AW: Schwimmteichplanung von Thias
Hallo Thias,
ich bin zugegebenermaßen nicht gerade ein Spezialist auf diesem Gebiet... aber ich versuche mich mal daran.
(mich interessiert dieses Thema auch, also wer mehr weiß.. immer her damit!)
Wie wollen
die eine Gesteinsschüttung unter Wasser (im Teich/Schwimmbereich?) säubern? Da sammelt sich doch jede Menge Dreck zwischen den Kieseln an. Absaugen scheidet dann wohl aus, oder?
Bilder aus der Anfangsphase von Schwimmteichen sagen da absolut gar nichts aus.
Bakterien können ganz sicher Stoffe umbauen oder sie in die eigene Substanz einbauen. Aber ein Abbau, sodass die Stoffe im Nirvana verschwinden, dürfte schwierig werden.
In richtigen Kläranlagen findet eine Steuerung der Umbauprozesse statt. Das dürfte in einem 0815-Kiesfilter schwierig werden. Zumal z.B. aus NO3 nur unter absolutem Sauerstoffabschluß N2 wird (Denitrifikation).
Natürlich bauen die Mikroorganismen einige Stoffe in ihre Leiber ein, aber auch sie sterben irgendwann oder werden "zuviele".
Eine Mineralisation findet ganz sicher statt (Umfang?), aber auch diese "Mineralien" müssen irgendwo bleiben. In Kläranlagen muss der entstehende Schlamm auch irgendwo entnommen + entsorgt werden.
Was ich daher als sehr problematisch ansehe, ist eine fehlende Grobschmutzabscheidung. Der "Schmodder" aus dem Teich setzt Dir ziemlich schnell den Kiesfilter zu und dann ist der Tag des Kieswaschens oder -austauschens ganz schnell da.
Wenn soviele Teichbesitzer auf solche Kiesfilter schwören, dann würde ich nur zwei Fragen stellen: Wie alt ist der Kiesfilter? Hat er vorweg eine Grobschmutzabscheidung?
Das Ganze mag einige Jahre gut funktionieren, aber irgendwann sind doch die Hohlräume dicht.. und dann?
Karsten. hatte vor einigen Wochen mal einige Aufnahmen seines bepflanzten Kiesfilters bei einer Reparatur gezeigt.
https://www.hobby-gartenteich.de/xf/threads/2338
Bei ihm hat dank der Schilfwurzeln auch keine Fäulnis stattgefunden. Wenn der Sauerstoff aber bis in die untersten Schichten dringen kann, dann ist eins (zumindest aus meiner Sicht) ziemlich sicher ausgeschlossen: Abbau der Stickstoffverbindungen zu gasförmigen Stickstoff!
Phosphat- und Stickstoffverbindungen sollte übrigens auch durch die Pflanzen eines Pflanzenfilter/Filtergrabens entzogen werden.
Ich sehe eigentlich keine Gründe für einen Kiesfilter, außer bei der biologischen Wasserbehandlung (Besiedlungsfläche für die Bakterien -> die den Umbau der fischgiftigen N-verbindungen in Nitrat leisten). Und das kann in einem mäßig besetzten
Fischteich ein Bodensubstrat oder ein Biofilter sicherlich ebenfalls ganz gut leisten. Der Biofilter hat den Vorteil, dass er sich weniger zeitaufwändig reinigen läßt als mehrere Tonnen Kies/Sand. (Für einen 80m² Teich immerhin schon 28 Tonnen also gut und gerne um die 20m³ :? )
Auf ihren Seiten weißt die Firma auf die natürlichen Filter der Natur hin, die aus mehrere Meter dicken Kies- und Sandschichten bestehen und obendrauf oft noch eine gute Humuslage besitzen... wohlwissend, dass sie gerade mal 40-60cm tief bauen will und das Ganze dann nur mit Kies/Sand
Und die fälschlich im Grundwasser befindliches Stoffe, die bei der Wasseraufbereitung herausgefiltert werden oder trotzdem zu uns kommen wie z.B. Nitrat??
Wenn P im Wasser ist... dann kann es nur schlecht verschwinden, also nur zu CO2 + H2O umgewandelt werden. Das wäre Hexerei und ab dieser Stufe könnten wir wahrscheinlich auch Gold aus Quecksilber herstellen.
Ganz sicher wird es sich weiterhin im System befinden und Pflanzen/Tiere brauchen nun mal auch P zum Leben. Ich werfe da nur die Abkürzung ATP in den Raum (in der Hoffnung, es klingelt jetzt beim einen oder anderen
).
Aber in einem
Schwimmteich sollte auch kaum P nachgeliefert werden, schließlich füttert da ja niemand Fische. Also bildet sich ein Kreislauf, aus verrottender Pflanzensubstanz wieder frei werdendes P wird nach der Bearbeitung durch die Mikroorg. wieder in neue Pflanzensubstanz eingebaut.
Wichtig ist aus meiner Sicht vor allem ein guter Start mit dafür geeignetem Wasser (keine Extremwerte im Bereich Gh und Kh, denn sie behindern aus meinen Erfahrungen heraus gutes Pflanzenwachstum) und sehr viele Pflanzen. Die kann man bei Bedarf auch ausdünnen und entsorgen - viel einfacher als eine Kiesschüttung.