AW: Gartenfex sein Gartenteich mit "Chefin"
Hallo Sepp!
Zuerst einmal Gratulation zur Entscheidung, in deinen Teich auch GROSSE Lebewesen reinzulassen:
Das ist absolut superangenehm, in den eigenen Teich hüpfen zu können,
ohne dass einem nachher die Augen brennen und die Haut spannt wie beim Schwimmbecken!
In einen (Schwimm-)Teich DEINER Größe kannst du aber nicht nur
Stichlinge und
Moderlieschen einsetzen;
da machert sich auch - wenn´s einheimisch sein soll - z.B. ein Elritzenschwarm (Phoxinus) gut!
Auch die von Helmut empfohlenen Notropis chromosomus sind toll geeignet
und machen bei einem Zuchterfolg vielen anderen Kollegen Freude.
Von Karpfen (bzw.
Koi) und in gewissem Maße auch Goldfischen aller Art würde ich dir abraten,
da die durch Gründeln immer den am Boden liegenden Schlamm aufwühlen.
(Ja, liebe Koi-Fraktion, ich weiss: Wenn man den Teich klinisch rein hält,
nur 1x pro Stunde den gesamten Teichinhalt durch einen komplexen Filter pumpt
und mit ein bisserl mit UVC, Ozon und ein paar Chemikalien arbeitet,
ist das Wasser trotzdem klar!)
Durchaus überlegenswert wäre auch, temperaturtolerante "Aquarien"-Fische einzusetzen,
was vielfach mit tollem (Zucht- und Aufzucht-)Erfolg getan wird.
(Da gibt´s ein paar Themen hier im Forum, allerdings eher in Richtung Miniteich.)
Im Spätherbst werden die dann abgefangen (Reuse, Daube oder elektrisch)
oder könnten vielleicht sogar im Teich überwintern.
Aufgrund ihres im Frühjahr später anspringenden Metabolismus
werden sie aber sehr leicht im Magen eines anderen Tieres landen.
Die Finger lassen solltest du von diversen Raubfischen, ganz besonders von nicht heimischen:
Sonnenbarsch und
Zwergwels entvölkern erfolgreich deinen Teich von Kleintieren
und entwickeln sich zu einem Entsorgungsproblem,
denn in die Natur entlassen darf man die auf keinen Fall!
Dass man beim Schwimmen an die Fische "anstreift" wird sicher nicht passieren
- die halten immer einen Respektabstand.
Was die
Muscheln betrifft, irrt Helmut (den ich sehr schätze) allerdings - es ist genau umgekehrt:
Die Bitterlinge brauchen die Teichmuscheln zur Fortpflanzung,
in die sie mit einer erstaunlich langen Legeröhre ihre wenigen, aber großen Eier legen.
Wenn das nur ein paar Eier sind, werden die Muscheln dadurch zwar nicht wirklich geschädigt,
findet das aber trotzdem nicht nett und rächen sich an der Gemeinschaft ALLER Fische,
indem sie ihnen IHRE zahlreichen Nachkommen in Form von schmarotzenden Glochidien auf den Pelz heftet.
Das ist nicht gerade das, was man sich unter einer Symbiose vorstellt
und KANN in beengten Gartenteichen zu Problemen durch diese Ektoparasiten führen.