gern geschehen
Leider ist es nach meiner Erfahrung so, dass, wenn man häufiger Findlinge aufzieht, auf ein Tier, welches man
durch bekommt, 2 bis 4 Tiere kommen, die es nicht schaffen.
Das liegt sicher in erster Linie daran, dass in der Regel ja nicht einfach "nur" Jungtiere abgegeben werden
(zumindest bei mir), sondern dass die Findlinge meistens zusätzliche Verletzungen oder Krankheiten
haben.
Unterkühlt sind sie bei sehr jungen Vögeln fast alle - das bekommt man aber meist gut hin.
Parasitenbelastung ist auch häufig - da hängt es davon ab, wie weit die Kleinen schon "ausgesaugt" sind.
Bei Vögel ist es je nach Parasit oft schnell zu spät, kleine Hasen z.B. halten da deutlich länger durch.
Vergiftungen sind immer häufiger - da kommt es sehr drauf an, welches Gift, wieviel und wie lange es her ist.
Vögel haben da den Nachteil, dass sie durch den extrem schnellen Stoffwechsel nicht lange durchhalten,
aber das ist auch ein Vorteil bei der Therapie, weil eben dieser schnelle Stoffwechsel auch für eine schnelle
Ausscheidung sorgt (wo es möglich ist).
Oft sind da dann noch Sturzverletzungen oder Darmverschlüsse
(weil sie am Boden durch den Schluckreflex ein Steinchen aufgenommen haben oder so),
die so schwer sind, dass der Tod auch im Nachhinein betrachtet gar nicht zu verhindern war.
Ich hatte auch schon mal ein Schwalbenküken, da stellte sich nach seinem Tod raus,
dass sich der gesamte Darm auf einem Stück Angelsehne aufgespult hatte.
Diese Sehne haben die Eltern vermutlich gefunden, beim Nestbau verwendet und
beim Füttern ist ein Ende ins Küken gelangt (passiert leider auch gerne mit Langhaar von Pferden)
Insofern muss man damit leben, wenn man sich entschließt, Rettungstiere aufzuziehen und gut aufpassen,
dass man sich besonders am Anfang emotional nicht zu sehr da rein hängt.
Darum gebe ich den Kleinen auch erst Namen, wenn ich das Gefühl habe, dass das Schlimmste
überstanden ist
LG
Kirstin
