StefanS
Mitglied
- Dabei seit
- 14. Aug. 2004
- Beiträge
- 777
- Ort
- 31470
- Teichtiefe (cm)
- 1,10
- Teichvol. (l)
- ca. 60.000
- Besatz
- Keine !
Hallo zusammen,
in einem anderen Forum verkündet mal wieder jemand fröhlich, dass er einen Naturteich ohne Folie bauen will und kann. Begründung: Er hat Lehmboden und ein Probeloch gegraben - nach 30 cm stösst er schon auf Wasser
. Von den Mitgliedern bekommt er zwar alle möglichen Bedenken zu hören, doch sagt niemand deutlich, dass diese Wasser nun so gar nichts über die Höhe des Grundwassers aussagt und vermutlich reines Oberflächenwasser ist.
Speziell in Lehmboden stösst man auf wasserführende Schichten, die aber nicht vom Grundwasser, sondern vom Oberflächenwasser gespeist werden und deshalb auch von der Ergiebigkeit des Oberflächenwassers abhängig sind. Dass Grundwasser bis an oder bis knapp unter die Erdoberfläche kommt, ist zwar möglich, aber eher selten, selbst bei auch sonst "nassen" Grundstücken. Niemand, der - vor allem im Herbst/Winter - beim Graben auf Wasser stösst, sollte ohne weitere Nachprüfung davon ausgehen, dass nor ein grösseres Loch zu graben braucht und fertig ist der Teich (bei wirklichem Grundwasser wünsche ich übrigens viel Vergnügen bei der Arbeit...). Bevor man sich darauf verlässt, dass wegen hohen Grundwasserstandes (das kann man auch bei der Gemeinde erfragen einschl. möglicher Nutzungseinschränkungen) ein Teich ohne Abdichtung allein durch das Ausheben einer Senke entsteht, würde ich dringend empfehlen, eine mehrere Meter tiefe Probebohrung mit grossem Durchmesser auszubringen und diese zunächst einmal ein Jahr lang zu beobachten: Lehm hält Oberflächenwasser nur schlecht. Wasseradern haben im Jahresverlauf eine sehr unterschiedliche Ergiebigkeit. Und wenn man in grösserer Tiefe auf eine wasserdurchlässige Schicht stöst, ist zumieist auch Schluss mit der Herrlichkeit.
Nehmt mein Beispiel: Mein Grundstück ist ehemaliges Garonne Flussbett. Also Lehm mit groben (Fluss-)Kieseln. Wenn ich jetzt (im Winter und nach ergiebigen Regenfällen) im Garten ein 50 oder 60 cm tiefes Loch grabe, läuft das selbstverständlich voll Wasser. Selbst in den Spurrillen von LKWs versickert das Wasser nur sehr langsam, zumeist wird es von Regenfällen wieder aufgefüllt, bevor man das Absinken des Wasserstandes deutlich sieht. Grundwasser ?? Unfug, Grundwasser beginnt bei uns auf 6 Metern Tiefe, im Hochsommer auf ca. 7 Metern. Lässt sich über meinen Brunnen leicht feststellen. Das ist alles Oberflächenwasser, das eben nur sehr langsam versickert. Beim Ausheben meines Teiches entstand jedoch eine trockene (!) Grube, die dann durch heftige Regenfälle immer wieder mit bis zu 30 cm Regenwasser angefüllt wurde. Dieses ist jedoch innerhalb von 1 bis 2 Wochen immer wieder versickert. Ab Frühsommer ist übrigens eben jener Lehmboden betonhart, man kann ihm nur mit einem Bagger zu Leibe rücken, jeder Spaten, jede Sptizhacke und erst recht jede Motorfräse versagt kläglich (und manchmal selbst die Klauen an der Grabschaufel des Baggers). Aus meiner Sicht nur allzu verständlich, da ja kein Wasser mehr nachgeführt wird...
Dies nur als Hinweis, bevor auch hier jemand glaubt, er brauche nur ein 400 m3 grosses Loch zu buddeln und könne sich die Folie sparen...
Beste Grüsse
Stefan
in einem anderen Forum verkündet mal wieder jemand fröhlich, dass er einen Naturteich ohne Folie bauen will und kann. Begründung: Er hat Lehmboden und ein Probeloch gegraben - nach 30 cm stösst er schon auf Wasser
Speziell in Lehmboden stösst man auf wasserführende Schichten, die aber nicht vom Grundwasser, sondern vom Oberflächenwasser gespeist werden und deshalb auch von der Ergiebigkeit des Oberflächenwassers abhängig sind. Dass Grundwasser bis an oder bis knapp unter die Erdoberfläche kommt, ist zwar möglich, aber eher selten, selbst bei auch sonst "nassen" Grundstücken. Niemand, der - vor allem im Herbst/Winter - beim Graben auf Wasser stösst, sollte ohne weitere Nachprüfung davon ausgehen, dass nor ein grösseres Loch zu graben braucht und fertig ist der Teich (bei wirklichem Grundwasser wünsche ich übrigens viel Vergnügen bei der Arbeit...). Bevor man sich darauf verlässt, dass wegen hohen Grundwasserstandes (das kann man auch bei der Gemeinde erfragen einschl. möglicher Nutzungseinschränkungen) ein Teich ohne Abdichtung allein durch das Ausheben einer Senke entsteht, würde ich dringend empfehlen, eine mehrere Meter tiefe Probebohrung mit grossem Durchmesser auszubringen und diese zunächst einmal ein Jahr lang zu beobachten: Lehm hält Oberflächenwasser nur schlecht. Wasseradern haben im Jahresverlauf eine sehr unterschiedliche Ergiebigkeit. Und wenn man in grösserer Tiefe auf eine wasserdurchlässige Schicht stöst, ist zumieist auch Schluss mit der Herrlichkeit.
Nehmt mein Beispiel: Mein Grundstück ist ehemaliges Garonne Flussbett. Also Lehm mit groben (Fluss-)Kieseln. Wenn ich jetzt (im Winter und nach ergiebigen Regenfällen) im Garten ein 50 oder 60 cm tiefes Loch grabe, läuft das selbstverständlich voll Wasser. Selbst in den Spurrillen von LKWs versickert das Wasser nur sehr langsam, zumeist wird es von Regenfällen wieder aufgefüllt, bevor man das Absinken des Wasserstandes deutlich sieht. Grundwasser ?? Unfug, Grundwasser beginnt bei uns auf 6 Metern Tiefe, im Hochsommer auf ca. 7 Metern. Lässt sich über meinen Brunnen leicht feststellen. Das ist alles Oberflächenwasser, das eben nur sehr langsam versickert. Beim Ausheben meines Teiches entstand jedoch eine trockene (!) Grube, die dann durch heftige Regenfälle immer wieder mit bis zu 30 cm Regenwasser angefüllt wurde. Dieses ist jedoch innerhalb von 1 bis 2 Wochen immer wieder versickert. Ab Frühsommer ist übrigens eben jener Lehmboden betonhart, man kann ihm nur mit einem Bagger zu Leibe rücken, jeder Spaten, jede Sptizhacke und erst recht jede Motorfräse versagt kläglich (und manchmal selbst die Klauen an der Grabschaufel des Baggers). Aus meiner Sicht nur allzu verständlich, da ja kein Wasser mehr nachgeführt wird...
Dies nur als Hinweis, bevor auch hier jemand glaubt, er brauche nur ein 400 m3 grosses Loch zu buddeln und könne sich die Folie sparen...
Beste Grüsse
Stefan