
freut mich, dass Euch die Tagebucheinträge gefallen

Dann werde ich gleich mal weiter machen - heute ist viel geschehen
Erstmal zu Felix:
heute Morgen ist Felix, als ich ihm seinen Lift hinhielt drauf gehüpft und als wir auf halbem Weg hoch zur Beute waren, abgehoben und eigenständig den Rest hoch geflogen.
Es war nach wie vor ein unsicherer Flug und man konnte deutlich sehen, dass der Flügel tiefer hing beim Flug, als der andere
Am frühen Nachmittag fuhr ein Auto auf den Hof: Ray s Zieheltern kamen zu Besuch.
Im Laufe des Nachmittags sind die zwei natürlich auch mit zu Felix gekommen.
Ich erzählte, dass da wohl was hängt und meine Osteopathin leider noch zwei Wochen im Urlaub ist.
Da stellte sich raus, dass Ray s Ziehvater gelegentlich (bei Menschen) "Hand auflegt", also energetisch arbeitet.
Also warum sollte es nicht auch bei einer Schwalbe funktionieren?
Ich stellte ihm also einen Stuhl ins Vogelzimmer, schnappte mir Felix und gab ihm den Kleinen in die Hand.
Felix sass ganz entspannt da und machte überhaupt keine ANstalten, zu "flüchten".
Wir (also Ray s Ziehmutter und ich) sind dann, um nicht zu stören zu Herzi gegangen und haben sie gefüttert.
Nach ca einer halben Stunde kam auch Ray s Ziehvater zurück: er hatte keine Schmerzen gespürt, aber da war irgendeine Disharmonie, die sich zum Schluss weniger deutlich anfühlte - aber auch nicht ganz weg war.
Felix hat die halbe Stunde ganz entspannt in der Hand gesessen und hat sich dann ebenso entspannt wieder auf seinen Platz setzen lassen, wo er auch keinerlei Anstalten machte, zu flüchten.
Als ich ca. eine Stunde später wieder zu Felix ging, um ihm eine neue Ladung Futter zu bringen, fiel mir auf, dass er sich auffallend intensiv das Rückengefieder putzte - und dabei sowohl links als auch rechts herum seinen Kopf ganz rumdrehen konnte - das habe ich bisher noch nie gesehen bei ihm.
Die Schulter hing nach wie vor - trotzdem wirkte Felix wacher und beweglicher.
Als ich gegen 18 Uhr wieder ins Vogelzimmer kam, wollte ich Felix wie immer seinen "Lift" anbieten - als ich den Ast in die Hand nahm, hob er ab und flog zielgerichtet hoch zur Duschstange, wo er sauber landete
Von dort schaute er eine Weile zur offenen Einflugklappe (die hatte ich morgens auf gemacht, nachdem ich sah, dass er ein wenig hoch
fliegen konnte.
Dann hob er plötzlich ab und landete auf dem Einflugbrett, wo er sich mindestens eine halbe Stunde aufhielt und mit den AUgen all den Schwalben am Himmel folgte und jede Schwalbe, die vorbeiflog "anquatschte".
Irgendwann flog er dann raus in die Voliere, wo er zunächst am Gitter landete, dann auf einen Zweig flog und wieder herumschaute.
Dann ging es zurück aufs Anflugbrett, ins Vogelzimmer, auf die Duschstange und wieder raus.
Dann wurde er unruhig - er flog wieder ans Gitter und dann einige Male von einer Volierenseite zur anderen und landete immer wieder am Gitter.
Es war für mich eindeutig: er wollte raus - und er konnte fliegen - trotz der hängenden Schulter!
Angesichts der Tatsache, dass er a) offensichtlich wusste, wie er zurück ins Vogelzimmer kommt und b) dass für die nächsten Tage bestes Wetter angesagt ist und er also auch bei noch nicht perfekter Flugleistung Futter fangen kann, entschied ich, Felix die Tür aufzumachen, damit er selbst entscheiden kann, ob er raus geht.
Die Tür war keine Minute auf, da stiess er sich vom Gitter ab, flog einen Bogen nach unten, zur Tür hinaus und wieder hoch, den Hof runter - bog auf Höhe des Flieders ab und landete auf der Dachrinne des Haupthauses.
Dort sass er dann eine ganze Weile und schaute völlig "entrückt" zum Himmel.
Ab und an rief er eine vorbeifliegende Schwalbe an - ansonsten ging sein Kopf nur hin und her und folgte allem, was sich am Himmel bewegte.
Ich stand die ganze Zeit unterhalb von ihm und hielt ihm seinen "Lift" hin, falls er wieder rein wollte.
Er ließ sich dadurch nicht stören, aber er hatte auch kein Interesse daran.
Dann irgendwann schaute er mich direkt an - ein langer, unverwandter Blick - und dann gab es einen langgezogenen Piepruf, Felix hob ab und flog über den Trailplatz zu der Reihe mit den hohen Bäumen, vor denen er fast senkrecht hochstieg um dann über die Bäume zu entschwinden
Er kriegt das Fliegen wieder hin

Die Schulter hängt noch - aber ich denke, die Verrenkung/Blockade im Hals hat sich gelöst und das scheint gereicht zu haben, damit er wieder fliegen kann.
Ich schätze, die Schulter wird sich in den nächsten Tagen dann auch langsam wieder einrichten.
Bei Krah war es damals ähnlich - die Schulter hin ja noch lange, nachdem er längst ausgeflogen war - trotzdem konnte er perfekt fliegen - und erst, als er im Winter zurück kehrte, war an der Schulter auch nichts mehr zu sehen.
Also Felix kann ich jetzt nur noch "Gute Reise" wünschen.
Herzi hat wieder einen Schub gemacht.
Heute hat sie sich erstmal ausgiebiger Gefiederpflege hingegeben.
Außerdem fängt sie an, sich das Futter, was ich reiche genau anzusehen - bei der täglichen Drohnenmade hat sie einmal vorsichtig probiert und dann den Schnabel weit aufgesperrt und "mehr" geschrien
Da ihr Gefieder jetzt weit genug entwickelt ist, habe ich heute zum ersten Mal die Wärmeplatte tagsüber ganz weg gelassen und stattdessen den Karton nur mit einem Handtuch abgedeckt.
Herzi fängt an in ihrem Karton aktiv zu werden.
Sie klettert da schon recht gut drin rum.
Ich denke, morgen oder übermorgen werde ich sie vom Esszimmer ins Vogelzimmer umziehen, damit sie, so langsam auch intensiver mit den Geräuschen von draussen vertraut wird.
Außerdem habe ich heute meine "Blattlausjagd" perfektioniert
Alle Blattläuse einzeln mit einer Pinzette zu sammeln, dauert ewig, bis man gerade mal einen Minihaps zusammen hat.
Jetzt nehme ich einen Eimer, fülle unten etwas Wasser rein, gehe zur
Birke und schaue, unter welchen Blättern viele Blattläuse sitzen.
Dann schüttel ich die betreffenden Zweige über dem Eimer aus.
Die Blattläuse fallen in den Eimer und wegen des Wassers kommen sie auch nicht wieder weg
Dann kippe ich den Eimerinhalt durch meinen Aquarienkecher, sammel aus dem verbliebenen Kecherinhalt die paar Pflanzenteile raus, die mit in den Eimer gefallen sind und aus dem Rest kann ich dann ungefähr 3 grosse Futterkugeln drehen
Herzi war begeistert - das hat ihr offensichtlich richtig, richtig gut geschmeckt.
3 Mahlzeiten bestanden heute ausschließlich aus Blattläusen.
Außerdem gab es zu mehreren Mahlzeiten Futterkugeln, die aus Mücken und kleinen
Schwebfliegen bestanden, die ich mit dem Kecher vor dem
Flieder und über den Brennesseln am Knick für Felix und Herzi gefangen habe.
Auf den Brennesseln am Knick habe ich tonnenweise Raupen entdeckt
blöd nur, dass es die vom Kohlweissling waren - behaart und schwarz gelb - ungeeignet als Meisenfutter
Wären das alles die kleinen grünen Obstbaumraupen, könnte ich damit locker eine ganze Armada von Meisen satt kriegen ......
....aber solche Raupen gab es heute leider immer noch nicht
Hier die Bilder von Herzi von heute:
Was die Dielenschwalben anbelangt:
wie ich oben schon schrieb, waren Ray s Zieheltern ja heute da.
Ich hatte ja den Verdacht, dass es Ray und Punky sind, vorher schon geäussert.
Der Zierlichere von den beiden Männchen hat auf beide reagiert.
Immer wenn die alten vertrauten Lockrufe kamen, hat er Blickkontakt aufgenommen und genau hingehört, während es den anderen nicht interessierte.
Jedes mal, wenn die Ziehmutter ihren alten "Warnruf" ausstieß, flog er gefolgt von dem anderen Männchen sofort raus.
Beide Zieheltern halten es auch für sehr wahrscheinlich, dass der Kleine Ray ist - zumal die beiden sich wirklich überhaupt nicht irritieren liessen, selbst wenn man direkt unter ihnen stand und sie mit dem ausgestreckten Arm fast erreichen konnte.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Ray und Punky sind und das Mädel eine der anderen Schwalben, die letztes Jahr in meiner letzten Aufzuchtgruppe waren.
Heute Abend haben die Herren ihren Schlafplatz verlegt: direkt unterhalb des Nestes auf meiner Handaufzuchtkonstruktion auf der Diele:
Ansonsten hatte ich heute 6 Amselberatungen.
4 x "Vögel sind aus dem Nest gehüpft" und 2 x "Amsel der Katze abgenommen".
Bei den aus dem Nest gehüpften waren es durch die Bank normale "Auszüge".
Wenn Amselküken soweit sind, verlassen sie ihr Nest kletternd (sie können noch nicht fliegen) und verbringen dann noch rund eine Woche als sogenannte Ästlinge flugunfähig am Boden und in Büschen hüpfend, wo sie von ihren Eltern weiter gefüttert werden.
Das ist für die Amseln extrem gefährlich:
1., weil viele Leute ihre Katzen tagsüber raus lassen und diese dann problemlos den Bettelrufen der kleinen Ästlinge folgen und sie schnappen können und
2. weil viele Menschen den kleinen Vogel für verletzt halten und dann einsammeln.
zu 1. - um diese Jahreszeit ist es wirklich sinnvoll, im Interesse all der kleinen ausfliegenden Jungvögel, Katzen morgens richtig satt zu füttern und dann im Haus den Tag verschlafen zu lassen.
Dann die Katzen nur nachts raus lassen.
Nachts sind die Vögel mäuschenstill und wenn die Katze nicht zufällig über einen Ästling stolpert, findet sie diese auch nicht und konzentriert sich auf die Mausejagd.
Da Katzen von Natur aus nachtaktiv sind, ist diese Umstellung für sie in der Regel kein Problem und vielen kleinen Singvögeln rettet es das Leben.
zu 2. - von Zweien habe ich bereits die Rückmeldung, dass die Eltern bei den kleinen, zurückgesetzten Ästlingen aufgetaucht sind und weiter gefüttert haben
Bei den Katzenopfern kann es sein, dass ich eines, ein noch nacktes Amselküken sofern es diese erste Nacht überlebt, morgen gebracht bekomme.
Das Küken hat wohl am Flügel leicht geblutet.
Soweit zu heute......