Schmodder am Ende der Filterkette

Cycleman007

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Hallo,
ich brauche mal wieder Eure Hilfe.
Ich habe eine Aquaforte DM Vario 10000S im Teich liegen, die das Wasser in einen Oase BioTec ScreenMatic² 60.000 pumpt.
Hinter diesem habe ich noch einen Kasten eines SunSun CBF-Filters stehen. In diesem liegt ein Netz mit Zeolith und ein weiteres mit Granulat, welches Phosphat binden soll.
Beide Netze sind mit Schmodder, also dem Restprodukt der Filterung bedeckt. Reinige ich diese, dauert es zwei bis drei Wochen, bis die Netze wieder voll sind. Wer es nicht weiß: Der ScreenMatic 60.000 hat drei Substratrohe inbegriffen, die am Ende der Filterkette des Gerätes selbst sind, diese beinhalten ebenfalls Zeolith, auch hier bildet sich Schmodder.
Ich verstehe nicht so ganz, warum die Schmodderbildung passiert, denn der Schmodder soll sich ja durch die Bakterien in den Schwämmen, also in der Hauptfilterung als Restprodukt bilden, dort ist es ok. Aber warum bildet das Zeolith auch dieses Restprodukt? Problem: Natürlich wird dieses Restprodukt wieder in den Teich gespült, die Folge sind Algen insbesondere dort, wo das Wasser aus der Filterkette wieder in den Teich fließt.
Ich hatte in dem SunSun-Kasten einst auch Hel-X, damit hatte ich dasselbe Problem, der auf/in dem Hel-X entstandene Schmodder ist immer wieder in den Teich gespült worden. Wie vermeidet man das?
Alle möglichen Leute verwenden das, bei mir kommt Schmodder, verstehe das nicht.

Weitere Frage: Ich habe jetzt massig über Durchflussmenge recherchiert, ich bekomme keine Klarheit. Es heisst auf manchen Seiten, dass Angaben wie x Liter pro h Umwälzung völliger Quatsch ist, der von vielen Nachgeplappert wird. Angeblich wäre eine langsame Durchflussgeschwindigkeit besser, weil dann die Filterbakterien besser arbeiten können.
Noch dazu: Ich weiß gar nicht, wieviel meine Pumpe pro h schafft, ich kann die von 30 (Einheit unklar) auf 100 regulieren und weiß, dass sie max. 10.000 L pro h macht, wieviel sie aber bei 30, also der Minimum-Einstellung macht, ist unklar. Wisst Ihr Rat?

Danke für Eure Hilfe.
Cycleman
 
Hallo und willkommen bei uns hier im Forum!
Prinzipiell findest du alle Antworten zu deinen Fragen hier im Forum recht detailliert. Deshalb nur ein paar kurze Anmerkungen:
Du verwendest ein gepumptes System als Filterung. Also zuerst Pumpe und danach der Filter. Das hat leider einen ganz wesentlichen Nachteil: der Schmodder, der aus dem Teich von der Pumpe abtransportiert wird, wird von der Pumpe zuerst geschreddert. D.h. er kommt also fast als flüssiger Feinstaub beim Filter an und wird dort von den meisten Filter Medien nicht zur Gänze abgesondert. Deshalb auch in der letzten Kammer noch Schmodder.
Die Geschichte mit der Durchflussmenge ist eigentlich sehr simpel: Filtergröße kann durch Durchflussgeschwindigkeit ersetzt werden und umgekehrt. Es geht lediglich darum wie viel „Futter“ du den Bakterien heran transportierst. Dementsprechend werden sie sich in einer gewissen Population ansiedeln. Aus ökonomischer Sicht ist natürlich eine größere Filterkapazität günstiger, weil du Stromkosten bei der Pumpe sparen kannst. Wenn du aber ein bestehendes System optimieren willst, kannst du dies durchaus durch eine Erhöhung Durchflussmenge erreichen.
Was deine Pumpe tatsächlich schafft, hängt im wesentlichen auch von den Schläuchen oder Rohren ab, die du verwendet hast. Je geringer Rohrdurchmesser, je länger die Strecken, und je mehr Winkeln oder Kurven verbaut, desto geringer wird der Durchfluss. Prinzipiell kannst du davon ausgehen, dass deine Pumpe niemals 10.000 l/h schafft - auch nicht im Vollbetrieb. Eher 6-7000 Liter.
Nachdem ich aber selbst regelbare AF Pumpen verwende, kann ich zumindest feststellen, dass bei 30 % Leistung deutlich mehr als 30 % der maximalen Durchflussmenge gepumpt werden. (Also Beispiel maximal 7000 l bei 100 % und etwa 4000 l bei 30 %.)
 
Ich glaube du verkennst die Lage etwas.
Dein Screenmatic tut was er kann und arbeitet dementsprechend aber wenn die Schwämme zu sind ist es schnell mit der Mikro Filterung vorbei.
Dann wandert der Dreck lediglich in den nächsten Filter und setzt sich dort ab.
Deine Netze und auch das Zeolith hat selbst keine filter Eigenschaften, es dient lediglich zur Wasser Aufbereitung, zB wie eine UV-Lampe.
Der einzige Filter der Biologisch abbauen kann und gleichzeitig Sedementiert ist ein Bürsten Filter.
Die Netze kann man auch ins Freiwasser, in der Nähe des Einlauf legen.
 
Die Geschichte mit der Durchflussmenge ist eigentlich sehr simpel: Filtergröße kann durch Durchflussgeschwindigkeit ersetzt werden und umgekehrt.

Erst einmal danke für die Antworten. Was an dem o.a. Zitat "simpel" sein soll, erschließt sich mir nicht.
Leider leider sind 98% der Damen und Herren im Netz sehr unexakt, was wiederkehrend zu Verwirrung führt.
Was soll das bedeuten?
Beiträge automatisch zusammengeführt:

Deine Netze und auch das Zeolith hat selbst keine filter Eigenschaften, es dient lediglich zur Wasser Aufbereitung
Ok, sehr nützlicher Hinweis, denn genau das hatte ich mich gefragt. Der Schmodder kommt also nicht vom Granulat, sondern wird vom Filter ausgeschwemmt.

Mich wundert, dass es für das Problem keine maßgeschneiderten Lösungen gibt. Im Grunde müsste doch am Ende der Kette nichts anderes als ein weiterer Feinfilter, also ein Sieb oder dergleichen, der den Schmodder abfängt. Bei dem ScreenMatic ist am Anfang der Kette so ein Grobschmutzband, welches sich reinigt und Schmutz abfängt. Genau dasselbe müsste auch ans Ende der Kette, um den feinen Schmodder abzuhalten.

Gibt es außer Strumpfhose irgendwelchen guten Ideen, was man am Ausgang selbst basteln könnte, um den Schmodder restlos aufzufangen?

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Was an dem o.a. Zitat "simpel" sein soll, erschließt sich mir nicht.
Bezogen auf die biologische Aufbereitung des Teichwassers kannst du entweder eine große Biologie (große Menge an Bio-Carrieren) langsam durchfließen lassen - dies ist die vorzuziehende Methode - oder aber, wenn du ein bereits bestehendes Filtersystem mit vorgegebener Biologiegröße effektiver gestalten willst, die Durchflussmenge erhöhen. Beides wird zu einer höheren biologischen Abbauleistung führen.
Dies löst aber das Problem mit der unzureichenden mechanischen Filterung - Stichwort "Schmodder" - nicht. Das könntest du mit einem Papier- Sieb- oder Trommelfilter angehen, aber das Problem des Shredderns durch die vorgeschaltene Pumpe bleibt, was zu Einschränkungen bei den vorgeschlagenen Filtern führt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dies löst aber das Problem mit der unzureichenden mechanischen Filterung - Stichwort "Schmodder" - nicht. Das könntest du mit einem Papier- Sieb- oder Trommelfilter angehen, aber das Problem des Shredderns durch die vorgeschaltene Pumpe bleibt, was zu Einschränkungen bei den vorgeschlagenen Filtern führt.
Ja, das ist klar, danke.

Bezogen auf die biologische Aufbereitung des Teichwassers kannst du entweder eine große Biologie (große Menge an Bio-Carrieren) langsam durchfließen lassen - dies ist die vorzuziehende Methode -
Das heißt für mich: Pumpe auf wenig Wasserförderung einstellen, also so wenig Durchfluss wie möglich.
oder aber, wenn du ein bereits bestehendes Filtersystem mit vorgegebener Biologiegröße effektiver gestalten willst, die Durchflussmenge erhöhen. Beides wird zu einer höheren biologischen Abbauleistung führen.
Was verstehst Du unter "Biologiegröße"? Dieser Satz heißt für mich, Durchflussmenge erhöhen, also Pumpenleistung hochfahren.

Die beiden Sätze sind für mich widersprüchlich. Ich schlussfolgere, dass ich irgendetwas noch nicht verstanden habe. Die Größe ist doch vorgegeben durch den vorhandenen Filter. Diese Einflussgröße ist also fix. Variabel ist nur die Pumpeneinstellung und ggf. die Häufigkeit der Reinigung der Schwämme, die wir hier aber bitte erstmal außen vor lassen.

Danke für die Aufklärung.

Grüße
 
Was verstehst Du unter "Biologiegröße"?
Damit meine ich die tatsächliche physische Größe der biologisch aktiven Filtermaterialien. Diese dienen als Träger für die Ansiedlung von Bakterien, die in weiterer Folge das Wasser biologisch aufbereiten. Das ist mit unter einer der wichtigsten Prozesse für gutes Wasser.
In deinem Fall ist diese Größe vorgegeben, da du ein fertiges Filter Produkt gekauft hast. Bleibt also nur die Erhöhung der Leistung durch Erhöhung der Durchflussmenge. Aber Achtung! Der Screenmatic 60.000 ist nur für eine maximale Durchflussmenge von 11.000 l ausgelegt. Mehr geht nicht. Das ist mit deiner aktuellen Pumpe kein Problem, denn diese Menge schafft sie ohne dies nicht. Solltest du aber an eine stärkere Pumpe denken, so wäre dein Filter überfordert.
Was du auch bedenken solltest: je mehr du deinem Filter abverlangst, desto häufiger musst du ihn reinigen. Sprich je höher, die Pumpleistung, desto häufiger das Reinigungsintervall. Aber das ist ja sinnvoll, denn damit bekommst du mehr Schmodder aus dem Teich.
 
Größe der biologisch aktiven Filtermaterialien
biologische Prozesse sind / haben eine Zeitfunktion. Also braucht die Biologie Zeit, um 'Nährstoffe' abzubauen.
Da ist die Erhöhung des Durchflusses nicht ratsam.

'Mechanische' Reinigung
Das ist Sache dere Filtermedien. Da macht die Erhöhung des Durchflusses Sinn.
 
Johannes, woher beziehst du dieses Wissen? Gibt es dazu eine wissenschaftliche Quelle?

Ich habe den Eindruck, dass in vielen Foren hier immer wieder das gleiche geschrieben wird und in einer immer wiederkehrenden Kette kopiert wird. Die Grundlage der langsamen Durchströmung von bioaktiven Filtern kommt aus den Kläranlagen-Systemen. Kläranlagen sind in der Regel dreistufige Systeme, bei denen das Wasser möglichst lange in den einzelnen Stufen verweilen sollte. Danach fließt es direkt als gereinigtes Wasser wieder ab.
Hingegen betreiben wir Kreislaufanlagen. Das bedeutet dass das Wasser immer wiederkehrend durch die Filteranlage durchfließt. Danach wieder zurück in Teich und wieder zurück in den Filter und wieder zurück in den Teich und so weiter. Hier eine langsame Durchflussgeschwindigkeit zu fordern ist schlichtweg ein Trugschluss.

Detaillierte wissenschaftlich fundierte Informationen zur Nitifikation findet man hier ganz gut zusammengefasst: (hier wird unter anderem von optimaler Temperatur, optimalem Volumenstrom und vielem mehr gesprochen.)



Thi Thu Huyen LE, 2014. Entwicklung eines detaillierten Modells zur prozessbasierten Simulation der Nitrifikation in Gewässern.
Beiträge automatisch zusammengeführt:

'Mechanische' Reinigung
Das ist Sache dere Filtermedien. Da macht die Erhöhung des Durchflusses Sinn.
Auch dem möchte ich widersprechen. Die beste Form der mechanischen Reinigung ist die Sedimentation. Und die passiert bei sehr langsamer Durchflussgeschwindigkeit.
Deine Aussage kann also so nicht allgemein gelten.
 
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Hallo 007!

m Grunde müsste doch am Ende der Kette nichts anderes als ein weiterer Feinfilter, also ein Sieb oder dergleichen, der den Schmodder abfängt. Bei dem ScreenMatic ist am Anfang der Kette so ein Grobschmutzband,
Im Grunde geht das schlecht.
Als Beispiel, der Damenstrumpf ist so fein gewebt das er sich vergrößert wie ein Luftballon und irgendwann reißt, mit der ständigen Gewichtszunahme.
Darum zieht man die natürliche Sedimentation vor und man hat keinen Stress mehr.
Im Modern Koi Blog # 6871 habe ich einen neuen Biofilter von Oase gesehen, dieser Teich ist auch gepumpt,eventuell machst du dich mal schlau darüber im Katalog oder bei deinem Händler.
 

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