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Anlage eines Moorbeetes

Und hier noch ein paar Fotos und Screenshots.
BG
Stefan
 

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Hallo Stefan,
also, ich würde keine Perlite oder Styromull einarbeiten, weil das besch... aussieht und nicht nötig ist.
Deine S. purpurea 1 ist übrigens eine S. x Catesbaei und Deine S. rubra 1 ist eine S. purpurea ssp. purpurea. Die Jungpflanze hinten rechts auf dem Bild "Gesamt 2" könnte eine S. rubra sein. Das kann ich aber so schlecht definitiv sagen.

Frank: Ich kultiviere hier in Hamburg seit längerem D. californica erfolgreich im Moorbeet. Es geht also. Ist aber im Sommer etwas heikel, das stimmt. Aber bei weitem nicht unmöglich!
 
Hallo Lars,

ich befasse mich erst seit so kurzer Zeit mit Karnivoren, dass man mir jeden Namen verkaufen kann - und ich bemerke es noch nicht einmal . Aber vielen Dank - jetzt weiss ich wenigstens, was ich mir da heranziehe. Habe es mir gleich ausgedruckt.

Hier noch ein Foto von der hinten rechts. Ist es eine S. rubra ?

Danke und beste Grüsse
Stefan
 

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Hallo Stefan,
das sieht mehr nach einer S. rubra aus, ja
Entschuldige, daß die Antwort gestern so kurz war, aber mein kleiner Sohn sprang immernoch durch die Gegend und sollte dringend ins Bett.

Also Perlite und Styromull sieht wirklich nicht aus. Bei starkem Wind weht der ganze Mist durch den Garten. Diese Zugaben sind eher etwas für die Topfkultur, wo sie durchaus ihre Berechtigung haben.

Wenn bei Dir die Temperaturen nicht unter Null gehen im Winter, dann könntest Du auch eine Zwergdroseraecke einplanen. Als einfache und wunderschöne Art kann ich da Drosera pulchella empfehlen.

Nocheinmal zur Darlingtonia californica: Die Darlingtonia kann an den Blättern gut Sonne ab, solange der Wurzelbereich relativ kühl bleibt. Das heißt, man sollte ihn gen Süden schattieren mit z.B. einer Heidepflanze o.ä. und bei Dir Stefan vielleicht zusätzlich noch lebendes Sphagnum (Torfmoos) um die Füße pflanzen. Das kühlt durch die Verdunstung enorm!

Ansonsten würde ich Dir unbedngt noch eine der stattlichen Sarracenia flava empfehlen, oder die etwas kleinere Sarracenia oreophila. Diese Beiden sind als Hintergrundpflanzen eine Wucht! Bei mir waren die Schläuche der S. flava dieses Jahr über 70cm... bis der Wind kam...

Weiterhin kann ich Dir nur empfehlen kleinere "Löcher" einzuplanen (ca. 30-50cm Durchmesser). Diese haben einen doppelten Sinn. Zum einen dienen sie der Wasserstandskontrolle, zum anderen bieten sie einen Lebensraum für Utricularien. Bei Dir könnte ich mir Utricularia cornuta gut vorstellen. Eine kleine gelbblühende Art.
Ich würde davon absehen alles mit Sphagnum überwuchern zu lassen, sondern auch größere Torffreiflächen einplanen, wo Du Sonnentau hälst. Der samt sich am besten auf offenem Torf aus.
So, nu muß ich mal llos zum Kunden in Sprottentown (Kiel).
Gruß
Lars

PS: Bei Deiner Moorgröße könntest Du sogar Unterteilungen machen, z.B. mit unter der Folie hochkant gestellten Fliesen, um den einen Teil dann ein wenig mit Blättern und Kalk zu vermischen für Orchideen & Co. Wichtig ist hierbei natürlich, daß die Abtrennung so hoch ist, daß auch bei Regen höchstens vom sauren Teil in den aufgekalkten Teil Wasser läuft, NIE jedoch umgekehrt. Nachkalken kann man immer (Dolomitenkalk), aber Kalk aus dem suren Teil ist der Tod für alle Anwesenden und geht nur samt Substrat wieder raus.
 
PS2: Mein Moorbeet hat auch über 80cm und ich muß nachfüllen, wenn Sonne und Wind zusammenkommen. Richte Dir ein paar Schläuche ein, die dirrekt in die Wasserbehälter gehen und lege sie zum Rand. Dort kannst Du dann später nachfüllen, ohne die Oberfläche aufzuwühlen. Ich habe das vergessen und muß nun immer gaaaanz langsam nachfüllen...
 
Hallo Lars,

ich bin zwar ein Anfänger - da mir die nicht ganz einfachen Bedingungen hier aber sehr bewusst sind, habe ich so viel wie möglich zu lesen und zu korrespondieren versucht. Inzwischen bin ich hoffentlich nicht mehr ganz so blöd, auch wenn man mir die Pflanzen betreffend natürlich immer noch einen Bären aufbinden kann .

Doch, wir haben hier schon Frost, wenn auch relativ wenig. In einem "normalen" Jahr sollte es mit ein paar Wochen bei -5 Grad abgehen, wobei es tagsüber immer deutlich über 0 werden sollten. Dieses Jahr ist es zu warm. Vor zwei Jahren waren es wochenlang -15 Grad, die Oliven haben es mit Mühe und Not überlebt. Das sollte aber nur so alle 20 bis 25 Jahre vorkommen, wie hier berichtet wird. Vor diesem Hintergrund hat mir Herr Westphal (plantarara) von Experimenten (im Gewächshaus überwintern) abgeraten, und auch Deine Aussage geht ja wohl dahin. Ich werde sicher alle möglichen Sarracenien pflanzen, aber schwerer Sturm ist auch bei uns immer ein Thema. Allerdings eher in der Zeit von November bis Februar. Dann aber hat der Wind so richtig schön Anlauf, bis er auf das Moorbeet trifft.

Mir ist schon klar, dass ich heftigst Wasser nachfüllen muss. Neben den Schläuchen (denen ich auf Dauer nicht unbedingt vertraue) kommt noch eine Pumpe in den Teich, die das Moorbeet über eine automatische Wasserstandsregulierung versorgt. Den ersten Pegelschalter habe ich zwar versaut, weil die Vergussmasse den zentralen Schalter festgesetzt hat; ich werde mir aber spätestens im Februar bei Conrad wieder neue Teile beschaffen - diesmal mit Reedontakt. Hinzu kommt noch ein U-förmiges Kontrollrohr, das auch am Beetgrund eine Öffnung hat. So hoffe ich, auch manuell eingreifen zu können. Es wird ein 100er Abwasserrohr, das auf einer Seite auf den grössten Durchmesser erweitert wird. Darin steht ein Überlauf, der durch Abziehen eines Standrohres in der Höhe verändert werden kann: Im Sommer hoher Wasserstand, der im Winter abgesenkt werden kann wegen der schweren Regenfälle, die hier auftreten.

Übrigens wird über das Beet eine Brücke führen, weil ich sonst kaum mehr in das dahinter liegende Gelände komme. Die Brücke sollte nennenswert Schatten spenden für Pflanzen, die keine volle Sonne mögen. Extrem warm bleibt es natürlich auch im Schatten.

Ob ich mehrere Wasserlöcher hinbekomme, weiss ich wegen des mit Gefälle angelegten Geländes nicht. Deshalb habe ich bisher ein grosses geplant, das auch halb unter die Brücke reichen könnte. Utricularia cornuta - danke für den Hinweis ! Pflanzen habe ich zum Teil schon bei plantarara bestellt. Die Winterknospen dürften nächste Woche eintreffen. Sarracenien, Utricularia usw. werde ich etwas später bestellen. Flava sind ganz sicher dabei.

Von Sphagnum habe ich bisher abgesehen. Einmal, weil ich nicht weiss, wo ich es herbekommen soll. Einziger Anbieter - soweit ich gesehen habe - war Erich Maier. Da der aber auf nichts geantwortet hat (Mails, Fax, Telefonanrufe) werde ich dort nichts kaufen. Darüber hinaus gehe ich davon aus, dass das Moos alles überwuchern würde - ich habe einfach keine Zeit, da immer hinterher zu sein. So kommt reichlich Sonnentau ins Beet, allerdings möchte ich auch einfachere Begleitpflanzen setzen, damit das Ding nicht nach einer reinen Karnivoren-Ausstellungsfläche aussieht.

Aber das ist alles Schnee von übermorgen. Ich muss mich zuerst einmal weiter durch diesen knallharten Lehm fräsen, der meinen Rücken demoliert. Noch etwa ein Quadratmeter dieser Mergel-Schicht, dann wird es einfacher: Darunter ist der Lehm zwar kompakt, aber durchaus mit dem Spaten zu handeln.

Vielen Dank noch einmal für Deine Ratschläge.

Beste Grüsse
Stefan
 
^Hi Björn,

Hutpilze hatte ich diesen Herbst in meinem Nepenthesbecken (hatte im Sommer mit Torf nachgefüllt der einige Wochen im freien stand und sich wohl mit Pilzsporen angereichert hatte). Innerhalb zwei Wochen war das ganze Becken von einer riesigen Pilzkolonie durchwachsen. Die Hüte waren aber nur 1-2cm hoch und ich hab sie stehen gelassen bis sie sich wieder aufgelöst haben. Hat den Nepenthes, Utricularien und den Orchideen aber nichts ausgemacht und ich habe seitem keine Sporenträger mehr gesehen. Gefährlich für die Aussaat werden hauptsächlich Schimmelpilze wenn sie auf geschwächte/kleine Sämlinge überspringen.

MfG Frank
 
Hallo Frank,
die sichtbaren Pilzkörper sind nur ein kleiner Teil vom Pilz. Vergleichbar vielleicht am ehesten mit der Blüte bei den Blütenflanzen. Der eigentliche Teil des Pilzes ist das Myzel, was von vielen mit der Wurzel verglichen wird, aber dieser Vergleich ist falsch. Das Myzel ist der Pilz. Immer, wenn der Pilz sich über Sporen vermehren möchte schiebt er dann mal "die Hüte".
Generell muß man sagen, daß es viele nicht zerstörende Pilze gibt. Mit ein wenig Glück ist er sogar gut für die Pflanzen, da er ein Symbiont sein könnte. Vielleicht aber eben auch nicht.
Was ich eigentlich sagen wollte ist: Nur, weil die Pilzkörper nicht sichtbar sind heißt es nicht, daß der Pilz weg ist.
Schimmelpilze können bei zarten Pflanzen, z.B. bei Genlisea und kleinen Utricularia, auch über die Blätter eindringen und so verherende Folgen haben. Ein untertauchen für ein paar Tage hilft aber bei denn oben genannten Arten.
Gruß
Lars
 
Moin Stefan,
daß Du kein Idiot bist habe ich an Deiner ersten Mail erkannt . Nein, eher wollt ich sagen, was für einer ich war bei der Anlegung meines Moorbeetes. Und da auch ich mich vorher wohl informiert habe, aber einfach die Verdunstung bei Sonne + Wind unterschätzt habe, unterließ ich aus rein optischen Gründen das herausführen von Schläuchen.
Nun bin ich zumindest auf dem Gebiet schlauer .
Gruß
Lars
 

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