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Schwalben in Haus und Garten

So, heute gegen Abend habe ich zumindest mal versucht, den Trubel einzufangen, der herrscht, wenn
ich zum Füttern komme.

Besser gingen die Bilder nicht, weil ich für die Bedienung und das Halten der Kamera
nur eine Hand zur Verfügung hatte, auf der zeitweise dann auch noch ein Vogel saß

 
Das Wetter war heute besser, als gestern, aber immer noch sehr stürmisch und durchwachsen.

Die (Alt)Schwalben waren erst gegen Abend vermehrt am Himmel zu sehen.

Da die Vögel im Vogelzimmer noch nicht maulen, habe ich heute noch alles
beim Alten gelassen.

Das ist mir eigentlich auch recht, da Lisel zwar aus dem Nest ist, man ihr aber anmerkt, dass sie
von der Entwicklung eigentlich noch ein / zwei Tage bräuchte, um wirklich das Nest zu verlassen.

Ihre Flugtechnik sowie die Landungen sind doch noch vergleichsweise unsicher.

Morgen soll es ja noch mal Regen geben und ab Freitag dann super Wetter sein.
Insofern werde ich, falls sich das alles so bestätigt am Freitag die Truppe erstmals
mit der Freiheit vertraut machen.

Ich hoffe, dass wenn das Wetter so super ist, wie angesagt, vielleicht auch
Schwalben aus der Nachbarschaft mit ihren 2. Bruten erste Flugübungen draussen machen.

Dann werden die Altschwalben den Himmel nämlich akriebisch auf Greifvögel absuchen und
sollte sich ein Sperber zeigen, würden sie.erstmal lautstark warnen, was das Zeug hält
und ihn vor allem im Pulk angreifen und vertreiben.

Das wäre natürlich für den ersten Ausflug meiner Truppe ideal.

Ich habe heute einen Glückstag.

Zwei unserer Reitmädels (die Marco und Polo schon als Nestlinge mit gefüttert hatten)
sind aus dem Urlaub zurück und haben heute bis Sonntag ihr Zelt
auf meinem Trailplatz aufgeschlagen.

Jetzt jagen sie fleißig Insekten mit und füttern die immer hungrigen Schnäbel mit wahrer Begeisterung.

Ich habe versucht, mal Fotos zu machen, während die zwei füttern - aber das
war sehr schwierig, weil besonders die Schwalben ständig hin und herfliegen, um zu schauen,
ob sie nicht einem anderen das Futter vorm Schnabel wegklauen können.

Die Schwalben landen wirklich überall - was das Füttern schwierig macht, wenn eine Schwalbe
auf der Futterdeckel haltenden Hand sitzt und eine auf der Pinzette haltenden Hand.......

Bis auf Lisel können alle jetzt im Flug von der Pinzette fressen.

Lisel setzt sich zum Füttern am liebsten zurück ins Nest.
Und Marco und Polo kommen nie auf die Hand - sie suchen sich einen Platz in der Nähe der
Futterhand, von wo sie betteln - wobei Marco besonders gerne zu Lisel ins Nest geht

und was besonders klasse ist:
Marco hat sich das "Futter im Flug von der Pinzette holen" abgeschaut und holt sich seine ersten Happen
auch im Flug bevor er sich zu Lisel begibt

Wenn er das Jagen im Flug intensiviert, kann er damit seine Füße entlasten und hat
damit vielleicht die Niesche gefunden,
die er braucht, um draußen auch mit diesen Füssen als Bachstelze zu überleben.

Hier die teilweise leider nicht sehr scharf gewordenen Fotos von heute:

 
Ich lese hier so unheimlich gerne. Was Du Dir hier für eine Mühe machst. Da muß man mal den Hut ziehen.
Das ist einfach so toll
 
Heute war absoluter Dauerregen

es war so heftig, dass all die Schwalbeneltern rundum überhaupt nicht jagen konnten.

Ich habe zumindest Schuster mit dem Kecher aus dem nassen Gras holen können - Grashüpfer
waren nicht zu finden.

Die drei Kleinen von Sunny und Pummelchen haben auf der Diele kläglich gebettelt, während beide Eltern
im strömenden Regen immer wieder auf Jagd waren und mit leerem Schnabel zurück kamen

Das tat mir so unendlich leid.

Ich habe einige Kecherladungen lebender Schuster und Fliegen auf der Diele ausgeschüttet und hoffe,
dass Sunny und Pummelchen wenigstens einige davon erhaschen und verfüttern konnten.

Morgen sollen wir ja gutes Wetter bekommen, so dass die zwei wieder füttern können.

Wenn das wider Erwarten nicht der Fall sein sollte, werde ich mir wohl nicht anschauen, dass
die 3 elendlich verhungern und die Leiter rausholen, um zuzufüttern - spätestens, wenn sie ruhig werden und
nicht mehr betteln, wenn die Eltern rein kommen.
Aber ich hoffe, dass ich das nicht muss (schon allein, weil ich Höhenangst habe....)

Meinen 6 Vögelchen geht es dagegen super
...die wissen gar nicht, dass heute eigentlich ein "Hungertag" für kleine Vögelchen war
und hätten vermutlich auch absolut kein Verständnis dafür, wenn wir nicht haufenweise Futter rankarren

Die beiden Mädels hatten eine klasse Idee:
Da wir hier auf dem Hof praktisch keine Fliegen haben
(hat sich wohl rumgesprochen, dass hier viele Fliegenklatscher unterwegs sind),
sind die zwei zu dem Reiterhof zwei Höfe weiter gegangen und haben gefragt,
ob sie da Fliegen klatschen dürfen.

...und das Ergebnis war unglaublich!!!

In 30 Minuten hatten die Mädels mehr Fliegen geklatscht, als wir sonst an 2 Tagen zusammen bekommen

Es waren so viele, dass wir sogar noch Vorrat für einen halben Tag einfrieren konnten.


Marco und Polo sind jetzt absolut startbereit für die Freiheit
Sie jagen super und sie fressen nur noch zögerlich von der Pinzette - außerdem setzen sie sich
immer hoch hin und achten drauf, dass ihnen niemand zu nahe kommt

Ganz offensichtlich nutzen sie auch das Vogelbad intensiv, denn ab und an, wenn
ich rein komme, haben sie ein patschnasses Gefieder oder sehen aus wie frisch gefönt

Wenn sie morgen raus gehen, könnte es sein, dass sie abends nicht zurück kehren, sondern
sich draußen den anderen Bachstelzen anschließen.

insofern habe ich heute noch mal einige schöne Fotos gemacht

Die 3 Ts und Lisel sind wie die "Raptoren"

Sie fliegen mir ja immer sofort entgegen, wenn ich ins Zimmer komme:
"Hunger!, Hunger!, Hunger"........."

Aber jetzt begnügen sie sich nicht mehr mit dem ersten Überfall
...jetzt fliegen sie jedes Mal direkt auf die Pinzette zu und versuchen sich gegenseitig den Happen
streitig zu machen ....und dabei sind sie auch nicht zimperlich damit, sich mit weit aufgesperrtem Schnabel so
zu streiten, dass man denken könnte, der eine verschlingt den anderen gleich

.....und direkt nach der Fütterung sind die kleinen Monster dann wieder ein Herz und eine Seele

Ich glaube, die vier werden sich draußen gemeinsam schnell zurecht finden und nicht mehr lange
zurück kommen, um sich Futter abzuholen.

Die vier haben die besten Voraussetzungen, das Leben draußen zu meistern
....und ich denke, die Einrichtung des Vogelzimmers war eine super Idee, die es den Vögeln sehr viel
leichter macht, erstmal im sicheren Raum nicht nur Start und Landung zu üben, sondern auch erste
Jagdversuche zu machen.

Drückt mal alle die Daumen, dass wir morgen wirklich super Wetter bekommen - für diese 6 und für Sunny und
Pummelchen und für all die anderen Vögelchen, die ihre Kinder gerade gar nicht füttern können.....

Fotos gibt s heute viele (ich weiss schließlich nicht, ob und wieviele Gelegenheiten für Fotos noch kommen )

...und die letzten Bilder sind von Sunny s und Pummelchens Nest mit vergeblich bettelnden Kids und einem resignierten Papa
 
Ich drücke Dir für eine erfolgreiche " Auswilderung " die Daumen
Trotzdem werden wir Deinen Kindergarten und Deine Berichte fürchterlich vermissen
Aber mal abwarten, ich glaube, bei Dir gibnt es immer wieder mal was Neues.
Danke für Deine große Mühe, und Deine Bereitschaft, uns teilhaben zu lassen .
 
Hi, Kirstin,
toll, was Du machst, kann mich auch meinen Vorgängern nur anschließen! Hut ab!
LG
Goldkäferchen
 
erstmal Euch allen Danke

Danke für Deine große Mühe, und Deine Bereitschaft, uns teilhaben zu lassen .

den Dank muss ich zurück geben

Tagebücher über die Aufzuchten würde ich so wie so führen.
Dass ich sie hier öffentlich schreiben kann verdanke ich vor allem Eurem Interesse

....so, und nun zu heute:

Wie gut, dass meine Nerven das nicht täglich mitmachen müssen ....

Der Wetterbericht hatte für morgens Wolken, kalt und viel Wind angesagt und ab ca 11 Uhr
weniger Wind und Sonne mit nur noch vereinzelt einem Wölkchen.

Also haben wir geplant, die Türen zum Vogelzimmer zu öffnen, wenn die Sonne da ist und
ein paar Schwalben gerade über dem Haus kreisen.

Ich war gerade gegen 11 Uhr (es war noch trüb, kalt und windig) auf der Koppel um noch
ein paar Grashüpfer als Wegzehrung für die große Reise zu fangen, da klingelte mein Telefon:

Das Heu, was ich vor 3 Wochen bestellt habe, ist in 30 Minuten da!

Also Planänderung: Vögel erst nach dem Heu abladen raus.

Gegen 13 Uhr war das Heu unter Dach und Fach und genau, als der leere Hänger den Hof verließ,
brach die Sonne durch und 8 oder 9 Schwalben jagten emsig am Himmel.

Ich also mir Futter geschnappt und ins Vogelzimmer - und alle Türen sperrangelweit auf gelassen.

Wie immer wurde ich von den 6 Vögeln überfallen und sie hatten die Futterschüssel schneller leer, als
ich schauen konnte.

Dann ging ich wieder raus und ließ alle Türen offen.

Draußen standen die Kids und Ina auf dem Hof verteilt, um eventuellen Sperbern gleich deutlich
zu machen, dass hier gerade ein Angriff ungünstig wäre - böse Menschen......

Es dauerte nur einige Minuten, da kam T1 aus der Tür geschossen gefolgt von den
anderen 3 Schwälbchen - die alle 4 mit lautem Geschnatter relativ tief um den Hof kreisten.

Es war ein Schauspiel:
sie schienen einerseits überwältigt von der plötzlichen Weite und andererseits
irritiert, was sie damit anfangen sollen.

Wie von Geisterhand waren dann plötzlich mindestens 40 bis 50 Schwalben allen Alters um uns herum.

Der gesamte Luftraum zwischen den zwei Gebäuden war so voller Schwalben, dass wir unsere 4 in
dem Gewusel nicht ausmachen konnten.

Das ging ca 15 Minuten so - als ob alle Schwalben der Umgebung die vier Neuen begrüßen wollten.

Dann fing der Pulk an, sich langsam aufzulösen und die Schwalben begannen rund um die Gebäude und über den
Koppeln zu jagen.

Wir versuchten immer nur, unsere vier zu finden - da sagt eines der Kids:
3 von unseren Schwalben sitzen auf der Fensterbank.

Tatsächlich: die 3 sassen etwas verloren da und als ich kam und meinen Arm hinhielt, hüpften sie dankbar
auf den vertrauten Ärmel und bettelten, was das Zeug hielt - was natürlich erhört wurde

Danach ging ich mit den Schwälbchen auf dem Arm ins Vogelzimmer, wo sich Lisel sofort müde im Nest
niederließ und die anderen zwei auf dem Zweig darüber - dann schlossen sie die Augen und schliefen!

T1, die vierte Schwalbe haben wir seit dem Abflug kein einziges Mal wieder gesehen.
Sperber und Co können wir ausschließen - das hatten wir heute den ganzen Tag genau im Auge.

Wir vermuten, da es sich um die Schwalbe handelt, die als erste flog und jagte und die sich auch immer
minimal abseits von den anderen 3en hielt (wenn 3 auf der einen Hand saßen, sass diese auf der anderen etc.),
daß T1 bei den anderen Jungschwalben sofort Anschluss gefunden hat und mit ihnen gezogen ist.

Die anderen 3 blieben den gesamten Nachmittag trotz weit geöffneter Türen in ihrem Zimmer und wechselten
lediglich den Platz vom Ast auf meinen Arm, wenn ich mit Futter kam.

Erst gegen Abend flogen sie noch mal für 4 oder 5 kleine Runden raus, landeten dann zielsicher auf meinem Arm
und ließen sich wieder rein tragen.

Marco und Polo kamen erst fast 30 Minuten nach den Schwalben aus dem Vogelzimmer und entschwanden
um die Stallecke.

Polo sah ich lange Zeit gar nicht - Marco erschien schon nach kurzer zeit wieder auf dem Hof und rief unsicher nach mir.

Man konnte ihm ansehen, dass er zu gerne wieder rein wollte, aber sich nicht traute.

Fast zwei Stunden flog und lief er kreuz und quer über den Hof - immer hin und her vor der Tür,
machte zwischendurch Pausen und rief wieder.

Irgendwann erschien dann auch Polo.
Dann sahen wir beide eine Weile nicht, dann beide auf dem Dach und schließlich wieder nur Marco, der
sich dann irgendwann ein Herz fasste und hinter mir her zur Tür rein flatterte und sich erleichtert bei Lisel
nieder ließ.

Auch er blieb den Rest des Nachmittags drin.

Und dann erschien Polo - er rief und rief und flog auch aufgeregt kreuz und quer vor der Tür rum und
man konnte ihm ansehen, dass er rein wollte, aber sich nicht traute.

Das ganze dauerte mindestens 2 Stunden, wo ich ihm natürlich immer antwortete, dann entschwand er
erstmal wieder.

Als die 3 Schwalben gegen Abend nochmal ihren kurzen, zweiten Rundflug machten, kam auch Marco
noch mal mit raus.

Nachdem ich die Schwalben dann wieder rein gebracht hatte, waren Marco und Polo beide für kurze Zeit auf dem
Hof unterwegs und riefen und schauten sehnsüchtig zur Tür.

Dann sah ich Marco nicht mehr und war ewig lange im Zwiegespräch mit Polo.

Als dann dunkle Wolken aufzogen und es begann, wie aus Eimern zu regnen, verschwand Polo und ich hörte nichts mehr
von ihm.

Also bin ich erst mal ins Vogelzimmer, um die Schwalben zu füttern und wer war da?
Marco!

Er hatte den Weg ganz selbstverständlich und allein rein gefunden.

Nach dem Regen rief Polo wieder -diesmal vom Misthaufen.

Doch dieses Mal war es kein verzweifeltes "ich will rein", sondern ein jubelndes "ich habe schon wieder einen Käfer
gefangen" Ruf.

Polo war total versunken in seine Jagd und jeder Erfolg wurde mit lauten Jubelrufen bedacht.

Als er satt war, verschwand er um die Stallecke an die Tümpel, wo wir nachmittags einige wilde
Bachstelzen gesehen haben.

Bis zum Dunkel werden habe ich immer mal wieder nachgeschaut, ob er wieder da ist und ggf rein will,
aber ich habe ihn weder gesehen noch gehört.

Insofern denke ich, dass Polo zuvor nur rein wollte, weil er Hunger hatte.

Nachdem er begriffen hatte, dass er auch da draußen und ohne uns nicht verhungern muss,
war alles gut.

Gegen 20 Uhr habe ich das Vogelzimmer zu gemacht und 4 Vögel schlafen noch drinnen.

Morgen früh werde ich dann die erste Fütterung machen und dann die Türen gleich für den
Rest des Tages auf lassen.

Alles in allem ist der Tag super gelaufen

Bei beiden Vögeln, die draußen geblieben sind, habe ich ein gutes Gefühl.
Sie sind draußen, weil sie draußen sein wollen, nicht, weil sie sich nicht zurück trauen.
Ich denke, dass ist ein guter Anfang

So, und jetzt noch die Fotos von heute Abend von den vieren:

 

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