit der Endprodukte durch die Phosphatfällung gefunden, finde das leider gerade nicht. Werde den Link hier noch posten, sobald er mir wieder unterkommt.

Meine weitere Taktik sieht jetzt vor, dass ich noch etwas mit dem JBL PhosEx und Calciumhydroxid rumexperimentiere, danach möchte ich bei Regenwetter den Teich nochmals völlig leerpumpen, damit ich die gefällten Chemiekalien herausbekomme und dann "schau ma mal weiter" ;)

LG
 

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Hi Alex!
Ein Freund, Anton Gabriel (den findest du vielfach im web!) hat so ein Low-cost-Photometer perfektioniert;
google mal danach, vielleicht kannst du Ideen davon verwenden!

Die ganzen Phosphatfäller funktionieren prinzipiell nach dem gleichen Prinzip:
Das Wasser wird mit einer Verbindung in Kontakt gebracht, die Calzium- oder Eisenionen enthält.
Es erfolgt eine Ionenraktion, wobei sich das Phosphat an das Calzium- oder Eisenion hängt,
was ein (im alkalischen Milieu) kaum lösliches Metallphoshat ergibt:
Das fällt dann als feiner Schlamm aus.

Die Calzium- oder Eisenionen kann man jetzt mit verschiedensten Methoden einbringen:
Gelöschter Kalk (Calziumhydroxid) und Eisenhydroxid sind praktisch nicht löslich.
Ersteres wird einfach in einer Gießkanne aufgeschlämmt und schön verteilt;
letzteres wird meist granuliert eingesetzt, weshalb man es irgendwie in den Filterkreislauf integrieren muss.
(Die Oberfläche ist ungünstigerweise kleiner, aber dafür kann man dann das Phosphat mitsamt dem Granulat entfernen.)
Beide hinterlassen Hydroxidionen im Wasser und erhöhen damit den pH-Wert,
was in diesem und insbesonders DEINEM Fall wünschenswert ist.
Eisensulfat hinterlässt Sulfat, was biologisch relativ egal ist
und am billigsten kommt Eisenchlorid (wie man´s zum Printätzen nimmt),
was nicht nur (ungünstigerweise) den pH-Wert senkt,
sondern auch Chlorid hinterlässt, was für die Pflanzen nicht sooo toll ist.

Die JBL kochen auch nur mit Wasser:
Irgendetwas in DIESER Richtung muss auch in deren Zaubermittelchen drin sein,
nur weil man nicht weiss, was und wieviel,
kann man´s nicht rechnen und muss der Anleitung glauben :beten
... und zahlen. (Du halt nicht.)
 
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Servus Peter!
Hab mir das Projekt von Herrn Gabriel eben angesehen. - Witzig, er ist auch Hobbyastronom ;) Er macht im Prinzip mit seinem Fotometer das selbe wie ich. Auf der einen Seite leuchtet er mit einer Led, auf der anderen Seite mißt er, wieviel Licht noch ankommt. - Er hat dies allerdings rein Analog aufgebaut (sein Projekt ist auch schon etwas älter - 1998). - Ich habs nicht so mit Analogtechnik und hab mich hier auf 4 Analoge Bauteile (2 Widerstände, 1 blaue LED und einen Fototransistor) beschränkt und mache die ganze restliche Auswertung mit einem Microprozessor, - da bin ich mehr daheim. Auch ist hier die Kalibrierung weit einfacher als Analog. Bauteilekosten keine 30€.

Das Teil funktioniert recht gut. Einziges Problem ist im untersten PO4-Bereich, wo sich Meßlösung fast nicht mehr verfärbt. Da müsste ich vermutlich noch justieren. Für meinen jetzigen Zweck, zwischn 0,1 und 4mg/l genau messen zu können reichts jetzt aber mal vorerst.

Habe gerade den Teich wieder mal gemessen, der PO4 Wert ist seit gestern sogar wieder etwas gestiegen und ich bin momentan wieder auf 1,80.

Die nächsten Tage sollte ich 5kg reines Calciumhydroxid bekommen. (~22€ auf ebay) also ca. die 40-fache Menge die ich theoretisch benötige um meine ca. 60 verbliebenen Grämmer Po4 zu binden. Ich denke damit sollte ich dann wirklich deutlich herunterkommen. Werde das mal in 500g Portionen dem Teich zuführen und guggen was mit den Werten so passiert. Zum Glück hab ich zur Zeit durch die Neubefüllungen einen passablen KH Wert und kann hier etwas experimentieren :)

Wie wars beim großen Teich? Ich hoffe keine Po4 und Algenprobleme? ;)
 
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Hi Alex!
Ich hab meinen Kalk im Baustoffhandel gekauft
(5 kg um 5 € - ich Verschwender, aber ich wollte keine 25 kg rumstehen haben)
und dann gibt´s findige Leute, die im Ebay die Großpackung abfüllen
und zigfach überteuert verkaufen - Hut ab vor solcher Geschäftstüchtigkeit!

1,8 mg PO4 ist zwar immer noch schlimm, aber schon am richtigen Weg! :oki

Der große Teich ist phosphatarm,
die Pflanzen im Korallenriff befinden sich überwiegend als Zooxantellen IN Tieren.
Auch hübsch!
 
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Der große Teich ist phosphatarm,
die Pflanzen im Korallenriff befinden sich überwiegend als Zooxantellen IN Tieren.
Auch hübsch!

Also ich denke, wenn ich meine Po4 Probleme mal im Griff habe, dann könnte ich mich auch einem Korallenriff widmen. Sowas macht sich sicher gut im Gartenteich und Kalk ist ja dann auch jede Menge drinn. Die Goldfische müssen dann halt in die Regentonne... ;)
 
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Ein Korallenriff im Gartenteich wäre wirklich etwas Neues,
aber sicher schwierig und teuer zu betreiben!

Die Goldfische würde ich sowieso nicht in die Regentonne tun, sondern in eine Halászlé:
Deren Farbe harmoniert bestimmt prima mit dem Paprika!
 

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