Tanny
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- 60cm
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- Elritzen, Karauschen, Teichmolch, Kammolch, div Käfer, Wasserflöhe, div Frösche, div. Libellen, Blutegel und vieles was ich nicht kenne
Hallo allerseits,
dann fange ich mal an mit meiner Doku
Vorab ein paar Infos, wie es dazu kam, dass die Wildgartenpflege hier jetzt so stattfindet,
wie ich es dokumentieren werde:
Als ich vor 6 Jahren diesen Hof kaufte, habe ich mir damit einen Kindheitstraum erfüllt:
Raus aus dem städtischen Leben – rein in die Natur…
Als leidenschaftliche Reiterin und jemand, die sich der kleinbäuerlichen Landwirtschaft durchaus sehr verbunden fühlt, hatte ich mein Leben lang Diskussionen mit Umweltschützern, die die Ansicht vertraten: Pferdehaltung/Reiten/Landwirtschaft und Umweltschutz würden einander ausschließen.
Als Umweltschützerin hatte ich ebenso lange Diskussionen mit Pferdehaltern und Landwirten, die meinten, Umweltschutz würde ihre Existenz gefährden.
Ich wollte niemals glauben, dass das eine nur ohne das andere geht.
Als Kind liebte ich es, im Nutzgarten meiner einen Großmutter zu naschen.
Da gab es wirklich alles: Erbsen, Bohnen, Erdbeeren, Stachelbeeren, Salat, Kartoffeln,
Kirschen usw. usw. – alles schön in Reih und Glied – kein Unkräutchen verunzierte die schwarze Erde zwischen den Früchten und wenn ein Vogel an die Beeren wollte, wurde rechtzeitig ein Netz drüber gespannt.....
Zu Hause hatten wir einen großen Garten in dem wir spielten und „lebten“ – rund um den
Rasen gab es wunderschön blühende Stauden und in Form gebrachte Busche und Bäumchen.
Ich erinnere mich noch gut an die weniger geliebten „Arbeitseinsätze“ am Wochenende:
Rasen mähen und dabei Moos und Löwenzahn ausstechen, Unkraut jäten etc.
…und dann waren da noch die Zeiten, die ich bei meinen anderen Großeltern verbrachte.
Da gab es im Garten auch alles Mögliche zum Naschen. Aber da wuchs auch alles, was ich zu Hause als Unkraut auszupfte. Und dort gab es unheimlich vielfältiges Leben. Ich verbrachte viel Zeit mit meinem Opa in
Wald und Flur (er war auch Jäger) und er brachte mir die Natur so nahe, wie sie war, wenn
man sie Natur sein ließ.
Den Traum vom Landleben hatte ich damals schon. Allerdings mehr in Richtung:
„Später, wenn ich groß bin, dann will ich einen Ponyhof haben“
Erst viel später entwickelte sich langsam, was und wie ich heute denke und lebe.
Es wollte mir einfach nie in den Kopf, dass es nicht möglich sein soll, meine
Bedürfnisse (also z.B. Pferde halten, essen aus dem eigenen Garten, einen eigenen
Garten genießen) und auch Landwirtschaft in kleinem Rahmen zu befriedigen,
ohne, dass ich dafür alles Leben um mich herum (also die Natur) vernichten muss.
Beim Kauf dieses Hofes vor 6 Jahren war mein Ziel, mir selbst und anderen zu beweisen,
dass auch beides nebeneinander geht.
Die nächsten ca 1,5 Jahre verbrachte ich mit pflanzen von über tausend heimischen Büschen,
Sträuchern und Bäumen.
Überall entstanden – ich nannte sie „Biotopinseln“ zwischen genutzten Bereichen.
Also z.B. rund um den Reitplatz blieb ein 5 Meter Streifen, der mit Fichtensetzlingen bestückt wurde und verwildern durfte.
Hinter dem Trailplatz entstand ein 7-Meter Streifen, der mit einem 3-reihigen Knick versehen wurde. Zwischen den Tümpeln (die auch zu der Zeit entstanden) blieb die Fläche, die vorher beidseitig mit begrast wurde, als Brachfläche frei. Überall rund um die Beete im Garten, um den engl. Rasen und rund um die Koppeln entstanden freie Streifen, die verwildern sollten und mit heimischen Gehölzen und Wildblumensaat ihren „Start“ bekamen.
In den ersten 2 Jahren erlebte ich dann so manchen „Rückschlag“ in Form von „Unkraut“, das
schneller war, als meine kleinen Neuanpflanzungen (also immer frei sensen) oder Brachflächen, die ich mir schon so schön vorgestellt hatte, die nach 2 Jahren aus 3 Meter hohen Brennesselfeldern bestanden…und die "Blumenwiesen" waren auch mehr mit Rotstock übersäät und meine Blumensaat ging irgendwie nicht auf.
Dann bekam ich den „Agrarrebell“ von Sepp Holtzer in die Hand und verbrachte ein paar Tage und Nächte lesend…..….das war die Lösung:
Nicht NEBENeinander, sondern MITeinander mussten Natur und meine Nutzungswünsche
leben….und einander nützlich sein....
.
…ich stellte alles um und voila´ jetzt profitieren beide Seiten voneinander, ergänzen und nützen sich und ich habe noch nie so wenig Arbeit und so viel Nutzen mit und von diesem riesigen Grundstück gehabt, wie in den letzten 2-3 Jahren….und es wandern Tier- und Pflanzenarten wieder ein, die die Naturschutzverbände hier schon längst für verdrängt erklärt hatten ….
Ich werde zu dieser „Wildgartenpflege“, die in den nächsten Tagen so langsam anläuft hier
dann immer die jeweiligen Bereiche, die gerade „gepflegt“ werden mit vorher/nachher Fotos
dokumentieren und ein wenig erzählen, wie und warum die jeweilige Ecke so geworden ist, wie sie jetzt ist und welche „Irrungen und Wirrungen“ ich dort in der ersten Zeit erlebt habe
dann fange ich mal an mit meiner Doku
Vorab ein paar Infos, wie es dazu kam, dass die Wildgartenpflege hier jetzt so stattfindet,
wie ich es dokumentieren werde:
Als ich vor 6 Jahren diesen Hof kaufte, habe ich mir damit einen Kindheitstraum erfüllt:
Raus aus dem städtischen Leben – rein in die Natur…
Als leidenschaftliche Reiterin und jemand, die sich der kleinbäuerlichen Landwirtschaft durchaus sehr verbunden fühlt, hatte ich mein Leben lang Diskussionen mit Umweltschützern, die die Ansicht vertraten: Pferdehaltung/Reiten/Landwirtschaft und Umweltschutz würden einander ausschließen.
Als Umweltschützerin hatte ich ebenso lange Diskussionen mit Pferdehaltern und Landwirten, die meinten, Umweltschutz würde ihre Existenz gefährden.
Ich wollte niemals glauben, dass das eine nur ohne das andere geht.
Als Kind liebte ich es, im Nutzgarten meiner einen Großmutter zu naschen.
Da gab es wirklich alles: Erbsen, Bohnen, Erdbeeren, Stachelbeeren, Salat, Kartoffeln,
Kirschen usw. usw. – alles schön in Reih und Glied – kein Unkräutchen verunzierte die schwarze Erde zwischen den Früchten und wenn ein Vogel an die Beeren wollte, wurde rechtzeitig ein Netz drüber gespannt.....
Zu Hause hatten wir einen großen Garten in dem wir spielten und „lebten“ – rund um den
Rasen gab es wunderschön blühende Stauden und in Form gebrachte Busche und Bäumchen.
Ich erinnere mich noch gut an die weniger geliebten „Arbeitseinsätze“ am Wochenende:
Rasen mähen und dabei Moos und Löwenzahn ausstechen, Unkraut jäten etc.
…und dann waren da noch die Zeiten, die ich bei meinen anderen Großeltern verbrachte.
Da gab es im Garten auch alles Mögliche zum Naschen. Aber da wuchs auch alles, was ich zu Hause als Unkraut auszupfte. Und dort gab es unheimlich vielfältiges Leben. Ich verbrachte viel Zeit mit meinem Opa in
Wald und Flur (er war auch Jäger) und er brachte mir die Natur so nahe, wie sie war, wenn
man sie Natur sein ließ.
Den Traum vom Landleben hatte ich damals schon. Allerdings mehr in Richtung:
„Später, wenn ich groß bin, dann will ich einen Ponyhof haben“
Erst viel später entwickelte sich langsam, was und wie ich heute denke und lebe.
Es wollte mir einfach nie in den Kopf, dass es nicht möglich sein soll, meine
Bedürfnisse (also z.B. Pferde halten, essen aus dem eigenen Garten, einen eigenen
Garten genießen) und auch Landwirtschaft in kleinem Rahmen zu befriedigen,
ohne, dass ich dafür alles Leben um mich herum (also die Natur) vernichten muss.
Beim Kauf dieses Hofes vor 6 Jahren war mein Ziel, mir selbst und anderen zu beweisen,
dass auch beides nebeneinander geht.
Die nächsten ca 1,5 Jahre verbrachte ich mit pflanzen von über tausend heimischen Büschen,
Sträuchern und Bäumen.
Überall entstanden – ich nannte sie „Biotopinseln“ zwischen genutzten Bereichen.
Also z.B. rund um den Reitplatz blieb ein 5 Meter Streifen, der mit Fichtensetzlingen bestückt wurde und verwildern durfte.
Hinter dem Trailplatz entstand ein 7-Meter Streifen, der mit einem 3-reihigen Knick versehen wurde. Zwischen den Tümpeln (die auch zu der Zeit entstanden) blieb die Fläche, die vorher beidseitig mit begrast wurde, als Brachfläche frei. Überall rund um die Beete im Garten, um den engl. Rasen und rund um die Koppeln entstanden freie Streifen, die verwildern sollten und mit heimischen Gehölzen und Wildblumensaat ihren „Start“ bekamen.
In den ersten 2 Jahren erlebte ich dann so manchen „Rückschlag“ in Form von „Unkraut“, das
schneller war, als meine kleinen Neuanpflanzungen (also immer frei sensen) oder Brachflächen, die ich mir schon so schön vorgestellt hatte, die nach 2 Jahren aus 3 Meter hohen Brennesselfeldern bestanden…und die "Blumenwiesen" waren auch mehr mit Rotstock übersäät und meine Blumensaat ging irgendwie nicht auf.
Dann bekam ich den „Agrarrebell“ von Sepp Holtzer in die Hand und verbrachte ein paar Tage und Nächte lesend…..….das war die Lösung:
Nicht NEBENeinander, sondern MITeinander mussten Natur und meine Nutzungswünsche
leben….und einander nützlich sein....
.
…ich stellte alles um und voila´ jetzt profitieren beide Seiten voneinander, ergänzen und nützen sich und ich habe noch nie so wenig Arbeit und so viel Nutzen mit und von diesem riesigen Grundstück gehabt, wie in den letzten 2-3 Jahren….und es wandern Tier- und Pflanzenarten wieder ein, die die Naturschutzverbände hier schon längst für verdrängt erklärt hatten ….
Ich werde zu dieser „Wildgartenpflege“, die in den nächsten Tagen so langsam anläuft hier
dann immer die jeweiligen Bereiche, die gerade „gepflegt“ werden mit vorher/nachher Fotos
dokumentieren und ein wenig erzählen, wie und warum die jeweilige Ecke so geworden ist, wie sie jetzt ist und welche „Irrungen und Wirrungen“ ich dort in der ersten Zeit erlebt habe