AW: Tote Frösche - Gefahr für das Wasser?
Hallo,
auch von mir ein paar Anmerkungen und Fragen.
Diese merkwürdigen Styroporeisfreihalter sind eine Fehlkonstruktion oder eignen sich nur für Miniteiche
Wieso meinst du
nur für Miniteiche? Die Funktionsweise ist doch die Gleiche?
Meine Erfahrungen mit "passiven" Styroporeisfreihaltern (also ohne Sprudler) dazu (bei Miniteichen), jetzt im dritten Winter:
1. Winter 2008/2009 auf 750L-Teichbecken (T1):
Außendurchmesser 20cm, beim Dauerfrost mit Eisdicken von gut 20cm nicht ausreichend, "Fehlkonstruktion"
Frösche habe ich nicht gesehen
2. Winter 2009/2010 zusätzlich auf 500L-Teichbecken (T2), etwas erhöht, an zwei Seiten nicht vollständig unter der Erde; ein kleines Überlaufbecken zusätzlich, dieses ohne Frösche und Frostschutz
Außendurchmesser 40cm, wieder lange Frost und Eisdicken von gut 20cm
geringe Eisbildung in kalten Nächten; Eis lies sich leicht wieder entfernen; Deckel zeitweise festgefroren.
Bei einer Kontrolle waren einmal im T1 unter dem Deckel ca. ein halbes Dutzend Frösche an der Oberfläche im freien Wasser! Habe den Deckel dann sofort wieder aufgesetzt, um unnötige weitere Aufregung zu vermeiden.
Im T2 war mal knapp unter der Eisschicht ein Frosch sichtbar, der sich auch bewegte.
Das war wohl so ungefähr in der Mitte der Frostperiode. Zum Ende hin, bzw. später nach dem Auftauen, gab es in T1 und T2 jeweils einen toten Frosch an der Oberfläche und am Grund. In T1 direkt unter einer dünnen Eisdecke im Eisfreihalter, die sich gebildet hatte. Bei den beiden Oberflächenfröschen würde ich nach neuesten Infos hier eventuell erstmal noch eine "Wiederbelebung" versuchen ... Normalerweise bewegen sich Grasfrösche aber wohl, wenn man sie fester anfasst, also nicht nur etwas anstupst ...
3. Winter 2010/2011
das Überlaufbecken (T3) wurde ein wenig vergrößert und vertieft, jetzt überwintern dort wohl die meisten Frösche, obwohl es ein Loch mit Steilwänden und dem geringsten Volumen der drei Miniteiche ist
Bisher nur wenige Zentimeter Eisdicken im Freiwasser, (noch) kein Vergleich zu den letzten beiden Wintern; dafür viel mehr Schnee! Innerhalb der Eisfreihalter T3 völlig frei (liegt besonders geschützt), T1 fast frei bzw. sehr dünn, T2 sehr dünne Eisschichten; ich entferne sie dann jeweils.
Überwinternde Frösche habe ich bisher nur in T3 gesehen. In der "warmen" eisfreien Zeit nach Weihnachten/Mitte Januar auch am Rand. Jetzt unter der Eisschicht am Grund (ca. 60cm), bei Taschenlampenlicht weichen sie aus. Es sind mindestens drei Stück (groß, mittel, klein).
Im eisfreien Bereich unter dem Eisfreihalter bzw. direkt unter der Eisschicht habe ich noch keine Frösche entdeckt. Letzten Winter war das aber AFAIR auch erst später im Winter der Fall.
Ich mach mir trotzdem Sorgen um die Frösche - es hatte nämlich getaut und da hab ich einen ganz oben am Ufer hocken gesehen - und danach ist es wieder zugefroren - ist der jetzt eingefroren oder hoffentlich rechtzeitig wieder nach untern in den Schlamm?
Aber die dürfen doch gar nicht aufwachen im Winter? Verhungern die dann nicht?
Winterschlaf halten die ja auch nicht, und zumindest
Grasfrösche halten auch keine richtige Winterstarre:
"Für den
Grasfrosch ist eigentlich der Begriff Winterstarre stark übertrieben, er ist gar nicht starr. Wenn er gestört wird, schwimmt er wie wild herum."
Kann ich wie gesagt bestätigen. Die sitzen auf dem Boden, und bewegen sich durchaus auch mal, insbesondere bei Störung.
Nur... würden die denn in die Mitte des Teiches gezielt zu einem Loch schwimmen um Luft zu holen? Und dann? Übers Eis in die Kälte oder einfach wieder abtauchen?
Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen....
Wie es in großen Teichen aussieht, weiß ich nicht, aber grundsätzlich kennen die Frösche wohl schon die Stellen, wo das Wasser frei ist - letzten Winter hatte ich wie beschrieben mal ein Meeting unter dem Eisfreihalter gestört.
Und ob ich die Unterwasserwelt durch die Platscherei im Winter
störe kann ich nicht beurteilen, ist mir auch egal, der Erfolg spricht für sich.
Im Sinne der Tiere: Bitte nachmachen! Bringt mehr als kompliziertes Denken und Schreiben.
Was zu beachten ist: Das Wasser nicht von den warmen Schichten am Boden ansaugen sondern so weit wie möglich von oben (das ist bei mir eine Tiefe von 40cm, weil ich einmal schon eine Eisdicke von 30cm gemessen habe).
So allgemein würde ich das nicht empfehlen, es kommt immer auf den Einzelfall an. Die Durchmischung der Schichten ist nicht unkritisch, und möglichst gering zu halten.
Wieso saugst du das Wasser denn nicht direkt an der eisfreien Stelle an, dann in wenigen Zentimeter Tiefe?
letztendlich ist es auch egal ob durch die Fäulniss und die Deckelung sich giftige Gase im Wasser lösen oder durch die Vorgänge der vorhandene Sauerstoff aufgebraucht wird .
Zu beachten ist sicherlich auch die Vermutung, dass Frösche, die zu sehr gestört werden (Strömung, Fische, andere Frösche) eventuell so aktiv werden, dass sie mehr Sauerstoff benötigen; normalerweise können sie ja sogar tief im Schlamm vergraben überleben.
Grüße, Stefan