Warum werden die Seerosenblätter gelb?

Das schaut ganz verdammt nach Phytophtora aus.
 
Oh nein!
Es tut mir so leid für dich und deine Seerosen, Wolfgang.

Falls es tatsächlich Phytophtora ist, wirst du wahrscheinlich mit dem Desaster nicht alleine stehen.
Das einzig Gute daran wäre, dass du eventuell andere warnen konntest.

Ich selbst gerate ein wenig in Panik, weil ich vom Anbieter mit den blauen Dünge-Tabletten ebenfalls vor Kurzem zwei Nyphaeas eingesetzt habe.
Das mitgelieferte Substrat habe ich allerdings nicht verwendet.
Wenn dort Stängelfäule aufgetaucht ist, könnte der Pilz nun auch in meinen und in vielen anderen Teichen verteilt worden sein.
Schlimm für die Betroffenen, Katastrophe für den Anbieter.

Bisher treiben meine ganz Neugepflanzten von unten winzige frische Blätter, aber das taten sie zuerst bei dir ja auch.
Was also tun?
Abwarten?
Laboruntersuchung und dann den Händler benachrichtigen?
Quarantäne für alle aus gleicher Herkunft?
Würde das nach mehreren Tagen im selben Wasser überhaupt noch etwas nützen?
Kann der Pilz auch Pflanzen etwas anhaben, die bereits etabliert sind?
Sollte man insgesamt vorerst darauf verzichten, gelbe Blätter und gammelndes Verblühtes abzuschneiden, um Angriffspunkte für den Pilz zu vermeiden?
Gibt es eine Liste mit der Anfälligkeit verschiedener Seerosensorten?
Oder sind die Sporen des Pilzes ohnehin überall vorhanden und geschwächte Pflanzen erkranken nun mal eventuell daran?

Grüße
Maren
 
Hallo Wolfgang,
du kannst versuchen die Pflanze mit den Wurzeln noch zu retten, jedoch muß ich dir ehrlich sagen, dass ich da kaum eine Chance auf Rettung sehe, so wie die Pflanze auf den Bildern aussieht. Die Pflanzen und ihre Pflanzgefäße dürfen keinesfalls weiter im Teich bleiben. Ansonsten soll man einen kühlen Kopf bewahren. Nach meinen Erfahrungen mit erkrankten Pflanzen habe ich immer wieder verschiedene Seerosen-Profis zu dem Problem Phytophtora befragt, jedoch schien niemand eigene Erfahrungen mit dieser gefürchteten Erkrankung der Seerosen gemacht zu haben. Besonders gefährlich ist sie jedoch für Seerosensammler-/züchter, die viele Pflanzen auf engem Raum halten. Es gibt lt. Fachliteratur Seerosensorten, die kaum anfällig für diese Erkrankung sind, z.B. " James Brydon" (lt. Perry Slocum).

@fermate

nach eigenen leidvollen Erfahrungen bin ich übervorsichtig, was neue Seerosenpflanzen betrifft. Mittlerweile kommen sie bei mir für eine ganze Saison in Karantäne, überwintern einzeln in der Garage und erst im nächsten Sommer dürfen sie zu den Anderen.

LG
Ina
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten.
Die Pflanzen sind raus aus dem Teich, eine Seerose ist schon komplett entsorgt. Die andere habe ich mir mal genauer angeschaut. Eine Seite, da wo die Triebspitze war, ist recht weich und rötlich braun verfärbt. Das habe ich alles abgepult und mit Holzkohlepulver eingerieben. An der anderen Seite gab es noch zwei Stellen, die nach neuen Trieben aussahen. Zumindest halte ich es dafür, habe aber vorher noch nie eine Seerosenknolle so genau angeschaut. Der Rest ist nun in einer Schale mit Lehm in einem Eimer zur Beobachtung.
P1200027.JPG  P1200026.JPG  P1200025.JPG  P1200024.JPG 

Je mehr ich versuche Informationen zum Thema Phytophthora zu finden, umso besorgter werde ich. Dieser Pilz scheint ja auch andere Pflanzen zu befallen. Hier noch ein Link
http://pflanzengesundheit.jki.bund.de/index.php?menuid=60&reporeid=238

Ich will keine Pferde scheu machen und auf keinen Fall den Eindruck erwecken, das der Pilz mit den Seerosen gekommen ist. Es könnte durchaus sein, dass bei mir schon vorher Pflanzen mit diesem Pilz befallen waren und noch sind. Mir sind 2 Thujas unerklärlich eingegangen und an dem Baum über meinem Teich habe ich schon mal abgestorbene Zweige abgeschnitten.
Wenn man auf der Seite zu dem Link oben weiter nach unten scrollt, kommt man zu Bildern mit dem Schadbild an der Rinde von Bäumen. Vor allem die Farbe erinnert mich stark an die Seerose. Auch meine Finger waren nach der Behandlung der Seerose rötlich verfärbt (das habe ich hier auch schon gelesen).

Upps, war da nicht von Stengelfäule die Rede? Hoffentlich habe ich mich nicht infiziert :krank

Ich halte Euch über Neuigkeiten auf dem Laufenden und würde mich freuen, wenn Ihr Infos zum Thema beisteuert. Ich hoffe, dass alles nicht so schlimm wird, wie ich es im Moment befürchte.

Guten Start in die neue Woche - Wolfgang
 
Naja, ich denke wenn es die Krankheit ist dann kannst Du in den Teich erstmal keine Seerosen pflanzen. Von daher denke ich auch nicht dass ein Speiskübel nötig ist. Auch wenn die Seerose entfernt wird hätte ich Bedenken im Frühling neue Seerosen zu pflanzen, die dann evtl. wieder eingehen.
Ich denke eigentlich müsste man ja nicht nur das Pflanzgefäß sondern den ganzen Teich irgendwie desinfizieren, oder?
Kann man eigentlich irgendwie eindeutig feststellen ob es Phytophtora ist oder nicht?
Jedenfalls hast Du mein Mitgefühl, das ist ja zu blöd wenn man sich die Mühe macht, sich freut und dann alles kaputt geht.
 
hallo mickeymuc,
zu obigen Überlegungen hatte Ina (Niri) in der Rubrik: Stengelfäule an der Seerose? am 2.9.2010 einen sehr interessanten Beitrag geschrieben...
LG Flusi
 
Hallo zusammen,

ich bin aus der Quarantäne zurück. Aus Angst vor Ansteckung habe ich mal schnell das Weite gesucht und war ein paar Tage in Venedig und Norditalien. :nett

Nun ein kleines Update.
Den ausführlichen Bericht von Ina habe ich gelesen. Leider vielleicht auch zu viel über Phytophtora. Von diesem Pilz scheint es ja viele Unterarten zu geben, und auf einigen Internetseiten wird ja ein regelrechtes Horrorszenario heraufbeschworen. Hat jemand schon Erfahrung mit dem Pilz gemacht? Waren die Seerosen tatsächlich von dem Pilz befallen?

Alles was an Erde und Pflanzenresten noch greifbar war habe ich jedenfalls sicher entsorgt. Die Seerose, bei der noch zarte Triebspitzen erkennbar waren, habe ich in einen Eimer gesetzt. Jetzt, knapp 3 Wochen später sieht es wie auf den neueren Fotos aus.
Seerose 10.08. 2014. 14.JPG  Seerose 03.09.2014.JPG  Seerose2 03.09.2014.JPG 
Was meint Ihr dazu? Soll ich etwas Dünger an die Wurzeln geben?

Nun war ich ja einige Zeit weg und im Teich sind die Unterwasserpflanzen stark zurück gegangen. Vorher hatte ich auch relativ viele Algen, die ich wegen den darin vorhandenem Laich und Kleinstlebewesen nicht rausgefischt habe. Auch die haben sich deutlich verringert.
Sorgen bereitet mir auch der Gilbweiderich (Foto) und die Wasserminze, die verstärkt braune Blätter bekommen.
Gilbweiderich.JPG 

Hat das was mit dem Pilz zu tun, oder kündigt sich schon der Herbst an?

Für Antworten im Voraus schon mal vielen Dank - Wolfgang
 
Hi Wolfgang

mal in den Wald geschaut, da wird auch schon alles gelb, braun ect:nolike. Das ist jahreszeitlich und witterungsbedingt (wir hatten einen der kältesten und regenreichten Auguste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen). Die Pflanzen sind drauf eingestellte das wenn es kalt wird (es ging ja nachts temperaturmäßig schon bis fast an die Frostgrenze runter) und das Licht immer weniger wird (durch die vielen dichten Regenwolken gabs auch net mehr so viel mehr Licht wie Ende September) es Zeit wird langsam in die Winterruhe zu gehen:warn.

Bei mir sind die Seerosen und das Gro der Teichpflanzen auch dabei sich langsam zurückzuziehen, (da kann ich sie bei der Teichreinigung nächste Woche wenigsten die Seerosen auch radikal entlauben) selbst die Fische wollten die letzten 2 Wochen net mehr so recht ans Futter und waren träge da das Wasser kaum 13-14 Grad hatte

MfG Frank
 
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Hallo Frank,

vielen Dank für deine Antwort. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Die Geschichte mit der Stengelfäule macht mich wohl zu nervös. Ich bin ja total ahnungslos, da der Teich noch recht neu ist. Erst im letzten Frühjahr wurden die Pflanzen eingesetzt und es ist eigentlich alles (bis auf die Seerosen) recht gut angewachsen und hat zum Teil auch sehr schön geblüht. Die Unterwasserpflanzen haben sich gewaltig ausgebreitet und auch im Frühjahr sah es ganz toll aus.
Die Sumpfdotterblumen waren die ersten, die sehr früh mit einer großen Blütenfülle Freude machten. Dann kamen die neuen Seerosen, die zuerst auch sehr schön begannen, und eine sogar schon eine Knospe bis an die Wasseroberfläche schob.
Von da an ging es bergab. Die Seerosen verkümmerten, die Unterwasserpflanzen wurden weniger, die Krebsscheren wollten einfach nicht auftauchen (obwohl eine 2 oder 3 Blüten bekam). Auch die meisten anderen Pflanzen blühten wenn überhaupt, dann nur zaghaft. Dann gingen die Seerosen ein, und jetzt nach meinem Kurzurlaub sah der Gilbweiderich schon recht braun aus. Da bekam ich schon einen gewaltigen Schreck.
Aber der Herbst scheint dieses Jahr wirklich etwas früher zu beginnen, denn auch die Blätter der Zaubernuss beginnen sich zu verfärben.

Was meint ihr zum Rest meiner Seerose? Soll ich da etwas düngen? Oder soll ich sie besser in Ruhe lassen?

Saludos - Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,
wie ich schon schrieb, nachdem einige meiner Pflanzen eingegangen sind, habe ich erfolglos nach Profis in Deutschland gesucht, die eigene Erfahrungen mit dieser Seerosenerkrankung gemacht haben. Vielleicht möchte auch niemand von Spezialisten aus verständlichen gründen solch eine Tatsache zugeben. Die meisten Infos findet man in den USA, auch Perry Slocum hatte in seiner Gärtnerei mit dieser Plage zu tun. Er sammelte viele Erfahrungen und stellte fest, dass manche Seerosensorten anfälliger waren und manche unempfindlich. Mir ist absolut nicht bekannt, dass noch andere Teichpflanzen ausser Seerosen von Stängelfäule der Seerosen befallen werden.

Was das Pflänzchen in Karantäne betrifft, da scheint ein kleiner Seitentrieb am Leben zu sein. Wenn du dem Pflänzchen etwas gutes tun möchtest, könntest du ein paar Tröpfchen Aquariendünger ins Wasser geben. Das wirkt nach meiner Erfahrung stärkend auf Pflanzen. Ins Substrat würde ich vorerst nichts geben.

LG
Ina
 

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