Dies ist eine mobile optimierte Seitenansicht, die schneller lädt. Wenn Du die normale Ansicht laden möchtest, klicke auf diesen Text.

extrem hoher Phospatwert - Ursachenforschung und Abhilfe schaffen

AW: extrem hoher Phospatwert - Ursachenforschung und Abhilfe schaffen

Also das Korallenriffprojekt habe ich nach meinen letzten Po4-Messwerten wieder auf Eis gelegt. Ich schaff's offensichtlich nichtmal dem Po4 Herr zu werden.

Nachdem ich mit den Wasserwerten schon bei einem aussichtsreichen Wert von ca. 1.69mg/l gelegen bin hat sich nun der Po4 Wert laut meiner letzten Messung wieder auf ~2.2x erhöht. Mein Fotometer ist offensichtlich nicht besoffen, die Messlösung ist auch optisch wieder als eindeutig dunkler zu erkennen.

Was ist in der Zwischenzeit passiert? Ich habe nach dem Bau des Fotometers zum Testen ca. 1 Liter JBL PhosEx Pond Direct (Eisenbasierend) in den Teich gekippt und dachte mir ich müsste zumindest am nächsten Tag einen niedrigeren Po4 im Teich feststellen können. -> Mitnichten. Der Wert hat sich überhaupt nicht geändert. Auch nach 2 Tagen keine Änderung.

Um nicht das ganze PhosEx zu verprassen habe ich mir dann ja noch Calciumhydroxid zugelegt. Lt. Wikipedia benötige ich zum binden von 1mg Po4 ca. 2mg Kalk. Rechnerisch sind noch ca. 60g Po4 im Teichwasser enthalten, was bei der Anwendung von 120g Kalk zu einer vollständigen Po4 Bindung führen sollte.

Nachdem ich eh 5kg habe, habe ich mal großzügigerweiße gleich 500g und somit mehr als die 4-fache benötigte Menge in den Teich gekippt und hätte gedacht dass ich jetzt die nächsten 500 Jahre kein Po4 mehr messen dürfte. Mitnichten. Nach 6h gemessen, keine Änderung. Am nächsten Tag wieder gemessen, der Po4 Gehalt ist mittlerweile auf 1,8 gestiegen !!!??

Nach meiner letzten Messung (t+36h) heute morgen bin ich bei ca. 2.3mg/Liter Po4.

Fazit: Ich mag Chemie nicht. War da in der Schule schon nie gut.... bääh.
 
AW: extrem hoher Phospatwert - Ursachenforschung und Abhilfe schaffen

Hi Alex!
Spannende Geschichte ...
Hast du den PhosEx Pond auch einmal im Küberl ausprobiert?
Das das so GAR nix bringt, wundert mich ja doch!

Deine Rechnung betreffend den Calziumhydroxidbedarf kann ich nachvollziehen (hätt ich auch so gerechnet),
nur dass es nicht funktioniert hat, erstaunt mich:
Im Küberl hat´s doch geklappt, oder?

Langsam glaub ich auch schon an eine Phosphatquelle,
die deine Gartenteichkünstler im Teich versenkt haben,
nur müsste die Menge schon derartig hoch sein,
dass die ein Blinder mit Krückstock gefunden hättte.
(Die hättest du schon gefunden, da bin ich mir sicher!)
 
AW: extrem hoher Phospatwert - Ursachenforschung und Abhilfe schaffen

Hallo Alex,

Du hast ja schon geschrieben, dass es Stress mit dem Gartenbauunternehmen gab. Gab es den schon während der Bauphase?
Wenn man Handwerker ärgert, können sie sehr bösartig werden, und sie wissen sehr gut wo´s weh tut. Es muß auch nicht unbedingt der Chef gewesen sein, vielleicht war auch nur ein Mitarbeiter verärgert.
Ich denke, 1Sack Blaukorn im Bodengrund verteilt, erfordert noch einige Wasserwechsel und einige Säcke Gegenmittel.
Ich würde den Teich komplett entleeren incl. Bodengrund und neu einrichten.

Gruß Nikolai
 
AW: extrem hoher Phospatwert - Ursachenforschung und Abhilfe schaffen

Wenn man Handwerker ärgert, können sie sehr bösartig werden, und sie wissen sehr gut wo´s weh tut. ....
... Ich denke, 1Sack Blaukorn im Bodengrund verteilt, erfordert noch einige Wasserwechsel und einige Säcke Gegenmittel.
Ich muss gestehen, der Gedanke ist mir auch schon gekommen,
aber der Gedanke, den Teich incl. Bodengrund komplett zu entleeren und neu einzurichten,
schreckt mich ganz schön! :shock
Andererseits haben die Teichkünstler da DERARTIG viel falschgemacht,
dass sich das fast aufdrängt.
 
AW: Der Tümpeldoktor war da


Hallo Alex 2011,

ich kann deine Bedenken und Sorgen nur zu gut verstehen. ich hatte mit einer ähnlichen Teichgröße und einem Phosphatwert um 10 mg / Liter die gleichen Probleme. Im Sommer hatte ich täglich Eimerweise, fast kuhfladen- große Algennester abgefischt. Der Phosphateintrag war mir zuerst ein Rätsel, bis ich nach langer Suche feststellen mußte, das durch mein Hang-Grundstück und eine fehlerhafte Kapillarsperre eine Unmenge an Rasendünger und "Blaukorn"in den Teich geschwemmt wurde.Nach einigen Jahren hatte sich zusätzlich auch eine beachtliche Schicht an Sedimenten am Boden angesammelt, aus der noch zusätzlich Nährstoffe abgegeben wurden.
Ich war natürlich verzweifelt und ungeduldig zugleich, da alle Versuche zu keinem nennenswerten und schnellem Erfolgen führten, sodass ich im Frühjahr 2011 mein Teichwasser bis auf ca.1000 Liter komplett ab-gepumpt habe ( wegen der Fische) und zusätzlich ca. 50 % der Pflanzen mitsamt den Wurzeln und dem Substrat aus meinem Teich entfernt habe..Es waren einige Schubkarren voll.Den Bodenschlamm habe ich mit Hilfe meiner Teichpumpe entfernt, indem ich diese in die "Erbsensuppe" von Schlamm stellte und mit dem Wasserschlauch noch kräftig nachhalf diese etwas zu verdünnen.
Es war ein 3 tägiger Gewalt - Akt ...ABER !!
Der Aufwand hat sich gelohnt, nach Jahren wieder glasklares Wasser und wirklichwieder Freude am Teich!
Ich habe auch vorher schon einige Teilwasserwechsel probiert.. hat alles nicht geholfen, bei diesen Phosphatwerten ist selbst eine Verdünnung von 1 :50 noch zu wenig um dadurch das Algenwachstum nennenswert zu unterbinden.

Alex 2011, ich fürchte du wirst dich auch mit so einer Aktion beschäftigen müssen, bevor dir die 4.000 Tonnen Algen über den Kopf wachsen
.Dein Phosphat muß auch irgend wo von außen in deinen Teich gelangt sein, egal wie,in der Menge kann es kein Fischfutter, Laub oder Kies im teich sein, mit frischem Wasser HAST DU FAST ALLES UNTER KONTROLLE- Aber natürlich auch neue Probleme.
.
PS. versuche bitte eine Kombination von Salicylsäure und Zitronensäure gegen deine Faden- und Blaualgen,(Ca.je 3 Gramm pro 10000 Liter Teichwasser sind ausreichend ) diese Kombination hilft besser für die Übergangszeit. - Bei KH -Wert um die 5-6 dH wird die Calziumstruktur des Algengerüstesnach 2-3 tagen zerstört.
( Ich hoffe nur,dass ich jetzt nicht vom Schwarzen Peter gleich wegen des Chemie- Einsatzes was zu hören bekomme - aber diese Aktion wäre doch nur eine unterstützende, zeitlich begrenzte Maßnahme auch um die Sporenbildung der Algen zu unterdrücken ).Die Ursache muß sicher anders behandelt werden.

Lieben Gruß

Robert, der Algenhasser
 
AW: extrem hoher Phospatwert - Ursachenforschung und Abhilfe schaffen


Hallo Alex 2011,

habe gerade erst diesen Bericht von dir gelesen,
Hast du ev. auch starke Ablagerungen(Schlamm) in deinem Teich , die als Depot für diese Nährstoffe dienen könnten?Durch deine Verdünnungs -Aktion werden diese natürlich aufgewirbelt und gehen dann in Lösung !
Erinnert mich immer mehr an meine vorhin geschilderte Aktion. Eventuell doch komplette Säuberung -und dann Ruhe?? Mit deiner Teilverdünnung kommst du nicht weiter, kannst es ja im Eimer leicht selbst nach vollziehen wie viel Frischwasser du brauchst um deine Werte zu normalisieren,( denke 1 : 100) mit verschiedenen Verdünnungsreihen wirst du immer nur das IM MOMENT gelöste Phosphat in deinem Teichwasser erfassen- nicht das noch gebundene in deinen Pflanzen und dem Sediment.

Viel Glück,
Algenhasser
 
AW: extrem hoher Phospatwert - Ursachenforschung und Abhilfe schaffen

Hallo Leute!
Na da geht's ja rund. Nachdem ich gestern und heute schon wieder Stunden am Teich verbracht habe, scheint es, als hätte ich hier einigen Nachholbedarf

@Peter:
Ich habe sowohl das PhosEx sowie auch das Calziumhydroxid im Glas ausprobiert. Bei beiden war nach Anwendung von etwas der Substanzen nach zumindest 24h kein Phosphat mehr nachweisbar. Beim Calziumhydroxid war die Reaktion etwas schneller (so nach 12h nichts mehr) beim PhosEx (EisenIIIchlorid) war die Reaktion nach ca. 24h erfolgreich.

Ich habe von der Forschungsabteilung von JBL mittlerweile auch ein nettes Mail bekommen, die sind da echt total engagiert, Hut ab! - Ein gewisser Dr. Rombach hat mir u.a. geschrieben:

"Die Phosphatfällung mittels Calciumhydroxid ist im unteren Bereich nicht klar stöchiometrisch. Zudem ist sie pH-Wert abhängig und am effektivsten bei pH 8,5 - 9,5. In Kläranlagen wird sie meines Wissens im wesentlichen zur Vorfällung von Phosphaten eingesetzt, bei Werten unter 2 mg/l PO4 greift sie jedoch nicht mehr.

Das würde erklären, warum die Anwendung im Teich keine Wirkung erzeugte. Sogar der leichte Anstieg ist evtl. möglich aus Restsedimenten nach der Zugabe des Calciumhydroxids.

Die Phosphatfällung mittels Eisen(III)chlorid (wie im PhosEx Pond Direct enthalten) wiederum setzt zur vollstänigen stöchiometrischen Fällung eher sauer pH Werte voraus, idealerweise um 5,5. Auch hier ist in der Anwendung im Gartenteich dies zu berücksichtigen und könnte erklären, warum Sie nicht eine Fällungswirkung erreichen. Eisen(III)chlorid ist zwar stark sauer, senkt aber in der Teichanwendung bei entsprechender Pufferung den pH Wert dann doch nicht so stark."


@Nikolai: Der Stress mit der Gartenbaufirma kam erst hinterher, als man versuchte uns bei der Abrechnung über den Tisch zu ziehen und plötzlich das 3-fache des ursprünglich ausgemachten verlangte und die Mängelbehebung verweigerte. - Mit den Arbeitern hatte ich immer ein sehr gutes Einvernehmen und während der Bautätigkeit war das Verhältnis mit denen sehr freundschaftlich. - Die Bauarbeiter waren es auf keinen Fall. Auch wäre ein Algenteich nicht im Sinne der Bauleitung die mich versucht über den Tisch zu ziehen, da die Abrechnung noch immer offen ist und die noch Geld wollen. - Erst am Freitag habe ich von denen schon wieder eine Rechnung bekommen (mittlerweile die siebente) - auch wieder falsch und überhöht.

Den kompletten Kies und alles rauszuräumen möchte ich irgendwie vermeiden, das kann nur die allerletzte Möglichkeit sein. Vor allem ist es kritisch, da wir ja mit denen mitten in Rechtsstreitigkeiten sind und ich da eher nichts angreifen möchte, was einen dermassen argen Eingriff notwendig macht.

@Annett: Das Problem mit dem Substrat ist halt: Wieviel Po4 darf da drinn sein und in welch großem Patzen? Po4 ist sowieso drinnen, - ist ja auch im Teichwasser überall. Aber wie schwer darf ein getrockneter(?) Patzen Substrat sein und welchen Po4 Wert sollte ich dann ablesen können, wenn ich das Substrat in xx ml destiliertem Wasser auflöse? Die Gleichung hat viele Unbekannte.

@Algenhasser: Eigentlich könnte ich mit meinem Teich ja zur Zeit völlig zufrieden sein. Ich habe mittlerweile seit ca. 3-4 Wochen überhaupt keine einzige Alge mehr im Teich. Auch bildeten sich die grünen feinen Algen an den Steinen nach der letzten Widerauffüllung nicht mehr nach. Ich habe seit mehreren Wochen mittlerweile glasklares Wasser, ohne dass ich den UV-Filter aktiviert hätte. Die Fische machen einen zufriedenen Eindruck und auch die Pflanzen bekommen zur Zeit eine schöne grüne Farbe. – Wenn ich nicht einen Po4-Test besitzen würde, der mir sagt, dass ich noch immer um mittlerweile wieder um die 2.8mg/l Po4 im Teich habe könnte ich voll glücklich sein.
Ich habe auch keine größeren Ablagerungen im Teich, der ist ja quasi noch relativ neu (im 3. Jahr)

Ich habe den Teich jetzt am Samstag mittlerweile zum vierten mal entleert, nachdem mich PhosEx und Calciumhydroxid überhaupt nicht weitergebracht haben. Egal was ich in welchen Mengen reinleere, der Po4 Wert ist nun bei ca. 2.7-2.8mg/l. Habe den Teich bis auf wenige cm leergepumpt, mit Wasser die ganzen „Hänge“ durchgespült und danach Po4 gemessen. Der Wert war auf ca. 3.3mg/l, was für mich bedeutete dass im Sediment der Wände nicht soviel eingelagert sein konnte. Die Suppe unten habe ich abgepumpt, frisches Wasser zugeführt und wieder abgepumpt. Danach habe ich über die Nacht den Teich wieder aufgefüllt. Zuvor habe ich bei ca. 2m³ Teichinhalt noch PhosEx Pond hinzugeführt, da ich dachte, was gleich mal drinnen ist kann nicht schaden und es hält mir den pH Wert evtl. unter 7, damit mir – jetzt wo die Teichbakterien alle wieder hopps gegangen sind mir zumindest kein giftiges Ammoniak entsteht.
Heute morgen erwartungsvoll Po4 gemessen. – Der Wert: 2.8mg/l – Exakt der selbe Wert den ich vor dem Teichwasserwechsel hatte. Nun war aber der Frust wieder mal ordentlich groß. Der Wasserwechsel war offensichtlich völlig umsonst (aber nicht kostenlos). Allerdings habe ich ja doch immerhin wieder an die 80mg Phosphat mit dem Wasser entfernt. – Irgendwie hat sich aber schon wieder die exakt selbe Menge im Wasser gelöst. Das sofort nach dem Neuauffüllen.
Habe jetzt im Frust gleich mal das ganze restliche PhosEx (3 Liter) reingeleert, hilfts nix, so schadets auch nix und wenn ichs jetzt nicht anwende, wann dann…
Werde den Po4 Wert die nächsten Tage nochmal messen, das letzte mal ging er auch erst nach ein paar Tagen runter. Allerdings hatte ich da deutlich mehr gemessen. Es ist und bleibt mir völlig unverständlich was sich hier abspielt…

Ich habe zwar mittlerweile viel dazu gelernt, was ich unter anderem Peter, Wikipedia und JBL verdanke, - recht herzlichen Dank an der Stelle - aber irgendwie bin ich momentan wieder an einem Punkt wo ich ziemlich anstehe

PS: Ach ja, jetzt weiß ich nunmehr auch endlich meine korrekte Teichgröße, die liegt bei 31m³. 37m³ waren beauftragt. Wieder was, was der Gartenbaufirma zwar wurscht sein wird, aber mir nicht ...
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: extrem hoher Phospatwert - Ursachenforschung und Abhilfe schaffen


Hallo Alex,

ich habe die ganzen Beiträge mit viel Interesse verfolgt. Und zwischendurch habe ich mich immer gefragt: was wäre, wenn Alex nie einen Po4-Test gemacht hätte?
Ich weiß jetzt leider nicht mehr, wie viele Fische du im Teich hast. Aber da du ja langsam schon mit den Nerven am Ende bist, kommt von mir jetzt mal ein ganz pragmatischer Vorschlag:

Da die Fische die einzigen Leidtragenden der vermeintlich schlechten Wasserwerte wären, versuche eine neue Heimstatt für sie zu finden. Dann kannst du viel entspannter an das ganze Problem herangehen:smoki
Und dann: hör auf zu messen
Lass es Winter und wieder Frühling werden:smoki

Und dann, vielleicht nächstes Jahr im Mai, schaust du dir an, wie dein Teich aussieht und überlegst dir, ob das wieder ein Zuhause für Fische wäre...mal ganz ohne Test.

Ich weiß, nach der ganzen chemischen Herumrechnerei mag das ein ziemlich seltsamer Vorschlag sein...aber er schont sicherlich deine Nerven ungemein

petra
 
AW: extrem hoher Phospatwert - Ursachenforschung und Abhilfe schaffen

Hi Alex!
Petras Vorschlag hat schon was für sich:
Abgesehen davon, dass den Fischen das bissl Phosphat völlig egal ist,
und die letzten Brachialwasserwechsel am Phosphatgehalt auch nix mehr geändert haben,
wachsen dir doch, obwohl 2,8 mg/l nach der gültigen Lehrmeinung maßlos überhöht ist,
seit geraumer Zeit keine Algen mehr (hussa!) und der Teich ist zum Anschauen.

Schaut so aus, als könntest du dir die Wasserwechsel (vorerst?) mal ersparen, nicht?
Alternativ könntest du jetzt submerse einsetzen - maßvolle Mengen, aber möglichst viele Arten!
Ich bin am Dienstag bis frühen Nachmittag in Ybbs an der Donau (am Bahnhof);
wenn du willst, kann ich dir einiges mitbringen.
Schick mir einfach eine PN mit deiner Tel.Nr.!
 

Benutzer, die dieses Thema gerade betrachten

Für die Nutzung dieser Website sind Cookies erforderlich. Du musst diese akzeptieren, um die Website weiter nutzen zu können. Erfahre mehr…