AW: Naturnaher Schwimmteich von Peter
Fast ein Jahr nach dem Verlegen der Folie wird es Zeit für einen kurzen Bericht über den derzeitigen Entwicklungsstand meines naturnahen Schwimmteiches.
Das Wichtigste vorweg: das Wasser ist glasklar, manchmal klar.
Die Sichtweite ist die volle Schwimmbahnlänge, das sind etwa 18 m. Unter Wasser mit Brille kann man von einem Ende bis zum Anderen schauen, ein Schwarz/Weiß Kontrastbild ist eindeutig zu unterscheiden. Nach einem Starkregen oder auch nach Witterungsumschwüngen sinkt die Sichtweite für einen bis drei Tage auf etwa drei Meter um dann recht schnell wieder anzusteigen.
Eventuell noch wichtiger, das Wasser ist wunderbar weich auf der Haut, sehr angenehm, so mehrere Badegäste.
Aber der Reihe nach, einiges wurde bereits in früheren Postings in anderen Beiträgen angerissen.
Im März kam es zur Algenblüte, wie das nun einmal so ist. Das Wasser wurde langsam wärmer, die Pflanzen waren noch nicht so weit und die Algen hatten Nährstoffe. Es bildeten sich Schwebealgen welche bei mir hauptsächlich an der Oberfläche schwammen. Den Teich habe ich um etwa zwei Zentimeter überfüllt und bei einer günstigen Windrichtung (sie schob die grüne Kahmhaut in Richtung Überlauf) der Überlauf auf Normalniveau geöffnet. Nach einer halben Stunde war alles erledigt, die gesamte Algenhaut war weg. Nach einer Woche das Ganze noch einmal, da war es bereits deutlich weniger.
Die kleinste Sichtweite lag damals für eine Woche bei etwas über einem Meter wobei ich die Färbung, wenn man so etwas überhaupt so nennen will, mit etwa grau/grün angeben möchte.
Gleich weiter mit dem Thema Wind.
Er ist der Bestimmer!
Ein Skimmer, sei er noch so groß, kann immer nur lokal wirksam sein. (bei absoluter Windstille hat er seine größte Reichweite)
Mein Fazit:
Bei großen Teichen richte dich bei gewünschten Oberflächenströmungen nach dem Wind, er bestimmt in welche Richtung die Oberflächenschwebstoffe getrieben werden.
Ab Mitte April wurde das Wasser dann glasklar, die Pflanzen kamen.
Ende Mai wurde es nochmals interessant, die vielen mächtigen Weiden bei mir blühten und der Samen flog zwei Wochen lang umher. Ich kann es nicht ändern, die Bäume stehen auf öffentlichem Gelände. Es sah aus als ob Watte auf der Teichoberfläche schwimmt, also habe in diesem Zeitraum geskimmt, gekäschert und mit dem Überlauf gearbeitet. Aber immer auf meinen Freund, den Wind geachtet…
Die Pflanzen wuchsen und wachsen langsam, aber stetig. Ein paar Sorten waren nicht mehr zu sehen, einige kamen später und ein paar viel später, jetzt erst. Zum Beispiel hatte ich die Morgensternseggen bereits abgeschrieben, dann kam ein Exemplar, jetzt zwei weitere. Genau so mit der
Wasserminze usw.
Andere gehen so richtig los. Ufersegge, Wasserschwertlilie und andere als invasiv bekannte Arten, ich behalte sie im Auge.
Nachgepflanzt wurde so einiges,
Sumpfdotterblume, Riesenhechtkraut und noch ein paar Zwergigelkolben, um die wichtigsten aufzuzählen.
Etwas fürs Auge darf auch nicht fehlen, die
Seerosen.
Zu den drei Sorten von Werner: man bekommt sie, man pflanzt sie und man betrachtet umgehend ihre Blüten, so ist das bei ihm.
Von einem anderen gestandenen Züchter steht noch eine
Wanvisa in ihrer Pflanzschale, die erste Blüte schiebt ganz langsam.
Mitte Juni, bei klarstem Wasser, hatten die gefühlten eine Million Kaulquappen den Teich verlassen und die ziemlich real geschätzten über einhundert
Molche ihre Babies halb groß gezogen. Jetzt kam ein anderer Gast, diesmal aus dem Teich, von ganz unten.
Meister Mulm gab sich die Ehre.
Es stiegen Mulmfladen auf, bis Untertassengröße, ein paar Millimeter dick. Bei fallenden Temperaturen sanken sie zwar wieder ab um dann bald wieder aufzusteigen. Diese Mulmstücke lassen sich natürlich sehr gut abkäschern, irgendwie möchte man sie doch loswerden.
Meine erste Teichreinigung fand statt und es war gleichzeitig die Feuertaufe für den [thread=35231]Impellerpumpensauger[/thread]. Die Saugleistung von 12 m³/h ist ausreichend, es sollte aber auch nicht wesentlich weniger sein. Auf der Saugseite war anfangs ein 38 mm Schwimmschlauch angeschlossen (10 m lang) der später mit weiteren 12 m 32er Schwimmschlauch verlängert wurde. Bemerkenswerterweise sank die Saugleistung bei der zusammengesetzten vollen Schlauchlänge auf etwa 60 % gegenüber der anfänglichen. Als Saugvorsatz wurde der Flach_Saugvorsatz verwendet, man zieht ihn rückwärts über das Substrat, der leichte Mulm wird abgesaugt und schwerere Objekte bleiben liegen. In einer Stunde schafft man im Pflanzbereich etwa 15 m², der Schwimmbereich mit knapp 60 m² Fläche war in knapp drei Stunden blank.
Das abgesaugte, mit Nährstoffen versehene Wasser floss in den Ablauf, folglich musste nachgespeist werden. Eine Stunde Absaugen erfordern drei Stunden Nachspeisen.
Ein Wochenende –ohne Stress- war für den gesamten Teich nötig.
Die Führungsstange für den Saugvorsatz hat eine maximale Länge von sechs Meter, darüber hinaus wäre es nur äußerst schwer zu bewältigen.
Generell muss man sich eingestehen, dass alles, was außerhalb der möglichen Reichweite des Saugkopfes liegt sich auch außerhalb der menschlichen Kontrolle befindet. Man übergibt die Regie für diese Bereiche an die Natur. Ob dies in diesem Falle so gewünscht ist lasse ich einmal im Raum stehen.
Unbewusst war der Unterwasserwall bereits bei der Planung ausreichend massiv bemessen worden und einen betonierten Ringanker hatte ich ihm auch noch spendiert. Jetzt jedenfalls bin ich heilfroh darüber, man kann auf ihn rings um den Schwimmbereich herum gehen und ganz prima absaugen! Genau so von dieser Stelle auch den Pflanzbereich, von Innen nach Außen. Der Schwimmschlauch schwimmt mit voller Länge schwerelos im Wasser, man steht und geht auf dem Unterwasserwall und hat praktisch nur die Teleskopführungsstange gewichtsmäßig zu bewegen, was aber trotzdem schon mehr als genug ist.
Mein Fazit:
Zur Teichreinigung, insbesondere des Schwimmbereiches ist es hilfreich wenn der gesamte Bereich mittels Teichsauger (Teleskopstangen) erreichbar ist, ein begehbarer Unterwasserwall könnte eine Hilfe sein.
Mit meiner Eigenkonstruktion eines [thread=35572]Kastenskimmers[/thread] bin ich nach wie vor unzufrieden, bisher fehlte die Zeit das zu ändern (es wird wohl etwas für die kalte Jahreszeit) und so pumpt die 12V Ecomax pro Stunde, wenn ich sie einschalte, ihre 10 m³ Teichwasser hoch in den kleinen naturnahen Pflanzen-filter-teich um von dort über den Bachlauf zurück in den Schwimmteich zu fließen.
Fadenalgen konnte ich im Schwimmteich noch nicht entdecken, nicht eine Einzige. Oben im Filterteich waren einige, an den Tannenwedeln saßen sie, an den kleinen Krebsscheren und zwischen den
Seggen. Ich entferne sie von Zeit zu Zeit, momentan musste eine ganze Schubkarre voll mit Seggen aus dem kleinen Filterteich entfernt werden, es war ganz einfach zugewuchert.
Der Ufergraben, ja da wächst es.
Die Gründüngung (irgendein Kohl) des gekauften Ackermutterbodens ist entfernt, ein paar hundert wirklich üble
Unkräuter auch. Die Ufersaat scheint hauptsächlich aus Gräsern zu bestehen und auf dem Uferwall keimt es nur ganz spärlich.
Aber wie sagen die Experten: abwarten! So ganz langsam scheint es sich zu bestätigen, einige
Wildblumen (noch nie gesehen) fangen an zublühen und wie gesagt auf dem Uferwall geht es ganz langsam los.
Nach dem vielen Text noch ein paar aktuelle Bilder, bis zum nächsten Mal!
Vom Einstieg nach vorn:
und nach hinten:
der vordere Regenerationsbereich:
und ein paar Gesamtansichten: