KHV - Streitgespräch - Diskussion - Denkanstösse

AW: KHV-Streit - OT aus Hilfe, die Kois sterben...

Also hier im Forum gab es mal einen [URL='https://www.hobby-gartenteich.de/xf/posts/29/]Fall[/URL],
da wurde der Teich vom Vet Amt gesperrt, das hiess im Klartext keine neuen Fische einsetzen und keine entnehmen.
Der User hatte sich seinerzeit verantwortungsbewusst für einen kompletten Neubau des Teiches entschieden.

Falls ich noch was anderes zum Thema finde werd ich es gerne posten.

Viele Grüße Wuzzel
 
AW: KHV-Streit - OT aus Hilfe, die Kois sterben...

Hallo Mandy,

dein Link funktioniert nicht richtig. Wenn ich ihn anwähle kommt nur: Du bist nicht angemeldet, gehe nicht über Los, gehe direkt... oder so ähnlich :D.

Kannst du eine kurze Zusammenfassung für nicht Koi-com. Member machen.
 
AW: KHV-Streit - OT aus Hilfe, die Kois sterben...

Upps ... das wußte ich nicht :(
Schade.

Was soll ich dazusammenfassen. Es geht um eine Koiteichbesitzerin, der fast alle Koi an KHV verstorben sind.
Das Veterinäramt hat den Teich gesperrt.
Interessant waren die psychischen und familiären Probleme (Ehekrise) die mit dem elendigen Versterben und dem Keulen der restlichen Fische auftraten.
Denn zum Schutz anderer Teiche bleibt außer Keulen nichts weiter übrig. Wird da auch deutlich.
Es reicht ja eine Ente die den Virus dann in ein anderes Gewässer einschleppt.

Der Teich mußte gründlichst gereinigt werden (nach Vorgabe des Veterinäramtes) ... eine gewisse Zeit eine Trockenlegung erfolgen und dann erst wurde der teich wieder frei gegeben.
Sie hat den Teich erst im nächsten Jahr wieder mit Koi bestückt.

Ist schon harter Tobak ... wünsche ich Niemandem.

Und in dem 2. Link wird diskutiert, ob man dem Händler die Schuld geben kann.
Naja, selbst ein KHV-Test ist nicht sicher. Erstens wird nur an einem toten Fisch gemacht und zweitens gilt er theoretisch auch dann nur für diesen einen Fisch.
Gut, es gibt noch einen am Lebenden ... ein Kiemenabstrich, aber der soll sehr unsicher sein.

Es wird eben auch darüber diskutiert, dass es Koi gibt, die diesen Virus schon immer in sich tragen (so wie der Mensch den Herpes-Virus) und bei dem einen bricht es eben aus und bei dem anderen nicht.

Aber einen Satz habe ich mal raus genommen, ich hoffe ich werde dafür nicht ans Kreuz genagelt, aber den finde ich persönlich gut und absolut zutreffend.

""Ich gebe dir Recht, wenn man seinen geliebten Koibestand am KHV Virus elendig verrecken sieht denkt man darüber nach zu imunisieren und den Carrierbestand zu halten. Der Gedanke kam selbst mir, wenn auch nur kurz. Aus moralischen Gründen war es für mich nach kurzem Nachdenken keine Option. Um die Krankheit nicht weiter zu verbreiten muss jeglicher befallene Koi getötet werden. Auch wenn es schwerfällt alle Koi zu verlieren und das Risiko eines Neuanfangs einzugehen.""

Quelle:http://www.koi-community.de/f107/khv-wann-bricht-es-aus-2260/index2.html

So, für tiefgründigere Diskussion müßte ich den 2. Link bis zum Ende durchlesen ... aber nicht mehr jetzt.

Mandy
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: KHV-Streit - OT aus Hilfe, die Kois sterben...

Man kann sich da registrieren, dann geht der Link. Ist eigentlich schon empfehlenswert, wenn die Thematik interessiert.

Die "Zusammenfassung" ist in den heiklen Punkten nicht korrekt:

Das Veterinäramt hat den Teich gesperrt.
Ja, stimmt: die Leute durften also keine Fische mehr verkaufen oder sonstwie weitergeben. Es sind reine Hobbyhalter, die das sowieso eher nicht vorhatten.

Denn zum Schutz anderer Teiche bleibt außer Keulen nichts weiter übrig. Wird da auch deutlich.
Stimmt nur insofern, als von mehr oder weniger sachkundigen Forumsteilnehmern massiver Druck auf die Dame ausgeübt wurde. Übelst, wie das gelaufen ist, die Dame tut mir ganz ehrlich leid, das Ganze illustriert wunderbar die Gefahren solcher Stimmungmache im Internet, grenzt in jedem Fall an Cybermobbing.

Der Teich mußte gründlichst gereinigt werden (nach Vorgabe des Veterinäramtes) ... eine gewisse Zeit eine Trockenlegung erfolgen und dann erst wurde der teich wieder frei gegeben.
Das Veterinäramt war - das geht aus dem Text hervor, selbst überrascht, dass die Fische gekeult wurden. Insofern gab es dazu offenbar keinerlei Verpflichtung.
Der Teich wurde nach der Reinigungsmaßnahme wieder freigegeben... jetzt dürfen die Leute also wieder mit Fischen handeln und welche verschenken, was sie nie vorhatten

Gerade der Vergleich mit dem menschlichen Herpesvirus, aber auch Vogelgrippe etc. zeigt, dass man mit Viruserkrankungen normalerweise leben muss, bis eine Impfung entwickelt wird, und es darauf ankommt, gute Behandlungsmöglichkeiten zu finden, welche Sterblichkeit und Leiden mindern.

Aus wildlebenden Beständen (hier: alle Flüsse, Kanäle, Seen, die Karpfen beherbergen - bei uns sind das zwar eher Besatzfische, aber in etwas wärmeren Regionen pflanzen sich Karpfen ja natürlich fort) bekommt man KHV nicht mehr raus. Daher ist das "Entenargument" sehr wacklig: wo leben Enten vor allem...? Genau. Welche Art Gewässer ist für die meisten Koihalter das nächstgelegene...? Genau. Kommt die Ente in meinem Koiteich eher von einem anderen Koiteich oder von...? Genau.

Wenn man diese Gefahr dennoch ganz ausschließen will, hätte man - statt die Koi zu schlachten - z.B. mit einem Gitter den Zugang von Enten verhindern können.

Lest vielleicht mal das hier - ein Auszug für Eilige:

Kann man die Koi-Herpes-Krankheit bei Karpfen bekämpfen?

Herr Dr. Geldhauser vom Bayer. Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Herr Wedekind vom Institut für Fischerei, Herr Scheinert und Herr Feneis vom Fischgesundheitsdienst Bayern haben sich mit dieser Frage unter anderem beschäftigt und ihren zusammenfassenden Bericht in der Fachzeitschrift „Fischer und Teichwirt“ veröffentlicht.
[...]
Da die vorliegenden Untersuchungen zeigen, dass bei der KHV sehr ähnliche Verhältnisse vorliegen, wird empfohlen, auch die KHV aus Anhang IV zu entfernen und zugleich die Anzeigepflicht zurückzunehmen.
[...]
Aufgrund der derzeitigen Ergebnisse des KHV-Monitorings in Deutschland soll die KHV aus der Liste der nicht exotischen Krankheiten Teil 2 des Anhangs IV der Richtlinie 2006/88 EG gestrichen werden. Die Krankheit erfüllt nach heutigem Kenntnisstand nicht die Kriterien für eine Aufnahme in diese Liste:
1. Die KHV ist mit großer Wahrscheinlichkeit in Europa endemisch.
2. Die Karpfenbestände in Europa haben überwiegend Immunität gegen KHV erworben.
3. Die KHV kann wegen der vernetzten Lage von Naturgewässern und Teichen nicht nachhaltig isoliert und von Aquakulturbetrieben ferngehalten werden.
4. Die Kosten für die Maßnahmen zur Bekämpfung der KHV übersteigen bei weitem die Kosten aus Schäden durch Seuchenausbrüche.
[...]
Der VBB in Nürnberg hat anhand von zehn Punkten darauf hingewiesen, dass wegen der Gesamtproblematik die Verordnung zu ändern ist. Für die Karpfenteichwirte ist das Problem nicht die Krankheit sondern die Verordnung mit ihren massiven Eingriffen in das Privateigentum, den Markt und in den Betriebsablauf mit erheblichem Aufwand für die Verwaltung (Buchführungspflicht, Lieferbedingungen, Kontrollen usw.).

Von Seiten fachlich qualifizierter Veterinäre, die über ausreichende praktische Erfahrung verfügen wurde klar und unmissverständlich festgestellt, dass eine sinnvolle Bekämpfung aus einer Reihe von Gründen nicht möglich ist und deshalb die EU-Verordnung geändert werden muss.
Zusammenfassung:
Aus den aufgezeigten Berichten und Informationen ist die Frage, ob die Koi-Herpes-Krankheit bei Karpfen bekämpft werden kann, eindeutig mit nein zu beantworten.


Gruß,
Stefan
 
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Damit Ihr euch nicht "abgeschoben" fühlt ;) , hab ich das Thema mal in die Koi-Ecke verschoben - denn da gehört es ja eher in. Aber "artig" bleiben :D
 

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