AW: Katzen am (und im???) Teich
Hallo zusammen,
zu diesem Thema muss ich mich auch mal melden.
Bei uns am Teich (Ortsrand, 2 Grundstückseiten landwirtschaftliche Nutzfläche (Brachland), 1 Seite Wildwuchs mit jeder Menge Hecken und Bäumen [ca. 20 m tiefer Bahndamm]) treiben sich jede Menge Katzen rum. 2 eigene und ca. ein Dutzend aus der Nachbarschaft bzw. auch einige echte "Streuner" die ich niemandem zuordnen kann. Komischerweise scheint es am Teich keinerlei Revierprobleme zu geben.
Im Sommer vergangenen Jahres bin ich nachts durch relativ laute Geräusche am Teich (direkt vor dem Schlafzimmerfenster) wach geworden. Als ich dann, mit einer starken Taschenlampe bewaffnet ans Fenster kam, stand eine der Katzen aus der Nachbarschaft ((kastrierter Kater) bis zum Bauch im Wasser. Er stand in diesem Moment wie eine Statue und wartete mit erhobener Vorderpfote auf einen Fisch. Dieser Kater hat sich im Laufe der Zeit definitiv als "Angler" erwiesen, der dann auch seine sonstige Scheu vor dem Wasser überwindet. (Hat er eventuell ein Anrecht auf die Fische - schließlich bekam ich sie ursprünglich von seinem menschlischen Dosenöffner "aufs Auge gedrückt"?
) Ich kann also behaupten: Es gibt mit Sicherheit Katzen, die Fische fangen!
Alle meine Möglichkeiten wie gutes Zureden:beeten oder auch Schimpfen
haben den Schlingel nicht vom Schändlichen seiner Taten überzeugen können.
Aber, wenn ich mir die Zahl der Katzen vor Augen halte und dann bedenke, dass darunter nur 1 "Fischer" ist, scheint es ja doch die Ausnahme zu sein. Damit kann ich leben - zumal in meinem Teich "nur" Billig-Fische rumschwimmen. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich meine damit lediglich, dass, wenn die Katze dann erfolgreich ist, für mich kein großer materieller Verlust entsteht. Meine Verantwortung für die Tiere kenne ich schon und nehme sie auch ernst, aber ich gehe mal davon aus, dass die "betroffenen" Fische unter anderen Umständen ebenfalls das Opfer von Räubern geworden wären. Das ist halt die natürliche Auslese - und ich habe noch keinen Weg gefunden, dem Kater beizubringen, dass er die Mäuse fangen darf, die Fische aber nicht. Andererseits sind Katzen nun mal Räuber und darf ich mir anmaßen entscheiden zu wollen (können - sollen - müssen?) welches Tier (Fisch - Maus - Vogel usw.) lebenswert ist und welches nicht?
Natürlich tut es mir leid, wenn eine der Katzen im Sommer am Teichrand eine mit der Eiablage beschäftigte Libelle fängt und verspeist - aber wenn es nicht die Katze wäre, dann eben ein Vogel - oder ein Frosch - oder...
Worauf ich eigentlich hinaus will: Die Natur besteht aus fressen und gefressen werden. Die einen sind Räuber und die anderen halt Opfer. Das ist zwar brutal aber eben "natürlich". Solange die "Opfer" tatsächlich die Möglichkeit haben, sich vor den Jägern in Sicherheit zu bringen ist das in Ordnung. Diese Möglichkeit muss der Mensch ihnen in einem künstlich angelegten Lebensraum allerdings schaffen.
Anders sieht die Sache natürlich dann aus, wenn es sich bei den potenziellen Opfern nicht "nur" um "billige" Goldfische, sondern um hochwertige Tiere handelt, die als einzelnes Tier einen tatsächlichen materiellen Wert darstellen. Da der Mensch hier als Verantwortlicher nicht davon ausgehen kann, dass die Räuber (
egel ab Katze,
Reiher oder alle anderen) diesen Unterschied erkennen und berücksichtigen, liegt es ausschließlich an ihm, seine "Wertsachen" durch entsprechende Maßnahmen zu schützen. Wer dies nicht in ausreichendem Maße tut, darf eventuelle Verluste nicht den "bösen" Raubtieren, sondern ausschießlich seinem eigenen Leichtsinn zur Last legen.
Gruß
Manfred