Die faszinierende Welt der Algen - Mikroskopie-Bilder

AW: Grundsätzliches zum Thema Algen

Hallo Elfriede

Ich hoffe, Du/Ihr habt Weihnachten in angenehmer Atmosphäre erlebt. Wir sind hier fast im Schnee erstickt, was für den Niederrhein fast so ungewöhnlich ist wie z.B. für Madrid.
Nun zur Mikroskopie: Mein Mikroskop hat eine Blauglasscheibe über der Lampe. Aber ich verändere bei der Bearbeitung am Computer das Bild z.T. auch farblich, Helligkeit und Sättigung um bessere Kontraste zu bekommen. Da im Nornalfall nichts verwackeln kann, dunkle ich im Mikroskop mit der Irisblende stark ab und erhalte so größere Schärfentiefe auf Kosten längerer Belichtungszeiten. Bei bewegten Objekten geht das natürlich nicht. Nun zu Deinen Bildern
o.li und mi.li scheinen mir Diatoma elongatum zu sein. o.re. könnte eine Pinnularia gibba sein, mi.re. und u.li: für die Schiffchenform kommen zu viele Möglichkeiten in Frage. u.re. entweder Synedra acus oder eher Nitzschia acicularis.

Ich wünsche Dir ein gutes und schönes Jahr 2011

MfG.
Wolfgang
 
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Hallo Wofgang,

ja, wir hatten auch einen schönen Weihnachtsabend, wenn uns das Tauwetter hier in Osttirol und der Regen auch nicht gerade weihnachtlich stimmte, einige Schneeflocken hätten mir auch besser gefallen.

Danke für die Beschreibung Deiner Arbeit am Mikroskop. Mein Mikroskop ist mit einem Monitor ausgestattet (Bresser LCD Micro), was zwar eine sehr bequeme Sitzhaltung erlaubt und die Augen entlastet, leider aber funktioniert bei mir das 40X Obektiv nicht und ich weiß immer noch nicht, ob und wann die Lieferfirma den Mangel beheben wird.

Das ist auch der Grund dafür, dass ich bisher keine guten, detailreichen Aufnahmen machen konnte, da ich digital vergrößern musste, weil die optische Vergrößerung des 10X Objektivs nicht immer ausreichte. Deshalb mein besonderer Dank an Dich für Deine Bestimmungshilfe, die mir sehr geholfen hat, nach guten Abbildungen von Diatoma elongatum, Pinnularia gibba, Synedra acus und Nitzschia acicularis im Netz zu suchen. Die "Schiffchen" lassen sich anhand der schlechten Aufnahmen sicher nicht genau bestimmen, aber vielleicht gelingt es mir im Frühling, wenn mein Mikroskop endlich vollwertig funktionieren wird, was ich sehr hoffe und vorausgesetzt, dass ich diese Art der Kieselalgen noch in meinem Teich vorfinde.

Ich bin sehr froh, Dich hier in diesem Forum zu wissen, denn anscheinend ist kaum jemand sonst an der Vielfalt dieser winzigen Organismen interessiert sondern nur an ihrer Verbannung oder Vernichtung.

ich wünsche Dir auch einen guten Start für 2011 und besonders Gesundheit und viel Freude.

MIt lieben Grüßen aus Osttirol
Elfriede
 
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:pü
bin ich "kaum jemand"?
;)
ich mach nur jetzt im Winter ein bissl Pause, weil ich ja kein Aquarium hab und der Teich zugefroren ist und ich somit nix mikroskopieren kann. Außerdem tun mir ja sogar die Mikrolebewesen leid, wenn sie unterm Mikroskop langsam dahin siechen. Ich weiß, ich bin schrullig mit meiner Viecherlretterei :lach
 
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Hallo Dany,

entschuldige, aber diese sanfte Provokation musste sein, um Dich wieder auf den "rechten Weg" zu bringen, wenn ich auch Deine erzwungene Mikroskopie-Winterpause verstehe.

Kurz nachdem ich mich bei Robert über mein defektes 40X beklagte, teilte mir die Lieferfirma die Übersendung eines neuen Objektivs mit, auf das ich mich schon freue, denn stell Dir vor, die aus Paros mitgebrachten Algen leben noch, wie ich soeben feststellen konnte.

Schade, dass Du vor dem Frost nicht auch ein Glas mit Deinem Teichleben gefüllt und in Sicherheit gebracht hast. Deine Art zu mikroskopieren stelle ich mir allerdings nich so einfach vor und kann gut verstehen, dass Dich diese Beschäftigung nicht jederzeit reizt. Die neuen Mikroskope auf dem Markt, die es schon für wenig Geld zu kaufen gibt, mögen zwar nicht an die Qualität der alten Modelle herankommen, aber die Arbeit damit ist wirklich ein Vergnügen. Du sitzt bequem vor dem kleinen Monitor, drückst auf den Knopf und schon hast Du ein wackelfreies Foto, das Du auf Deinem PC noch weiter bearbeiten kannst, wie es Wolfgang beschrieben hat.

Mit lieben Grüßen nach Wien
Elfriede
 
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Hallo Elfriede,

auf die Idee, ein Glas mit Teichwasser und Algen zu entnehmen, bin ich ehrlich gesagt nicht gekommen :lach.
Vielleicht mach ich das vorm nächsten Winter. ;)
 
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Hallo Dany und Wolfgang,

zwar sind wir hier im Moment noch ganz unter uns, aber ich denke und hoffe, dass bald weitere User diesen Thread für sich entdecken und bereichern werden.

Mit lieben Neujahrsgrüßen
Elfriede aus Osttirol
 
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Hi

Wenn ich jetzt noch einige Bilder unidentifizierter Kieselalgen hinterherschicke, möchte ich etwas über diese Algengruppe sagen
Gemeinsam ist ihnen ein schachtelähnliches Gehäuse aus Kieselsäure. Da das nicht wächst, verdoppelt sich die Alge auf die Weise, dass ein Teil den Deckel, der andere das Unterteil bekommt. Der Deckel bildet ein neues Unterteil, das Unterteil des anderen aber wird zum Deckel, und es wird ebenfalls ein neues Unterteil gebildet. Dadurch wird die eine Hälfte immer kleiner, bis es nicht weiter geht, dann wird eine sog. Auxospore gebildet, aus der eine neue, große Kieselalge wird. Aus der Schachtel tritt an einem Ende ein Plasmafaden aus und am anderen Ende wieder ein. Mit dessen Hilfe bewegt sich die Kieselalge wie ein Raupenfahrzeug fort. Da die Schalen durch Riefen innerlich gekammert sind, haben sie eine große Oberfläche mit absorptiver Wirkung. Geologische Schichten von Kieselalgenschalen heißen Kieselgur oder Diatomeenerde. Es wird Babypuder und für Filterzwecke verwendet (Diatomfilter). Eine Mischung aus Nitroglyzerin und Kieselgur heißt Dynamit. Die Einkapselung des Sprengöls in viele kleine Schalen macht es handhabungssicherer. Das gleiche ist bei Acetylen in Stahlflaschen der Fall, die fürs Autogenschweißen gebraucht werden. Kieselalgen kommen mit wenig Licht zurecht, sie sind meist nicht planktisch sondern Aufsitzer auf Scheiben, Steinen und Pflanzen, wo sie bräunliche Beläge bilden.
 

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Hallo Wolfgang,

es ist schön, Dich hier zu lesen und Deine ergänzenden Bilder von Kieselalgen zu sehen, auch wenn sie noch unbenannt sind.

Was Du über den Bau, die Vermehrung und Verwendung von Kieselalgen geschrieben hast ist höchst interessant und bringt mich auf die Idee, dass meine leichten Wassertrübungen im Sommer vielleicht durch Kieselalgen verursacht sein könnten und zwar deshalb, weil die Rückstände von Wasserproben ( ich habe schon öfters davon berichtet) wie weißes bzw. sehr helles Scheuerpulver aussehen und sich auch so anfühlen.

Ich habe noch ein Foto gefunden auf dem man gut sieht wie stark zum Beispiel Nitzschia in meinem Wasser vertreten ist.

Img00068.jpg 


Sehr häufig kommt auch eine andere Alge ¿ (Ironie) in meinem Teich vor, nämlich die meist dunklen, bräunlichen Formen neben der schiffchenförmigen Kieselalge. Könnten es vielleicht Sellaphora sein? Auf dem letzten Foto sind sie auch zu sehen, mit ihren aufgehellten Polen.

Img00066.jpg 


Auf diesem letzten Foto glaube ich Scenedesmus obtusus, zweireihig angeordnete Grünalgen zu erkennen.
Mit der strengen Rechteckform mitten im Bild kann ich leider gar nichts anfangen,- eventuell auch eine Kieselalge?

Mit lieben Grüßen
Elfriede aus Osttirol
 

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:staun Was für wunderschöne Formen teilweise...

Liebe Grüße
Else,
die ganz fasziniert auf den Monitor starrt
 
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Hallo Else,

ja, so ist es! Ein Blick durchs Mikroskop eröffnet eine wahre Wunderwelt.

Mit lieben Grüßen aus Osttirol
Elfriede
 

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