Mikroskop und Teich

Mann, Stefan,

deine Bilder sind ja wirklich umwerfend!!!!!! Auch ich habe schon mit meinem Schülermikroskop aus alten Zeiten rumgedoktert und nichts erkannt, bis ich feststellen mußte, daß irgendeine Zwischenlinse rausgefallen ist. Deine Bilder machen wirklich Lust auf mehr! Ich bin hin und wech. Ich fände eine Systematisierung gut, werde mich leider allerdings nicht beteiligen können, weil ich momentan noch zu wenig Ahnung von der Materie habe.
Alternativ habe ich allerdings ein "Makroskop" entwickelt und mir auch schon überlegt, ob ich es nicht ins Forum hineinstelle, denn bevor ich mich dem Mikrokosmos meines Teiches widmen kann, da mir ein entsprechendes Mikroskop fehlt, habe ich mich entschlossen, den Makrokosmos meines Teichbodens zu untersuchen. Jeder kennt aus eigener Erfahrung, daß die Wasserspiegelungen, selbst bei glasklarem Wasser es i. d. r. verhindern, einen ungehinderten Blick auf den Teichboden werfen zu können. Aus diesem Grunde bin ich in den Baumarkt gegangen, und habe mir 1,5 m HT-Rohr gekauft und eine Plexiglasscheibe, die ich zugeschnitten und mit Silikon am HT-Rohr verklebt habe. Jetzt kann ich einen ungehinderten blick auf den Teichboden und meine Muscheln werfen. So kann ich z. b. überprüfen, ob meine Muscheln trotz meines klaren Wassers überlebt haben oder schon verhungert sind. (Bis jetzt leben alle noch). Im nächsten Frühjahr erhoffe ich mir "klare" Einblicke ins Balzverhalten meiner bitterlinge.

Ach ja, und was muß ich mir unter einem Planktonnetz vorstellen? Würde nicht auch ein stinknormaler Kaffeefilter ausreichen? Aber davon habe ich nun mal gar keine Ahnung. War nur so'ne spontane Idee.
Kreative Grüße sendet dir
Tina
 
Hallo Tina,

Dein Makroskop ist wirklich eine feine Sache - zumal Du ja auch schon bei anderer Gelegenheit darauf hingewiesen hast, dass man damit prima Aufnahmen machen kann. Frage nur: Wie schützt Du die "Frontscheibe" - oder ist das nicht so kritisch ?

Der Witz bei einem Planktonnetz ist im Gegensatz zu einem Kaffeefilter, dass man auch grössere Mengen an Wasser sehr rasch durchleiten kann, ohne, dass es überläuft (z.B. das Plankton aus 10 ltr. Wasser "herausfangen" - 10 ltr. Wasser dauern bei einem Kaffeefilter eine Ewigkeit !). Ausserdem findet sich am Ende des Trichters aus Textil ein Gefäss, in dem sich das Plankton sammelt. (Leider müsste das Wasser eigentlich nochmals mit einer Zentrifuge bearbeitet werden, was den Preisrahmen aber wohl endgültig sprengen würde. Diese gringe Wassermenge kann man dann durchaus durch einen Kaffee- Rundfilter schicken, der Kegelförmig gefaltet wird.) Leider sind Planktonnetze sauteuer. Also Eigenbau. Damenstrümpfe sind noch zu grob. Eigenbau soll funktionieren mit einem sehr dicht gewebten Futterstoff für Kleidungsstücke aus Kunstfaser und einer Filmdose am Ende des Trichters. Wenn ich einmal so gar nichts zu tun habe, werde ich einen Versuch starten (und zuvor meine Frau um die Näharbeit bitten).

Beste Grüsse
Stefan
 
Hallo Stefan,
habe gerade noch ein bißchen Brainstorming gemacht. Letztendlich kann ich mir noch nicht ganz ein Bild von einer Planktonzentrifuge machen, aber du lebst ja im Land der Haute Couture. Da ist mir hochwertige, dichtgewebte Seide eingefallen. Die ist extrem reißfest. (Ein von Raupen gesponnener Seidenfaden ist von der Belastbarkeit pro Durchmesser stärker als Stahl mit vergleichbarem Durchmesser).

Da ich vorgestern bei einem früheren Arbeitskollegen selbst Effektputz aus 90 l Binderfarbe und 25 kg Vogelsand (mit Anisduft :D :D )hergestellt habe, um Kosten zu sparen, kam mir gerade die Idee zu einer "Zentrifuge". (Aber wie gesagt, so ganz kann ich mir deine Planktonzentrifuge noch nicht vorstellen). Kannst du nicht kleinere Behältnisse bzw. "Seidensäckchen" austariert an einen Bohrmaschinenquirl anschließen und kurz im Speissbottich "zentrifugieren"?

Zu meinem "Makroskop" läßt sich folgendes sagen:
1. Die Plexiglasscheibe hält den Druck gut aus, da ich sie in die Aussparung gesetzt habe, wo normalerweise die Gummidichtung reinkäme. Die Scheibe wurde innen und außen mit schwarzem Silikon fixiert. die Scheibe hält dem Druck ohne weiteres Stand.
2. Mein ursprüngliches Makroskop war nur einen 75 cm lang, da kann man noch Aufnahmen mit einem normalen Fotoapperat machen, bei 1,5 m wird der Ausschnitt zu klein, befürchte ich.
Liebe Grüße
Tina
 
Hallo Stefan,

Ich experimentier auch mit dem Mikroskop meines Sohnes herum.
Neid!! Ich bin nicht in der Lage das was ich sehe genau zu identifizieren.
Fotos? Davon träume ich nur.
Wenn ich aber jetzt sehe was du damit alles machst gibt mir das Auftrieb es mal wieder zu probieren. Kann ja jetzt meine Ergebnisse mit deinen Bildern vergleichen.

Ansonsten gehe ich beim Mikroskopieren nicht so ins Detail.
Mir würde es reichen wenn ich das was ich sehe anhand meines Mergus Gartenteichatlas zuordnen könnte.
(Lektüre ist unbedingt empfehlenswert, steht auch was ordentliches zum Mikroskopieren drin)
 
Hallo Gabi,

Fotos gehen eigentlich recht gut mit einer simplen Webcam - man braucht eben nur den berühmten "Bekannten", der einem "mal eben" für 'ne Flasche Cognac einen Adapter Kamera-Objektiv auf Mikroskop-Objektiv dreht (nicht schwierig, aber mit meiner kleinen Modellbau-Drehmaschine geht das leider nicht). Dann muss die Webcam nur noch manuell fokussierbar (auf unendlich) sein: Die Philips ToUcams können das, vielle andere Webcams auch. Und schon kann man prima Fotos und Videos machen.

Gibt es den berühmte "Bekannten" nicht, kann man eine Webcam auch gut mit Stativ direkt vor dem Okular des Mikroskop-Objektivs ausrichten. Wie hier vorgeführt:

http://www.dr-ralf-wagner.de/ unter "Technische Information"

Jo, ohne Bestimmungsbuch macht es nur halb so viel Spass. Ich nehme den guten, alten Streble/Krauter.

Beste Grüsse
Stefan
 
Hallo Stefan,

danke für die Infos. Hab da mal reingeschaut und die Bilder durchgezapt.

Erste Frage beantwortet.
Die Minis die ich heute fast eine Stunde lang mit dem Mikroskop gejagt habe sind Muschelkrebse.

Äh, hast du einen Tip wie ich die Objektträger gut reinigen kann?
Hab's heute mit Reinigungsbenzin probiert.

Grüße
Gabi
 
Hallo Gabi,

ich empfehle Dir den Download der Mikrofibel von Klaus Henkel (gratis). Riesige Datei, aber wirklich gut:
Da ist auch ein Kapitel über die Reinigung von Objektträgern drin.

Mir ist das allerdings etwas zu aufwändig. Mir reicht es, sie zuerst in heissem Spüli einzuweichen (ich sammele immer zuerst einen ganzen Packen gebrauchter Träger) - richtig lange drin lassen, zwischenzeitlich Deckgläser abwischen und Gläser grob mit den Fingern abstreifen. Dann Abspülen, die Deckgläser werfe ich weg. Nochmals heiss abspülen, mit Küchenkrepp abtrocknen und in ein Glas mit Brennspiritus geben. Mit einem schon 100x gewaschenen Küchenhandtuch abtrocknen. Sind für meine Zwecke dann wieder wie neu.

Beste Grüsse
Stefan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Mikroskop und Teich

Servus Stefan (Gabi, Astrid, Frank und Georg)

Wie Frank damals schon geschrieben: Nicht entmutigen lassen :oki.

Damals am Beginn "Unseres" Forums waren tatsächlich zu wenig Interessenten vorhanden :( .

Aber heute ......

...... wäre das doch eine Herausforderung, wenn es denn deine Zeit zuläßt.

Mit Gabi und vielleicht auch Astrid hättest du zwei kongeniale Partnerinnen zur Seite, die bestimmt bereit wären :kopfkratz Dir unter die Arme zu greifen :oki .

Also ich denke das heute Interesse bestehen würde und nicht nur von mir :oops .
 
AW: Mikroskop und Teich

Ja, da muss ich den Helmut unbedingt zustimmen. Gerade auch die Fototechnik, bzw. Bildbearbeitung am PC schaft ungeahnte Möglichkeiten uns diese Kleinstlebewesen näher zu bringen.

Wir sind immer noch dabei unser Umwelthaus fertig zu stellen. Aber vor einem Paar Wochen hatten wir hier eine Schulklasse zur Besuch, die sich für unser Projekt interessierten. Da permakulturell gesehen der Gartenteich ein wichtiger Bestandteil ist, war das Interesse auch auf den Teich gerichtet.

Hier im Forum brauch ich kaum zu erwähnen, dass ein Gartenteich Kinder anzieht wie ein Magnet. Aber dann irgendwann Bilder oder Video zeigen zu können von dem was sich dort im normalerweise Unsichtbarem so abspielt, wäre fantastisch.

LG

Ron
 

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