Moin moin Christina,
ich kann sowas von mitfühlen, ich habe im Grunde das Gleiche durch wie Du. Nur dass bei uns ich diejenige war, die dann doch Fische wollte, zunächst 5 Goldelritzen. Dann dauerte es bis zu den ersten 2
Koi genau 4 Wochen. Nun haben wir glücklicherweise wenigstens 1,20 m reale Tiefe aber der Werdegang lief auch zunächst über den Galabauer (ging total in die Hose), danach alles so gut es ging geändert auf "kann man so lassen", dann aufgestockt mit Vliesfilter, Biostufe und guter UV, vernünftigen Pumpen und *zack* da waren´s plötzlich 9 Koi. Die waren alle anfangs recht klein (10-12 cm).
Heute sind die (gekauften) Koi 40-50 cm, schnackefett und handzahm. Die fressen mir aus der Hand, besonders gut geht das mit gekochten Nudeln

Eigenen Nachwuchs gibt es auch bereits, 6 davon haben im Teich überlebt und sind heute ca. 6cm groß.
Ich kann Dir versichern, es gibt wirklich selten was Schöneres, als an einem Sommertag am Teichrand zu sitzen, den Koi beim ruhigen "segeln" durchs Wasser zuzusehen. Das ist wie ein Erholungscrashkurs.
Kurz gesagt: Ich würde Euch empfehlen, ein wenig Gras über die Sache wachsen zu lassen, bis Ihr neuen Elan habt. Aber dann ran an den Speck und richtig machen.
Bezgl. Grundwasser: Wir leben hier auch im Hochmoor (Hohes Venn) und haben die gleichen Probleme. Ich habe das Problem zum Nutzen gemacht, in dem ich unter die Teichfolie ein Drainagesystem gebaut habe, welches das eintretende Wasser in einen 500 er KG Schacht führt. (
http://www.hornbach.de/shop/KG-Rohr-DN-500-Laenge-2-00m/8042038/artikel.html?varCat=S1672##v8042036) Ist nicht billig das Dingen, aber erfüllt seinen Zweck ganz wunderbar. Darin steht eine Tauchpumpe, die ab einem gewissen Wasserstand das Wasser abpumpt. Und zwar läuft das bei mir überwiegend IN den Teich, da dieses Wasser ziemlich sauer ist und ich nur mit Leitungs und Regenwasser den PH weit über 8 hätte. Auf diese Weise reguliert sich das ganz gut und ich hab nie Probleme mit Verdunstung im Sommer. Ich hab Muschelgrit zur Pufferung, bisher liegt er aber immernoch unberührt da, sprich es hat bisher keine Probleme mit zu saurem Wasser gegeben. Mit einem Regler kann man das Wasser aber auch wegleiten, bei uns wird´s dann einfach ins Hausdrainagesystem gepumpt und damit in die Zisterne bzw. Abwasser.
Wenn neu dann rate ich Euch, den Kies bzw. die Kullersteine wegzulassen bzw. bei den größeren die Zwischenräume auszufüllen. Das sieht jetzt noch schön aus, à la Bergsee, aber spätestens nächsten Frühling habt ihr da Schnodder drin und in der Folge dessen geht der Algenkampf los. Und Kieselsteine zu reinigen ist `ne Strafarbeit. Da tut Ihr Euch auf Dauer keinen Gefallen mit.
Die Pflanzen sehen aus, als stünden sie in dem Kies? So blank? Nur mit dem Erdballen aus dem Topf?
Das klappt nicht, die gehen ein. Ich hab das Gleiche mit Lavakies durch. (GalabauerseiDank!

) Die Pflanzen müssen in einem vernünftigen Substrat stehen, ich hab anstatt dessen normalen Estrichsand genommen. (Ja, genau. Den Teich komplett abgelassen, alles ausgeschaufelt, Sand reingeschaufelt, alle Pflanzen wieder einzeln rein, Wasser marsch, Bier aufgemacht, 2 Wochen den Rücken kuriert)
Geht wunderbar, braucht allerdings auch Einlaufzeit am Anfang. Also im ersten Jahr keinen Urwald erwarten. Ist by the way auf für die Bakterienfauna besser, weil die viel mehr Siedlungsoberfläche hat.
Am Filter würde ich auf keinen Fall sparen, dann lieber noch ein Jahr warten bis die nötige Knete beisammen ist, oder gebraucht kaufen. Kleinanzeigen hat immer mal was, gilt auch für UV. Biostufe kann man (falls nicht im Filter integriert) leicht selber bauen.
Genau so verhält es sich mit dem Rohrquerschnitt: viel hilft viel! Ich hab hier 1 1/2", das ist aus heutiger Sicht viel zu klein! Die Pumpe kann ihr Potential nicht bringen weil der Wasserfluss durch die engen Rohre limitiert wird. Bei mir sind´s die schwarzen Geringelten, die man nach einem Jahr bereits nicht mehr biegen kann, ohne dass sie einreißen. Grottig.
Teichtiefe und Winterschutz: Bei uns (450m über NN) werden die Winter mitunter ziemlich kalt, ich decke daher den Teich ab November mit Teichbällen ab. (
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-pe-bälle/k0) Durch die Zwischenräume kann weiterhin Gasaustausch stattfinden, aber die Oberfläche wird sehr gut gegen die Kälte isoliert, das Wasser war bei mir noch nie kälter als 7 grad. Zudem hat das Grundwasser aus dem Schacht auch bei -20 grad Außentemp. eine absolute Minimumtemperatur von 13,1 grad (hab ich keine Erklärung für). Kommt also zusätzlich nochmal gut.
Also, es ist wiedemal ein Roman geworden, sorry dafür.

Aber ich hab so ziemlich jeden Mist durch, daher kann ich Dir gerne mit Rat zu Seite stehen. Bei uns wird´s übrigens auch Teichbauprojekt 2.0, bzw. Seebauprojekt - entweder bereits in diesem Herbst, oder spätestens nächstes Frühjahr. Wir könnten uns ja dann gegenseitig betüdeln, was "wir uns da angetan haben"

Letztlich kann´s aber nur besser werden.
Viele liebe Grüße aus der Eifel - Jessy
Das ist der IST Zustand heute. Der Teich ist im 3. Jahr.
Und dessen Herrschaften:

.....habba habba...

..und los geht die Schmatzerei.