Hallo Karin,
dieses Phänomen wird leider schon seit einigen Jahren beobachtet.
Ich glaube nicht, dass noch mehr Gesetze dem Einhalt gebieten können - manchmal
schlagen diese Gesetze sogar eher ins Gegenteil um.
Beispiel Krähen: Sie galten als stark gefährdet und "kurz vor 12" hat man es dann endlich
geschafft, ein Gesetz zu schaffen, dass sie schützen sollte.
Das Gesetz war dann auch gleich so scharf, dass die Krähen sich mehr als erholt haben
und nun in den Städten vielerorts die 2. "Taubenplagen" darstellen.
(Die Krähen wildern unter anderem auch Singvogelnester und gelegentlich junge Singvögel -
wobei das sicher nicht die Ursache des Rückganges ist)
Dagegen etwas unternehmen kann man genau so wenig, wie gegen die Taubenflut - weil
Gesetze das verhindern.
Bis diese Gesetze dann irgendwann mal wieder Jahre später den Zuständen angepasst sind,
ist es eigentlich viel zu spät.
...die Mühlen unserer Gesetzgebung mahlen viel zu langsam und es wird viel zu lange viel zu
viel so zerredet und verbogen, dass es am Ende am eigentlichen Zweck vorbei zielt.
Ich denke, dass es viel wichtiger ist, die Menschen massiv aufzuklären.
Viele wissen gar nicht, was ihr Handeln anrichtet und würden es sofort ändern, wenn
ihnen die Folgen bekannt wären.
Beispiele zu den Singvögeln:
Insekten- und Unkrautgifte in unseren Gärten schädigen und töten die Brut in den
von uns aufgehängten Nistkästen, weil die Vögel ihre Jungen mit den vergifteten Insekten füttern.
Ein paar kleine, versteckte Ecken "Wildnis" selbst in dn durchgestyltesten Gärten bieten bereits
Lebensraum für genügend Insekten, damit die Brutvögel des Gartens ihre Jungen aufziehen können.
Als "Kunden" können wir Baumschulen, Landwirte und Co. immer wieder ansprechen und hinterfragen,
warum sie nicht auf ihren Nutzflächen für die Umwelt ein paar qm verwildern lassen können (setzt voraus,
dass die Landwirte sicher sein können, dass dann nicht ein Politiker kommt und ihnen dann irgendwann
verbietet, auf ihrem eigenen Land zu schalten wie sie wollen, weil plötzlich auf der verwilderten Ecke irgendetwas
Seltenes lebt)
Millionen Zugvögel werden alljährlich mit immer perfideren Fangmethoden im Süden abgefangen und ermordet.
Die Politik ist nicht willens und in der Lage, dem ernsthaft Einhalt zu gebieten.
Wir als Verbraucher können da Druck auf die Regierungen der betreffenden Länder machen:
Die Mittelmeerinseln, Italien, Frankreich, Ägypten, Spanien etc. - überall dort wird der Singvogelmord "gepflegt".
Wenn wir kategorisch alle Länder aus unseren Urlaubsplänen und unserem täglichen Einkauf streichen,
in denen Vogelmord gepflegt wird, wird spätestens dann, wenn das genug Leute machen in diesen Ländern
etwas geschehen, denn sie alle leben vom Tourismus und vom Export ihrer Lebensmittel auch nach
Deutschland.
Ich jedenfalls kaufe schon seit Jahren absolut nichts mehr aus diesen Ländern und werde das solange nicht tun,
solange dort das Morden nicht aufhört.
Was ich damit sagen will: wenn jeder nur ein klein wenig all der möglichen Maßnahmen (es gibt sicher noch viel mehr)
im Rahmen dessen, was ihm möglich ist, durchführt, denke ich ginge es unserer Vogelwelt schon ein ganzes
Stück besser - auch oder gerade ohne Gesetze.
Nur, wie schon oben erwähnt, die meisten Menschen wissen oft gar nicht, worauf es ankommt.
Bei der Giftgeschichte habe ich das hier im Zusammenhang mit den Schwalben live erlebt:
Nachdem ich die Geschichte um Sunny in die örtliche Presse gebracht habe, habe ich viele Anrufe erhalten von
Gartenbesitzern, denen gar nicht bewusst war, was sie mit ihrem "bisschen Pflanzenschutz" anrichten.
Also einfach "nur" kommunizieren
LG
Kirstin