Vom Gewitter und der Kahmhaut
Vor dem 14. Juni war die Welt noch in Ordnung: das Teichwasser wurde immer durchsichtiger, beim richtigen Sonnenwinkel konnte ich einen guten Meter tief sehen, das erste Mal in zweieinhalb Jahren seit der Fertigstellung.
Und dann kam ein heftiges Gewitter mit sehr starkem Regen. Das hatte zwar den Vorteil dass sowohl meine Zisternen wie auch der Teich wieder gefüllt wurden - aber einen Tag später war der Teich von einer grünlichen Schicht bedeckt, die erstens schon mal eklig aussah und außerdem das Schöne am Teich verschwinden ließ: die Spiegelung der Umgebung und der Sonne. Mir war gar nicht klar, wie wichtig das war - bis ich es nicht mehr hatte!
Was tun? Laut Internet erst mal abwarten, das legt sich nach ein paar Tagen bis Wochen wieder.
Ich also : warte.
Und warte.
Aber es verbessert sich nicht
Forum durchgestöbert : Tipps sind Oberfläche absaugen (würde das mit einem Nass-Staubsauger funktionieren?), Wasserspiel aufstellen.
Es sieht aus, als werden Freds über Kahmhaut kaum weitergeführt, also hat sich das Problem vermutlich jeweils schnell erübrigt?
Bei mir nicht. Erste Versuche, die Haut wegzukäschern, haben natürlich null Erfolg gebracht.
Dann bin ich dazu übergegangen, mit einem Schwamm (popeliger Haushaltsschwamm), das Wasser zu "filtern" dh über den Schwamm drüberzuwedeln. Das scheint auch tatsächlich zu helfen - so ein paar Minuten lang.
Dann habe ich mir überlegt dass die Kahmhaut vermutlich an irgendwelchen Nährstoffen liegt, die zu reichlich vorhanden sind.
Teilwasserwechsel ist leider nicht möglich: Wasserentnahme außer für den persönlichen Gebrauch ist im Sommer hier verboten, und ich möchte auch wirklich nicht wichtiges Trinkwasser für ein relativ unwichtiges Problem verschwenden, das nur mich stört.
Also habe ich beschlossen, einen Teil der reichlich gewachsenen Pflanzen zu entsorgen, wie auch einen Teil der Algen. Das
Hornblatt hatte sich extrem vermehrt und die unteren Teile waren gelb, ich denke dass denen das Licht fehlt und sie dann absterben. Also habe ich die Anfangsknospen behalten und den Rest raus.
Ich bin auch auf einem aufblasbaren Teil durch den Teich und habe mit dem Kescher versucht, Schlamm vom Boden aufzunehmen ohne runterzufallen.
Gar nicht so einfach! Ein paar Ladungen konnte ich auch rausbefördern. Es scheint nicht allzuviel Schlamm auf dem Boden zu sein, vermutlich dank Laubnetz und regelmäßigem Keschern.
Die Kahmhaut ist inzwischen einiges dünner geworden, ob das jetzt an meinen Maßnahmen liegt oder einfach Zufall - keine Ahnung.
Ich stehe jetzt jeden Tag im Teich und versuche einen Teil der Kahmhaut mit dem Schwamm abzuschöpfen, aber so wie es aussieht, bildet die sich immer wieder neu, also ist die Ursache nicht verschwunden.
Es ist schon ärgerlich, jetzt wo ich so schön durchsichtiges Wasser hätte, kann ich es gar nicht genießen, weil die Kahmhaut das versteckt.
Na ja, für nächste Woche ist öfters Regen angesagt, das hilft vielleicht, vor allem es wenn genug regnen würde, so dass der Teich überläuft.
Oder ich schaue mal nach einem solarbetriebenen Wasserspiel, das die Oberfläche bewegen würde.
Bis jetzt habe ich alle Gedanken an Technik erfolgreich verdrängt
PS lustigerweise ist ein kleiner Teil (vorne im Bild) von der Kahmhaut verschont geblieben. Immerhin das