Hallo,
ich versuche es noch einmal zusammenzufassen:
In einem kleinen Teich von ca. 500 Litern Fische zu halten, ist deshalb nicht empfehlenswert, weil ich trotz Technikeinsatz Probleme haben werde, schädliche Umwelteinflüsse auszublenden.
Das wichtigste Argument ist sicherlich die Temperaturschwankung. Es ist nunmal so, dass ein kleines Becken schneller auf die Umgebungstemperatur reagiert, als eine großer Teich. Besonders, wenn es dann noch tagsüber reichlich Sonne bekommt, kann das Wasser Temperaturen erreichen, die den klassischen Kaltwasserfischen das Atmen ganz schön schwer machen.
Das sehe ich momentan auch so. Das werde ich aber in der nächsten Zeit im Auge behalten und, wenn ich darf, hier berichten
Das nächste Argument, ist die Größe der Fische, denn in den meisten Fällen dieser Art sprechen wir über Goldfische. Die haben normalerweise eine Größenerwartung von bis zu 30 cm. D.h. die können sich in so einer kleinen Wanne kaum noch umdrehen. Hinzu kommt: Die meisten Fische sind Schwarmfische, wir haben dann also nicht einen oder zwei sondern fünf oder sechs. Solche Fische haben auch keine Möglichkeit, sich in einem Minibecken zu verstecken, haben also wesentlich öfter Angstsituationen.
Das sehe ich auch völlig ein. Ich habe Schleierschwänze (noch ganz kleine) drin. Auch diese werden größer. Davür soll dann aber nächstes Jahr auch min. ein 1000er hin. (schon oft erwähnt). 2000 sollte aber auch noch klappen.
Nächster Punkt: Wasserqualität. Der klassische Miniwannen-Goldfischbesitzer füttert seine Fische oft und gerne, aber die Filtertechnik ist i.d.R. mangelhaft bis gar nicht vorhanden. Irgendwelche Pümpchen mit Schwämmchen reinigen das Wasser nicht. Und die meist mangelhafte Bepflanzung hilft da auch nicht weiter.
Ich habe in meinem Miniteich in der Sumpfzone und in der Flachwasserzone in etwa 30 -35 Pflanzen drin. Zu viel / zu wenig? Wird sofort geändert.
Pumpe und Filter: Es besteht ein Durchlauffilter mit 11 Watt UVC für 8000L Teiche ( 4000 L mit Besatz)
Und dann noch: Der Winter: Die letzten Jahre oft ein milder Geselle, dieses Jahr hat er jedoch heftig zugeschlagen - die Meldungen von toten Fischen zeigen dies. Was passiert: Der Miniteich friert durch.
Schnecken überleben das, Fische nicht.
Im Winter müssen die Fische mit ins Haus. Da kommen sie leider nicht drum herum.
Alternative: Mit Technik und Energie den Teich offen halten oder die Fische ziehen ins Winterquartier (und im Frühjahr wieder aus). Stress pur - denn sie wissen nicht, warum sie gefangen werden sollen. Für einen Fisch bedeutet gefangen werden gefressen werden. Sie haben Todesangst. Das tue ich einem Tier, dass ich liebe, nicht an. Gezwungenermaßen musste ich es aber - ich habe grade meine Fische umgesetzt, dieses panische Gezappel, dieses Versuchen, zu entkommen, und sei es auf die Gefahr hin, irgendwo auf dem Trocken zu landen. Panik pur. Nein danke. Nur im absoluten Notfall.
Da bin ich leider anderer Ansicht und schenke den Studien von Rose mehr glauben als anderen. Bitte jetzt nicht falsch verstehen: Ich "liebe" meine Fische, aber ich denke nicht, dass sie in der Lage sind zu denken und zu empfinden.
Was ich aber festgestellt habe: Im neuen, wesentlich größeren Teich schwimmen meine Fische wesentlich entspannter, ruhiger. Öfter auch mal neugierig an der Oberfläche. Und das trotz Katzen, die täglich den Bestand kontrollieren. In dem kleinen Becken waren sie bei jeder Bewegung am Teich sofort verschwunden.
Da sieht man mal wie "dumm" sie sind, bzw. wie intuitiv sie gesteuert sind. Ich halte meine Hand rein und sie kommen. Eine Katze hält die Pfote rein, sie kommen und werden herausgefischt. Merken tun sie es sich aber nicht, da die anderen Fische beim nächsten Katzenbesuch wieder fleissig zur Pfote schwimmen
Lieber Thomas,
sicherlich kannst Du mit Deinem Filter etc. einiges kompensieren, aber eben nicht alles. Und hinzu kommt, dass Du Dir mit den Schleischwänzen ja auch Fische ausgesucht hast, die erwiesener Maßen wesentlich empfindlicher auf Veränderungen, Stress etc. reagieren als ein klassischer 08/15-
Goldfisch.
Das sind alles plausible Erklärungen. Hierfür möchte ich dir auch danken und Einsicht zeigen. Stress verkürzt das Leben. So ist das, lässt sich aber manchmal nicht vermeiden. Ganz dummes Beispiel: Wenn wir nicht rauchen würden, uns nur gesund ernähren würden, viel Sport treiben und jegliche Art von Stress von uns weisen, würden wir auch deutlich älter werden. Naja, Stress, Angst und negative Erfahrungen kann man aus unserem Leben auch nicht streichen. Ohne jeglich Art von Stress gepaart mit super Umwelteinflüssen, Ernährung etc. wird ein Goldfisch evtl. 30 Jahre alt (ansonsten10-20 Jahre?) Bei uns sieht es doch auch nicht anders aus. So könnten wir 120 Jahre alt werden. Mit diesen Einflüssen werden wir aber nur 70-80. Daher werte ich das persönlich nicht so extrem wie einige von euch.
Deshalb stehen wir Deinem Projekt so ablehnend gegenüber.