
das sollte sich "Mann" (falls Herzi eine SIE ist) gründlich überlegen - Herzi ist ein kleiner Teufel
Als ich heute Morgen raus kam war es wieder bewölkt, mit Regen und kalt.
Ich dachte schon der ganze Tag wird mies - war aber nicht - bis auf ein paar Wolkenbrüche hatten wir ganz brauchbares, sogar manchmal sonniges Wetter - allerdings etwas kalt - das Thermometer zeigte 18 Grad an, gefühlt waren es höchstens 15.
Allerdings war es offensichtlich Insektenwetter, denn es waren unzählige Schwalben unterwegs und gegen Abend flogen mir erstmals dieses Jahr ganze Mückenschwärme um die Ohren
Heute war der große Tag: nach dem Füttern habe ich die Volierenluke und die Tür zum Vogelvorzimmer sowie von dort raus geöffnet.
Zunächst flogen die zwei Spatzen irgendwann ins Vogelvorzimmer und platzierten sich am Fenster.
Dort saßen sie eine ganze Weile, kletterten die Äste hoch und runter und wirkten ziemlich unternehmungslustig

Irgendwann saßen sie beide auf der AUsflugklappe.
Yammi kletterte auf dem dort befindlichen Zweig zur Seite unter dem Vordach raus und schaute sich interessiert die Welt an.
Irgendwann flog er dann los direkt in die Eschen an den Tümpeln, wo sich wohl eine Spatzengruppe aufhielt - der Geräuschkulisse nach zu urteilen.
Dann war Yammi bis zum frühen Nachmittag verschwunden.
Karl schaute sich das alles an und sah fast aus, als müsse er nachdenken - er wackelte ein wenig mit dem Kopf hin und her - schaute zu den Eschen, drehte sich um und flog auf direktem Weg nach Spatzenhausen, wo er sich auf dem Häuschen von Fips niederließ und nach Futter rief

Das war eindeutig: Karl will noch nicht weg

Er hat, obwohl das Vorzimmer und die Ausflugluke dort den ganzen Tag auf waren, keinerlei Anstalten gemacht, seine Meinung zu ändern.
Fips futtert jetzt auch die Insekten allein aus der Schale.
Ich habe gestern schon die Schale mit Küchenpapier ausgeschlagen, so dass er sich daran festkrallen kann und nicht immer abrutscht - das klappt absolut super

Am frühen Nachmittag hatte ich den Eindruck, dass Fips irgendwie "fröstelig" wirkte - obwohl er sehr aktiv in seinem Reich unterwegs war.
Also habe ich da mal das Rotlicht an gemacht....und eine Duschtrennwand gebaut

(damit, wenn einer der beiden badet, keine Wasserspritzer ans Rotlicht kommen und dies zum Platzen bringen).
10 Minuten später hockten Karl und Fips einträchtig nebeneinander unter dem Rotlicht und haben sich dort den ganzen Nachmittag keinen Millimeter mehr weg bewegt

...mit Karibikfeeling in Spatzenhausen
Yammi tauchte am frühen Nachmittag erstmals auf dem
Giebel des Stalls auf und bettelte.
Allerdings eher halbherzig und als ich ihn rief und ihm was hin hielt, bewegte ihn das nicht dazu, runter zu kommen.
Kurze Zeit später flog er dann wieder davon.
Gegen 17 Uhr - ich saß gerade in der Sitzecke, tauchte er dort auf, setzte sich in die Dachrinne und bettelte mich an

Da bekam er dann auch was zu futtern, weil ich an die Dachrinne heranreiche

Den Rest des Abends erschien er immer mal wieder und holte sich einen Leckerbissen, er machte aber keinerlei Anstalten, mit rein zu kommen.
Gegen 21.00 Uhr flog er dann hinter einem anderen Spatz her in die Fichten am Reitplatz.
Danach habe ich nichts mehr von ihm gesehen und gehört - ich denke, er ist mit dem anderen Spatz irgendwo schlafen gegangen
Smokey und Moritz flogen gleich, nachdem ich die Ausflugklappe in die Voliere auf gemacht habe raus.
Smokey bettelte erstmals nicht einmal um Frühstück, sondern flog gleich in der Voliere aufgeregt hin und her und erjagte später am Vormittag offensichtlich auch erste Insekten.
Moritz machte zwei kleine Rundflüge und sass dann auf dem unteren Kletterzweig, nachdem er sich bei einer Zwischenlandung zuvor noch in der Ausflugklappe des Vogelzimmers an der frisch gefüllten Futterschale bedient hatte.
Es ist unglaublich, wie sehr sich Moritz Flugfähigkeiten täglich verbessern.
.
Irgendwann landete Smoky oben auf der E-Zaunlitze, die unterhalb der Ausflugluke gespannt ist.
Sie schaute eine Weile aus der offenen Ausflugluke zum Himmel und folgte mit dem Blick fasziniert den dort fliegenden Schwalben.
Dann hob sie ab, flog zur Luke raus und zog zielstrebig hoch - rüber zu den Koppeln, wo sie in einem Schwarm anderer Schwalben verschwand.
Ich konnte sie von Anfang an nicht mehr von den anderen unterscheiden.
Da war nicht die kleinste Unsicherheit in ihrem Flugbild
Den ganzen Tag über habe ich sie immer mal wieder gerufen - aber nie Antwort bekommen.
Was mich allerdings auch nicht wundert, denn sie hat immer sehr mit mir gefremdelt und sich eher an Moritz als Bezug gehalten.
Es waren den ganzen Tag immer wieder viele Schwalben auf dem Hof unterwegs - ich bin sicher, dass Smokey häufiger mal über uns weg geflogen ist - aber ich habe sie nicht erkannt/unterscheiden können.
Ich vermute es aber, weil Moritz nur ab und an, dann aber kräftig und sehr zielgerichtet rief.
Ich nehme an, dann flog Smokey gerade über uns hinweg.
Smokey habe ich nicht mehr zu Gesicht bekommen - ich denke aber, ihr geht es gut, denn sonst hätte Moritz nicht immer wieder reagiert wenn eine bestimmte Schwalbe oben rief.
Moritz dagegen macht mir Sorge.
Ich bin hin und her gerissen.
Sie ist heute Nachmittag sehr viel in der Voliere geflogen - und sie hat glaube ich sogar ab und an ein Insekt erjagt.
Sie begab sich oft an das Volierengitter und wollte eindeutig raus.
Dafür, dass ich nicht erwartet habe, dass sie überhaupt wird
fliegen können, ist das, was sie jetzt schon zeigt, hervorragend.
Aber ich glaube einfach nicht, dass es für die Freiheit ausreicht.
Sie hingegen scheint es anders zu sehen.
Heute hatte ich erstmals einige Male den EIndruck, dass sie UNBEDINGT raus WILL.
Ihr Blick sprach Bände!
Für mich ist das ein echter Konflikt:
Mein "Verstand" sagt mir, dass sie es draussen vermutlich nicht lange überleben wird - zumindest würde sie Afrika wohl nicht schaffen.
Nach der Mauser mit intaktem Gefieder würden ihre Chancen vermutlich besser stehen - aber auch das ist nicht sicher, denn sie hat nun mal den schief zusammen gewachsenen Flügel.
Mein Gefühl sagt mir, dass sie den Winter bis zur Mauser vermutlich nicht überstehen würde, weil sie psychisch zu Grunde gehen würde.
Sie will etwas anderes.....
Das ist ganz anders, als bei WInnie, die damals keine einzige Sekunde überlegt hat, ob sie lieber raus will - sie ist ja nicht mal losgeflogen, als sie draussen sass.
Sie wollte hier bleiben.
Nach heute vermute ich auch, dass Gesellschaft nichts an Moritz Verlangen nach der großen Freiheit ändern wird.
Sie fliegt einfach zu gut, um ihre Situation noch akzeptieren zu wollen.
Sehr schwierig.
Ich weiss noch nicht, was ich machen werde.
Habe ich das Recht, sie gegen ihren Willen festzusetzen?
Ich denke, wenn Moritz morgen wieder so drauf ist und so nachdrücklich nach Freiheit ruft, dann werde ich ihr die Voliere öffnen....
Was nützt es, wenn sie wohl behütet drinnen bleibt und da an ihrer Trauer um die nie gewonnene Freiheit langsam zu Grunde geht.
Dann doch lieber glücklich fliegen, solange es dauert - und vielleicht täusche ich mich ja auch - bei Moritz habe ich mich ja schon öfter geirrt und ihre Fähigkeiten unterschätzt......
Ich hasse solche "Entscheidungskonflikte"......