Fischliebhaber ??? Auch für Nicht Mitglieder

AW: FISCHLIEBHABER ??? Auch für NICHT Mitglieder

Hi Jolantha,

was für negative Auswirkungen hat es denn, in der Aller ein paar Goldfische auszusetzen? Mal abgesehen davon, daß sie vermutlich relativ schnell als Raubfischfutter enden?

Gruß Ralf

:aua
Goldis und co können Krankheiten übertragen.

Überlege mal was KHV z.B. anrichtet.
 
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Schon klar. Theorie und Praxis.
Ich lehne es auch strikt ab, Zierfische einfach in der Natur auszusetzen das vorneweg. Fehlen die nat. Fressfeinde, treten sie in Konkurrenz mit anderen Arten.

In Bezug auf die Goldfische in Flüssen ist es m. M. keine Faunenverfälschung mehr, meines Wissens ist der Goldfisch eine Farbmutation des Giebel, der schon seit ewigen Zeiten in unseren Gewässern lebt.
Goldfische haben in unseren Flüssen eigentlich kaum eine Chance, längere Zeit zu überleben, allein schon wegen der Farbe.
Daher die Frage, welche Auswirkungen hat es in der Aller oder im Rhein Goldfische auszusetzen, ausser das man damit die Predatoren füttert, was für die armen Goldis natürlich bitter ist.
Aber grundsätzlich ist das ganz klar keine gute Idee, ich meine nur, in unseren Flüssen wirkt sich das nicht wirklich aus.
Gruß Ralf
 
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Moin,

bei uns hier in den umliegenden Tümpeln schwimmen auch massenhaft Goldis umher, von irgendwelchen Leuten ausgesetzt. Die Froschpopulation hat in den vergangenen Jahren stark darunter gelitten, ein Teich hier in der Nähe hatte immer viele Wasserfrösche...mittlererweile überlebt nichtmal mehr 10% der Nachkommen.
Solche Leute gehören meines Erachtens angezeigt, die Goldis (& anderes, das gleiche gilt für Gelb, Rotwangenschildkröten etc) aussetzen!
 
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Hallo,
ob der Goldfisch eine Mutation des Giebels ist oder nicht - darüber streiten sich noch die Gelehrten. Darum geht es aber auch gar nicht. Auch nicht darum, ob der Goldfisch nun schnell gefressen wird oder nicht.
Es geht darum, dass, wo ein Goldfisch sich ernährt, kein einheimischer Giebel mehr leben kann. Und das ist nur eins der Probleme. Wie viele Rotwangenschildkröten habe ich schon in öffentlich zugänglichen Teichen gesehen. Sie scheinen gut zu gedeihen. Das sie alles fressen, was in ihr Maul passt ist das Pech der einheimischen Fauna, die auf solche Fressfeinde nicht eingestellt ist.
Jeder natürliche Lebensraum ist ein fein aufeinander abgestimmter Kosmos. Und fremde Arten einzubringen ist wie die Lieferung von Waffen an eine der beteiligten Parteien.
Das betrifft nicht nur die Faune, auch die Flora. Wo z.B. die eingeschleppte Herkulesstaude gedeiht, gehen die einheimischen Pflanzen ein. Und mit ihnen auch die Insekten, die auf ihr Dasein spezialisiert waren.
Wie gesagt...ein Kosmos, deren Zusammenhänge lange noch nicht erforscht sind und in den man nicht eingreifen darf.
petra
 
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So ist es Petra!
Habe da meinen Besuch in der Münchner Reptilienauffangstation 2007 im Hinterkopf :aua
Grauenhaft was da so alles in der freien Natur "aufgelesen" wurde...
 
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Ja klar. Vollkommen richtig.

Ich betreue mit einigen Kollegen schon jahrelang ein Fließgewässer - Teilstück.
Wir kämpfen extrem mit den eingeschleppten Arten, insbesondere die Herkulesstaude, das indische Springkraut, etc.
Diese Arten besetzen eine Lücke und vermehren sich unkontrolliert, da haben wir kaum noch eine Chance.

Ähnlich verhält es sich sicher mit Goldfischen in kleinen Teichen, die dann den Lebensraum anderer Lebewesen bedrängen, oder bruträubern. Keine Frage.

Mir ging es nur darum, daß ausgesetzte Goldfische in der Aller sicher eine durchschnittliche Überlebensrate von einigen Stunden hätten.

Die Folgen halten sich also bei Fließgewässern, oder auch großen Seen in Grenzen.

In unserem Gewässer ausgesetzte Goldfische würden keinen Tag überleben. Wäre das nicht so, hätten wir überall und in jedem größeren Gewässer schon erhebliche und gut sichtbare GF Populationen.
So ist beispielsweise der Sonnenbarsch bedauerlicherweise in beinahe allen größeren Gewässern in D mittlerweile fest etabliert, das kann man vom GF nicht behaupten.

Ich habe auch schon mit Leuten diskutiert, die ich dabei beobachten musste wie sie ihre Goldis im Fluss entsorgen. Daher weiss ich, daß das leider sehr häufig so gemacht wird.


Grüße Ralf
 
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Hallo
Beim Goldfisch mag die Überlebensrate niedrig sein , beim Koi sieht`s schon anders aus.
Ab einer bestimmten Größe hat der in so manchem Gewässer kaum noch Feinde zu fürchten.
In unserem Dorfteich lebt schon seit 15 Jahren ein Koi unter den anderen , mittlerweile kapitalen Karpfen ( es wurden schon lange Zeit keine Fische mehr besetzt ) , der Koi hat nun 32 Pfund und wie seine normal gefärbten Kollegen schon einige Male den Weg auf die Abhakmatten der Angler gefunden. Ich seh da bis auf die Farbe kaum einen Unterschied zum normalen Zuchtkarpfen......
Darüber mögen sich hier einige aufregen , ich finde es ok - Puristen werden den Karpfen in unseren Gewässern eh komplett als "Invasor" ablehnen.

Gruß
Archie
 
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Ralf, ich gebe Dir ja recht, daß die Goldies in der Aller nicht lange überleben, aber ich habe die Auswirkungen hier bei uns in der Nähe im Naturschutzgebiet gesehen. Dort in dem Teich sind Unmengen an Seerosen, die dort entsorgt wurden, ebenso jede Menge Kois und Goldis, und dieser Naturteich war bald eine Kloake !
Erst nach einer Grundreinigung ist es wieder ein echter Naturteich geworden.
Ich werde mal schauen gehen, ob er das immer noch ist .
 
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Hi

Hat sich was mit Faunenverfälschung! Wo fängt sie an. Damhirsch, Mufflon und Fasan waren auch mal keine mitteleuropäischen Tiere. Sie wurden vom Menschen hergebracht und haben inzwischen Bürgerrecht erworben. Wasserpest war wirklich einmal eine Pest, fügt sich heute aber harmonisch in unsere Gewässer ein. Natürlich gibt es auch die anderen, missglückten Einbürgerungen: Kaninchen in Australien, Agakröte in Zuckerrohr-Anbaugebieten, amerikanische Krebse, Ochsenfrösche, Graskarpfen, Grau-Eichhörnchen in Europa. Im Garnelenforum gibt es eine inzwischen endlose Debatte, was man mit Libellenlarven machen sollte, die in Aquarien auftauchen. Da diese zuzsammen mit den gekauften Wasserpflanzen aus anderen Kontinenten stammen könnten, wäre es eine Faunenverfälschung, wenn man sie aussetzte, sind es aber einheimische Libellenlarven, sind sie geschützt und dürfen nicht getötet werden. Ist es auch Faunenverfälschung, wenn ehemals anderswo beheimatete Tiere oder Pflanzen von selbst einwandern/auftauchen? So sind Bisamratte, Nutria, Marderhund, Mink, Waschbär, Kanada- und Nilgans, Riesenbärenklau, Drüsiges Springkraut, Japanischer Knöterich mal mit mal ohne menschliches Zutun Neubürger geworden.
Was sollte der Mann mit den Goldfischen machen? Sie vergiften? Sie als Köderfische verkaufen oder verschenken? Sie selbst aufessen? Ich denke nicht, dass sie in einem Gewässer zu einem Problem werden würden. Barsch, Hecht, Zander und Waller werden deren Überhandnehmen schon zu verhindern wissen. Fauna und Flora sind und waren immer schon Veränderungen unterworfen. Ich sehe es als schlimmer an, wenn menschliches Tun Tieren eine Heimstatt nimmt, als ihnen eine neue zu geben.

MfG.
Wolfgang
 
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Hallo Wolfgang,
Weise gesprochen...
Ich sehe es als schlimmer an, wenn menschliches Tun Tieren eine Heimstatt nimmt, als ihnen eine neue zu geben.
Da ist, wie Anne auch eben schon geschrieben hat, die Umgebung wichtig.

Wenn es nichts gibt, was nachregulieren kann (seien es nun Pflanzen oder andere Tiere, die ggf. den Bestand dezimieren), dann geht ein lange gewachsenes System 'den Bach runter'.

Und das kann man glaub ich auch nicht als 'neues Zuhause' gut heissen.
 

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