AW: Tausendblatt
Hallo Robert,
wenn du nicht geschrieben hättest, rechts von der Pflanze soll es sein, hätte ich nichts gesehen.
Ein noch besseres Bild hülfe.
Die Trinkwasseranalyse ist nicht so die Zierde der Wasserwerkers Zunft. Kalium sollte angegeben sein, Phosphat ist nicht mehr Pflicht, das sparen sich dann viele, selbst die Karbonathärte fehlt, Magnesium ist auch nicht angegeben. Letzteres lässt sich aber aus GH und Calcium errechnen und es hätte dann ca. 30 mg/l Mg. Das ist ein so guter Wert, dass sich Mg-Mangel als Ursache ausschließen lässt.
Nitrat ist nicht nachweisbar (n.n.), Spurenelemente, soweit ausgewiesen, ebenfalls n.n.. Es sieht nach einem unbelasteten Wasser aus, wahrscheinlich auch ohne Phosphat. Letzteres kannst du ja mal bei Gelegenheit mittels Leitungswasserprobe bei einem Aquaristikladen überprüfen lassen.
In der Summe bringt das Wasser so gut wie nichts mit was Pflanzen brauchen!
Nach gängiger Meinung ist das Wasser sehr gut zur Vermeidung von Algen. Leider kann ich nur Dinge schreiben, die dich verunsichern müssen, denn du wirst überall etwas anderes lesen. Solch ein Wasser ist keinesfalls ein Garant für Algenfreiheit, die Pflanzen kann das noch weniger ernähren als Algen.
Das liest sich finster, aber du kannst auch was machen - jenseits des schon erwähnten "Impfens". Das Impfen ist die beste Chance funktionierende Mikroflora zu importieren. Und dann kannst du nur hoffen, dass das läuft. Ein ungünstig laufendes Biotop gerade zu ziehen ist schwierig, besser von anfang an.
Ich mag dir keine Makrodüngung in NPK des Wassers empfehlen, das hat alle Chancen in einem so frischen Teich in die Grütze zu laufen.
- Du kannst in jedem Fall Spurenelemente in Form von Gesteinsmehlen zugeben. Eine Analyse der Spurenelmente sollte angegeben sein. Es gibt basisch und sauer wirkende Gesteinsmehle. Basaltgesteinsmehle wirken sauer und das erhöht die Pflanzenverfügbarkeit der Spurenelemente. Das wirkt langfristig Boden verbessernd! Die Spurenelemente, ein bisschen Kalium, ein bisschen gebundenes Phosphat sind positive Nebenwirkungen. Pflanzen können sich das im Wurzelraum erschließen.
- Deine Pflanzen kannst du mittels Düngegaben an die Wurzeln erst einmal zum Wachsen bringen. Es gibt bei jedem Gärtner, Baumarkt Depotstüngestäbchen für kleines Geld. Die wurzelnden Pflanzen bekommt man so immer ans Wachsen. Wie, ist einfach, erst mal nach Dosierung, wenn sie nicht wachsen, dann mehr. Das Auge des Herrn macht das Vieh fett.
Ansonsten ist es eine Frage der Nährstoffeinträge und wie sich der Teich entwickelt. Das dauert Jahre. Fische würde ich mir überlegen und wenn, dann nur ungefüttert. Das ist weniger die durch Fütterung erfolgende Nährstoffzugabe, sondern die natürliche Bestandsregulierung. Wird gefüttert, wird eine problemträchtige Komponente im Biotop betont. Sehe ich - überzeichnet - auf der einen Seite ein schönes Gewässer ohne bzw. ungefüttertem Fisch oder ein wenig schönes, auch arbeitsintensiveres Gewässer mit buntem Fisch, dann fällt es mir leicht mich zu entscheiden. Das muss nicht so sein, der scheinbare Verzicht auf (viel) Fisch macht es aber leichter.
Scheinbarer Verzicht deshalb, weil in einem fischfreien,Gewässer sich Lurche einstellen werden, die a) genauso interessant wie Fische und b) sehr wertvoll für den Garten sind. Das ist letztendlich alles deine Sache, ich wünsche dir in jedem Fall viel Erfolg.
Mit freundlichem Gruß, Nik