Für Einsteiger : Mal ganz grundsätzlich zum Filter
Ihr wollt Euch einen Teich bauen, und… klar, ein Filter muss her ! Oder ??
Die meisten (aber längst nicht nur) Einsteiger stellen sich unter einem Teichfilter ein Gerät vor, das dem Sandfilter beim Pool oder einem Kaffeefilter entspricht. Ein Filter hat die Aufgabe, aus dem Wasser feine und feinste Schmutzpartikel zu entfernen. Das legt der Name "Filter" ja auch nahe. Schließlich läuft das Kaffeemehl ja auch nicht durch den Kaffeefilter, sondern wird zurückgehalten. Denkt man.
Solche Überlegungen gehen allerdings an der Sache vorbei.
Was kann ein Filter - und was nicht ?
Richtig ist: Ein Teichfilter hat die Aufgabe, eine möglichst gute Ansiedlungsfläche und Umgebung für Bakterien zu bieten, die fischgiftige Stoffe (Ammonium <> Ammoniak/Nitrit) unter Verbrauch von Sauerstoff in ungiftiges Nitrat umwandeln. Deshalb muss ein solcher Filter auch ohne Unterbrechung durchlaufen (der im Filter vorhandene Sauerstoff wäre nach Abschalten der Pumpe in kürzester Zeit verbraucht, die Bakterien würden absterben) und mit Sauerstoff ausreichend angereichertes Wasser bereitstellen. (Um hier gleich einem Missverständnis vorzubeugen: Der Sauerstoffgehalt von Teichwasser ist normalerweise mehr als ausreichend, um den Bakterien gute Bedingungen zu bieten. Anders kann es nur sein: Im Frühjahr, wenn sich das Wasser wieder erwärmt oder bei extrem hohen Wassertemperaturen - oder natürlich, wenn die Pumpe abgeschaltet wird oder ausfällt.)
Irgendwelche Algen z.B. haben mit dem Filter nichts zu schaffen: Die allermeisten Schwebealgen sind so klein, dass sie problemlos durch jeden Filter hindurchschlüpfen, die fest haftenden Fadenalgen werden gar nicht erst von der Pumpe erfasst und deshalb auch nicht zum Filter transportiert.
So das Prinzip, das allerdings in mancherlei Hinsicht modifiziert wurde: Es wurden mehr oder wenige trickreiche Vorfilter vor den eigentlichen Filter geschaltet. Die dahinter stehende Absicht ist einmal, dem Filter durchaus zumindest einen Teil der Eigenschaften eines Poolfilters zu verpassen, also Schmutzpartikel zurückzuhalten. Vor allem aber, um zu verhindern, dass dieser Schmutz in den Filter gelangt und die feinen Filtermedien vorzeitig verstopft. Sogenannte Spaltsiebe filtern selbst feinen Schmutz mit einer Partikelgröße um 0,2 mm heraus (Schwebealgen sind allerdings oft weniger als 0,01 mm groß und passieren locker selbst einen Kaffeefilter - probiert das einmal aus !).
Also hat man sich einen Trick einfallen lassen: Man tötet die Schwebealgen durch hartes UV-C Licht ab, wodurch sie sich zu größeren Klümpchen zusammenballen und plötzlich durch selbst gröbere Filter filterbar werden. Dabei gibt es durchaus mehr oder weniger erfolgreiche Verfahren, die herausgefilterten Stoffe automatisch abzuscheiden oder wenigstens die Reinigung bei möglichst geringem Wasserverbrauch erheblich zu vereinfachen. Und jetzt kommt das große ABER.
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