So, das hier wird länger - und zweiteilig
Zunächst zu den 3 Ts und Lisel:
den vieren geht es super.
Einer von den Ts wird denke ich morgen oder am Wochenende seinen ersten Flug wagen.
Er hängt schon immer außen am Nest und flattert ordentlich mit den Flügeln.
Dann war heute häufig ein Schwälbchen "verschwunden" - es war von den anderen dreien regelrecht
"untergewühlt" worden und lag unsichtbar unter den anderen Dreien
Zuerst dachte ich, es sei Lisel - war sie aber nicht, es war einer der drei Ts.
Da ich befürchtet, dass der Kleine a) zu kurz kommt und b) evtl. Schäden am Gefieder davon tragen
könnte, habe ich neben dem Nest das ausgediente Nest von Marco und Polo angebracht und
2 Ts da rüber gesetzt und Lisel und den kleinen "untergewühlten" im alten Nest gelassen, weil ich dachte,
so haben sie alle mehr Platz
...
.......und was war? ....als ich eine halbe Stunde später wieder kam, saßen alle vier in dem alten Marco und Polo Nest
Scheint also wohl nicht so schlimm gewesen zu sein
Lisel hat etwas aufgeholt und ist nur noch geringgradig von den anderen zu unterscheiden
....und auch hier: Fotos gibt s morgen - heute war absolut keine Zeit - und der Grund waren die:
angekündigt waren zwei, gekommen sind drei Mauersegler
Da ich Mauersegler noch nie hatte, aber weiss, dass sie sehr speziell in ihren Bedürfnissen sind,
habe ich schon bevor sie ankamen bei der Mauerseglerklinik in Frankfurt angerufen, um zu erfragen, ob
sie optimalerweise jemanden in meinem Umfeld kennen, der auf Mauersegler spezialisiert ist und sonst
mir Rat geben können, was zu beachten ist.
Kernaussage war:
"wenn sie unter 35 g wiegen, sind sie in akuter Lebensgefahr und müssen innerhalb kürzester
Zeit an den Tropf, sonst würden sie sterben"
Außerdem gäbe es in HH eine Tierärztin, die sich (privat) auf die Aufzucht von Mauerseglern
spezialisiert hat.
Ich da angerufen: die TÄ ist im Urlaub
Also erstmal auf die Segler gewartet - die dann ankamen
...und ich habe sie erstmal, da sie sich sehr kalt anfühlten, unter die Wärmeplatte gesetzt und
zuvor hatte ich schon ausreichend Futtertiere gefangen.
Dann rief mich die Hamburger TÄ aus ihrem Urlaub an (die Klinik hatte sie informiert und ihr meine
Nummer gegeben).
Sie meinte dasselbe, wie die in der Klinik: die drei müssen sofort an den Tropf, sonst
würden sie es nicht schaffen - ob ich sie nach Flensburg bringen könne oder wir
uns in der Mitte treffen können.....
Das war aber unmöglich.
Ich musste auch die kleinen Racker im Vogelzimmer versorgen, die Hunde wollten Futter,
die Hühner mussten noch versorgt werden .... ich hätte mich einfach nicht für mehrere Stunden ins
Auto schwingen können.
Also liess ich mir von der TÄ erklären, was ich als Notversorgung tun kann und sie wollte versuchen, für den nächsten Tag einen Transport zu organisieren.
Ach ja, die Kleinen wogen bei ihrer Ankunft 24, 26 und 28 g........
Ich habe dann die GANZE letzte Nacht ununterbrochen bis 4 Uhr morgens immer reihum ein Futtertier verabreicht
(was nicht so einfach ist, da die Mauersegler zwangsernährt werden musste - also jeder Segler dauerte so 10 Minuten)
Um 6 Uhr ginge s dann wieder weiter (vorher hatte ich Nachschub an Futter erjagt).
Irgendwann im Laufe des Vormittags, als ich von den anderen Vögel zurück kam,
vermisste ich dann einen Segler unter der Wärmeplatte
ich suchte das ganze Esszimmer ab und erst, als mein Blick unter die Decke wanderte, entdeckte ich ihn ganz oben an der
Gardinenstange.
Ich habe ihn mir mittels Leiter runter geholt, und er wollte gleich wieder losfliegen.
Er und der 2. Segler waren plötzlich extrem unruhig und stressten sich fürchterlich mit der "Gefangenschaft"
Da wir (endlich) einen wunderschönen, sonnig warmen, windstillen Tag hatten und die Luft voller Insekten war,
würden sie draußen keine Probleme mit der Jagd haben.
Also bin ich mit dem ersten Segler raus und habe ihn auf der ausgestreckten Hand einfach sitzen lassen.
Er schaute sich eine Weile den Himmel an und dann hob er ab und flog flüssig hoch und entschwand
über das Hausdach
Mit dem 2. lief es genau so.
Später am Tag haben wir beide noch 2 x gesehen wie sie über den Weiden und um die hohen Bäume flogen.
Ich vermute, dass die Segler (es waren junge Segler) bei dem heftigen Wetter der letzten
Tage (Dauerregen, Kälte) einfach kein Futter fanden und durchgefroren und erschöpft gelandet sind und die Nacht mit Wärmeplatte und durchgehend frische Insekten dafür
gesorgt haben, dass sie sich erholen konnten.
Nr. 3 war der leichteste und war beim Füttern von Anfang an am schwierigsten und machte auch sonst einen
schwächeren Eindruck.
Er wollte zwar auch gerne los und war unruhig, aber bei ihm hatte ich kein gutes Gefühl.
Da mein Bruder heute Abend nach Flensburg hoch fahren wollte, sollte er den
Segler mit zu der TÄ nehmen, damit Sie sich um den kleinen Kümmerer adäquat kümmern kann.
Bis zum Abend habe ich den Kleinen alle 30 Minuten gefüttert und dann Abends nochmal richtig satt gemacht,
damit er seine Weiterreise gut übersteht.
Jetzt hoffe ich, dass auch der Kleine sich gut erholt.
Gehört habe ich noch nichts, aber ich denke, ich werde noch einen Bericht bekommen.
Nachdem der Kleine heute weg war und ich die anderen noch gefüttert hatte, habe ich erstmal genüsslich
einen Kaffee getrunken und mir was zu essen gemacht....und jetzt bin ich total erschossen....und werde wohl
ganz bald ins Bett fallen