AW: Graureiher im Winter - füttern ?
Guten Abend allseits
Zuerst muss ich an dieser Stelle betonen, dass ich seit Kindesbeinen begeisterter und sehr aktiver Angler bin (stehe durchschnittlich rund 50 x pro Jahr am Wasser). Dies nur damit klar ist, welchen Hintergrund ich habe.
Das ist nicht dein Ernst , du willst den schlimmsten Invasoren der letzten Jahrzehnte zufüttern ?
Das kann ich beim allerbesten Willen nicht verstehen ,da kannst du ja gleich Waschbären und Ochsenfrösche unterstützen...
Wie gesagt, wenns nach mir geht, brauchts im Prinzip gar keine Fütterung von Wildtieren. Es gibt ohnehin nur sehr wenig Winter, die Tierpopulationen wirklich stark dezimieren. Und wenn dann mal so einer kommt, ist dies durchaus als natürlich zu betrachten.
Meine Aussage sollte nur darlegen, dass der Graureiher nicht zwingend auf Fische angewiesen ist und es für ihn daher nicht so tragisch ist, wenn Gewässer zufrieren. Da ist es für Vogelarten, die - wie der Kormoran - fast nur Fische fressen, weitaus schlechter. Wenn schon, müsste man daher an die Fütterung dieser Arten denken.
Deine Worte sind aber ehrlich gesagt nur Anglerblödsinn (sorry, klingt vielleicht etwas hart, aber gerade ich als Angler weiss, wie viel Stumpfsinn auch in unseren Kreisen verbreitet wird). Erstens ist der Kormoran kein Invasor, sondern eine seit jeher einheimische Tierart, deren Bestände sich erfreulicherweise stark erholt haben (ich wünschte, es wäre mit allen anderen Tierarten auch so!). Die Theorien gewisser Anglerkreise, dass der Kormoran nicht heimisch sei, ist schlicht falsch. Fakt ist, dass der Kormoran bereits im 19. Jahrhundert in Mitteleuropa als Brutvogel nachgewiesen wurde, bevor man ihn ausrottete. Solche Nachweise liegen namentlich aus Brandenburg, aber auch aus Österreicht vor. Auch in alten, deutschsprachigen Tierchroniken liegen gute Kormoranbeschreibungen vor (aus dem 16. Jahrhundert). Den Kormoran mit Waschbären oder Ochsenfröschen zu vergleichen, zeugt von grossem Unwissen und ist absolut unsachlich.
Auch Graureiher gibt`s mittlerweile im Überfluß , die Bestände sind im Vergleich zu den 70ern mehr als verzehnfacht und sicher an der Grenze des Verträglichen angekommen. Also auch hier bitte keine Unterstützung solcher Arten , die durchaus andere Arten an den Rand der Ausrottung bringen könnten.
Wo hat denn bitte schön der Graureiher andere Arten an den Rand der Ausrottung gebracht? Bitte handfeste, zitierfähige Belege dafür vorlegen! Sonst ist das nämlich nur das übliche Geschwafel...
Hexe_Mol schrieb:
also ist es wohl gar nicht so unüblich, dass graureiher den winter hier bei uns verbringen und wohl mehr oder weniger zufall, dass eben bei uns bisher noch keiner überwintert hat.
1000 dank für den hinweis! ich hatte wirklich den eindruck, er hätte quasi "vergessen mit nach süden zu
fliegen", aber dem ist dann ja wohl nicht so.
Es ist völlig normal, dass nur ein Teil der Graureiher im Winter wegzieht. Der Anteil der ziehenden Vögel ist nicht überall gleich hoch. Nach meinen Beobachtungen ist der Anteil der Tiere, die ziehen, bei uns sogar ziemlich gering.
Bezüglich Winterfütterung ist es natürlich schon so, dass nicht alle Experten einer Meinung sind (das sind sie sowieso nie). Aber es gibt durchaus diverse Untersuchungen, die zeigen, dass Fütterung weit mehr Probleme verursacht als sie löst. Das gilt natürlich einerseits für Schalenwild, aber teilweise auch für die heimische Vogelwelt.
LG
David