AW: Maulwurfproblem
Hallo Ralf, Axel und alle,
Redlisch schrieb:
Mit dem Hund als aufpasser ist meien Erfogsquote auch am höchsten
(...)
Der Hund wird in Position gebracht
Deinen Hund möchte ich haben. Unserer bringt höchstens Herrchen und Frauchen in Position, und die Katze 5 m hoch auf den nächsten Birnbaum...
Aber für "Lebendfutter" in Form von Mäusen, Ratten, Maulwürfen usw. interessiert der sich nicht die Bohne...
ra_ll_ik schrieb:
Das ist ja unser Problem... Die Liste ist in vielen Jahren gereift, aber nie wieder angepaßt worden.
Siehe die Auflagen für Kormorane, Krähenvögel, Maulwürfe usw.
Diese Vorschrift ist nicht mehr zeitgemäß und bedarf dringend einer Anpassung.
Ja, da hast du leider recht. Angepasst wird schon - aber die Bürokratie hinkt der Realität nunmal oft um viele Jahre (mitunter auch Jahrzehnte) hinterher
Rote Listen... ist ein schwieriges Thema.
Es ging soweit das Arten wie meine
Schlangen im Washingtoner Artenschutzabkommen aufgeführt waren.
Vollkommen OK. Soll ja der Import wild gefangener Tiere vermieden werden.
Warum durften dann deutsche Nachzuchten nur unter Auflagen gehändelt werden?
Vollkommen daneben, da das eigentliche Ziel nicht erreicht wird.
Ja, da hast du auch recht. Ich würde beim Thema Artenschutz aber gerne die Diskussion "auftrennen". Der Schutz einheimischer Arten ist ein Ding. Das WA und nachfolgende Regelungen in der EU und D für den internationalen Artenschutz sind IMHO ein anderes, das sehr komplex ist. Schon, weil das halt international ist. Da geht es um Import, Export, Schmuggel, Kriminalität, irrwitzige Profitraten beim Handel mit lebenden Tieren u.a. - sehr viel unschöner und schwieriger als der "einheimische" Artenschutz.
Dass es hier wie dort überkommene und scheinbar blödsinnige Regelungen gibt - so ist halt das Leben mit Bürokratie. Ich frage mich z.B. auch, warum in meinem Bundesland die private Haltung von Schnappschildkröten grundsätzlich untersagt ist. Wenn sie daheim in ihrem Kunstbiotop sind, beissen sie ja niemandem die Zehen ab. Aber offenbar haben viele Halter diese Tiere ausgesetzt, die Medien darauf reagiert, und die Behörden dann mit einem pauschalen Verbot geantwortet. So ist dieses Problem mit viel operativer Hektik schnell "gelöst" worden. Trotzdem würde ich in einem Teich im Berliner Tiergarten meine Füße nicht baden :-/
Es gibt halt Dinge, die behördlichen Richtlinien folgen, die man aber nicht verstehen muss
Ich bin Landschaftsplaner von Beruf, meine Frau auch. Ich habe die "Behördenkarriere" nach kurzer "Schnupperzeit" aufgegeben, weil ich's nicht mehr ausgehalten habe. Meine Frau dagegen ist bei der Stange geblieben und tut seit langem brav Dienst in der Landesnaturschutzbehörde. Das ist schön, weil sie damit unseren Lebensunterhalt sichert. Aber es ist z.T.reichlich fragwürdig, wenn man sich ansieht, was sie da so tun muss.
Obwohl wir sonst so gesetzestreu sind, halten wir z.B. illegal einen Großpapagei. Der ist nämlich 40 Jahre alt und wurde importiert, lange bevor es das WA gab. Leider können wir das nicht beweisen. Der Kaufbeleg des Zooladens anno 1970 ist nach x Besitzerwechseln verschollen. Der Ring, den der Vogel mal hatte, musste entfernt werden, weil er eingewachsen war. Und dieses kleine Alu-Relikt ist genau so verschollen wie die Papiere. Wir haben also keinen "Herkunftsnachweis" für dieses Tier. Und wenn uns mal ein böser Nachbar oder sonstwer bei der zuständigen Behörde anschwärzen würde, würde das Tier sofort beschlagnahmt werden. Und dann zu einem Vertragspartner der Behörde in Form einer Auffangstation verbracht. Was den Staat viele hundert EUR pro Jahr kostet.
Und wo der Vogel innerhalb kürzester Zeit eingehen würde. Der ist nämlich nicht nur seit 10 Jahren blind, sondern auch schwer krank. Ohne seine (nicht ganz billige) Dauermedikation und Spezialnahrung und ohne Klimaanlage im Sommer überlebt er nicht. Ausserdem ist er (weil blind) nicht in einen Schwarm zu integrieren. Der kann sich gegen andere Vögel nicht durchsetzen und wird da nie einen Partner finden. Sein Lebenspartner (in Ermangelung eines Artgenossen) bin z.Z. ich - ein anderer netter Mensch, der mit dem Tier täglich eine Stunde lang kuschelt, sich von ihm füttern läßt und es ausgiebig krault, täte es auch.
Kurzum: das Vieh kostet uns eine Menge Geld und Arbeit, aber es geht ihm hier gut. Was allerdings der zuständigen Behörde völlig egal wäre. Die müßte, wenn sie dieses Tier entdecken würde, halt "formal korrekt" handeln. Und damit den Papagei töten und uns wegen Verstoß gegen die Artenschutz-Gesetzgebung anzeigen...
Weswegen wir mit diesem Papagei doch lieber "undercover" bleiben. Was du mit deinen Schlangen machst, weiss ich nicht. Will ich auch nicht wissen. Und die zuständige Behörde vielleicht erst recht nicht...
Und wenn ich hier kürzlich behauptet habe, dass ich mich an die Gesetze halte, muss ich das jetzt wohl zurücknehmen. Unser Papagei ist ein "outlaw". Den ich jederzeit mit Zähnen und Klauen gegen die Exekutive verteidigen würde...
Viele Grüße,
Stefan