Mindestdurchfluss bei Trommelfiltern??

wusi

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Hallo!

Ich plane derzeit die Anschaffung eines Trommelfilters.

Jetzt würde ich gerne wissen, ob Trommelfilter einen, natürlich von der Größe der Trommel abhängigen, Mindestdurchfluss haben.

Ich meine mal wo gelesen zu haben, dass, wenn zuwenig flow vorhanden ist, der Trommler zu selten spült. Und das würde bedeuten, dass der Dreck zu lange in der Trommel ist und anfängt sich aufzulösen und wieder in den Teich gespült wird, bevor er rausgespült wird.

Es ist nämlich so, dass ich einen halbwegs großen Teich (etwa 60-70 m³) habe, jedoch einen recht geringen Besatz (9 Koi bis 40 cm, 2 Orfen, 2 Graskarpfen).
Das ganze System läuft gepumt und auf Grund unzureichender Planung zur Bauzeit, ist eine Höhe von etwa 3 Metern zum Filter zu überwinden.
Der besteht zur Zeit aus 2 IBC, einmal mit Bürsten, einmal mit Matten befüllt, und wird von einer OASE 16000 gespeist. Zu sehen auf dem Bild rechts außen:

IMG_1292.jpg 

Danach kommt ein kleiner Bachlauf.
Da ist es also klar, dass aktuell der flow eher gering ist.

Soll ich jetzt also die Größe des Trommlers eher an die Teichgröße anpassen und dann einen viel geringeren als den vom Hersteller empfohlenen Durchfluss haben?

Oder soll ich mich eher an den flow halten, und dann einen eventuell zu kleinen Trommler haben?
Zu der Variante ist noch zu sagen, dass ich den Durchfluss auch nicht beliebig erhöhen kann, da der Filter ja in den Bauchlauf mündet, und der hat nicht viel mehr Kapazität.

Ich hoffe, meine Darstellung ist halbwegs verständlich und dass mir hier weitergeholfen werden kann!

Danke schon mal,

LG Markus
 
AW: Mindestdurchfluss bei Trommelfiltern??

Das mit dem Mindestdurchfluss werde ich demnächst erfragen. ;) ...aber ich weiß, dass man die Spülintervalle selbstständig einstellen kann. Da die Trommler überwiegend über zentrale Steuermodule geregelt werden, ist da eine Einstellung der Spülintervalle eigenständig möglich. Normal reagiert die Spülpumpe auch über einen Schwimmerschalter, der die Pumpe anwirft, wenn nicht mehr genügend durch das Siebgewebe fließt und der Wasserstand auf der einen Seite sinkt bzw. auf der anderen Seite steigt.

So habe ich das bislang zumindest immer verstanden und die Trommelfilter sind schon auf die Teichgröße ausgelegt um eben grundsätzlich genügend Flow zu erzeugen. Also würde ich da wohl auf die Herstellerangaben eingehen.
 
AW: Mindestdurchfluss bei Trommelfiltern??

Hey Rico!
Das mit dem Mindestdurchfluss werde ich demnächst erfragen. ;)
:oki und danke schon mal!!

Ich tendiere auch eher zu einem größeren Filter mit weniger flow, als dass ich einen kleinen habe, der am Maximum läuft. Lieber zu groß als zu klein...
Und wahrscheinlich sieht man ohnehin erst im Betrieb was am vernünftigsten ist, was Spülintervalle und so betrifft.

Also ist die Angst, dass sich der ganze Mist vorher zersetzt und wieder in Lösung geht bevor er rausgespült wird, unbegründet?
Und ein wenig flow kann ich ja sicher noch rausholen, immerhin wäre der Trommler dann ja etwas tiefer als es der IBC zur Zeit ist.

PS: Der Filter ist auf dem Foto im Ausgangspost natürlich auf der LINKEN Seite zu sehen...
 
AW: Mindestdurchfluss bei Trommelfiltern??

Ja, der Trommler spült, wenn der Messfühler Kontakt mit dem Wasser verliert, d.h. wenn der Filter leer gepumpt wird (Schwerkraft). Das Spülintervall kann man einstellen. Wenn der Filter nur sehr kurz spült (2-4sec.), wird eben nur ein Teil der Trommel gereinigt und der Filter spült dann bald wieder. Wenn man länger spült (6-10 sec.), dann wird der nächste Spülvorgang später einsetzen, weil mehr von der Trommel wieder sauber ist (die Trommel einmal ganz rum (oder sogar mehr) gespült wird).

Dass ein Trommler wartungsfrei läuft, ist allerdings eine Illusion. Das Sieb (60 µm) setzt sich auch mit Biofilm ein wenig zu, sodass man reinigen muss. Ich gehe dann je nach Saison ca. 1 x im Monat mit dem Kärcher drüber. Der bringt mehr Druck zusammen als die Spülpumpe über die Düsen. Wasserzugaben wie fein gemahlene Tonerde oder wie das Zeug heißt, würde ich nicht empfehlen, denn da setzt sich das Sieb zu.

Auch ist das Innere der Trommel manchmal zu reinigen, weil sich abgestorbene Pflanzen nicht ganz selbst entsorgen bzw. in der Spülrinne hängen bleiben. Also Wartungsklappe aufschrauben, mit der Hand rein und säubern.

Ich würde auch empfehlen, keinen Bodengrund im Teich zu haben, sodass kein Sand durch den BA in den Trommler kommt und dort das Sieb zusetzt.

Falls mal Wasser über den Überlauf läuft, können die Spüldüsen durch schmutziges Wasser verstopfen und sind zu reinigen (halbe Drehung, raus damit, durchblasen bzw. mit einem dünnen Nagel freimachen, ausspülen, einsetzen).

Bei Schwerkraftbetrieb ist auch zu bedenken, dass man für das Spülwasser - falls wie bei mir kein Kanalanschluss vorhanden ist - auch eine Hebeanlage (=Tonne und Tauchpumpe mit Schwimmerschalter) benötigt.

Zu guter letzt darf man den Wasserverbrauch nicht außer Acht lassen. Frischwasserzugabe ist immer gut, aber man sollte schon das Wasserniveau halten. Ich hab noch kein Magnetventil zur automatischen Nachfüllung (will auch ein wenig die Kontrolle behalten, wann was fehlt) und so muss ich an heißen Tagen schon öfters den Gartenschlauch mit Frischwasser reinhängen.

Alles in allem bin ich jetzt nicht gegen Trommler, aber ich hätt es mir vorher etwas einfacher vorgestellt (vor allem bei den Kosten). Dachte, man zahlt einen Haufen, baut ein und fertig. Aber gut, ein Hobby macht einfach Arbeit.
 
AW: Mindestdurchfluss bei Trommelfiltern??

Zu der Variante ist noch zu sagen, dass ich den Durchfluss auch nicht beliebig erhöhen kann, da der Filter ja in den Bauchlauf mündet, und der hat nicht viel mehr Kapazität.

Wenn dein Bachlauf nicht soviel Wasser verträgt, wie sieht es mit einem Bypass aus?
Den könnte man evtl- auch so anlegen das die Kreisbewegung im Teich verstärkt wird.

LG René
 
AW: Mindestdurchfluss bei Trommelfiltern??

Hi Markus,
bei deinem geringen Besatz sollte auch ein kleineres Volumen möglich sein. Der TF könnte dann auch etwas kleiner ausfallen.

Das sinnvolle Volumen 1/2-1 mal pro Stunde den Teichinhalt umzuwälzen ist bei deiner aktuellen Filterkonstruktion kaum möglich.

Den Trommler würde ich eher energiesparend auf Teichniveau betreiben. Die Bürsten sind dann überflüssig und die Matten kannst du durch wenig Hel-x in einem kleinen Biofilter direkt nach dem TF platzieren.
Einen Teil dann in den Teich und das nötige mit einer extra Pumpe in deinen Bachlauf.
Das hat auch den Vorteil, dass der Bachlauf nicht immer laufen muss.

Alles andere ist mit einem großen Aufwand verbunden.
 
AW: Mindestdurchfluss bei Trommelfiltern??

Hallo Markus,
als betreiber eines kleinen Trommelfilters kann ich Dir Deine Bedenken zerstreuen, dass Du auf zu lange Spülintervalle kommst ;). Das ist zwar hier und da im Forum als Thema hochgekommen, doch meiner Meinung nach nur ein Synonym für eine unzureichende technische Auslegung (wobei ich mich da gerne mit einschließe :D).
Du wirst für Dein System mit einem TF keine negativen Erfahrungen machen, egal ob Schwerkraft oder nicht (das ist eine Frage der Gesamtkonzeption des Filters). Jörg hat insofern recht, dass ein Schwerkraft- oder Halbschwerkraft- TF weniger Verbrauchskosten hat, und dass ein Neukauf so viel Geld kostet, dass man auch die restliche Anlage mit überdenken kann.
 
AW: Mindestdurchfluss bei Trommelfiltern??

Hallo und danke für die ganzen Antworten!

Alles in allem bin ich jetzt nicht gegen Trommler, aber ich hätt es mir vorher etwas einfacher vorgestellt (vor allem bei den Kosten). Dachte, man zahlt einen Haufen, baut ein und fertig. Aber gut, ein Hobby macht einfach Arbeit.

Danke für deine ehrliche Meinung bezüglich Trommler Aaron.
Dass die Arbeit mit einem TF nicht ganz wartungsfrei abläuft hab ich schon gelesen. Obwohl das viele Nutzer nicht so recht zugeben wollen (zumindest in den großen Weiten des Internet, nicht direkt hier aufs Forum bezogen).
Und du bist also im Großen und Ganzen mit deinem KC30 zufrieden? Würdest nochmal einen Trommler kaufen falls du noch keinen hättest?
Wegen dem Biofilm: Da machst du einfach den Deckel auf und gehst mit dem Kärcher drüber über die Trommel?

...wie sieht es mit einem Bypass aus?

Hey René!

Gute Idee mit dem Bypass. Das muss ich mir noch genau anschauen. Aber ich befürchte ich werde auch das nicht schaffen.
Der Platz um den Teich ist so dermaßen eng, dass ich nicht viel Spielraum habe. Das liegt auch an dem Zaun, der rund herum aufgestellt ist. Schön mit Betonsockeln...

Der TF könnte dann auch etwas kleiner ausfallen.
...
Den Trommler würde ich eher energiesparend auf Teichniveau betreiben.

Hey Jörg!

Das war eben eine Überlegung von mir den Trommler eine Nummer kleiner zu kaufen. Vor allem wenn man sieht, dass bei manchen Herstellern die Kosten für das nächstgrößere Modell fast doppelt so hoch sind.
Das mit Teichniveau wird sich leider nicht verwirklichen lassen. Der ganze Teich ist so dermaßen :aua konzipiert.
In unebenem Gelände, daher fast rundum mit Holz die Erde befestigt (sieht man schön am Bild in Beitrag 1), die enge Umzäunung (gerade genug Platz um mit dem Rasenmäher einmal die Runde zu fahren)
und vom Teich selbst gar nicht zu sprechen (ein richtig schön tiefes und steiles V);
meine Eltern haben sich nicht viel gedacht damals, und der Baggerfahrer auch nicht. Aber eine schön dicke 2,5 mm PVC-Folie verschweißt. :like:
Also du siehst, die Möglichkeiten sind mehr als begrenzt. Selbst ein kompletter Neubau ist nicht ohne Schwierigkeiten zu machen.
Aber ich tu mein Bestes.

Du wirst für Dein System mit einem TF keine negativen Erfahrungen machen, egal ob Schwerkraft oder nicht.

Das erhoffe ich mir am allermeisten Rolf! Muss doch einfacher sein als 80 Bürsten, 12 Säcke mit Schaumstoffwürfeln und 4 Schaumstoffmatten mit dem Hochdruckreiniger zu reinigen.
Das dauerte oft den ganzen Tag. Und das Ergebnis war nicht immer zufriedenstellend.

Ich freue mich auch sonst über jegliche positive wie auch negative Erfahrungen bezüglich TF, Tipps und Tricks!
 
AW: Mindestdurchfluss bei Trommelfiltern??

Danke für deine ehrliche Meinung bezüglich Trommler Aaron.
Dass die Arbeit mit einem TF nicht ganz wartungsfrei abläuft hab ich schon gelesen. Obwohl das viele Nutzer nicht so recht zugeben wollen (zumindest in den großen Weiten des Internet, nicht direkt hier aufs Forum bezogen).
Und du bist also im Großen und Ganzen mit deinem KC30 zufrieden? Würdest nochmal einen Trommler kaufen falls du noch keinen hättest?
Wegen dem Biofilm: Da machst du einfach den Deckel auf und gehst mit dem Kärcher drüber über die Trommel?
Bitte gern. Wenn man hier im Forum keine ehrliche Meinung bekommt, wo sonst? :)

Nun, ich finde den Trommler schon ganz fein. Grundsätzlich würde ich bei Schwerkraft nur dann einen Trommler nehmen, wenn ich einen Kanalanschluss hätte. Mit Hebeanlage ist noch eine Komponente dazu gekommen. So würd ich mal zu Halbschwerkraft tendieren.

Im Winter ist dann bei Durchlaufen des Filters mit Nachfüllen des Wassers auch nicht einfach, weil man ja eben das Gartenwasser bei Frost abdreht. Ich hab das jetzt von November bis Feber so gelöst, dass ich nur Wasser von knapp unter der Oberfläche ansauge und dann durch den Trommler mit geöffneter Wartungsklappe und jeder Menge Filterbürsten in der Trommel betreibe. So wird im Winter auch gefiltert, aber es kommt kaum Schmutz zusammen. Öffnen und Reinigen geht nicht, weil ich ja die Filterkammer mit Styropor dämme und vor allem bei Schnee nicht dazu komme. Im Feber/März ist dann eben die Hel-X-Kammer ordentlich umzurühren, auszupumpen, nachfüllen und das ganze nochmal zu machen. Bei einer Innenhälterung mit Kanalanschluss wäre das sicher super, weil es das ganze Jahr gleich laufen kann.

Bzgl. Bio-Film: Ja, Filter aus, Wasser so weit geht auspumpen, Deckel auf, Teil der Trommel kärchern, manuell spülen und Trommel weiterdrehen und dann wieder kärchern. Bis man halt einmal um die Trommel rum ist. Zusätzlich lange ich noch über den Wassereinlauf in die Trommel und fühle mal, ob sich das größeres Pflanzenmaterial angesammelt hat. Falls ja, Wartungsklappe aufschrauben und rausholen. Ist natürlich kein Tag Arbeit, aber es ist auch nicht in 5 Minuten erledigt.

Ein Vliessfilter wäre natürlich auch eine Option. Wasserverlust gibts nur durch Verdunstung und bei Wasserwechsel. Es gibt Vliesser, die sogar stromlos laufen. Da wird das Vliess durch überlaufendes Wasser weitergedreht (ok, also hier doch ein wenig Wasserverlust). Kosten für die Vliessrollen sollte man eben nicht vergessen.
 
AW: Mindestdurchfluss bei Trommelfiltern??

Ja, ein Vlieser war lange die erste Option. Waren schon kurz davor einen 800er Mamo zu kaufen. Aber wenn man sich dann eben die Vlieskosten so durchrechnet, kommt doch einiges zusammen pro Jahr. Vor allem hat man ja in einem größeren Teich auch mehr Schwebealgen, so dass die geringe Besatzdichte nicht wirklich relevant ist. Und wenn ich dann an die 10 Rollen pro Jahr brauche, ist das ein Haufen Geld. So viel kann der Trommler gar nicht an Wasser zum Spülen brauchen.
Sowohl Kanalanschluss als auch eine alte Jauchengrube aus Zeiten vor dem öffentlichen Kanalsystem sind unmittlebar neben dem Teich vorhanden. Und da der Filter ja erhöht steht, rinnt der Dreck hoffentlich halbwegs selbständig da rein.
Hast du den KC30 damals blind gekauft, oder hast du irgendwo vorab Trommler anschauen können?
Da wir ja nicht so weit auseinander wohnen, zumindest für die Verhältnisse hier im Forum, dürftest du doch vor einem ählichen Problem gestanden haben. Im Osten/Süden Österreichs gibts kaum Händler bei denen man mal etwas besichtigen könnte.
Wegen dem Mamo bin ich vor 2 Wochen sogar nur für einen Tag nach Tirol zu Japan Koi Siess gefahren, 550 KM pro Strecke...
 

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