Das Problem ist, dass ich auf diesem Gebiet nichts "weiß", sondern mich mehr von meinem Gefühl und meinen durchaus begrenzten Erfahrungen leiten lassen muss.
Derzeit lasse ich mir einen Anbau mit Keller bauen. Der Typ, der das umsetzt, hat sich mit der Stabilität der Grube zwar böse verschätzt, aber was er macht, ist schon in Ordnung. Hauptsächlich baut er Pools - ohne Folie, also die teuerste und aufwändigste Variante. Er hat für den Kellerboden eine Mindestdicke von 10 cm - mit Matten armiert - veranschlagt, Pools baut er vollends aus Beton. Er sagt, dass man mit dem aufzubringenden Isolierputz dann sicher ist gegen Risse. Bon, mag stimmen oder auch nicht, mir scheint aber eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür zu sprechen (einmal abgesehen davon, dass hier eine nennenswerte Eisdecke ausgesprochen unwahrscheinlich ist). Mal ganz abgesehen davon, dass bei Dir noch 2,5 Tonnen auf den Quadratmeter wirken würden. Denke weiter daran, dass bei ausschließlich runden Formen auch die Verschalung einen erheblichen Aufwand bedeutet. Und bitte: Verstehe das vor allem nicht als Kritik. Es sind lediglich Überlegungen. Der Isolierputz, der in jeder Farbe eingefärbt werden kann, kostet hier 35 EUR pro Sack, in Deutschland wird er erheblich preiswerter sein. Wenn es Dich interessiert, werde ich den Produktnamen noch ausfindig machen. Ich gehe einmal davon aus, dass der Putz - zumindest nach Wasserwechsel und nach dem Einlaufen des Teiches ohne Fischbesatz - auch für Kois unschädlich ist.
Dein Konzept ist übrigens sehr schön anzusehen. Spannend wird es allerdings dann, wenn Du einmal einen Längs- und Querschnitt zeichnest. Peter hat ja schon auf die lange und schmale Schlucht hingewiesen, die Du da bauen willst - selbst wenn es nach der Flachwasserzone senkrecht nach unten geht.
Tja, die Sache mit der Perforation der Folie durch Tiere und Pflanzen... Welches Tier durchbricht die Folie, vorausgesetzt, der Teich ist nicht in einen Hang gebaut ? Aus welchem Grunde sollten sich irgend welche Ratten durch die Folie beissen, wenn nicht einen unter der Wasseroberfläche liegenden Eingang zu ihrem Bau zu schaffen, der dann aber über dem Wasserspiegel liegen müsste (keine Ahnung, wie die eingezeichnete Mauer zu interpretieren ist - könnte vielleicht kritisch werden) ? Und Pflanzen ? Wenn man die kritischen, ohnehin extrem wuchernden Schilfarten aus dem Teich lässt, keinen Bambus oder sonst kritische Pflanzen (z.B.
Essigbaum) aus der unmittelbaren Teichumgebung entfernt, sehe ich die Gefahr als nicht sehr gross an. Auf meine Frage, wer denn selbst (und nicht nur vom Hörensagen) einen Folienschaden erwiesenermaßen durch Tiere oder Pflanzen erlitten hat, kam kaum Resonanz. Und da, wo sie kam (z.B. Werner Wallner), waren die Gründe nachvollziehbar. Warum Wurzeln die Folie auch am Teichgrund durchdringen sollten (sonst ist ein totaler Wasser- und Fischverlust kaum vorstellbar), ist mir übrigens ein Rätsel. Man soll bei Horrorstories auch nicht alles für bare Münze nehmen.
Dennoch muss ich Dir in einem beipflichten: Es wird sehr schwierig werden, Folie (auch mit Vlies) in ein extrem tiefes Loch mit senkrechten Wänden ohne zusätzliche Stabilisierung des Untergrundes vorzunehmen. Das aber ist im Vergleich zu Beton ungleich einfacher. Weniger senkrecht abfallende Wände und eine Maximaltiefe von 1,60 bis 1,80 Metern sollten die Angelegenheit nochmals vereinfachen. Ein Teich (abzüglich Flachwasserzone), der tiefer als breit ist, stimmt mich immer noch irgendwie skeptisch. Aber vielleicht sehen unsere Koifreunde das ja anders.
Beste Grüsse
und gute Nacht
Stefan