Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

[Buffo Buffo]

AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

Hallo Elfriede, Dany und Rolf
ich mache eben Pause vom Cyano-fischen (warten bis sich wieder etwas an der Oberfläche gesammelt hat)
@ Dany
mein Teich ist ja schon alt, angelegt ohne meinen heutigen Kenntnisstand, mein Substrat ist GROBER KIES, und davon einen ganze Menge.
@ Rolf
hmpf, das Substrat...
wollte ich das austauschen, würde das folgendes bedeuten: Wasser komplett raus und einige Kubikmeter groben Kies, mit dem sich in den Jahren dazwischen gesammelten Schlamm, mit den Händen rausklauben bis zur blanken Folie = Neustart!!!

Solange Du einiges an GH im Teich hast, ist gelöstes Orthophosphat nicht das Problem.

Das verstehe ich nicht, bitte erklär es mir. Ich habe dann also kein Problem, da ich habe einiges an GH im Teich, aber welches Problem hätte ich, wenn es nicht so wäre?

...Mangelerscheinung an einem oder mehreren wichtigen Spurenelementen.

das kann gut sein, besser: vermutlich liegt da der Hund begraben - aber da geht es mir wie Elfriede:

Aber was nützt es, das angeblich richtige Nährstoff-Verhältnis von 100:10:1 zu kennen, wenn der einfache Teichbesitzer PO4 nicht einmal genau messen kann und sich viele Cyanos außerdem selbst mit Stickstoff aus der Luft versorgen können?

Elfriede hat letztes Jahr einfach mal gedüngt, ihre Wasserpflanzen sind nicht so üppig und - sie bekam Algen und Cyanos. So einfach ist das also auch nicht mit der Versorgung mit Nährstoffen, und ich habe ja keine Ahnug was bei mir fehlt....
@ Elfriede
ich habe heut die flutenden Stängel bis 10cm unter der Wasseroberfläche gekürzt, sonst funzt es mit dem Abkäschern überhaupt nicht - also schon meine Submersen abgeerntet und somit wenigstens ein bisschen "gebundene Nährstoffe" entfernt.
Was ich da nun genau für eine Cyano-Art beherberge - keine Ahnung, ich hab kein Mikroskop. Aber selbst, wenn ich nun genau wüsste, wie die Biester heisen, das würde mir bei der Frage "wie werde ich sie los" nicht weiterhelfen.
Das sehe ich wie du, Cyanos sind immer und überall, nur zu "wuchern" beginnen sie nur, wenn die Umstände für sie optimal sind.
Und wenn ich nun wüsste, welche Umstände diese Bakterien bei mir nun so toll finden, dann wäre auch klar, an welcher Stellschraube ich drehen kann....


Liebe Grüße
Andrea
die nun als " Don Quichotte des Teiches" mit den Netz Bakterien fischen geht

 

[karsten.]

AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

Nurso

http://www.hortikultur.ch/pub/files/240.pdf.

etwas Input von meinen Lieblingsschweizern

mfG

 

[danyvet]

AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

Boah, Karsten, ich hab den Beitrag jetzt nur schnell überflogen, aber was ich da gelesen hab.... boah, boah, boah!!!! :shock
Ich muss jetzt gleich mal bei den Wiener Wasserwerken anrufen....

 

[Buffo Buffo]

AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

Hallo in die Runde,
mein Teich wird so gaaaaaanz langsam grün, da wachsen wohl wieder Schwebealgen. Ich kann zwar noch bis zum Grund sehen, aber nimmer lang wenn das so weiter geht.
Dagegen unternehme ich mal gar nichts und hoffe, das die Schwebealgen den Cyanos Konkurrenz machen
Als ich letztes Jahr die Schwebealgen los war, haben sich die Cyanos breitgemacht, vielleicht geht es nun wieder andersrum. :beten
"Grüne Suppe" ist mir lieber wie stinkende Cyanos.

Liebe Grüße
Andrea

 

[danyvet]

AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

Das glaub ich dir gerne, Andrea! Ich drück dir ganz fest die Daumen!!!! :beten

 

[Elfriede]

AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

Hallo Andrea,

natürlich hoffe ich auch für Dich, dass Du heuer nicht wieder den üblen Geruch ertragen musst, den Dir die Cyanobakterien im letzten Jahr beschert haben.

Wenn Du im Moment froh bist, dass sich Dein Wasser jetzt "nur" durch Schwebealgen grün färbt und eintrübt, dann liegt wohl ein Mißverständnis vor, denn Schwebealgen sind nicht nur harmlose Grünalgen, sondern können ebenso gut Kieselalgen, Blaualgen oder sonstige Mikroalgen sein. Blaualgen können im Wasser schwebend oder auf Substrat oder Pflanzen festsitzend im Wasser leben. Zur zweiten Art zählen sicher die Cyanos, die Du so fürchtest, weil sie Deine Unterwasserpflanzen besiedeln und schädigen und auch den gefürchteten, üblen Geruch verursachen, besonders an den Händen, wenn man sie anfasst. Ihre schwebenden Kollegen kann man nicht anfassen, man kann sie mit freiem Auge nicht einmal sehen, es sei denn als Bakterienblüte bei einer Massenvermehrung, wie bei mir im letzten Sommer. Durch diese Erfahrung hat der allgemeine Begriff Schwebealgen für mich eine grundlegend andere Bedeutung erlangt und ich bin gerade dabei dieses Problem besser zu erkennen und hoffentlich auch zu bewältigen.

Als Problem habe ich die wassertrübenden MIkroorganismen bisher nie gesehen. Da ich kein Klarwasserfan bin und mein Teich immer sehr sauber wirkt, das Wasser immer frisch riecht und nie irgendwelche unschönen Partikel darin herumschwimmen, war ich bisher eigentlich recht zufrieden. Die eindeutige Warnung der zu lange andauernden Trübung habe ich nicht richtig erkannt bzw. falsch eingeschätzt.

Bei Dir ist das zwar nicht so, aber die Cyanobakterien, in größerer Population als üblich, machen doch die idealen Bedingungen deutlich, die sie in unseren Teichen ( hoffentlich nur kurzzeitig ) gefunden haben. Mache Dir nicht zu viele Sorgen, die Bedingungen in einem Teich verändern sich ja ständig.

@ Dany,

wie schaut es denn bei Dir aus? Ein Update wäre nicht schlecht!


MIt lieben Grüßen und Wünschen für ein schönes Wochenende
Elfriede aus Paros

 

[Buffo Buffo]

AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

Hallo Elfriede,
das mit den Cyanos begann schon letztes Jahr und setzt sich heuer fort...
Im Frühjahr 2010 hatte ich "grünes Wasser" mit einer Sichttiefe von ca. 20 cm, aber keinerlei Algenbewuchs auf Pflanzen, Steinen oder sonst wo. Dann wurde das Wasser glasklar und ich hatte dafür "Algenbewuchs", aber nicht die aufwickelbaren, festen Fadenalgen sondern lockeres, zerfallendes Zeugs, guck mal die Fotos in dem Thread an. Das war vermutlich eine Mischung aus Jochalgen und Cyanos.
Die Jochalgen verschwanden und zurück bleiben mir die Cyanos.

Wenn Du im Moment froh bist, dass sich Dein Wasser jetzt "nur" durch Schwebealgen grün färbt und eintrübt, dann liegt wohl ein Mißverständnis vor, denn Schwebealgen sind nicht nur harmlose Grünalgen, sondern können ebenso gut Kieselalgen, Blaualgen oder sonstige Mikroalgen sein. Blaualgen können im Wasser schwebend oder auf Substrat oder Pflanzen festsitzend im Wasser leben.

Hmpf - na toll! Ich dachte : "grünes Wasser" = harmlose Grünalgen.....
Nach dem aber mein letztjähriger Versuch, mit Phosphatfällung die Geschichte in den Griff zu bekommen, hier endet, ...der Teich gut bepflanz ist, ...sehe ich keine Möglichkeit, mehr zu tun, wie abwarten und hoffen.

Die eindeutige Warnung der zu lange andauernden Trübung habe ich nicht richtig erkannt bzw. falsch eingeschätzt.

Ähm, zu welcher Erkenntnis bist du gekommen?

...die Bedingungen in einem Teich verändern sich ja ständig.

Das kann ich nur unterstreichen, bei mir geschieht wieder etwas, aber auf was das nun hinausläuft
+ 1

Grüßle
Andrea

 

[danyvet]

AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

Hallo ihr beiden!

Na gut, dann will ich mal ein update liefern.
Zusammenfassend, was bis jetzt passiert ist:
Voriges Jahr wisst ihr ja noch, oder? Aber vielleicht noch mal ultrakurz wiederholt:
2010: Frühjahr (Ende April/Anfang Mai??) grüne Trübung wie bei Andrea -> Sichttiefe ca. 20cm. Das hat fast bis Ende Juni angedauert, wobei es schon Anfang Juni etwas besser wurde. Dann irgendwann (weiß nimmer genau, müsst ihr nachlesen) hat es sich relativ schnell geklärt, die grüne Trübung gingt nahtlos in eine eher weißliche, aber leichte Trübung über, was sich dann als Trübung durch Wappenrädertierchen herausgestellt hat. Im Spätsommer/Herbst kamen dann die Cyanos (Oscillatoria), die sich spinnwebenartig um die Pflanzen und Körbe legten und modrig-schimmligen Geruch verbreiteten (besonders nach Regen bzw. bei Berührung von Wasserpflanzen (zb. abgeschnittene Seerosenstengel)). Andere Cyanos hatte ich sicher schon länger, weil ich ja schon 2009 so seltsamen Glibber hatte (wie Bodenbelag aus abgestorbenen Algen, die sich glibbrig zu einem Teppich zusammen taten, an der Unterseite bläulichgrün (Cyanos), oben eher bräunlich, und nach Sauerstoff- (oder zumindest Gas-)bildung stieg das Zeug auf und schwamm an der Oberfläche.
Denselben Glibber hatte ich 2010 auch.
Heuer war die Trübung nicht so stark und nicht so lange anhaltend (vielleicht wegen der Kalkung?). Inzwischen ist das Wasser glasklar (außer unterm Steg und unter Seerosenblättern, also meist dort wo Schatten ist, denn dort ist es leicht getrübt wegen der vielen Hüpferlinge!!!), aber ich hab ein massiven Fadenalgenproblem (auch diese glitschigen, zerfallenden) und, was neu ist, an dünnen Unterwasserpflanzen, wie zb. der Nadelsimse oder den Stengeln der Blüten von der Wasserpest) ist eine Schicht schleimiger Algen, die sich sofort in "Luft" auflöst, wenn man an der Pflanze ankommt.
Inzwischen beginnt auch der Glibber sicher langsam wieder zu bilden und aufzusteigen (vereinzelt).
Zum Glück hab ich jetzt die nächsten 2 Wochen Urlaub -> endlich Zeit zum Fadenalgen fischen (und aussortieren - ich hab heuer besonders viele Molchbabies, die sich mit Vorliebe da drin aufhalten )

So, das wars fürs erste wieder von mir

 

[Elfriede]

AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

Hallo Andrea, hallo Dany,

gestern habe ich diesen Thread, soweit er sich mit Blaualgen in unseren Teichen befasst, noch einmal gelesen.

Dany und ich haben Oscillatoria in unsderen Teichen mikroskopisch erfassen können, aber dass genau diese Cyanobakterien bei mir zur Blüte geführt haben sollen, das glaube ich eigentlich nicht, denn es gibt auch andere Cyanos in meinem Teich, die bei passenden Bedingungen zur Massenvermehrung (Blüte) neigen.

Das Verhalten der Oszillatoria in Euren Teichen, bzw. wie sie Unterwasserpflanzen und Substrat mit einem schleimigen, sehr dunkelgrünem Gespinst (Haut) bedecken, ist lehrbuchgerecht. Auch der üble Geruch wird in vielen Beschreibungen genannt. Ich habe diese Erfahrung nicht gemacht, vielleicht weil es in meinem Teich weder Substrat noch Unterwasserpflanzen gibt. Ich habe Oscillatoria lediglich, aber immer wieder einmal, als eher kompaktes rundliches Nest (etwa Pflaumengröße), in Seerosenkübeln gefunden, früher zufällig, jetzt suche ich die Pflanzgefäße gezielt nach diesen Nestern ab. Heuer bin ich noch nicht fündig geworden.

In meinem Teich ist absolut nichts an Algen zu sehen, weder an den Pflanzen noch am Teichboden und auch nicht an der Oberfläche. Aber er ist noch immer ab 80 cm Sichttiefe getrübt. Das Wasser hat im Glas einen leichten Gelbstich, als Wasserkörper ist es einmal mehr, einmal weniger grün, grünbraun, oder grüngelb.

Mit einer Phosphatbindung gegen die Blaualgen vorzugehen, wie Ihr es gemacht habt, habe ich noch nicht versucht, weil ich erstens meinen Phophatwert nicht genau ermitteln kann und Phosphate auch in gebundener Form nicht am Teichboden haben möchte. Außerdem bin ich einfach nicht davon überzeugt, dass es mit einer Phosphatbindung getan ist, denn Blaualgen kann man meiner Meinung nach damit nicht verhindern, sondern bestenfalls zusammen mit anderen Begleitmaßnahmen im Zaum halten, wie eben echte Algen auch.

@Andrea,

Hier noch eine Erklärung dazu, warum ich die lange anhaltende Trübung in meinem Teich als Warnung nicht richtig eingeschätzt habe.

Bei Dir und Dany wechseln sich Trübungen und Klarwasser immer wieder ab und so soll es wohl sein, mit einer Algenblüte im Frühling und vielleicht noch einmal im Spätsommer, dazwischen wieder einigermaßen klares Wasser, weil die Unterwasserpflanzen in Euren Teichen gute Arbeit leisten. Bei mir war das leider nie so, denn Unterwasserpflanzen und Schwimmpflanzen verhungerten kläglich in meinem Teich, zuerst weil mein Wasser tatsächlich so arm an Nährstoffen war, später, weil sie in den Schwebealgen gebunden waren und noch immer sind. Mit zunehmendem Alter des Teichs, ohne nennenswerte Wasserwechsel ( nur Gießwasserentnahme) hat sich das Wasser wohl immer mehr und mehr angereichert und hat schließlich durch meine zusätzliche Düngung im letzten Jahr zur Massenvermehrung der „blauen“ Schwebealgen geführt. Das ist die Erklärung, die ich für mich gefunden habe, oder,- mit einem alten Sprichwort ausgedrückt: Der Krug führt so lange zum Brunnen bis er bricht. Zwar ist mein Teich, trotz meiner Ignoranz der dauerhaften Trübungen, noch nicht so sehr aus dem Ruder, dass ich nichts mehr dagegen tun könnte, wie ich hoffe. Aber die Zeiten sind ganz sicher vorbei, da ich die Schwebealgen in meinem Teich als Unterwasserpflanzen-Ersastz tolerierte und sogar ganz gut fand, denn sie machten lange Zeit weder Arbeit noch Ärger,- man sah sie nicht, man roch sie nicht und sie kosteten nichts, außer dem Verzicht auf klares Wasser, was für mich nie ein Problem darstellte, so lange ich eine Sichttiefe von ungefähr 80cm- 1m hatte.

Wie ich die Schwebealgen und schwebenden Cyanos ohne UVC und Filter oder Chemie einschränken kann, das weiß ich noch nicht genau, aber ich habe bereits mit einigen Versuchen begonnen, die gar nicht so aussichtslos zu sein scheinen. Wenn es klappt, werde ich darüber berichten, wenn nicht, - dann selbstverständlich auch.


So schaut mein Teich zu Zeit aus, die Probleme sieht man nicht


 


Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede

 

[Buffo Buffo]

AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

Hallo Elfriede

Wie ich die Schwebealgen und schwebenden Cyanos ohne UVC und Filter oder Chemie einschränken kann, das weiß ich noch nicht genau, aber ich habe bereits mit einigen Versuchen begonnen, die gar nicht so aussichtslos zu sein scheinen. Wenn es klappt, werde ich darüber berichten, wenn nicht, - dann selbstverständlich auch.

...schreib doch mal ein kleines Updat.....