Liebe Teichfreunde,
immer noch ist es hier auf Paros sehr heiß. Viele Inselbewohner sind der Meinung, dass die Hitze dieses Sommers schlimmer war als andere Jahre. Ich habe das nicht so empfunden, aber tatsächlich gab es viel weniger Wind und sogar tagelange Windstille, was hier ungewöhnlich ist und die gefühlte Temperatur höher erscheinen lässt.
Wie auch immer, mein Teich hat die größten Herausforderungen eines heißen Sommers wieder gut und völlig problemlos überstanden. Auch wenn die Tage noch sommerlich heiß sind, brauche ich für heuer keine Probleme mehr zu fürchten, denn die Tage sind bereits wesentlich kürzer, die Nächte kühler und die Wassertemperatur ist auf 28° zurückgegangen. Auf diesem Foto lässt sich aber gut erkennen, wie sich Hitze und Trockenheit außerhalb des Teichs auswirken,- kein Grashalm überlebt hier den Sommer ohne ständige Wasserzuführung.
Das Wasser war den ganzen Sommer über klar. Im
Schwimmteich gab es keine sichtbaren Algen und die unsichtbaren, mikroskopisch kleinen Cyanobakterien und Kieselalgen konnte ich mit der UVC-Lampe gut in Schach halten, wenn auch immer noch mehr als genug davon vorhanden sind, wie gelegentliche Proben im Mikroskop zeigen. Ihre Dichte ist aber nicht so hoch um zu einer Wassertrübung zu führen. Allerdings musste ich durch die UVC-Verwendung mehr aufsteigenden Mulm abschöpfen als andere Jahre. UVC- Lampen ohne Filter zu verwenden ist natürlich nicht optimal und deshalb auch nicht üblich.
Etwas umständlich (weil täglich zu reinigen), aber dennoch hilfreich ist der Filterstrumpf an der Schwekraftleitung. Diese Leitung führt von der tiefsten Teichstelle in eine 300 Liter Absetztonne. In einer zweiten Tonne liegt die Pumpe zur Wasserversorgung der höher gelegenen Außenbecken. Dank Filterstrumpf und einer großen Anzahl kleiner Blasenschnecken waren und sind diese zwei Tonnen heuer immer blitzsauber.
Dieses Foto zeigt unzählige dieser nützlichen Tierchen auf dem Filterstrumpf.
Meine zwei
Luftheber funktionieren nach wie vor gut, sie bewegen das Wasser nachts ausreichend aber moderat (Rücksicht auf die vielen
Seerosen), mit Ausnahme von zwei kleinen Teichbereichen, die ich aber mit zwei zusätzlichen, 30 cm langen Lüftersteinen sehr gut versorgen kann, weil die Luftpumpe stark genug ist.
Wasserwerte kann ich keine benennen, denn außer pH- Messstäbchen aus der Apotheke habe ich heuer keinerlei Messutensilien zur Verfügung. Der pH-Wert der Messstäbchen mit 7 ist für mich zwar fast unglaublich, aber er scheint dem Teich gut zu tun. Es gab keine biogenen Entkalkungen mehr, wie sonst üblich in meinem Teich und das Wachstum der Pflanzen hat sich sogar gebessert. Besonders profitiert haben die
Sumpfschwertlilien, die bisher kaum wahrnehmbar waren, jetzt aber den Teichrand gut sichtbar begrünen. Blüten allerdings gab es so gut wie keine außer Seerosen wie jedes Jahr, aber zu meiner Freude auch einige schöne, große Hibiskusblüten.
Reinigend eingegriffen habe ich bisher nirgendwo im Teich. Zu dicke Biofilme haben sich von selbst abgelöst, so dass der Teich, besonders aber die Teichwände recht sauber erscheinen.
Mein Gießwasser ziehe ich heuer mittels Gartenschlauch in Schwerkraft vom Teichboden ab. Damit kann ich einen guten Teil der UVC- Rückstände aus aus dem Teich schaffen. ohne den großen Wasserverlust durch den Einsatz des Schlammsaugers (6000 Liter/h) in Kauf nehmen zu müssen. Eine Boden-Absaugung vor dem Winter werde ich aber durchführen.
Insgesamt war und bin ich mit dem Teich heuer wieder sehr zufrieden und hoffe, dass es bis zu meiner Abreise Ende Oktober oder Anfang November so bleiben wird.
In Kürze wird hier auf der Insel die Natur aus ihrer sommerlichen Vegetationspause erwachen und frisches Grün hervorbringen. Meinen winterharten Seerosen wird das allerdings nichts mehr nützen, denn trotz sommerlicher Wärme fangen sie immer schon Ende August mit ihrer Wintervorbereitung an. Die Tropischen hingegen blühen immer noch sehr reichlich, aber man sieht ihnen an, dass ihre Düngekegel aufgebraucht sind. Junge Blätter und Blüten wachsen zwar noch in Fülle nach, aber sie sind kleiner als noch vor einem Monat. Nachdüngen will ich sie heuer nicht mehr, damit ich bei der Wintervorbereitung des Teichs nicht unmäßig viele Blüten und Blätter entfernen muss und damit auch nicht mehr so viel nachwächst. Zwar verlangsamt sich das Wachstum hier im Winter, aber eine Winterruhe wie im Norden gibt es hier nicht. Meine tropischen Seerosen blühen oft bis Weihnachten, wie ich von Freunden weiß, die ganzjährig auf der Insel bleiben.
Meinen heutigen Bericht will ich einmal nicht mit Seerosen beenden, sondern mit einem Blick am Abend von meiner Terrasse zur Nachbarinsel Antiparos. Die Aufnahme (ohne Stativ) ist nicht gut gelungen, aber vielleicht kann sie trotzdem die schöne Abendstimmung vermitteln, die ich hier auf der Insel besonders liebe.
Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede