AW: Naturnaher Schwimmteich von Peter
Jetzt, kurz vor Weihnachten ist die Zeit für einen kurzen Jahresrückblick über meinen naturnahen Schwimmteich gekommen.
Ein paar Bilder dieser Woche:
Es ist das erste volle Jahr seit dem Baubeginn.
Natürlich ist jetzt zu bauseitigen Themen nicht mehr viel zu berichten, wenn der Teich fertig ist und keine gravierenden Baufehler passiert sind dann sind es nur noch Restarbeiten. Im September wurde die Wand hoch zum kleinen Filterteich mit Palisadensteinen aus Granit abgefangen und ein kleiner Uferweg mittels Quarzitpolygonalplatten dahin angelegt, nichts besonderes eben.
Wenn ich zurück
blicke fällt mir als erstes die Algenblüte im Frühjahr ein, ich hatte sie mir wesentlich dramatischer vorgestellt. Die Schwebealgen kamen an die Oberfläche und mittels zielgeführter Überfüllung mit anschließendem Überlauf war das innerhalb weniger Tage Geschichte, ein paar Postings weiter oben schrieb ich ja darüber. Fadenalgen kenne ich nicht im großen Teich, im kleinen Filterteich schon.
Teichpflanzen ausgedünnt oder komplett entfernt habe ich im großen Teich gar nicht, im kleinen Filterteich dürften es drei, vier Schubkarren voll gewesen sein. Es ist die gewünschte Biomasse in welcher die aufgenommenen Nährstoffe aus meinem Teichvolumen enthalten sind, womöglich lege ich nächstes Jahr einen extra Komposthaufen an (Kompost aus Wasserpflanzen soll von excellenter Qualität sein).
Das Wasser war das gesamte Jahr über klar.
Die Sichtweite schwankt je nach Witterung, Temperatur und anderen Einflüssen. Sie lag recht selten bei nur zwei Meter, i.d.R. ging sie bis auf die gesamte Schwimmbahnlänge, das wären dann 18 Meter.
Als der Mulm im Frühsommer nach oben stieg kam die dann angeschaffte Impellerpumpe zum Einsatz. An einem Wochenende wurde der Mulm im gesamten (!) Teich abgesaugt, es entstand bis zum Spätherbst kein Neuer oder -wahrscheinlicher- die Temperaturen waren da bereits so niedrig das sich keine neuen Gasblasen bilden konnten welche evt. Mulmstücke nach oben getrieben hätten. Nächstes Jahr wird definitiv NICHT der gesamte Teich abgesaugt, ich meine es langt der reine Schwimmbereich. Der vergleichsweise große Filter- und Regenerationsbereich bleibt so wie er ist, in der freien Natur saugt auch niemand da rum...
Ich möchte nicht wissen was die 2 kW Impellerpumpe da alles rausgezerrt hat, einen Vorfilter werde ich mir noch zulegen dürfen. Das ganze Kleingetier wie
Schnecken,
Molche usw. soll doch im Teich bleiben.
Also, Schwimmbereich im Neuen Jahr absaugen bleibt, ist in drei Stunden erledigt.
Ich bleibe noch kurz im Technikbereich, bei einem naturnahen Teich ist dieses Thema prinzipbedingt schnell erledigt.
Meine eingesetzte 12 m³/h Teichpumpe (12 V, keine 100 Watt) pumpt real ca. 8 m³/h aus dem großen Schwimmteich hoch in den kleinen Filterteich, die Wassermenge fließt dann über den etwa 10 m langen Bachlauf zurück in den großen Schwimmteich. Das war es auch schon, so entstanden insgesamt Stromkosten in Höhe von ca. 30 €.
Ein Skimmer, ja, ich werde mich nach etwas geeignetem Umschauen. Obwohl, bei 250 m² Wasseroberfläche...
Da kann man Abpumpen(skimmen) wie man will -wenn man nicht Technik von Pumpspeicherkraftwerken einsetzt- der natürliche Wind bestimmt was da an oder auf der Wasseroberfläche passiert. Es ist kein Baumarktpool mit 3,50 m Durchmesser, dort sind Skimmer höchst wirkungsvoll.
Also, Skimmer ja, in Verbindung mit der High-Tech 12 V 12 m³/h Pumpe, wichtig ist das die Pumpe am Tag drei, vier Stunden läuft, der Filterteich braucht Futter. Und der so auch gefütterte Bachlauf ist nicht nur wirkungsvoll sondern ganz einfach nur schön.
Zu der Fauna kann ich nur einen Satz sagen: sie hat ihren Lebensraum gefunden.
Die
Kröten und
Frösche, man erschrickt vielleicht im Frühjahr ob der gefühlten Millionenschar an Laich. Nur, wenn die dann auch in selbiger Anzahl geschlüpfte und wachsende Schar an Getier später binnen weniger Tage verschwindet so weiß man dann aber auch das eine nicht unwesentliche Menge an gebundenen Nährstoffen den Teich verlässt. Ich stand eines Morgens im Frühsommer fast kopfschüttelnd am Wasserrand und schaute in das -natürlich klare- von Kaulquappen freie Wasser. Gestern wimmelte es hier noch von schwarzen Köpfen welche den Bodengrund abernteten. Über Nacht waren sie weg, die Molche das dauerte länger.
Willkommen waren sie alle, später konnte man sogar eine kleine Kolonie von Gelbrandkäfern feststellen.
Interessant ist es zuweilen schon, wenn man dann an einem heißen Tag die verdiente Abkühlung im Teich sucht und die sich dort befindende Fauna erschreckt vor einem flüchtet. Noch nie ist es mir gelungen solch einen Molch oder
Käfer in ihrem Element zu 'erwischen', sprich ihrer habhaft zu werden.
Es ist ein Schwimmen (oder ruhiges Tümpeln, je nach Lust und Laune), so wie man es von Kindheit her kennt, das Baden im Teich bzw. See im Urlaub.
-die junge Dame ist einverstanden mit diesem Foto, nur nebenbei
-
Zur Fauna, den Unterwasser-, Flaches Wasser-, Sumpf-, Nasse Wiese- und Feuchte Wiese Pflanzen. Meine Schwerarbeiter, meine Starkzehrer, welche die Nährstoffe aus den gesamten Wasservolumen heraus ziehen und so den Algen ihr Leben richtig schwer machen. Und die weiteren Pflanzen, welche keine Starkzehrer darstellen, trotzdem ihren Platz einnehmen und vielleicht einfach nur gut aussehen.
Im großen Schwimmteich haben sie sich etabliert. Das Gros meiner gepflanzten Pflanzen hat sich sehr gut entwickelt, einige Typen haben sich in Areale ausgebreitet wo man nur staunend daneben steht.
Ein paar vereinzelte Sorten sind verschwunden über letzten Winter, vielleicht tauchen sie nächstes Frühjahr wieder an ganz anderer Stelle auf.
Etwa ein Dutzend neue Sorten wurden nachgepflanzt, nächstes Jahr bin ich auf das Ergebnis gespannt.
Dies ist bestimmt eine unendliche Geschichte, schauen was und wie sich einzelne Pflanzen entwickeln, ob man weitere Typen hinzufügt oder umsetzt oder oder...
Na ja, und jetzt die Highlights, die
Seerosen. Das muss doch sein, die Besucher welche interessiert den Teich betrachten (oder Zaungäste) können erst ihre fachmännische
Kommentare zum Besten geben wenn sie die blühenden Seerosen bewerten können. (das die daneben stehenden unscheinbaren
Seggen eintausendmal mehr zur Wasserklärung beitragen das versuche ich nächstes Jahr den genannten Zaungästen einmal zu erklären).
Nein, wirklich, schön schauen sie aus, im Seerosenthread sind einige Bilder von mir enthalten.
Also, Pflanzbehälter der Seerosen nächstes Jahr neu düngen mit Osmocote-Düngekegel, evt. bei Werner noch ein, zwei Sorten bestellen!
Die Bepflanzung im Auge behalten, wuchernde Kandidaten wie Seggen -so nützlich sie auch sind- im Auge behalten, Wildwuchs nicht zulassen!
Der Ufergraben.
Dazu hatte ich mich bereits einige Postings weiter oben ausgelassen, momentan ist da nichts Neues zu vermelden. (die
Gräser sind das Problem -Berliner Tiergarten lässt grüßen-, sie überlagern die auch vorhandenen Kräuter)
Zusammenfassend nochmals die Aussage:
Samenmischung ist ein No Go, eine gezielte Bepflanzung mittels selektierter, z.B. im Fachhandel bestellter Sorten dürfte die bessere Variante sein.
Ich meine, genau wie bei einem notwendigen Pflanzplan für den Filter- und Regenerationsbereich des naturnahen Teiches so sollte dieser auch für die Bepflanzung eines Ufergrabens erstellt werden. Die Arbeit, besser gesagt der Zeitaufwand welchen man da investiert zahlt sich nur kurz später mehrfach aus.