Ich hatte hier auf dem Hof in den ersten Jahren unendliche viele
Fliegen und Mücken.
Dann fingen ja die Renaturierungsmaßnahmen und die Verwilderungsmaßnahmen an - und
die Anlage der Tümpel und der Minis.
Jetzt habe ich massenweise Insekten aller Art - allein, was ich so alles auf der Streuobstwiese finde, wenn
ich Grashüpfer jage (wusste gar nicht, dass es so viele verschiedene Arten gibt!), so viele Klein-und Kleinstinsekten,
deren Namen ich nicht mal weiss.
Auch Schmetterlinge tummeln sich in rauhen Mengen besonders bei den Brennesseln und den Diesteln.
Und obwohl in den Tümpeln und den Minis unendlich viele Mücken und sonstige Insekten heranwachsen, haben
wir hier absolut Null Belästigung durch diese Tierchen.
Selbst die Pferde und die Kühe werden von Bremsen, Fliegen und Kriebelmücken nicht annähernd so sehr belästigt,
wie in den ersten Jahren - obwohl sie extrem zahlreich vorhanden sind (das sehe ich immer im Kecher beim Insektenfang).
Ich denke, das liegt daran, dass mit den Renaturierungen auch sehr viele insektenfressende Arten (Amphibien, Vögel etc.)
zurück gekehrt sind.
Der Kreislauf scheint wieder intakter zu werden
Aber leider ist es eben nur eine Insel inmitten landwirtschaftlich genutzter Flächen.
Hier zieht sich alles zusammen.
Vor zwei Tagen habe ich in der Abenddämmerung gegen die Sonne über die Wiese geschaut.
Die Luft war voll von Kleinstinsekten - es sah aus, als hätte jemand unendlich viel Staub ausgeschüttelt.
Kein Wunder, dass sämtliche Schwalben aus der Nachbarschaft über meinen Wiesen jagen
Ich denke, es würde schon unendlich viel bringen, wenn jeder, der über ein Fleckchen Erde verfügt
oder auch nur einen Balkon - dort kleine Naturecken mit heimischen Wildkräutern, einem Wasserelement,
heimischen Gräsern und einem kleinen Holz- oder Reisighaufen anlegt.
Es ist egal, wie groß oder klein es ist - die Menge / Dichte zählt, nicht die einzelne Größe.
Auf landwirtschaftlichen Flächen wäre schon viel gewonnen, wenn um jeden Acker eine völlig unbewirtschaftete
Schutzzone von 8 - 10 Metern brach liegen bleibt - vielleicht an einigen Stellen auch mit Knickpflanzen besetzt.
Das ist ja das, was ich mit meinen Wiesen gemacht habe, die teilweise auch an Getreideflächen grenzen.
Obwohl direkt nebenan landwirtschaftlich bewitschaftet wird, tobt auf diesen Streifen das pralle Leben.
Der Argumentation, dass die Landwirte dadurch Ertragsverluste hätten, weil sie viel Fläche unbewirtschaftet lassen müssten,
kann ich immer insofern nicht folgen, als ich nicht verstehen, warum der Staat, statt immer wieder Gelder in Agrarfabriken
zu pumpen, nicht stattdessen die Ertragsverluste für diese Brachflächen einfach ausgleicht.
Müsste sich eigentlich ganz einfach ausrechnen lassen, was der jeweilige Landwirt "verliert", wenn man den Ertrag
der restlichen Fläche, also den Ertrag pro qm weiss.
LG
Kirstin