Wasserpflanzen kümmern / Gesamthärte sehr nieder

Lalaraki

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Hallo - ich bin neu hier und hab mal eine Frage:

unser Naturteich ist sehr klar, hat eine GH von 4, eine KH von 6 und ein ph-Wert von 7,2.
Die meisten Wasserpflanzen kümmern, nur einige wachsen spärlich, der Rest gar nicht.
Es sind wenige Moderlieschen und Bitterlinge im Teich.
Ist es sinnvoll mit Muschelschalen (Vogelgrit) aufzukalken , wenn ja - wie viele, oder ist es besser ein phosphatfreies Mittel für die Pflanzen in den Teich zu geben?
Kann es nach dem Aufkalken Algen geben?

Danke für die Tipps
 
AW: Wasserpflanzen kümmern / Gesamthärte sehr nieder

Hi,
Bist du sicher das GH niedriger als KH ist? Normal kann das nicht sein ......

Gruß Volker
 
AW: Wasserpflanzen kümmern / Gesamthärte sehr nieder

Hallo,
wir haben reines Regenwasser im Teich und ich habe die Wasserwerte mit Oase Quichstickstäbchen gemessen. Da bei der GH nur kleiner 6 angezeigt wird habe ich die GH noch mit einem GH Tes von JBL ermittelt.
Unser Leitungswasser hat eine GH von 8, da müsste ich um aufzuhärten den ganzen Teich mit Leitungswasser füllen (ca. 15-20 m3).

Lalaraki
 
AW: Wasserpflanzen kümmern / Gesamthärte sehr nieder

Hallo

für die meisten Pflanzen ist der Co2-Wert des Wassers wohl die wichtigste Größe

anhand des CO2-Rechners kann man annähernd feststellen ob man noch im "grünen Bereich" liegt.

eine Aufhärtung über Muschelkalk geht nicht schnell.
aber stabilisiert auf Dauer Dein KH wenn Du sonst nur Regenwasser nachfüllst.
mfG




mfG
 
AW: Wasserpflanzen kümmern / Gesamthärte sehr nieder

Hallo,
das Problem mit den nicht wachsen wollenden Unterwasserpflanzen kenne ich. Bei uns kommt das Wasser mit pH 8,2 und KH 4 aus der Leitung. Nach der CO2 Tabelle müsste ich das Wasser auf eine KH von 20 bringen damit der CO2 Gehalt im grünen Bereich liegt. Wie soll das gehen?
In meinem Aquarium (250 l) bringen ich den pH Wert mit einer CO2 Anlage in den neutralen Bereich und die Pflanzen wuchern. Für Teich Dimensionen gibt’s solch eine Anlage wohl nicht, wäre zu kostspielig.
Gibt es eine andere Alternative CO2 in den Teich zu bringen?

@Lalariki: Zu welcher Tageszeit hast Du den pH Wert gemessen?
Welche Unterwasserpflanzen hast Du im Teich? Viele Pflanzen kommen mit dem weichen Regenwasser nicht klar.
Kleiner Tipp: Versuch es mal mit Krebsscheren. Diese Pflanzen mögen Wasser im leicht sauren Bereich. Bei meinem Nachbarn, der seinen Teich auch nur mit Regenwasser befüllt hat, wuchern die Krebsscheren wie blöd.

Gruß Bert
 
AW: Wasserpflanzen kümmern / Gesamthärte sehr nieder

Hallo zusammen,

der Threadersteller möge mir verzeihen, wenn ich ihn als in der Sache ahnungslos erkenne. Das ist nicht schlimm, Ich erlaube mir das zu erwähnen, weil ich wenigstens das Problem ordentlich aufgleisen möchte. Die resultierenden Messwerte aus den allgemein elenden Messstäbchen sind schon schlimm genug. Da hat es ein Problem mit Pflanzen, es ist irgendwas aufgeschnappt worden und dann wird mit unsäglichen Messwerten eine Frage gestellt, die außererdumlaufbahnmäßig am Problem vorbeigeht.
Dann schreibt ein Aquarianer - mit CO2-Anlage an seinem Becken - zur KH, dass sich mir, sorry, die Fußnägel hochrollen.

Carbonate sind kein Nährstoff, sieht man mal von ein paar Spezialisten unter den Wasserpflanzen ab, die unter großem Energieaufwand und großer (CO2-Mangel-)Not sich das CO2 aus den Carbonaten erschließen können. Wen es interessiert, das Gockel-Stichwort ist "biogene Entkalkung". Ansonsten hat es mit Wuchsproblemen nur über seine Wirkung auf den pH und einer sich daraus ergebenden unterschiedlichen Nährstoffverfügbarkeit Einfluss. Carbonate sind ein pH-Puffersystem, es gibt weitere, z.B. Phosphat :flüstern , und schon dazu wird - wie auch hier aktuell - viel Unsinn geschrieben. Zum sensationellen Thema Säuresturz schreibe ich nicht weiter, denn das gibt es im Teich nicht, wenn nicht gerade der Teichbesitzer allergröbsten Unfug treibt. Zum allergröbsten Unfug gehört auch, solche Massen an Futter in ein System reinzuwerfen, die exzessive Kläranlage, sorry, die Filterung macht's ja, dass schon über die Nitrifikation vorhandene KH weitgehend zerstört wird. Ist hier nicht der Fall und dann lässt sich zur KH sagen, in einem Bereich, wirklich nur grob über den dicken Fußzeh, weil es so unwichtig ist, von 1°dH bis von mir aus 10-12°dH Karbonathärte ist das egal und ganz sicher nicht die Ursache für ein Wuchsproblem von Pflanzen. CO2 als Hauptnährstoff spielt schon eher eine Rolle. Da dann mit Muschelkalk oder sonst was aufhärten zu wollen ist mal so wertvoll wie ein Loch im Kopf!

Nach dem ich nun also ein wenig unwirsch ;) die Bedeutungslosigkeit der KH bezüglich der Wachstumsstörung aufgezeigt habe, versuche ich mal dem Problem Richtung zu geben.
Das ist so offensichtlich, dass, wenn das Problem nicht KH und pH ist, der Pflanze Nährstoffe zum Wachsen fehlen und sie dann kümmert.
Es gibt eine Reihe verschiedener Nährstoffe, die Aufgrund des mengenmäßig erheblich unterschiedlichen Bedarfs in Hauptnährstoffe und Spurenelemente unterschieden werden. Pflanzen, die nicht Masse aufbauen können, fehlt es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an Hauptnährstoffen, die werden auch Makroelemente bezeichnet. Das sind:
- Sauerstoff, Kohlenstoff und Wasserstoff, die, mit Einschränkungen beim Kohlenstoff, unbegrenzt zur Verfügung stehen und zusammen 95% der pflanzlichen Trockenmasse ausmachen.
- Stickstoff, Phosphor, Kalium, Schwefel, Calcium und Magnesium, die primär ursächlich für kümmernde Pflanzen sein können. Schwefel und Calcium im Mangel sind sehr unwahrscheinlich. Diese Makronährstoffe machen knappe 5% der pflanzlichen Trockenmasse aus.

Der Rest sind Spurenelemente, die ich wegen der idR. ausreichenden Verfügbarkeit nicht aufführe.

Nach dem ganzen kryptischen Geschwafel ist das Problem kümmernden Pflanzenwachstums >> idR. << im Bereich von unzureichendem Stickstoff, Phosphor, Kalium, evtl. Magnesium anzusiedeln. Da liegt der Hase im Pfeffer.
Stickstoff, Phosphor kann brauchbar gemessen werden, wie das dann interpretiert wird ... na ja, meine Fußnägel hat es ja schon aufgerollt, weshalb Nitrat und Phosphat dann auch omnipräsent im Fokus ist. Beim Kalium und Magnesium ist Messung so problematisch, dass sie im Hobbybereich praktisch nicht stattfindet.

Das ist immerhin das Problem, lösen kann ich es nicht.

Mit freundlichem Gruß
Nik
 
AW: Wasserpflanzen kümmern / Gesamthärte sehr nieder

Hallo Nik,

Deine Ausführungen zeigen wie Komplex das Thema ist. Meine laienhafte Schlussfolgerung der pH/CO2 Tabelle war ja nur als Frage gedacht.
In meinem Fall ist das so, dass das Aquarium und der Teich mit demselben Wasser befüllt sind. Wie schon gesagt gebe ich im Aquarium CO2 hinzu und die Pflanzen wuchern.
Alle Pflanzen im Teich, die nicht auf das CO2 im Wasser angewiesen sind, die also das CO2 über die Blätter aus der Luft entnehmen (z.B. Seerosen, Tausendblatt mit Überwasser Wedel oder Seekanne) wachsen prächtig.
Hab mal mit Wasser- Hahnenfuß experimentiert, das Exemplar welches ich in ca. 50cm Tiefe eingepflanzt habe bewegt sich nicht von der Stelle (genauso wie Wasserpest und Hornkraut auch). Laut Literatur kann man Wasser-Hahnenfuß bis 1 m tief pflanzen. Der Hahnenfuß in der Flachzone blüht im April-Mai prächtig. Nach meiner Logik ist das doch der Beweis, dass dem Teich CO2 fehlt, oder liege ich da falsch?
Nährstoffe müssten genug vorhanden sein, da auf den Teichwänden Fadenalgen wachsen. Zum Glück wuchern sie nicht. Diese nehmen den Unterwasser Pflanzen das bisschen CO2 auch noch weg.
Wenn ich dann lese, mit welchen diversen Mittelchen der Fachhandel Erfolg verspricht, dann stehen mir die Schnürsenkel hoch und brauche eine Flasche Pril, damit sie wieder weich werden.:D

Gruß Bert
 
AW: Wasserpflanzen kümmern / Gesamthärte sehr nieder

Hi Bert,

bei mir wuchsen letztes Jahr alle Unterwasserpflanzen wegen akutem Nährstoffmangel rückwärts, aber die Fadenalgen legten trotzdem los auch ohne das Nitrat und Phosphat im Teichwasser großartig nachweisbar gewesen waren. Denen reichen u.a. schon die geringsten Nährstoffmengen die sie direkt an Ort und Stelle von zersetzenden Pflanzenresten abgreifen. (und die sich dadurch nicht im Wasser ansammeln und die Unterwasserpflanzen düngen)

MfG Frank
 
AW: Wasserpflanzen kümmern / Gesamthärte sehr nieder

Hallo Bert,

Meine laienhafte Schlussfolgerung der pH/CO2 Tabelle war ja nur als Frage gedacht.
CO2 ist erst einmal nur ein im Wasser gelöstes Gas, da kannst du die KH erhöhen wie du willst, am CO2 macht das gar nichts, es erhöht nur den pH. Den Zusammenhang von KH, CO2 und pH gibt es im Netz beschrieben. Ist nicht wirklich spannend, macht aber Sinn zu wissen.

In meinem Fall ist das so, dass das Aquarium und der Teich mit demselben Wasser befüllt sind. Wie schon gesagt gebe ich im Aquarium CO2 hinzu und die Pflanzen wuchern.
Im Teich sind mehr organische Bestandteile, d.h. auch mehr über die Mineralisation freigesetztes CO2.

Alle Pflanzen im Teich, die nicht auf das CO2 im Wasser angewiesen sind, die also das CO2 über die Blätter aus der Luft entnehmen (z.B. Seerosen, Tausendblatt mit Überwasser Wedel oder Seekanne) wachsen prächtig.
Hab mal mit Wasser- Hahnenfuß experimentiert, das Exemplar welches ich in ca. 50cm Tiefe eingepflanzt habe bewegt sich nicht von der Stelle (genauso wie Wasserpest und Hornkraut auch). Laut Literatur kann man Wasser-Hahnenfuß bis 1 m tief pflanzen. Der Hahnenfuß in der Flachzone blüht im April-Mai prächtig. Nach meiner Logik ist das doch der Beweis, dass dem Teich CO2 fehlt, oder liege ich da falsch?
Das Problem mit dme CO2-Mangel im Wasser ist tendenziell schon richtig und das CO2 im Teich einen Unterschied macht, sehe ich an meinem. Da erlaube ich mir das Späßchen in der Saison so 4-5kg CO2 zu verblasen. Ohne CO2 ist schon ein Unterschied, aber sie wachsen wegen der auch sonst vollständigen Nährstoffversorgung immer noch! Der Durchmesser der Stängelpflanzen wird geringer.

Nährstoffe müssten genug vorhanden sein, da auf den Teichwänden Fadenalgen wachsen. Zum Glück wuchern sie nicht. Diese nehmen den Unterwasser Pflanzen das bisschen CO2 auch noch weg.
ich würde mal vorsichtig den Gedanken in Erwägung ziehen, dass ein eutrophes Biotop nicht automatisch Algen nach sich zieht. Umgekehrt bedeutet nährstoffarm nicht automatisch algenfrei. Ich bin Pflanzenaquarianer mit hohen optischen Ansprüchen und sorge für ein so hohes Nährstoffniveau, das 80% aller Aquarianer, wahrscheinlich mehr, große Augen bekommen wie man auf diese Weise einen geradezu klinisch reinen Eindruck mit bestem Pflanzenwuchs Im Becken erreicht. Das die Pflanzen dann in guter Form sind kann kaum verwundern, aber Algen sind auch nicht. Ich filtere meine Becken nicht einmal.
Wichtig ist eine zu erreichende biologische Stabilität. Hat es die, ist es egal ob viel oder wenig Nährstoffe, das Pflanzenwachstum ist entsprechend, es bleibt aber algenfrei. Ist es biologisch nicht stabil, dann kann es sowohl mit viel als auch wenig Nährstoffen verschiedene Probleme, incl. Algen haben. Es ist ein geradezu tragischer Irrtum bei Algen auf ausreichend Nährstoffe zu schließen. Miss oder lasse mal Nitrat messen, vermutlich wird dich das Ergebnis überraschen.

Mit freundlichem Gruß
Nik
 
AW: Wasserpflanzen kümmern / Gesamthärte sehr nieder

Hallo Frank,
ja, das erklärt warum in meinem Teich der Bodenschlamm und die vor sich hin mickernde Wasserpest algenfrei sind.
Hallo Nik,
habe in der letzten Zeit mehrfach gemessen , der Nitratgehalt ist bei 0.
Deine Ausführungen sind interessant. Zum Thema Nährstoffe sind das neue Töne in meinen Ohren. Du hast mich jetzt neugierig gemacht, für ein paar praktische Tipps, wie ich das richtige Nährstoffniveau und die biologische Stabilität erreiche wäre ich dankbar.
Schöne Grüße Bert
 

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