Welches Futter soll ich nehmen?

Wanderra

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Jens
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Hallo Teichfreunde!

In den letzten beiden Jahren hatten immer mal wieder ein Paar meiner Kois mit Karpfenpocken zu kämpfen!
Da es sich ja um eine Art Herpes handel soll, nehme ich mal an das ihr Immunsystem geschwächt ist.
Was kann ich in der neuen Saison tun um ihr Immunsystem zu stärken?
Welches Futter, oder Futterzusätze sollte ich verwenden?

Wäre Euch für nützliche Hinweise sehr dankbar!:like:

Gruß Jens
 
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AW: Welches Futter soll ich nehmen?

Hallo Jens

...gleich mal eines vorweg.
Karpfenpocken wirst du auch mit einem guten Futter nicht verhindern können. Fast alle Koi tragen diesen Virus in sich, der Unerschied ist der, dass diese bei manchen Koi mehr oder weniger heftig in Erscheinung treten, bei vielen Koi aber auch überhaupt nicht.
Trotzdem ist es sehr wichtig ein hochwertiges Futter zu verwenden.
Nun ist aber bekannt, dass die Futterfrage mehr eine Glaubensfrage ist als sonst irgend ein Thema und du wahrscheinlich an Hand der Antworten, welche du im Netz auf deine frage findest nie auf einen grünen Zweig kommst.
Ich würde dir empfehlen einge gute Futtersorten zu testen und dann für dich selbst zu entscheiden.
Wenn du Interesse hast, sende ich dir im Frühjahr einge kostenlose Futterproben, damit du dich selbst entscheiden kannst.

Grüße
Reinhard
 
AW: Welches Futter soll ich nehmen?

Zu den Karpfenpocken konkret kann ich leider nichts beitragen,
aber mit qualitativ hochwertigem Fischfutter habe ich mich jahrzehntelang beschaftigt
und auch wenn das Thema sicher komplex ist, so ist doch eines absolut glasklar:

Es ist NICHT als Trockenfutter zu kaufen.

Das reicht bestenfalls so irgendwie, um Fische am Leben zu erhalten und groß zu bekommen;
schön und fertil werden sie damit nicht zwangsläufig!
Wenn man Fische über mehrere Generationen züchten will und die auch noch vital und farbenprächtig sein sollen,
bleibt das Trockenfutter besser in der Tierhandlung und man muss sich nach Alternativen umsehen:

Die allerbeste Quelle sind dabei naturnahe Gewässer mit geringer (nicht keiner) organischer Belastung.
Dort finden sich die verschiedensten planktischen Krebschen (Daphnien, Cyclops, Diaptomus, ...)
und auch Mückenlarven (Chulex, Chaoborus, Chironimus, ...)
sowie eine Vielzahl von bodenlebenden Tierchen wie Wasserasseln, Eintagsfliegenlarven, Flohkrebse, Tubifex-Würmchen usw.

Schwierig ist das manchmal im Winter, obwohl man auch da unter dem Eis Plankton fangen kann,
jedoch gibt es eine Vielzahl an Futtertieren, die man leicht züchten kann:
Manche ziehen sogar Daphnien in eigenen Behältern,
aber ich meine jetzt die in kleinen Behältern vermehrbaren Tierchen!
Früher sehr gebräuchlich waren Grindalwürmchen,
eine Renaisssance erleben die winzigen Mikro-Würmchen,
die man beide mit vitaminisierten Haferflocken füttert.
Extrem wertvolles futter sind Obstfliegen der Gattung Drosophila,
die es nicht nur in großer und kleiner Veriante gibt,
sondern die auch durch erblich festgelegte Flugunfähigkeit glänzen.
(Den Genetikern sei Dank, das sind ja auch deren Paradehaustiere!)
Insbesonders als Aufzuchfutter für Jungtiere aller Art sind Salinenkrebse (Artemia salina) beliebt,
die man als braunes Eipulver kauft und binnen 24 ... 36 h in Salzwasser erbrütet.
Noch kleinere Jungtiere brauchen Rotatorien oder sogar Einzeller als Erstfutter,
während die ganz großen Fische sich über Wachsmotten oder sogar Wanderheuschrecken freuen.
Futterguppies und "Ausschuss" aus der Rassezucht stehen am Speiseplan ganz oben!
Pflanzenfresser bekommen (je nach Art) Salat, Spinat, Gurken, Zucchini, Kohlrabi, Erbsen, Apfel, Karotten, Kartoffeln, Keime, ...
für kleinste Jungfische kann man Chlorellaalgen züchten
und immer wird darauf geachtet, dass da ordentliche Abwechslung drin ist!

Aus der gewerbsmäßigen Zucht und aus Zoos kenne ich ein tolles Kochrezept,
wobei Kopffleisch, Salat, Karotten, Erbsen, Wurzelwerk und sonstiges Gemüse
mit Haferflocken, Gelatine und Vitaminpräparaten faschiert werden
(Das verhindert, dass das Zeug durch´s Becken treibt!)
und der Brei zu Platten gegossen wird.
Es ist erstaunlich, welche Fische das fressen:
Ich hab das schon bei Meeresfischen beobachtet!

Für den Verkauf an unkritische Kunden wird erst Eipulver und dann Forellenfutter zum Kilopreis verfüttert;
diese Fische wachsen zwar schnell, erreichen aber NIE die Pracht, die möglich ist.


Ist euch jetzt klar, warum ich bei den Futterdiskussionen hier im Forum nur müde lächeln kann?
... und dass gesund und abwechslungsreich ernährte Tiere schöner, vitaler
und resistenter gegen Krankheiten und Parasiten sind,
ist ja wohl auch jedem klar, nicht?
 
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AW: Welches Futter soll ich nehmen?

Hallo Schwarzer Peter,

bei dem Speiseplan möchte man Koi bei Dir sein !:D

Ich schäme mich richtig, aber ich füttere meine Kois mit Futter vom Koihändler. (Trockenfutter mit Spirulina) und als Leckerlie gibt es Seidenraupen.

Diese Sticks aus dem Gartenfachmarkt enthalten fast nur Luft. Davon sollte man Abstand nehmen.
Habe es mal mit Salat versucht, aber den mögen Sie nicht.

Gruss
Stoer
 
AW: Welches Futter soll ich nehmen?

Zu den Karpfenpocken konkret kann ich leider nichts beitragen,
aber mit qualitativ hochwertigem Fischfutter habe ich mich jahrzehntelang beschaftigt
und auch wenn das Thema sicher komplex ist, so ist doch eines absolut glasklar:


Ist euch jetzt klar, warum ich bei den Futterdiskussionen hier im Forum nur müde lächeln kann?... und dass gesund und abwechslungsreich ernährte Tiere schöner, vitaler
und resistenter gegen Krankheiten und Parasiten sind,
ist ja wohl auch jedem klar, nicht?

Hallo Peter,
ich habe schon recht viele Deiner posts gelesen, wie auch obigen.
Es sind viele user hier im Forum unterwegs, die gern ihr Wissen teilen und auch gern dazulernen.
Bei Deinen posts beschleicht mich häufig ein "gewisses Unbehagen".
Tut es denn not, daß Du so sarkastisch, zynisch, überheblich schreibst - so kommt es nämlich bei mir an.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß dies Deine Intention ist.
Ein bißchen weniger, ist häufig mehr.
In diesem Sinne wünsche ich Dir ganz nett.. einen schönen Abend;)
 
AW: Welches Futter soll ich nehmen?

Hallo Peter,

schön, daß Du Dir die Mühe machst, aber dem Stoffwechsel ist es völlig wurscht aus welcher Quelle die einzelnen Bausteine stammen.
Hier ist es einfach nur wichtig, daß das Verhältnis Eiweiß/Fett/Kohlehydrate stimmt,
daß der Organismus Vitamine, Spurenelemente und essentielle Aminosäuren in der für den
Karpfen typischen Relation erhält.
Dem Organismus ist es wurscht ob das Fett von sonst wo her kommt, es muß nur die richtige Kettenlänge , die richtige Konfiguration und dessen Bestandteile müssen in dem Fischorganismus gebraucht werden.
Ich meine Du müßtest ein wenig mehr Biochemie lernen um Dich soweit us dem Fenster lehnen zu können, auch wenn der eine oder andere Ansatz brauchbar ist.

Gruß Wolfgang
 
AW: Welches Futter soll ich nehmen?

Ich verneige mich vor deratig wissenschaftlich fundiertem Weitblick
und erbitte unbedingt eine entsprechende Quelle für Kinderfutter, Erwachsenenfutter, usw.
damit endlich auch meine Familie in den Genuss der richtigen Kettenlänge kommt
und sich nicht mehr mit unperfekten Frischgemüse und grauslichen Biofleisch ernähren muss!
(Diesen Banausen ist das nämlich NICHT wurscht!)

P.S.: Könnte bitte auch jemand die offenbar völlig ahnungslosen
Züchter heikelster Wildfänge und Tierpfleger der großen Zoos aufklären,
dass man statt aufwändigster Futtertierzuchten und arbeitsintensivem Ernährungsplan
einfach nur das richtige Flockenfutter aus der Tierhandlung nehmen muss,
um die Tiere über viele Generationen in tollstem Zustand zu halten?
 
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AW: Welches Futter soll ich nehmen?

Hi Peter,
meinst du die User wollen mit dir über ihr Wissen (und das hat Wolfgang) diskutieren ?

Ich glaube nicht
 
AW: Welches Futter soll ich nehmen?

Hallo Peter,

ich würde gern mal deine Futterzuchtanlage anhand von Bildern sehen......... :oki


Denn Bilder von dir und deinen Projekten sind, so wie ich das sehe, wohl eher Mangelware..................... :lala
 
AW: Welches Futter soll ich nehmen?

Jeder wie er mag.
Manche lesen gläubig die Beschreibung am Hochglanzdruck der Tonne aus dem Tiergeschäft,
andere denken und sprechen mit wirklichen Profis, die sich eine ordentliche Arbeit antun,
weil sie sich der langjährigen Haltung heikler, eventuell sogar neu importierter Arten
oder der erfolgreichen Zucht (das ist etwas völlig anderes als Vermehrung!),
und nicht dem Fischverbrauch verschrieben haben.
Jeder wie er mag.

Zum Trost:
So ein Karpfen wird das Trockenfutter sicher jahrelang aushalten
(das müssen ja nicht die 100 Jahre sein, die er normal wird),
orange oder sonstwie färbig wird er für die Zeit auch bleiben,
wenn er krank wird, kommt der Tierarzt oder halt ein Neuer
(der alte muss ja wohl einen Vorschaden gehabt haben)
und erfolgreiche Hochzucht ist ja nicht euer Ziel, oder?
 

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