Hobby Pflanzenzucht

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Hobby-Pflanzenzucht

Hallo,

ich möchte hier einmal das Thema Pflanzenzucht (nicht Pflanzenvermehrung) anfangen. Bis auf die Seerosen und Schwertlilien sind unsere Teichpflanzen züchterisch noch kaum bearbeitet worden, dabei gäbe es reichlich zu tun. Dem Profi fehlt dafür die Zeit (es ist auch wenig lukrativ), aber für den Hobbyzüchtern tun sich ungeahnte Möglichkeiten auf.

Züchtung ist vor allem eine Frage der Menge. Ein einzelner Züchter erreicht nur sehr wenig, denn er kann jedes Jahr nur eine begrenzte Anzahl von Kreuzungen durchführen. Wenn sich aber sehr viele Menschen mit der Züchtung einer bestimmten Pflanze befassen, dann gibt es viel schneller große Erfolge. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist die Taglilie (Hemerocallis): in den letzten 20 Jahren wurden dort vorher für unmöglich gehaltene Formen und Farben erzüchtet - überwiegend von Hobbyzüchtern. Das müsste auch bei den Teichpflanzen möglich sein, und hier wird es noch schneller Erfolge geben weil eben bisher noch kaum gezüchtet wurde.

Der einfachste Weg bei der Züchtung von Pflanzen ist die reine Auslese. Dabei führt der 'Züchter' keine gezielten Kreuzungen durch, sondern sät nur jede Menge der Samen aus die er von seinen Pflanzen gewinnt. Die Jungpflanzen behält er bis zur Blüte um zu sehen ob eine davon irgendwie von den Mutterpflanzen abweicht. Die allermeisten Pflanzen werden identisch sein, aber ab und zu findet man eine spontane Mutation, einen Glückstreffer, der die weitere Vermehrung wert ist. Am häufigsten werden variegate Pflanzen spontan auftreten (das sind Pflanzen mit gestreiften Blättern), oder Pflanzen mit weißen oder gefüllten Blüten.

Man kann aber auch gezielt züchten. Dazu kreuzt man zwei Pflanzen miteinander von denen man hofft, dass das Ergebnis interessant aussehen wird. Auch hier muss man hinterher die Jungpflanzen beurteilen und auslesen. Behalten wird nur was wirklich gut ist, oder wenigstens verspricht sich zur weiteren Kreuzung zu eignen. Die Pflanzen einer Art lassen sich alle miteinander kreuzen (also man kann jede Iris sibirica mit einer anderen Iris sibirica kreuzen, egal welchen Sortennamen sie trägt), meistens kann man auch die Pflanzen einer Gattung untereinander kreuzen (d.h. man kann z.B. eine Iris laevigata mit einer Iris pseudacorus kreuzen). Teilweise sind auch Kreuzungen innerhalb einer Familie möglich, aber das ist die Ausnahme.

Pflanzen die ich für die Zucht interessant finde sind z.B.:

Sumpfdotterblume (da gibt es schon einiges)
Wollgras
Pfeilkraut
Hechtkraut
asiatische Schlüsselblumen
Rohrkolben
Schwanenblume
Teichrosen
Weiderich
Bittersüß

Wäre schön wenn wir hier unsere Erfahrungen und Beobachtungen austauschen könnten. Ich gebe auch gern Tipps zur Praxis der Kreuzung und zur Aussaat.

Werner
 
...

Hallo Werner,

ich würde sagen, du gibst uns Hobbygärtnern erst mal ein paar Tips, wie wir kreuzen und aussähen sollen, meine Person ist sicher dabei ... Taglilien-Samen ist vorhanden .... Hechtkraut (blau und blüht gerade)wenn ich mich beeile ... allerdings kommt das weisse Hechtkraut nicht so ... aber die Mischung aus blau und weiss ... ja, ich bin dabei .... mit Hilfestellung deinerseits ...
 
Hallo Werner,
natürlich bin ich auch dabei und wie schon Tommi sagt du musst uns nur die Hilfestellung geben.
Samensäen dürfte ja nicht zu schwer sein nach den Informationen welche schon im Forum vorhanden sind.
Nur ein paar Fragen hierzu: wann kann gesät werden - nur im Frühling oder?
Wo bekommt man die verschiedenen Sorten Samen her, bei naturagart werden nur Samenmischungen angeboten?
Wie funktioniert das mit den Kreuzungen, ist meines Erachtens der interessante Part?.
Sind Lobelien winterfest? Hier könnte ich Samen ernten.
Für den Anfang genug der Fragen. Wir warten jetzt auf deine Hilfestellung.
 
hallo

wie schon an anderer Stelle erwähnt . bin auch dabei.
mit werners hilfestellung wird das schon was werden, denk ich.

habe dieses jahr noch nicht viel, aber mein bittersüsser nachtschatten ist voll mit roten beeren . sind das die samen?
dann werde ich die beeren abpflücken.

gruss karl-heinz
 
hallo rweiher,

meine lobelie hat den letzten winter in ca. 10cm wassertiefe voll im eis überlebt.

sah klasse aus - eine gewisse zeit hat sie es geschafft ihre rote blüte noch aus dem eis heraus zu strecken. :eek:

jürgen
 
Jetzt will ich erst einmal die aktuellen Fragen beantworten:

Samen bekommt man von vielen Arten nur mit großen Schwierigkeiten. Es gibt ein paar wenige Anbieter, aber meistens sind die Samen dann ziemlich teuer. Wenn die Pflanzen nicht unter Schutz stehen, dann kann man auch in der freien Natur Samen sammeln. In manchen Fällen wird das sogar die einzige Möglichkeit sein. Im Normalfall wird man aber Samen mit anderen Hobbyzüchtern tauschen. Die Pflanzengesellschaft haben in der Regel auch einmal im Jahr eine Samentauschbörse für ihre Mitglieder. Da bekommt man dann auch sehr ausgefallene Sachen.

Aussaatzeiten: die beste Zeit ist dann, wenn der Samen gerade reif geworden ist. Die meisten Samen werden durch's Lagern nicht bessern, sondern ihre Keimrate sinkt. Das hat mit der Giberellinsäure zu tun, die später vom Samen synthetisiert werden muss um noch eine Keimung zu ermöglichen. Also ist der Spätsommer und Herbst die beste Aussaatzeit (gilt natürlich nicht für Pflanzen die nicht winterhart sind). Kaltkeimer bekommen so auch die nötige Kältesumme um dann keimen zu können.

Lobelien sind teilweise winterhart. Es gibt tropische Arten darunter, die einen Winter bei uns unter keinen Umständen überstehen. Andere Arten sind vollkommen winterhart, und wieder andere nur wenn sie ausreichend feucht bzw. nass stehen. Lobelia cardinalis ist ein Spezialfall. Sie hat ein riesiges Verbreitungsgebiet und daher gibt es von ihr sowohl winterharte als auch nicht winterharte Clone. Wenn Deine Kardinalslobelie zuverlässig winterhart ist, dann lohnt es sich davon Samen zu vermehren. Bei uns wird sie nämlich meistens als einjährige Pflanze gezogen und daher legt der Gärtner keinen Wert auf Winterhärte. Am Teich hätten wir sie aber gern winterhart. Außerdem kann man mit einer winterharten Kardinalslobelie vielleicht eine Kreuzung mit einer tropischen Lobelie durchführen die dann eventuell auch winterhart ist.

Generell lohnt es sich die Augen offen zu halten nach winterharten Pflanzen einer eigentlich nicht winterharten Art. So etwas könnte einem zum Beispiel im Urlaub in Nordamerika über den Weg laufen.

Jetzt habe ich auch eine Frage: wo kann ich hier im Forum grundlegende Informationen zu Kreuzungstechniken und Aussaat ablegen? In einem Thread wären sie nicht so gut aufgehoben, weil unübersichtlich.

Werner
 
Hab Bitterlings Frage vergessen zu beantworten:

die roten Beeren vom bittersüßen Nachtschatten enthalten die Samen. Du musst sie ganz reif werden lassen und dann zerdrücken. Es darf kein Fruchtfleisch an den Samen bleiben (im Teesieb abwaschen), denn es enthält einen Keimhemmer. Achtung, die Beeren sind giftig!!!

Werner
 
hallo werner

danke für deinen tip.

mach doch einen neuen thread unter pflanzen auf oder in einem spezial-thema.

gruss karl-heinz
 
hallo werner,

ganz genau kann ich es dir auch nicht sagen - aber wichtig ist für dich nur daß du den beitrag schreibst und hier reinstellst als neues thema.

alles andere kann man dann anschließend schon in die wege leiten - einfach eine PN an tommi oder stefan und die regeln das dann in 2 minuten.

gruß jürgen
 
...

Hallo Werner,

dein Beitrag wäre sicherlich besser als "Fach-Beitrag" aufgehoben. Solltest du Infos dazu benötigen helf ich dir gerne ..... Fachbeitrag deswegen, weil er ansonsten untergehen würde, wenn du ihn bei "Pflanzen" einstellst ....
 

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