Wasserverdunstung

AW: Wasserverdunstung

Hallo Christian,
am einfachsten ist, den Kreislauf mit einer Zisterne, welche durch den Überlauf des Filtergrabens gefüllt wird zu schließen - siehe abgeänderten Plan im Anhang.
Das Wasser wird von tiefster Stelle der Zisterne zur Quelle gepumpt (oder mittels Schöpfwerk bzw. Archimed.Schraube gehoben) wobei bei Verdunstung der ganze Puffer ausgenutzt werden kann. Nur wenn die Zisterne auf einem Mindeststand angelangt ist, dann muß natürlich nachgefüllt werden.

Wir hier hatten 2003 und 2006 ca 3-wöchige Trockenperioden in denen ich pro Tag so 500 l nachfüllen mußte (mit Trinkwasser, da ich über keine Zisterne verfüge). Bei meiner Teichanlage sind von 80 m2 ca. 30 m2 mehr oder weniger mit Pflanzenblättern bedeckt, was die Verdunstung anscheinend um einiges verringert; außerdem spielt die örtliche Luftfeuchtigkeit sicher auch eine große Rolle. Die Verdunstung ist manchmal in der kühleren Zeit um einiges größer, wie wenns so Feucht-Schwül ist.
Wegen dem Trinkwasserverbrauch hab ich kein so schlechtes Gewissen, wir sind in einer sehr feuchten Zone und da kommt immer genügend nach. Ausserdem im Vergleich mit Poolbesitzern, die evtl. mehrmals jährlich neu befüllen müssen, ist mein Verbrauch von Jährlich ca. 8 m3 relativ bescheiden.

Schöne Grüße vom Bodensee
Kurt


P.S.: dem Bodenseewasserstand gehts allerding inzwischen schon recht schlecht - anscheinend fällt insgesamt doch zuwenig Regen oder Schnee in dem Einzugsgebiet.
 

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Hallo Elfriede,

vielen Dank für Deine Ausführungen.
Der Ring in der Skizze unter der kleinen Holzterrasse ist ein 12,5m³ Wasserbehälter für den Gemüsegarten und unseren Hausbedarf (Toilettenspülung, Kneipschlauch, Blumenwasser...). Der kleine Ring daneben ist mein 4m³ Sickerschacht, der das überschüssige Regenwasser versickern lässt. An eine zusätzliche Retentionszisterne habe ich auch schon gedacht, nur muss ich diese dann vor Ort betonieren, da ich keine Zufahrt mehr in den Garten habe. Auch der Aushub wird spaßig, da wir alles (Zum Glück Sand) mit einem 112er Kramer (300l in der Radladerschaufel) über eine Hilfsrampe 80m weit zur Straße fahren müssen. Darum weiß ich nicht, ob ich mir wirklich eine 40m³-Zisterne antue. Den Beton kann man ja pumpen, doch die Schalungselemente noch nicht. Aber, einen Tod muss man sterben und ich weiß noch nicht genau welchen. Wegen der befürchteten Wassererwärmung habe ich mir auch schon Gedanken gemacht und deshalb an einen eventuell tieferen Schwimmbereich gedacht. Und hier wiederum an eine eventuelle Abdeckung mit einem Lärchenholzgitterrost um eine Sicherheits-Wassertiefe von nur 140cm zu erhalten. Bekomme ich eigentlich nicht eine Wasseraufhärtung wenn Wasser verdunstet und ich Trinkwasser nachfülle?

Viele Grüße auf die Sonneninsel

Christian bei 11°C und eisigem Wind
 
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Hallo Kurt,

auch einen Dank an Dich, für Deine Ausführungen.
Je mehr ich mich mit diesem Thema befasse, desto eher glaube ich, dass ich mir doch noch eine Zisterne dazu gönne. Wenn Deine 500l pro Tag bei drei Wochen hinkommen, stimmen die 8m³ pro Jahr aber nicht ganz. Die Werte sind für mich in der Nähe von Augsburg aber sehr interessant, da Dein Teich circa die gleiche Größe hat wie mein geplanter Teich. Wenn ich also nun von 500l pro Tag ausgehe, 10cm Wasserstandsabfall als Maximum akzeptiere dann brauche ich für einen "natürlichen Haushalt" bei einer 8-wöchigen Trockenheit eine 20m³-Zisterne. Ich glaube, das bekomme ich irgendwie hin. nur muss ich das Teil sehr tief vergraben, da sonst der Rasen drüber vertrocknet (50cm reichen bei weitem nicht aus, wie ich am Rasen über meinem Sickerschacht entdecken musste.Vermutlich werde ich irgendwie 2,5m-Betonringe irgendwie in den Garten rollen (am Radlader oder Minibagger angehängt) und diese versenken.2x3 Stück und ich habe 30m³ Reserve. Die kann ich dann über meinen Zisternenüberlauf füllen und dann, bei Bedarf in den Teich pumpen.
Mein Dach mit gut 200m² Grundfläche wird zum Auffüllen garantiert reichen und mit der Volumenreserve kann ich sogar noch meine verbleibenden 100m²Restspielrasen vor dem Verbrennen retten. Langsam freunde ich mich mit dem Gedanken an....
Aber wie ich sehe bekommst auch Du die Folgen unseres Klimas mit und siehst die Folgen in der Natur. Damit sehen wir wieder die Notwendigkeit von vielen vielen Kleingewässern (Teichen) als positiven Nutzen für unser Klima. Ob diese aber soviel Auswirkung auf unser Kleinklima haben wie z.B. der Brombachsee für diese Region wäre interessant zu wissen.

Viele Grüße

Christian
 
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Hallo Christian,

ich hoffe, Du kannst Dich zu einer größeren Zisterne durchringen, wenn ich Dein Problem mit der fehlenden Zufahrt auch aus eigener Erfahrung gut nachempfinden kann. Meine Zisterne wurde aus diesem Grund von Hand geschalt. Ohne Kran ist es meiner Meinung nach fast unmöglich die schweren Betonringe in die Baugrube abzusenken und passgenau zu stapeln. Wie auch immer, es ist ein gutes Gefühl über einen genügend großen Wasservorrat zu verfügen. Das mag in Deutschland, da Wasser (noch) immer ausreichend zur Verfügung steht, nicht so wichtig erscheinen wie hier auf Paros, wo man in Trockenzeiten oft auch für viel Geld kein Wasser kaufen kann.

Deine Frage, ob das Teichwasser durch Zuführung von Leitungswasser nicht stark aufgehärtet wird lässt sich nicht generell beantworten, denn es hängt von der jeweiligen Härte des Leitungswassers ab. Hier auf Paros beträgt die KH über 16, mein Heimatwasser in Österreich hingegen hat nur etwa 4-5.

Den Schwimmbereich tiefer zu machen ist sicher ein guter Ansatz, aber nicht um ihn abzudecken, sondern einfach um das Volumen zu erhöhen. Je größer das Wasservolumen um so leichter findet ein Teich sein biologisches Gleichgewicht. Mein Teich ist im Schwimmbereich bis 2,20 tief.

@ Kurt,
wie kommt es, dass Du Deinem Teich nur 8m³ Wasser im Jahr über die Wasserleitung zuführen musst? Regnet es bei Euch so viel? Die Verdunstung findet ja an 365 Tagen statt, wenn auch in unterschiedlicher Menge. Wenn Du gut 10m³ allein in der dreiwöchigen Trockenperiode des heurigen Sommers verloren hast, erscheint es mir fast unmöglich, dass Du mit so wenig Wasser auskommst. Mein Teichvolumen beträgt insgesamt 75-80 m³, ohne Ersatz der Verdunstungsmengen würde mein Teich in einem Jahr, trotz Regen im Winter, vollkommen austrocknen. Gibt es eigentlich einen Richtwert für die jährliche Verdunstungsmenge in mitteleuropäischen Teichen? Hier im Forum ist immer nur von den sommerlichen Wasserverlusten zu lesen, deshalb interessiert es mich, ob jemand genauere Angaben über den Jahresverbrauch an Wasser für seinen Teich machen kann.

Mit lieben Grüßen
Elfriede
 
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Hallo Elfriede und Christian,
die 8 m3 pro Jahr sind für mich so ein Durchschnittswert seit 2003. Für ganz genaue Daten müsste ich wirklich einen separaten Nachfüllanschluß mit Wasserzähler machen. Aber ich bin mir sicher, daß er nicht sehr viel darüber
liegt.
Bei uns im westlichen Voralpenraum regnet es wirklich ziemlich oft und viel (lt. Statistik 1200 - 1500 mm). Bis auf die wirklichen 'Trockenwochen' fülle ich nichts nach, kommt eh meist genug von oben.
Vielleicht spielt auch der Wind eine große Rolle, bei mir ist die ganze Teichanlage ziemlich im Windschatten, da rundum 3-4 m hohe Haselnußsträucher wachsen.
Um wirklich die Zusammenhänge besser zu verstehen müsste man die wissenschaftlichen Publikationen dazu studieren.

Schöne Grüße vom Bodensee
Kurt

Vielleicht interessant:
 
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Hallo Kurt,

danke für Deine Information, besonders auch für die Niederschlagskarte, die ich sehr interressant finde. Es wäre natürlich auch interessant zu wissen, ob sich die Niederschlagsmengen seit 1991 signifikant verändert haben oder ob wir beim Wetter eher einer subjektiven Empfindung erliegen, die uns an einen Klimawandel glauben lässt.

Du scheinst jedenfalls eine ausgesprochen günstige Teichlage zu haben, was ich von meinem Teich nicht behaupten kann und auf der trockenen, windigen Insel Paros auch nicht erwarten konnte.

Leider kann ich die nächsten Tage die Diskussion um Christians Teichprojekt nicht weiter verfolgen, denn erst ab Sonntag werde ich wieder über einen Internetanschluss verfügen.

Mit lieben Grüßen
Elfriede
 
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Hallo,

folgendes hab ich über die jährliche Verdunstung gefunden:

"Verdunstung
Langsamer Übergang einer Flüssigkeit in den gasförmigen Aggregatzustand. In der Meteorologie ist sie ein wesentlicher Teil des Wasserkreislaufs zwischen Meer, Atmosphäre und Festland. In Mitteleuropa beträgt die jährliche Verdunstung etwa 350 bis 500 Millimeter und ist damit geringer als die jährliche Niederschlagsmenge von ca. 700 Millimeter = Liter/qm. Das Ausmaß der Verdunstung aus Erdboden, Pflanzen usw. ist abhängig von der Oberflächentemperatur, dem Dampfdruck in der umgebenden Luft, der Windgeschwindigkeit und der Wassermenge"

In Südafrika beträgt die durchschnittliche jährliche Verdunstung 1100-1400mm, in Cuxhaven 666mm, in der Lop-Nor-Wüste (China) 2900mm.

Außerdem habe ich gefunden, dass die durchschnittliche jährliche Verdunstung über dem Schwarzl-Baggersee in Österreich 682mm ist.
Es gibt also doch einige Dissertationen über die "Evaporation"(Verdunstung über Wasserflächen).

Interessanterweise nimmt aber die Verdunstung mit zunehmender Klimaerwärmung ab, die Ursache hierfür ist aber noch nicht erwiesen, da doch eigentlich wärmere Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kältere.

Also zusammenfassend gesagt: Bei uns in Deutschland nimmt der Teichwasserspiegel pro Jahr zwar durch Verdunstung um 50cm ab, steigt jedoch durch Niederschläge um 150cm. Bei einer maximalen täglichen Verdunstung von 8mm bräuchte man also wirklich einen Puffer von 500l pro Quadratmeter Teich um ihn bei einer 2-Monatigen Trockenzeit auf gleichbleibendem Wasserstand zu halten!
Diese Menge steigt natürlich dann mit Andauer der Trockenperioden oder Zunahme der täglichen Verdunstung.
Ich für mich und meinen geplanten Schwimmteich werde von einer 7-wöchigen Trockenheit ausgehen, eine durchschnittliche Verdunstung in dieser Zeit von 6mm annehmen, 10cm Wasserstandsverlust akzeptieren (so weit dürften die Wasserpflanzen das Wasser noch ansaugen) und folglich 200 Liter pro Quadratmeter hierfür in einer Zisterne vorhalten. Bei 80m² Teichoberfläche reichen also 16m³ aus!

Viele Grüße

Christian
 
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Buona sera aus Umbrien,

ich bin neu und habe einige Berichte gelesen und kann einiges nachvollziehen.
Ich plane einen Schwimmteich 20m lang, 8,5m breit und ca. 1,4m tief ergibt ca. 230 m³, zusätzlich einen Pflanzgraben 12m lang, 3m breit und 1,2m tief. Weiteres einen Wasserlauf mit einer Länge von ca. 25m.
Mit wie viel Wasserverbrauch muss ich im Durchschnitt täglich rechnen.
Wir haben viel Sonne und Wind.
Ich habe eine eigene Quelle und plane eine weitere zu erschliessen. Meine Regenwasserzysternen fassen 30.000 Liter und sind voll.

Für Anregungen wäre ich sehr dankbar.

Schöne Grüsse aus dem Süden


Kurt
 
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Hi Kurt,
sorry, lies doch den Beitrag von Christian genau durch und fang dann an zu rechnen.
Die tgl. Verdunstung kannst dann im Jahresschnitt ausrechnen.
Was du täglich an Wasser verbrauchst, kann dir wohl keiner sagen.
Auch in diesem Forum sind die Hellseher spärlich gesät. :D

Gruß Eugen
 
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Hallo Eugen,

vielen Dank für Deinen Rat.
Es geht mir nicht um hellseherische Fähigkeiten. In diesem Forum sind sehr viele kompetente Ansprechpartner. Es kann ja sein, dass sehr akribische Teichspezialisten Aufzeichnungen führen.
Liebe Grüsse aus dem kalten Umbrien

Kurt
 

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