Hier gab es nur 1,9°C in der letzten Nacht.
Dem Kater war es zu kalt, der hat seit dem Frühjahr die erste Nach mal wieder "inhouse" verbracht.
(Hihi, dafür wurde die Frau vom Mann meiner lieben Frau kurz vor 6:00 Uhr geweckt, weil der Herr um Ausgang gebeten hat.
lol
)
Aktuell hat die liebe Natur den Temperaturregler wieder hoch gedreht, aber halt nur ein bissel:
Hier der Verlauf der aktuellen Woche.
Gut zu sehen, wie der Temperatursturz in Verbindung mit dem kalten Regen die Teichtemperatur nach unten gerissen hat.
War ja auch bissel extrem ...
Und hier mal diese Daten ab Mai 2020:
Also eher ein normaler Sommer, zumindest hier in der Gegend.
Zu erkennen sind auch die letzten Reste der Testreihe mit und ohne dem automatischen Wasserwechsel mit Trink- oder Schichtenwasser, welche sich seit Beginn vorigen Jahres bis zum Juli dieses Jahres erstreckte.
Kurzfassung "Testobjekt Teich meiner Frau":
- 13,5 m³ Wasservolumen
- Skimmer mit 10.000er Pumpe auf 50% Leistung gedrosselt
- 100er BA mit 12.000er Pumpe, im Sommer mit 100% Leistung, in kalten Wintermonaten bei Wassertemperaturen unter 5°C nur für eine Minute aller zwei Stunden
- Trommelfilter mit 60 μm Siebgewebe
- automatische Pegelregulierung
- UVC ist eigentlich nur noch 'schmückendes Beiwerk', diese wird nur bei Bedarf aktiviert und die Laufzeiten Ein/Aus werden dann temperaturabhängig gesteuert (2020: 253h Laufzeit)
- 4 große und 11 kleinere Pflanztöpfe mit Seerosen, Igelkolben, Lilien, ...
- sehr moderater Besatz von insgesamt 17 'stinknormalen' Goldfischen, Shubunkins und Sarasas, im Alter von 3 bis 25 Jahre ...
- 0,2er Bausand als Bodensubstrat, teilweise bewachsen mit Hornkraut
- Das Wasser ist immer glasklar, man kann die Sandkörner in 1,54 m Tiefe zählen.
Was war los?:
Bei regelmäßiger Zuführung nur von Schichtenwasser 'stürzten' KH und GH in den Keller, die Fische fingen nach einiger Zeit an zu scheuern und zu springen.
Als preiswerte Abhilfe könnte man Natron nehmen, aber damit wird nicht das u.a. fehlende Kalziumkarbonat zugeführt. Damit regelt man andere Werte und der Test auf KH wird in die Irre geführt. Aber das können Chemiker vermutlich besser erklären ...
Ohne hier ins Detail zu gehen, es wurden noch ein paar Dinge mit CaCO3 (u.a. Kreide, etc.) ausprobiert ... Geht irgendwie, ist aber mühsam.
Es ist aber auch nicht sinnvoll und zweckmäßig, den Teich pausenlos zu überwachen und immer irgendwelche Mittelchen beizusteuern.
Nebeneffekt: Die Pflanzen kümmerten dann vor sich hin und wucherten nicht mehr ...
Schlussfolgerung:
Hier liegt der Fehler beim Betreiber, also der Mann meiner Frau hat keine Ahnung einen Teich zu betreiben.
Demzufolge musste also ich das Steuer in die Hand nehmen.
Kurzfassung der Lösungsansätze ohne Zuführung irgendwelcher Mittelchen und ohne Messwerte/nur mit den Schlussfolgerungen:
- automatischen TWW nur am WE mit Schichtenwasser, automatische Pegelsteuerung mit Schichtenwasser
- etwas besser, insgesamt aber schlechte Werte
- Fische nur Abends richtig aktiv, Schwimmverhalten unruhig in Richtung scheuern wollen
- gar kein automatischer TWW, automatische Pegelsteuerung mit Schichtenwasser
- noch etwas besser als Pkt. 1, insgesamt aber schlecht
- Fische nur Abends richtig aktiv, Schwimmverhalten etwas besser, aber immer noch unruhig
- automatischen TWW nur am WE mit Trinkwasser, automatische Pegelsteuerung mit Schichtenwasser
- noch etwas besser als Pkt. 2, insgesamt aber: "muss besser gehen"
- bei den Fischen rein optisch alles in Ordnung, Schwimmverhalten und Aktivität
- automatischen TWW nur am WE mit Trinkwasser, automatische Pegelsteuerung mit Trinkwasser
- ja, geht so in etwa ...
- bei den Fischen rein optisch alles in Ordnung, , ganz normale Aktivität und Schwimmverhalten
- automatischen TWW täglich mit Trinkwasser, automatische Pegelsteuerung mit Trinkwasser
- wie Punkt 4, nur mit dem Unterschied, dass das Wasser wieder absolut farblos ist, wie aus dem Wasserhahn
- den Fadenalgen auf der Folie gefällt es, die bekommen extra lange Haare
- bei den Fischen ist alles ok, wie unter Punkt 4, ganz normale Aktivität und Schwimmverhalten
- gar kein automatischer TWW, automatische Pegelsteuerung mit Trinkwasser (ab Ende Juli)
- Wasser ist wie immer glasklar, hat aber nun beim Blick in die Tiefe wie erwartet eine ganz leichte bräunliche Färbung
- den Fischen scheint es prächtig zu gefallen, ganz normale Aktivität und Schwimmverhalten
- die langhaarigen Fadenalgen bauten sich langsam wieder ab und sind wieder normal 'kurzhaarig'
- auch dem Hornkraut in 1,54m Tiefe gefällt es
War alles etwas langwierig und benötigte Geduld und Aufmerksamkeit ...
Ebenso musste man zwischen den Tests immer warten, bis sich die Änderungen auf das gesamte Teichvolumen auswirkten
Technisch musste ich nicht sehr viel ändern.
Es wurde nur ein zusätzliches Relais in die Brauchwasserversorgung eingebaut, welches beim Zulauf von Frischwasser für den Teich den Stromkreis des Schwimmers der Zisterne unterbricht und somit dem System eine leere Zisterne vorgaukelt, welches dann das Wasser aus dem Trinkwasserbehälter zieht. Dann mussten nur noch ein paar kleine Änderungen in der Programmsteuerung vorgenommen werden.
Die restlichen Aufgaben hießen: warten, beobachten, messen und schlussfolgern
Letztendlich habe ich also den automatischen TWW ausgeschaltet und die automatische Pegelsteuerung führt nur noch Trinkwasser zu.
Durch die Pegelsteuerung werden täglich irgendwas um die 100 Liter zugeführt. Dieser Verlust beinhaltet die Verluste durch Verdunstung, Spritzwasserverlust am Quellstein und Verluste durch die Spülvorgänge am TF.
VG Carsten