Frage an die Moorbeet-Experten

AW: Frage an die Moorbeet-Experten

Hallo

Vielleicht klärt uns Stefan auf ;)
der hat ja Wasserspeicher , Nachlauf und eine fette Torfpackung .


vor allem letzteres scheint mir der beste Weg zum Erfolg

der Sauerstoffmangel der das Moormilieu auszeichnet ist doch umso stabiler
je mehr Speichervolumen das "Kunstmoor" hat .

mfG
 
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DAnke, habe alle Links gelesen.
tja, da ist wieder von einem Moorbeet die Rede, was 60cm tief ist oder so. Das kann ich nur an der einen Ecke machen. Sonst hab ich nur 20cm max..
Pflanzlistenlisten hab ich schon mehere gesehen, aber die waren meist zu umfangreich, sodass ich nicht weiss was ich nehmen soll bei meiner kleineren Fläche.
Die Karnivorenliste ist ganz gut. Kann mir denn noch jemand 3 Orchideen nennen und paar schöne sonstige mit blüten? Obwohl, da steht ja auch Moorpogonie oben drüber. Das ist ja ne Orchidee wie ich sehe *G*
 
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Hi Stefan,

ist ja nen richtiger Urwald geworden dein Moorbeet:D

@Michael
Das mit dem kaffeebraunen Wasser passiert nur wenn Du, wie ich anfangs, ein Moorbeet direkt auf die Teichfolie (Torf großflächig Kontakt mit dem Teichwasser hat) baust. Dann laugt sich durch Regen, Teichwasser, Schnee ect. so nach und nach der Torf aus und die Huminsäuren bleiben im Teichwasser (die braune Färbung bekommt man dann nur durch Wasserwechsel wieder raus, da sie sehr stabil ist:lala )

MfG Frank
 
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Hallo Stefan,

was ist das für eine Pflanze im Vordergrund deines "kümmerlichen" Moorbeetes ?
Sieht nach einer Vaccinium Art aus. :kopfkratz

Ansonsten sind es mal wieder die gewohnten "neidisch machenden" Bilder aus Toulouse. :D
Ich wohne halt doch in der falschen Ecke von Europa. :(
 
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Hallo zusammen,

ich weiß, ehrlich gesagt, nicht so genau, was das Abreißen des Wasserstromes hervorgerufen hat. Ich habe mich notgedrungen nicht mehr sehr intensiv um das Moorbeet kümmern können, nachdem ich einmal den Eindruck hatte, dass es « läuft ». Ich hatte noch unglaublich viel zu pfrickeln, bis meine Hütte so hergerichtet war, wie ich mir das gewünscht hatte. « Fertig » geworden bin ich eigentlich erst in diesem Jahr.

Natürlich aber habe ich ab und an nach dem Beet geschaut. Und siehe da, Schläuche abgeknickt, trocken und innen veralgt. Gereinigt, in einem Bogen verlegt, der ein Zusammenpressen ausschloss (weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll: Wie ein leerer Wasserschlauch eben, der lange in der Sonne liegt – er wird « platt »). Funktionierte zunächst, nach ein paar Wochen war der Schlauch wieder leer, das Moorbeet sehr trocken. Die elektronische Teichregulierung hatte ebenfalls nicht sehr lange gehalten, aber die Pumpe war und ist noch angeschlossen. Also die Pumpe manuell gesteuert und Wasser nachgefüllt. Ich könnte jetzt einen zuverlässig funktionierenden optischen Sensor zur Steuerung verwenden, werde das aber bleiben lassen, da wirklich nicht sehr viel und häufig Teichwasser nachzufüllen ist. Das geht natürlich nur aufgrund der riesigen Wasserspeicher, die ich verbaut habe. Ich würde deshalb in jedem Falle zu beidem raten, Wassernachspeisung und Speicher. Oder vielleicht ist die Formulierung doch zu stark: Ihr müsst selbst abschätzen, wie hoch der Wasserverlust in Deutschland ist. Ich neige nur eben zu Wasserspeichern, da das Moorbeet dann lange vom Winterregen zehrt, was die Notwendigkeit, mit Teichwasser nachzufüllen, minimiert. Mit dieser Aussage wird vermutlich auch Jens ganz gut leben können.

Darüber hinaus bitte nicht vergessen, dass Wasserspeicher in keinem Falle schaden, durchaus aber helfen, wertvollen Torf zu sparen. Davon sollte man nicht mehr als notwendig verwenden, denn ein Moorbeet hat keinen ökologischen Wert, ist « nur » schön und interessant. Eine gewisse « Mächtigkeit » des Torfes scheint mir unerlässlich, um die gewünscht sauerstoffarme Struktur des Substrates – insbesondere nach dem langsamen Setzen und Verdichten – zu erzielen.

Vielleicht noch ein paar Punkte aus der vorangegangen Diskussion:

Moorbeetpflanzen « überfressen » sich und bilden keine neuen Fallen mehr aus. Das halte ich, ehrlich gesagt, für ziemlich unwahrscheinlich. Ja, meine Sarracenien « überfressen » sich, was man an den randvoll mit Beute gefüllten Schläuchen erkennt. Das führt dann aber « nur » zu stellenweise faulenden Schläuchen (schwarze Flecken), nicht aber zu weniger Fallen. Wer sich daran stört, stellt einfach einen dünnen Halm in die Falle (mir persönlich würde das in einem Moorbeet jedenfalls besser gefallen als die ebenfalls empfohlene Watte), so dass die gefangenen Tiere wieder herauskabbeln können.

Klebefallen (und Venusfliegenfallen): Habe ich sehr reichlich im Moorbeet, sie verstecken sich aber tief im Sphagnum, man muss sie – obwohl zahlreich vorhanden – suchen. Ein Überfressen ist da noch unwahrscheinlicher als bei Schlauchpflanzen. Wenn weniger Fallen gebildet werden, nach anderen Gründen suchen ! Gewöhnt euch auch an den Gedanken, dass ein Moorbeet über die Zeit eher so aussieht wie meines jetzt – und nicht wie das, was ich vor drei Jahren angelegt habe.

Exoten : Machen viel Spaß im Moorbeet, benötigen aber hohe pflegerische Aufmerksamkeit (Winterpflege). Jedenfalls ich bin nach anfänglicher Begeisterung dazu übergegangen, mich auf heimische Pflanzen und solche zu konzentrieren, die ohne besonderen Schutz im Beet verbleiben können. Deren Vielfalt ist mehr als ausreichend, vor allem kommen sie problemlos mit dem Verdrängungskampf im Moorbeet zurecht. Die von Thomas Carow aufgeführten Arten sind (einschließlich der Darlingtonias, die sich bei mir sehr gut ohne Winterschutz entwickeln !) gut geeignet, mit Ausnahme vielleicht der meisten genannten Wasserschlauch-Arten, die bei mir jedenfalls trotz zahlreicher Versuche alle verschwunden sind. Einfach ausprobieren ! Abraten möchte ich grundsätzlich von Wollgras (Eriophorum) jeglicher Art, das wirklich nur sehr schwer unter Kontrolle zu halten ist. (Ausnahme: Man setzt es bewusst ein, da es auch wuchernd zu einem Erscheinungsbild beiträgt, das den Naturstandorten ähnelt.) An blühenden Begleitpflanzen kann ich empfehlen (leicht gruppiert): /Bletilla striata, Pogonien und Pleionen/, Moorastern und Moornelken/, Glockenheide (Erika, kommt fast sicher von allein)/, Gagelstrauch und Moorbirke (beide habe ich von Freunden geschenkt bekommen, sind nicht leicht im Handel zu finden)/, Moos-, Krähen- und Preiselbeeren/, Sumpfveilchen (auch wenn die bei mir von den anderen Pflanzen verdrängt wurden) sowie last, but not least, Sumpfjohanniskraut, ob virginisch oder nicht/. Wer sie bekommt, sollte auch Beinbrech einsetzen, ein Liliengewächs (Dank an Dirk Wörner für diesen Hinweis!), sowie Grasröte und Sphagnum-Knabenkraut (dito, ich selbst habe diese Pflanzen nie gefunden). Mit « richtigen » Orchideen (Knabenkraut, Frauenschuh) hatte ich im Moorbeet trotz anfänglicher Erfolge kein Glück – es hat sich bewahrheitet, was mir angekündigt worden war: Das wird nix. Und natürlich muss jeder für sich die Frage nach Sphagnum oder nicht entscheiden. Gedeiht es erst einmal, ist es schon sehr invasiv und bedroht die nicht so robusten Arten. Für mich stellte sich die Frage nicht: Sphagnum gehört für mich zu einem Moorbeet einfach dazu, es schafft eine leicht saure Umgebung und verhindert vor allem ein Austrocknen des Moorbeetes und auch die übermäßige Ausbreitung unerwünschter « Wildkräuter ». Denn immerhin: Ohne Sphagnum hätte mein Moorbeet, zwei Jahre auf sich gestellt gelassen, vermutlich deutlich schlimmer ausgesehen.

Ich werde den Thread weiter beobachten und versuchen, eventuelle Fragen zu beantworten. Wobei ich mich nicht als Experten bezeichnen möchte, es gibt hier im Forum Leute mit deutlich mehr Wissen und Erfahrung, z.B. Frank ( Knoblauchkröte) oder Eugen, ohne speziell jemanden hervorheben zu wollen. Mein Baubericht ging ja auch eher darüber, wie ein blutiger Anfänger, ohne jede Erfahrung, zu einem Moorbeet gekommen ist.

Beste Grüße
Stefan

P.S.: Hallo Eugen, Ihr seid ja schneller als... Jo, die Pflanze sollte eine eine Moosbeere (Vaccinium oxycoccus) sein.
 
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Michael Wüstenoase schrieb:
...tja, da ist wieder von einem Moorbeet die Rede, was 60cm tief ist oder so. Das kann ich nur an der einen Ecke machen. Sonst hab ich nur 20cm max..
Pflanzlistenlisten hab ich schon mehere gesehen, aber die waren meist zu umfangreich, sodass ich nicht weiss was ich nehmen soll bei meiner kleineren Fläche.

Ihr seid wirklich zu schnell... Ich weiss ja nicht, wie gross die "Ecke" genau ist, aber ein Moorbeet braucht durchaus nicht durchgängig die volle Tiefe zu haben. In den tiefen Bereich würde ich so viel Wasserspeicher wie möglich packen, das hilft allemal und scheint mir für Deutschland angemessen. Obenauf sollten 15 cm Torf reichen. Dann kann man die Sache mit dem Torf (oder einer kleinen Teichpumpe) immer noch machen. Übrigens: Der flache Bereich ohne Wasserspeicher wird nicht trockener sein. Willst Du nassere und trockenere Bereiche, musst Du mit Höhen und Tiefen arbeiten.

Vielleicht hilft Dir ja schon die Gruppierung, die ich anhand der "/" vorgenommen habe. Es wächst und wuchert dann eh alles zusammen, wenn Du nicht permanent hinterher bist. Und sooo klein ist Dein Moorbeet nun wirklich nicht.

Was mir jetzt auch noch einfällt: Vergesst nicht, einen geordneten Überlauf für euer Moorbeet zu schaffen !

Beste Grüsse
Stefan

P.S.: Beziehe auch immmer die Ratschläge von karsten. mit ein: Soweit ich weiss, hat erzwar kein eigenes Moorbeet (wenn er nicht zwischenzeitlich eine "echte" Sumpfzone an seinem Teich angelegt hat, aber ein erhebliches Wissen über "echte" Moore.
 
Schande über mich...

Oooopsss, jetzt habe ich mir die Fotos erst richtig angeschaut – bin ja bisher immer nur hinterhergehetzt. Ein Teich mit Moorbeetgraben soll das ja werden. Irgendwie war ich (fragt mich jetzt nicht, warum) immer davon ausgegangen, dass es etwas eigenständiges daneben werden würde. Wie sehen das die anderen ? Ich würde vermutlich Ufermatte zum Teich oder einen anderen Docht und eventuell noch zusätzlich einen Schlauch verwenden. Wobei: Das kann alles auch ein wenig zu nass werden – längst nicht alle Karnivoren mögen es so.

Die Hauptgefahr sehe ich bei Überschwemmen von Teich und Moorbereich bei schlechtem Wetter: Ich würde dafür Sorge tragen, dass der Teich nicht das Moor überschwemmen kann und bei schwerem Regen das Moor nicht in den Teich überläuft. Und natürlich können Pflanzen aus dem Moorstreifen ausbrechen, sollten aber unter Kontrolle zu halten sein. Hier gilt erst recht: Vorsicht mit Wollgras – das würde ich meiden wie die Pest !

Beste Grüße
Stefan
 
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@Stefan
Hallo, ich komme auch kaum nach (bin auch nicht immer am PC, aber jetzt :) ) ...möchte nur schnell sagen, das dass Moorbeet total abgetrennt ist durch den Betonwall!
Die Moorecke ist die Ecke die im Bild1 links unten quasi in Gedanken gebildet wird durch Spaten, braunes Überlaufrohr und Betonrand vom Teich (da liegt auch weiss folie grad rum)
https://www.hobby-gartenteich.de/xf/attachments/31616&d=1218619602

Genau dort wird noch ausgehoben und Folie kommt rein ...und dann geht das Moorbeet weiter am Weg entlang. Also alles vor dem Teichbetonwall. Der Überlauf sollte gross genug sein, damit der Teich nicht überschwappt ins Moorbeet. Wohin das Moorbeet schwappen soll muss ich noch überlegen, hmmmmmmmmmm. vielleicht über den Weg?
Den grossen Rest von Dir lese ich mir noch durch und kommentiere. Danke auf jeden Fall!
 
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Hallo,

irgendwann möchte ich auch ein Moorbeetexperte werden.
Bis dahin fange ich jetzt aber erst einmal bei 0 an.
Was ich bis jetzt zusammen habe ist der Platz wo das Moorbeet hin soll. So 5m² werde ich hinbekommen.
Das Dokument von Stefan hier im Forum habe ich natürlich schon gelesen und auf der Webseite von Herrn Wörner war ich auch.
So grundsätzlich ist klar wie ich es, in vorwiegender Anlehnung an die Dokumentation von Stefan, machen will.
Die Speisung des Moorbeetes soll auch bei mir über das Teichwasser erfolgen und zwar direkt aus dem Auslauf des Filters.
Es wird auch ein Wasserreservoir mit umgedrehten Behältern geben und das Moorbeet soll intermittierend beschickt werden.

Den Wasserpegel im Moorbeet habe ich vor ein wenig anders zu regeln.
Bei Niedrigststand schaltet ein Niveauschalter über ein Zeitrelais die Pumpe für das Moorbeet ein und nach eingestellter Zeit wieder aus. Anhand der eingestellten Pumpzeit, die Pumpe fördert ja immer den gleichen Durchfluss, kann ich den entsprechend zu erreichenden Pegel einstellen.

Meine Frage hierzu ist: Wie hoch darf der Wasserspiegel von der Überflutung bis zum niedrigsten Wasserstand absinken.
Ich hatte so an 10cm Verdunstung gedacht?
 

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