Insekten

Hi Anja,

bei mir sind dieses Jahr nach Jahren alle Pfaffenhütchen erstmals wieder voll mit schwarzen Blattläusen. Scheinbar weil dieses Jahr keine Meisen in der Nähe nisten. Im eigenen Garten sind heuer alle 10 Nistkästen von Spatzen übernommen worden:blauauge

vieleicht sammeln die Bienen an den Kirschlorbeerblättern Waldhonig ab (was ja auch nur Blatt-/Schildlauspipi ist:rolleyes:)

MfG Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch bei mir ist ein rasanter Befall von Blattläusen. Ich tue nichts, weil die Nützlinge (Marienkäfer, Schlupfwespen, Schwebfliegen, Florfliegen etc. ) das wieder ausgleichen werden. Diese brauchen nur etwas Zeit damit sich das wieder einpendeln kann. Keine der Pflanzen ist aufgrund des starken Blattlausbefalls bei eingegangen. Ich kann nur empfehlen das mal ein paar Jahre auszuprobieren.
Da stimme ich im Prinzip zu, möchte es aber auch -teilweise- relativieren.
Ich hatte mal einen "Dramaholunder", der wurde von Blattläusen regelrecht aufgefressen. Es war ein junger Wildling, und aus bestimmten, persönlichen und ganz gewiss auch abergläubischen Gründen wollte ich ihn unbedingt retten. Die ersten zwei, drei Jahre wuchs er ganz gut, dann kamen die Läuse und befielen massenhaft die jungen Triebe. Außer einer einzelnen Schwebfliegenlarve die bald verschwunden war, und zwei kleinen Spinnen war in dem ganzen kläglich sterbenden Holunder niemand, der den Läusen Einhalt gebieten konnte.
Parallel dazu hatte ich in einem anderen Teil des Gartens ein gesundes kräftiges Exemplar auch übersäht mit den gleichen Läusen. Nur konnte man da sehen, dass jeden Morgen deutliche Lücken im Bestand waren. Nachts mal mit der Taschenlampe nachgeschaut und einiges an aktiven Marienkäfer- und Florfliegenlarven entdeckt. Möglich, das sich tagsüber auch die Blaumeisen bedienten.
Beim "Kümmerholunder" stellte sich heraus dass er ziemlich genau auf einem Ameisennest stand, Lasius niger vermutlich. Da mir der Kampf dagegen ausichtslos erschien, probierte ich es erst gar nicht und verpflanzte den Holunder. Er erholt sich jetzt deutlich und wird mit ein paar Blattläusen auch locker fertig. Gut möglich, dass am neuen Standort auch Ameisen sind, die hab ich überall, aber der neue Standort ist auch holunderfreundlicher und in der direkten Umgebung gibt es wesentlich mehr Versteckmöglichkeiten für andere Insekten und Insektenfresser. Während am alten Standort an dessen Bedingungen angepasste Pflanzen zwar auch Blattläuse, aber keine großen Probleme damit haben.

Manchmal hilft nur Verpflanzen an einen geeigneteren Standort. Außerdem mache ich gute Erfahrungen mit lockerem bodendeckendem Bewuchs, egal ob Erdbeerwiese oder "Unkraut" und "unordentlich" herumliegendem Mulch -altes Laub abgebrochene Ästchen, etc.- wo immer das möglich ist und natürlich massenhaft blühenden Wildkräutern.
 
Tyrano, würde ich dir gerne zustimmen, aber leider gibt es momentan bei mir z.B. fast keine Nützlinge, obwohl mein Garten immer mehr ein Naturgarten wird.
Marienkäfer habe ich in diesem Jahr noch keinen einzigen gesehen, und die Florfliege, die es hier gab, war schon tot.
Die Einzigen, die dieses Jahr wieder mehr geworden sind, sind die Hornissen ( wohnen im Rolladenkasten ), Wespen ( bauen im Unterstand ),und Bienen.

Hallo Jolantha und Anja,

das ist natürlich ärgerlich, dass das bei euch weniger gut klappt und kenne diesen derartigen Schaden nicht, dass die Pflanze so beeinträchtigt wird soweit das die Stiele eingehen. Ich praktiziere diese Methode schon etliche Jahre. Bei uns hat sich leider der japanische Marienkäfer bereit gemacht wie leider fast überall, aber ich muss sagen, dass sich die Population des 7 Punkt Marienkäfers darauf etwas angepasst hat. Mir ist aufgefallen, dass gerade jetzt wo es überall mit den Blattläusen so richtig zur Sache geht, der japanische überall seine Eier abgelegt hat. Das hat dann zur Folge das relativ schnell der Bestand der Blattläuse zusammenbricht. Natürlich danach auch die Population der japanischen Marienkäfer weil sie nachfolgend kaum Nahrung finden. Hat sich dann die Population der Blattläuse wieder erholt, sehe ich viel mehr 7 Punkt Marienkäfer zu diesem Zeitpunkt hält sich dann die Waage mit dem Befall.

Es könnte natürlich sein, dass sich durch diverse vorherige Eingriffe auch die Nützlingspopulation erst anpassen und erholen muss.
Als Beispiel:
Angenommen es herscht ein starker Blattlausbefall und im Zuge dessen siedeln sich vereinzelt Schlupfwespen oder andere wenige Nützlinge an. DIese könnten dann durch Eingriff mitbeseitigt werden. Da immer einige Blattläuse mehr überleben oder zufliegen gibt es nun kaum Nützlinge und die Blattläuse nehmen dann immens überhand. Das ist dann ein Teufelskreis. DIe Frage wäre dann wie das überbrückbar wäre. Mir fällt da nur nix tun ein.

Ameisen: Ja diese sind auch oft vorhanden und klar sie schützen die Blattläuse. Ich weiß auch nicht ob es an den etwas aggressiveren Larven der japanischen Marienkäfer liegt, jedenfalls verhindern auch die Ameisen nicht den Zusammenbruch der Blattlauspopulation bei mir.

Nebenbei etwas anderers möchte ich kurz nur meine Erfahrung mit den Weinbergschnecken schildern:

vor ca 2 1/2 Jahren habe ich komplett aufgehört Schneckenkorn zu streuen und ich fahre wirklich gut damit zum Hintergrund: Problem das sehr viele von euch kennen ist die spanische Weg und Ackerschnecke. Wir haben keinen voll Naturgarten sondern auch ein paar FLächen die mit Gemüse und Obst bewirtschaftet werden. Leider hat die spanische Wegschnecke einen sehr großen Appetit, um aber die Weinbergschnecke zu schützen entschied ich mich das Schneckenkorn nicht mehr zu verwenden, Dadurch erholt sich die Weinbergschnecken Population seit dem stark. Letztes Jahr bin ich dann jeden Tag abends in den Garten gegangen und habe konsequent die spanische Wegschnecken abgesammelt und in einem Waldgebiet weiter ausgesetzt (keine Sorge da gab es auch vorher einige). Durch das Absammeln habe ich dieses Jahr bisher nur 3 große Spanier finden können und das Gemüse ist unberührt. Der Schaden den die Weinbergschnecke macht ist wirklich sehr minimal. Ich lasse extra in der Nähe der Beete oder den Blumen verwelkte Salatblätter oder andere Blätter die auf den Kompost landen würden liegen. Die Weinbergis haben dann genug Futter und lassen die gesunden Pflanzen sogut wie in Ruhe. Verzeinzelt sehe ich in der Nacht mal ein paar auch an frischen Blättern knabbern. Ich habe letztes Jahr auch Tigerschnegel gekauft und hoffe auf Dauer, dass diese die WEgschncken nachhaltig mehr verdrängen können und sich auch hier ein gesundes Gleichgewicht bilden kann.

Was natürlich auch bei anderen problematisch sein kann, ist die Tatsache, wenn neben einem Feld oder Wald gewohnt wird, könnten die Zuwanderungen der Wegschnecken viel Arbeit machen, bis sich das einstellt. Unser Haus liegt nämlich in einem Wohngebiet (Dorf) wo das Feld etwas weiter weg ist.
Ich beobachte mal weite wie sich das die Jahre entwickelt.
 
Hi Daniel und alle,

Das mit dem Wegschnecken absammeln werde ich dieses Jahr jetzt auch mal konsequent durchziehen, auch vor dem Hintergrund, dass ich Tigerschnegel bei mir nur sporadisch sehe. Ich war zwar bisher sparsam mit dem Ferramol und habe es sehr begrenzt eingesetzt, aber das lockt ja Schnecken aller Art regelrecht an. Zumal Schnecken grundsätzlich über einen guten Geruchssinn verfügen und gezielt weite Strecken überwinden, um an gut riechende Futter (oder eben Gift) ranzukommen. Mir wird gerade bewusst, dass ich in der Hinsicht wohl etwas "zu eng" gedacht habe, nämlich, Schnegel und Weinbergschnecke mögen lieber "angegammeltes" und bleiben brav in der Mulchschicht paar Meter weiter und überlassen das Ferramol den pöhsen Wegschnecken. Muss nicht.
@Biotopfan macht das ja wohl auch so ähnlich wie du mit gleichem Ergebnis und euer Erfolg macht mir jetzt mal Mut, meine Stangenbohnen ferramolfrei groß zu kriegen.

Was das welke Futter für Schnegel und Weinbergschnecke betrifft, denke ich, kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, wenn man Beerensträucher und Säulenobst in der Nähe hat: die profitieren nämlich sehr von einer Mulchschicht, die den Boden zu ihren Füßen locker, humos und feucht hält. Kompost lässt sich auch leichter einarbeiten, weil man den Mulch nur kurz zur Seite schieben muss. Und mulchen kann man ja mit so ziemlich allem, was grün und samenfrei ist.

Nochmal zu den Läusen. Ich denke, dass da sehr viel zusammen kommen muss, damit deren Wirkung wirklich verheerend ist. Standort spielt eine große Rolle und manche Arten oder auch einzelne Sorten ziehen Läuse regelrecht an. Einmal hatte ich dicke Bohnen stehen, da hab ich mir das mit den Läusen sehr lange angesehen. Als sie wirklich von oben bis unten schwarz waren, hab ich sie einmalig mit Brennesseljauche abgebraust und unter dem Jauchestrahl noch bisschen mit dem Backpinsel hinterher gewischt. (Macht man idealerweise an einem trockenen Tag bevor man zur Arbeit geht und sich auch sonst keine Menschen in der Nähe sind. Gummihandschuhe und danach Klamotten wechseln, falls man noch unter Menschen will :D)
Davon gingen nicht alle Läuse weg, aber der Befall war wieder erträglich und die Bohnen haben trotz Läusen wunderschön geblüht und getragen.

Man muss auch einfach ein stückweit mit diesen Viechern leben lernen. Da geht schon einiges. Meine roten Johannisbeeren leben auch damit, wobei ich bei starkem Befall auch manchmal einfach ein paar befallene Triebspitzen rausknipse. Tragen tun sie trotzdem und nicht zu knapp.
 
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Hallo
Wir haben gerade in Eigenregie auf einem 400 Quadratmeter großen Grundstück eine Wildblumenwiese inkl. Insektenhotel geschaffen, in ganz kurzer Zeit waren über 100 der ca. 1300 Nistplätze belegt. Leider bestehen heute viele Gärten nur noch aus Rasen, Thujas und Tannen!

Gruß Jens
 
Werde ich heute mal ein paar machen, leider dauert es noch etwas bis die Blumen blühen! :(
 
Heute ist es ein wenig bewölkt. Die Sonne hat was im Auge.

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Dieser Geselle ist wohl rot-grün-blind.
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Unserer Geißblatt sieht immer noch so aus:
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Die Hummeln müssen aufpassen, dass sie nicht festkleben.
 

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