Liebe Teichfreunde,
nach dem ersten, langersehnten Regen dieser Saison und einer stürmischen Woche wird es auch hier herbstlich. Die Tage sind inzwischen zwar wieder sehr warm, aber abends und nachts kann man einen Pullover schon durchaus gebrauchen. Auch das Teichwasser ist mit knapp 24° schon recht frisch.
Zum Glück habe ich im Wasser nicht mehr viel zu tun, denn die winterharten
Seerosen bringen nur mehr wenige Blätter und vereinzelte Blüten an die Oberfläche und den tropischen Seerosen kann ich täglich einige Blätter außerhalb des Wassers abnehmen und sie so bis zu meiner Abreise stark verkleinern.
Ins Wasser gehe ich nur mehr um zu schwimmen und dazu ist die Temperatur gerade richtig, sie wird aber die nächsten Tage sicher weiter abkühlen, denn ein kühler Wind hat bereits eingesetzt.
Vor einigen Tagen habe ich mit der herbstlichen Teichreinigung begonnen, wie immer zuerst mit dem Rückschnitt der Seesimsen, die sich heuer zu sehr ausgebreitet haben. Einige der Pflanzen hat mein Mann deshalb mit dem Wurzelstock entfernt um den
Sumpfschwertlilien mehr Platz zu verschaffen. Sie sind diesen Sommer erstmals sichtbar gewachsen und ich hoffe sehr, dass sie mir erhalten bleiben und sich vermehren werden um mein ursprüngliches Ziel zu erreichen: Einen dichten Teichrand aus Sumpfschwertlilien.
Nicht gut gewachsen, aber immerhin nicht eingegangen sind meine Vallisineria und roten Ludwigia aus meinem Versuch mit
Aquarienpflanzen, während sich der brasilianische
Wassernabel zu meiner Freude munter ausbreitet.
Immer im Herbst mache ich auch die höher gelegenen Außenbecken, wie den kleinen Teich und zwei weitere sauber, in denen das krause
Laichkraut besonders gut wächst. Auch die vergrabenen Regentonnen 1+2 werden einschließlich Pumpe gut gereinigt. Kurz vor meiner Abreise will ich auch den Teichboden absaugen, denn im Winter wird der Regen mehr als genug Nährstoffe aus dem „überdüngten“ Garten über mir (durch die porösen Felsen) einbringen, von Flugsand und Blättern ganz abgesehen.
Luftheber und UVC-Lampe baue ich vor meiner Abreise aus, nur die Pumpe für die Wasserversorgung der Außenbecken wird auch während meiner fünfmonatigen Abwesenheit durchlaufen und natürlich auch die automatische Wasserzufuhr aus der Zisterne. Um sichtbare Algen muss ich mir in meinem Teich wohl kaum Sorgen machen, dazu ist das Wasser zu arm an Nährstoffen.
Die diversen, im klaren Wasser nicht sichtbaren Cyanos, die ich in jeder Probe durch das Mikroskop beobachten kann werde ich aber sicher nicht loswerden, denn sie kommen selbst mit kleinsten Nährstoffresten noch gut zurecht. Cyanos und andere Mikroorganismen zu beobachten macht mir aber große Freude, auch wenn ich nicht viele davon bestimmen kann, ich genieße einfach ihre Schönheit und Vielfalt, wie auf folgenden Aufnahmen:
In 14 Tagen sollten alle Arbeiten im und am Teich abgeschlossen sein, denn dann steht noch die Olivenernte an. Die australischen Ficus-Bäume als Schattenspender über dem kleinen Teich hat mein Mann schon sehr kräftig verkleinert und ausgelichtet, sie machten schon zu viel Schatten und zu viel Mist im Teich durch Blüten, übergroße Blätter und massenhaft Früchte.
Den Teich betreffend gab es heuer keinerlei Probleme, meine Rückreise nach Österreich hingegen gestaltet sich dieses Jahr besonders schwierig. Seit Juni stehe ich bereits auf der Warteliste für einen Flug von Paros nach Athen, - ohne Erfolg. Wahrscheinlich werde ich mit der Fähre reisen müssen mit einer Nächtigung in Athen, was mit schwerem Gepäck kein Vergnügen ist, zumal sich der Flughafen zur Fortsetzung der Heimreise weit außerhalb der Stadt befindet. Dass der neue Flughafenbau hier auf Paros zügig voranschreitet ist zwar tröstlich und erfreulich, aber an die angekündigte Fertigstellung für 2015 glaubt hier niemand so recht. Aber schön wäre es, denn die schwierigen An- und Abreisen nerven mich von Jahr zu Jahr mehr. Dafür aber entschädigt mich mein Teich, er funktioniert von Jahr zu Jahr besser.
Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede