Wenn ich heute einen Pflanzenfilter (bewachsenen Bodenfilter) bauen müsste

AW: Wenn ich heute einen Pflanzenfilter (bewachsenen Bodenfilter) bauen müsste

hallo alle

gibt es eine faustregel, wieviel m² etwa bepflanzt werden sollte im verhältnis zur cm³ wassermenge bei normalem fischbesatz?

gibt es außer rohrkolben noch schilfarten, die in tieferem wasser ( ab 70 cm) gepflanzt werden können? ich bin da bisher noch nicht fündig geworden...

liebe grüße

ulla
 
AW: Wenn ich heute einen Pflanzenfilter (bewachsenen Bodenfilter) bauen müsste

@ulla
beim bewachsenen Bodenfilter spielen die Pflanzen eher eine sekundäre Rolle, sie dienen in erster Linie dazu mit den Wurzeln den Blähton ständig etwas zu bewegen und dadurch für das Wasser durchgängig zu machen.

Gruß
Wolf
 
AW: Wenn ich heute einen Pflanzenfilter (bewachsenen Bodenfilter) bauen müsste

Guten Morgen,

genau so ist es Wolf. Der Bodenfilter egal wie Simpel er auch erscheinen mag, ist ein Filter mit den komplexesten Filtereigenschaften. Wie hier von jürgen b. schon kurz erwähnt wurde.
Wichtig ist zum einen die Auswahl des Filter Substrates, hier sollte ein Substrat gewählt werden welches den unterschiedlichen Bakterien-Stämmen eine sehr hohe Besiedelungsfläche bietet. Gebrochener Blähton hat sich da in der letzten Zeit an die Spitze geschoben, erstens hat er eine sehr hohe Besiedelungsfläche die soweit mir bekannt ist von keinen anderen Filter Substrat erreicht wird, zweitens ist es sehr leicht dazu kommen jetzt noch Wärme und Kälte dämmende Eigenschaften somit kann so ein Filter auch im Winter betrieben werden (der bepflanzte Bodenfilter sollte 365T im Jahr im betrieb sein). Ein weiterer Wichtiger Punkt sind neben den Bakterien die anderen kleinen Helfer die sich im Bodenfilter zuhause fühlen wie Wasserasseln die einen Großteil dazu beitragen das der Filter auf lange Zeit sauber bleibt. Erst jetzt kommen die Pflanzen zwar verbrauchen auch diese Nährstoffe aber nicht in den massen wie sie anfallen, es ist da schon so wie von Wolf beschrieben. In einen Bodenfilter gehört eine Pflanzen Auswahl die zum einen die Oberenschichten gut durch wurzeln und Pflanzen die bis in die Unterenschichten gut Wurzeln. So wird die Durch-Strömung des Filters immer wieder verändert und gewährleistet. Vom Prinzip her hat man hinterher ein kleines aber feines Natur-Kraftwerk welches sehr gut zusammen arbeitet und sehr Wartungsarm ist.

Über den Aufbau läst sich Streiten. Ich würde einen Bodenfilter wie folgt anlegen:
Wie ein Rechteck: Länge X, Breite hier eher schmal halten ca. 90cm, Tiefe 70 bis 90cm.
Bei so einen Aufbau ist es leichter ihn gleichmäßig zu durchströmen.
Der Boden sollte konisch zur Mitte hin zulaufen. Auf dem Boden kann man entweder ein Drainagerohr legen welches an einen Spühlschacht angeschlossen wird oder aber man geht her und unterteilt den Boden in Kammern und versieht jede einzelne Kammer mit einen Schmutzablauf. Warum Kammern? Damit das Wasser nicht nur durch den Bodenbereich läuft (Wasser sucht sich immer den Leichtesten Weg) (diese Idee habe ich übrigens von jürgen b. hätte er das mal etwas früher erwähnt ich hätte es so gebaut).

Wenn man sich für gebrochenen Blähton als Substrat entscheidet muss man diesen gegen Auf/Wegschwemmen schützen. Über den Blähton ein Amirungsgewebe legen und darüber ein Kies/Lava Gemisch. Sollte man wirklich mal etwas ändern wollen kann man so den Filter leichter ausräumen und verhindert ein Vermischen der verschiedenen Schichten.

Das mal in kürze.... So.... jetzt muss ich noch was tun. Wünsche einen schönen Warmen Samstag.

Gruß
Torsten
 
AW: Wenn ich heute einen Pflanzenfilter (bewachsenen Bodenfilter) bauen müsste

dann habe ich was aber gaaanz falsch verstanden:kopfkratz
ich ging davon aus, daß die pflanzenwurzeln überschüssige nährstoffe aufnehmen und sozusagen als *nahrung* aus dem wasser nehmen.insofern eben die wasserqualität verbessern.
daher habe ich alle steine um den teich bepflanzt und in edelsplit gesetzt und im kleinen teich eine pflanzecke vor dem bachlauf eingerichtet, bei dem ebenfalls alle pflanzen nur in split gesetzt wurden.
übrigens...
ich hatte vorher in diesem bereich schon 3 pflanzkörbe . in denen hat es vor getier nur so gewimmelt.ich stell mal bilder dazu um es zu veranschaulichen.

gruß ulla
 

Anhänge

  • bepflanzte zone.jpg
    bepflanzte zone.jpg
    124,2 KB · Aufrufe: 174
  • randsteine bepflanzt.jpg
    randsteine bepflanzt.jpg
    112,1 KB · Aufrufe: 165
  • blick von absetzkammer.jpg
    blick von absetzkammer.jpg
    75,4 KB · Aufrufe: 157
  • gründelstufe mit teichrose.jpg
    gründelstufe mit teichrose.jpg
    66,4 KB · Aufrufe: 188
AW: Wenn ich heute einen Pflanzenfilter (bewachsenen Bodenfilter) bauen müsste

Hmm,

also nach meinen bisherigen rechärchen spielen Pfanzen in dieser Gleichung eine nebensächlich Rolle.
Als Beispiel zietire ich aus einen sehr interesantem Beitrag zu diesem Thema:

• Die tägliche Fütterung von 100g proteinreichen Futters belastet das Wasser im Idealfall mit ca. 4,5g Stickstoff [N]. Das ist in etwa die Menge an Stickstoff, die die Fische während der Verdauung über die Kiemen und den Kot an das Wasser abgeben.

• Trockene Pflanzenmasse hat einen Stickstoffanteil von ca. 3%. Ausgehend von den 4,5g Stickstoff aus der Fütterung und diesen 3%, müssten also täglich ca. 150g trockene Pflanzenmasse wachsen um den Stickstoff darin unterzubringen.

• Nun sind unsere Pflanzen aber nicht trocken, sondern stehen gut im Saft; andernfalls könnten sie den anfallenden Stickstoff auch nicht verwerten. Ihr Wassergehalt beträgt etwa 95%, so dass umgerechnet 150g trockene Pflanzenmasse 3000g „lebender“ Pflanzenmasse entsprechen.

Um also alleine die Stickstoffracht der täglichen Futtermenge von 100g mittels Pflanzenmasse wieder aus dem Wasser heraus zu bekommen, müssen die Pflanzen im und am Teich ihre Masse ebenfalls um 3000g erhöhen. Und das täglich. Anders ausgedrückt, müsste man etwa jeden vierten Tag Pflanzenmasse in der Menge eines Strohballens aus dem Teich entfernen. Auch wenn das lediglich eine „Modellrechnung“ darstellt, wobei geringe stickstoffzehrende Prozesse einiger Mikroorganismen im Teich vernachlässigt werden, so veranschaulicht es doch deutlich, dass man mit Pflanzen alleine das Aufkonzentrieren des Nitratgehaltes eines Koi-Teichs nicht verhindern kann. Aus 4,5g Stickstoff entstehen übrigens etwa 20g Nitrat !!! :aua

Da hier nur ein Bodenfilter Abhilfe schaffen kann würde ich so was gerne haben:lol

Nun da die meisten auch über Platzmangel oder besser gesagt Platz, den ich von meiner besseren Hälfte zur verfügung habe:oki klagen, stellt sich mir die Frage ob ich einen Bodenfilter ganz ohne Pflanzen in einem Geeignetem Behältnis z.B. 1100L Wasserfass unter die Erde ( unter der Terasse ) verbannen kann, ohne Leistungseinbußen zu bekommen?

Dazu könnte man ja entsprechende Zwangsumläfe installieren, um möglich viel Durchlauffläche zu erlangen.

Macht so was Sinn ?:kopfkratz

Gruß
Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Wenn ich heute einen Pflanzenfilter (bewachsenen Bodenfilter) bauen müsste

servus andreas,

mir die Frage ob ich einen Bodenfilter ganz ohne Pflanzen in einem Geeignetem Behältnis z.B. 1100L Wasserfass unter die Erde ( unter der Terasse ) verbannen kann, ohne Leistungseinbußen zu bekommen?


leider nein ......... erst die kombination aerob - anaerob welche wechselweise durch die pflanzenwurzeln geschaffen wird ergibt den schadstoffabbau.

deine version dürfte recht schnell versotten und ein fauliges niveau ergeben.
 
AW: Wenn ich heute einen Pflanzenfilter (bewachsenen Bodenfilter) bauen müsste

hi
ich könnte mir vorstellen das eine lange verrohrung (mehrere meter)
eine anaerobe zone erzeugen könnte.
voraussetzungen wären:
der wassereinlauf müßte schon mal unter wasser statt finden, damit möglichst wenig sauerestoff in die verrohrung einfließt.
es müßten mehere kleinere schächte für die entlüftung an der oberen verrohren angebracht werden, damit sauerstoff und gase entweichen können.
ganz wichtig wäre dann die durchflussmenge...die müßte bei diesem system
so langsam wie möglich statt finden.
müßte doch gehen oder?:kopfkratz

obs funzt wäre ja ganz einfach fest zustellen.
einfach die sauerstoff- und nitratwerte vor und nach dem filter messen.

ist eine reine theorie von mir,
vielleicht gebt ihr ja mal eure meinung dazu ab.:oki
 
AW: Wenn ich heute einen Pflanzenfilter (bewachsenen Bodenfilter) bauen müsste

Hmm die Idee das alleien mit Verrohrung zu gestalten ist zwar nicht schlecht, dürfte aber erst nach einer min. Länge von 10m a D110 einem Volumen eines 1000l Fasses ergeben.
Um noch eine einigermaßen nidrige Fließgeschwindigkeit bei hohem Druchsatz zu bekommen wirt man natürlich versuchen den Querschnitt so groß wie möglich auszulegen, somit denke ich dass man bestimmt D200 - 300 nehemen müsste. Die Preise, die man für solche Rohre hinnlegt sind bitter hoch!

Deshalb ja mein Ansatz das in ein 1100L Fass zu packen. Gespeist über ein 200ym Bogensieb um den gröbsten Dreck schon mal vernzuhalten. Zudem könnte ich mir gut vorstellen, den Einlauf nochmals mit Filtermatten zu versehen, die man dann nach bedarf reinigen könnte.
Im Fass söllte man dann Abtrennungen so gestalten, dass das Wasser jeweils einen Bereich durchfließen muß um in den nächsten zu gelangen. Bei einer Bereichsgröße von 10cm hätte man auch 10x mehr Fläche als bei einem D110 Rohr. Alles wäre fein Kompackt.

Warum das nicht gehen sollte wie von Jürgen angesprochen kann ich so noch nicht sehen, da die angestrebete Denitrifikation nur im anaeroben Bereich statfindet. Ob und in welchem Umfang ein Sauerstoff armes Wasser in einer solchen Anordnung geschaffen werden kann ist fraglich, gleiches gilt aber auch für alle anderen Anordnungen. Jedoch hoffe ich das ich auch mit einer solchen Anordnung die kleinen Bakterienfreunde zur Nitrat-Atmung anregen kann:oki

Gruß
Thomas
 
AW: Wenn ich heute einen Pflanzenfilter (bewachsenen Bodenfilter) bauen müsste

hi thomas
zu deiner aussage bei #15
lothar lässt grüßen.:D ;)


Im Fass söllte man dann Abtrennungen so gestalten, dass das Wasser jeweils einen Bereich durchfließen muß um in den nächsten zu gelangen. Bei einer Bereichsgröße von 10cm hätte man auch 10x mehr Fläche als bei einem D110 Rohr. Alles wäre fein Kompackt.


ich denke da klebst du dir einen wolf und die trennwände mußt du auch noch besorgen und anpassen. :box


ich habe mal eine seeeeeehr schöne zeichnung eingestellt wie ich es meinte

guckst du

nitratfilter.jpg 


also ich erkläre noch einmal:

der einlauf des wassers muß unten sein, so daß möglichst wenig o² von oben mit hinein kommt.

oben müssten sperren fürs filtermedium rein damit sich das wasser beruhigt an den entlüftungslöchern vorbei läuft und entgasen kann.
ganz wichtig wäre der wasserstand...der muß immer über den sperren liegen, damit das wasser nicht durch die sperren auf das filtermedium blätschert und 0² mit nach unten befördert.
deswegen würde ich den auslauf so legen daß der wasserstand in den oberen rohren immer ausreichend über den sperren liegt.
die verrohrung würde ich auf dn200 auslegen.
übrigens, günstige rohre findest du hier:

http://www.einecke-online.com/pages/p-kgrohre.asp

das wasser würde von meinem tf kommen, also kein schmutz würde größer wie 40µm haben und somit das filtermedium verstopfen.
die reinigung wäre simpel...einfach vorne den zugschieber öffnen und die toten
bakterien hinten heraus spülen.

Warum das nicht gehen sollte wie von Jürgen angesprochen kann ich so noch nicht sehen, da die angestrebete Denitrifikation nur im anaeroben Bereich statfindet. Ob und in welchem Umfang ein Sauerstoff armes Wasser in einer solchen Anordnung geschaffen werden kann ist fraglich, gleiches gilt aber auch für alle anderen Anordnungen.

da liegt meiner meinung nach das hauptproblem.
messungen vom 0² ergaben bei mir eine fast gleichmäßigen wert im ganzen system. mir ist klar das ich meine werte nicht auf jeden teich angleichen kann, weil ich mein wasser stündlich einmal umwälze.
bei teichen die zb.alle 5 stunden umgewälzt werden, hat der sauerstoff natürlich wesentlich mehr zeit zu entweichen und würde andere meßergebnisse erzielen wie bei mir.
vielleicht meldet sich ja noch einmal ein bodenfilterexperte...
für mich ist der bodenfilter neuland, würde aber gerne mehr darüber erfahren.

zb. welche rolle spielen die pflanzen bei einem bodenfilter?

spielen die wircklich nur eine sekundäre rolle?:kopfkratz

ps: meine überlegungen und planungen sind reine theorie, also nicht zum nachbau empfohlen.:D
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Wenn ich heute einen Pflanzenfilter (bewachsenen Bodenfilter) bauen müsste

wenn ich heute einen bodenfilter bauen müßte .......... sieht er so aus:

das wasser kommt über den Trommelfilter ..... geht durch eine helixkammer und teilt sich dort (mengenmäßig regelbar)
1. direkt zur pumpenkammer
2. durch ein kleines planschbecken zum bodenfilter (beide haben einen separaten 100er bodenablauf)

die erste kammer die abgeteilt wurde, hat die aufgabe das wasser gleichmäßig zu verteilen, gleichzeitig dient sie zur aufnahme von sondereinbringungen (angedacht eisenerz zur phoshatfällung)

dann kommt die hauptkammer, welche den bodenablauf beinhaltet - dieser hat einen kontrollzugang über ein 160er rohr, der ansaugbereich wurde größzügig mit lochblech abgedeckt welches ca. 5cm freiraum zum boden hat, zusätzlich wird das lochblech mit einer schüttung aus grobem kies (16/32) geschützt.......... der gesamte boden hat ein gefälle zu diesem bodenablauf hin, was eine eventuell anfallende spülung erleichtert.

gefüllt wird das ganze mit ca. 2 000l gebrochenem blähton der größe 4-8mm welcher bis über die wasserlinie (beim betrieb) gefüllt wird .......... eingepflantzt wird schilf und rohrkolben und solange sie noch eine chance haben andere attraktive pflanzen aus dem bestand.

geplant ist ein durchsatz von ca. 15 000l ??? der rest geht durch die direktverrohrung ......... der gesamtdurchsatz beträgt ca.
29 000l
 

Anhänge

  • BF1.jpg
    BF1.jpg
    62,6 KB · Aufrufe: 177
  • BF2.jpg
    BF2.jpg
    60,3 KB · Aufrufe: 171
  • BF3.jpg
    BF3.jpg
    53,7 KB · Aufrufe: 153
  • BF4.jpg
    BF4.jpg
    41,3 KB · Aufrufe: 145
Zuletzt bearbeitet:

Benutzer, die dieses Thema gerade betrachten

Zurück
Oben Unten