AW: Welches Futter soll ich nehmen?
Hallo Annett!
Ich HABE NICHT allen Koihaltern geraten, tümpeln zu gehen und werde das auch nicht tun,
da -wie du richtig geschrieben hast - die erforderliche Menge schwierig zu beschaffen sein wird
(z.B. werden lebende Chaoborus-Larven zu 50 ... 70 € pro Liter aus Kanada importiert)
und das dabei "erbeutete" Plankton von in der Regel unter wenigen Millimetern auch für
Koi nicht das richtige Futter ist.
Ich habe versucht, klarzumachen,
welche Anstrengungen andere ernsthafte Tierhalter doch wohl nicht grundlos unternehmen,
ihren Viechern adäquates Futter zu bieten!
Die große Sorge, welches Trockenfutter wohl die beste Koi-Nahrung sein mag,
kommt eben der Frage gleich, mit welchen Frühstücksflocken man am Besten seine Kinder aufziehen soll
und die einzige richtige Antwort kann doch wohl nur sein:
Das wird relativ wurscht sein,
solange das Zeug nur einen kleinen Teil einer sonst ausgewogenen Ernährung ausmacht;
als Alleinnahrung (oder überwiegend) ist das jedoch völlig ungeeignet.
Da mit der Vitamintabelle auf der Schachtel der gezuckerten Flocken zu argumentieren,
entspricht der Kettenlänge, Aminosäuren und Spurenelementen;
ein billiger Verkaufsschmäh,
sonst nichts.
Mir ist schon klar, dass der Koi kein Wildfang ist
und dass vielen reicht, wenn der 10 Jahre hält (siehe
Wikipedia "Koi" Alter und Wachstum),
aber der Ersteller des Themas hat doch definitiv gefragt:
Welches Futter soll ich nehmen?
... und da sind nicht nur ein paar kritische Worte
zum allseits bekannten und mit schönen Worten angepriesenen Trockenfutter angebracht,
sondern auch der Versuch, bessere Alternativen aufzuzeigen.
Ich spreche da jetzt NICHT aus eigener Erfahrung (im Gegensatz zu sonstigem,
was ich bisher in diesem thread geschrieben habe, auch wenn´s vielleicht so mancher nicht glauben will),
denn ich halte keine Koi, kann aber aus erster Hand berichten,
was ich bei meinem Besuchen hinter den Kulissen im Innsbrucker Alpenzoo,
dem Salzburger Haus der Natur, dem Haus des Meeres und dem Zoo Schönbrunn in Wien
sowie in der Wilhelma in Stuttgart gesehen und erfragt habe.
(Die können auch nicht tümpeln gehen, auch wenn sie´s gerne würden!)
Einige (alle?) dieser Institutionen ziehen Salinenkrebschen auf; teilweise bis sie cm-groß sind,
verfüttern gefrorenes Futter (Mysis, Squid, Daphnien, Mückenlarven rot, weiss, schwarz, usw.)
und sonst stellen sie ihr Futter in der Regel selbst her.
Das oben angeführte Rezept (diverse frische pflanzliche und tierische Rohstoffe mit Gelatine gebunden)
habe ich aus langen Gesprächen vom ambitionierten Pfleger des Salzburger Hauses der Natur mit seinen vielen tollen Aquarien
und ich denke, dass damit auch eure Karpfen abwechslungsreich, gesund, vollwertig
und vor allem auch billig und einfach zu ernähren sind.
Ihr habt doch wirklich tolle Zoos in Deutschland - warum fragt ihr nicht DORT mal nach, wie die ihre Fische füttern?
(... aber aufpassen, dass ihr dort an keine eierlegende Wollmilchsau geratet!)
DENEN glaub ich doch viel mehr als einem Packungsaufdruck oder dem Verkäufer im Teichshop!
Da ist doch einfach ein bissl nachdenken, Eigeninitiative und Experimentierfreude gefragt
- schom mal Karpfen Kirschen fressen gesehen? -
und schon hat man seinen Viechern etwas Schönes gekocht!
Das kann ja ruhig auf Vorrat geschehen und in die Tiefkühltruhe wandern!
Erprobter Praxistipp:
Süßes Rotes Paprikapulver im Futter sorgt für tolle Rottöne bei den Fischen!
P.S.: Bezeichnend ist ja wohl,
dass es mehrere Teilnehmer dieser Diskussion für wert gefunden haben, mich persönlich anzugreifen,
aber deutlich weniger Leuten wichtig war, Jens´ Frage hilfreich zu beantworten, oder?
Find ich amüsant!