Hallo Monili,
ich denke, das Problem mit wuchernden Pflanzen und Teichschlamm hatten hier im Forum schon viele. Man lernt im Lauf der Jahre durch Probieren oder neudeutsch "Learning bei Doing" das ein- oder andere hinzu. Manches erweist sich dabei auch als "Sackgasse" und nicht praktikabel.
Ich persönlich verzichte nicht auf
Seerosen (wenigstens eine wegen meiner begrenzten Teichgröße), aber diese kommt unbedingt in einen Pflanzkorb und wird vor Einsetzen der kalten Jahreszeit kurz geschnitten, da die welkenden Blätter doch die Wasserqualität beeinträchtigen würden. In der Vergangenheit hatte ich schon mehr dieser Pflanzen - die blühten auch wirklich schön mit maximal über 15 Blüten - sie verdeckten aber fast die ganze Wasseroberfläche, so dass ich die Fische kaum sehen konnte und auch mit dem Füttern nicht mehr richtig klar kam. Erwähnenswert ist allerdings, dass Seerosen eine stärkere Wasserströmung nicht so mögen.
Meiner Erfahrung nach wachsen - besser wuchern - die meisten Teichpflanzen mehr als die teilweise verwandten "Trockenpflanzen". Deshalb setze ich mittlerweile keine Wasserpflanzen mit Wurzeln frei in den Teich ein, sondern prinzipiell nur noch in Pflanzkörbe. Z. Zt. experimentiere ich gerade mit wenig Teicherde und mehr Kies im oberen Bereich des Korbes. So wird zumindest weniger Erde ausgeschwemmt und die Körbe bleiben an der Stelle. Ich bin gespannt, ob die Pflanzen genug Nährstoffe direkt aus dem Wasser aufnehmen können. So ganz sicher bin ich ehrlicherweise nicht.
Als gute Unterwasserpflanzen habe ich das
Quellmoos für mich entdeckt. Dieses wächst aber glaublich am besten in einer leichte Strömung. Auch die
Papageienfeder finde ich interessant, ich glaube aber diese ist mehr für mittlere Wassertiefen (bis ca. 50 cm) geeignet. Es gibt auch noch eine "Lampionalge" (bin mir mit dem Namen nicht mehr sicher), die wächst bei mir allerdings nicht gut. Hat mit einer "gängigen" Alge nichts zu tun. Ist wohl auch für Tiefen von 20 - 40 cm geeignet, aber bei mir tut sich nicht viel
((. Ebenfalls für mittlere Tiefe (ca. 40 cm) hat sich bei mir das
Hechtkraut bewährt. Dies blüht recht nett und wuchert über Jahre gesehen zwar auch, lässt sich aber im Korb beherrschen und kann geschnitten und geteilt werden. Ähnlich, wenn auch wüchsiger ist der
Froschlöffel und das
Pfeilkraut (alle zwischen 30 und 50 cm Wassertiefe). Es gibt noch viele mehr - in den Internet-Gartenhandlungen werden mehr, manchmal auch exotisch wirkende Pflanzen angeboten, die allerdings manchmal nicht winterhart sind, von denen habe ich die Finger gelassen, da es mir zuviel Action ist, diese jeden Herbst herauszuholen und passend zu überwintern. Wichtig finde ich immer, dass die Pflanzenbeschreibung in Bezug auf Wassertiefe, Sonne oder Schatten angegeben ist.
Für den Teichrand gibt es Teichbunge (auch in etwas tieferes Wasser), Sumpf-Vergissmeinnicht,
Pfennigkraut (wächst auch ins Wasser)
Sumpfdotterblume oder wenns höher sein soll, auch
Blutweiderich (blüht ziemlich lange und wird von Bienen geliebt),
Wasserminze, Sumpfschafgarbe... Es wird auch immer wieder wegen der Wasserqualität empfohlen
Schilf,
Seggen oder andere
Gräser zu pflanzen. Ich habe mich wegen der oft sehr wucherfreudigen Pflanzen noch nicht an diese herangetraut;o(((. Es gibt noch die
Blumenbinse, die zumindest auf den Bildern schön blüht. Ich habe mit dieser Pflanze kein Glück - von Blühen gar nicht erst zu reden. Die einheimische gelbe Sumpfiris (auch für flaches Wasser) ist bei mir relativ stark gewachsen und hat auch schön geblüht, die blauen "Vettern" aus dem Ausland waren nicht so erfolgreich.
Als Unterwasserpflanzen ohne Wurzeln sind die
Wasserpest und glaublich das
Hornkraut geeignet. Diese wachsen allerdings sehr üppig, können aber dadurch, dass sie frei "fluten" auch wieder rausgefischt und gekürzt werden.
Alternativ um das Ganze besser im Auge zu habe, kämen auch Schwimmpflanzen in Frage. Hier sind die winterharten Wasser-
Aloe und der einheimische
Froschbiss (nicht der amerikanische, der lebt nur eine Saison) zu nennen. Beide tauchen im Winter komplett ab oder überwintern mit einer speziellen Sprosse auf dem Grund und tauchen im Frühjahr wieder auf. Ableger lassen sich bei der Aloe entfernen oder zusätzlich einsetzen. Es gibt auch eine Wasserlinsenart, die nicht den ganzen Teich bedeckt, sondern knapp unter der Wasseroberfläche im Verbund (und nur moderat) wächst. Leider weiß ich den genauen Namen gerade nicht mehr. Die anderen kleineren Schwimmpflanzen wie diverse Schwimmfarne sehen zwar manchmal recht nett aus, haben aber alle eine ziemlich große Fortpflanzungsrate und können eine große Fläche bedecken. Ok, kann man abfischen oder sie werden von manchen Fischen (z. B. Rotfedern - die können aber über 20cm lang werden) gefressen. Angeboten wird auch oft die
Muschelblume oder
Wassersalat (sieht auch so ähnlich aus;o) sowie die Wasserhyazinthe, die bei mir auch nur auf der Abbildung so schön blüht.-(((, aber diese beiden sind nicht winterhart.
So falls Du Dich bis hierher durch meinen langen "Erguss" gekämpft hast, hast Du einerseits meinen Respekt und mein Mitgefühl, aber andererseits wirst Du feststellen, dass die Angebote im Netz bezüglich Wasserpflanzen noch viel umfangreicher sind. Leider kann man nicht immer alles glauben, was in der Beschreibung steht.
Meine Angaben hier sind - wie es so schön heißt - nach bestem Wissen und Gewissen. Ob sie aber immer objektiv richtig sind und bei anderer (vor allem besserer Pflege;o) auch so "funktionieren" kann ich natürlich nicht garantieren. Ich nehme an, dass Dir andere Forenteilnehmer bessere und fundiertere Hinweise geben können. Falls ich falsch liegen sollte, habe ich mich psychisch schon auf die "visuellen Prügel" der wahren Teichprofis eingestellt.
Langer Rede kurzer Sinn: Die meisten Teichpflanzen neigen zum Wuchern - aber die Erfahrung haben bestimmt schon die meisten von uns gemacht;o))))). Nicht den Mut verlieren.