Jetzt bedaure ich es doch glatt wieder, emotional reagiert zu haben. Bringt einfach nichts, deshalb wieder sachlich:
Es gibt durchaus Gründe, in Pflanzenteichen Körbe und Kübel einzusetzen. Und zwar dann,
- wenn man das ungehemmte Ausbreiten sehr expansiver Arten einschränken will
- wenn die Pflanzen sehr nährstoffreiches Substrat benötigen, der Dünger aber nicht in das Teichwasser ausgewaschen werden darf.
Im ersten Fall stellt sich die Frage, Korb oder Kübel. Dass Körbe - egal, wo - bei expansiven Pflanzen vor allem unter dem Gesichtspunkt der Stabilität und Festigkeit Probleme haben, dürfte gesicherte Meinung sein (z.B. bei Werner Wallner nachzulesen, von vielen Kollegen hier im Forum immer wieder betont und entspricht auch meiner Erfahrung: Die Typha minima am hinteren Ufer rechts ist schon im ersten Jahr aus dem mit Textileinlage versehenen Korb ausgebrochen).
Schwertlilien lassen sich allerdings in Körben gut halten. Auch haben Körbe leichte optische Vorteile gegenüber Kübeln, ausserdem würde ich auch die gummierten Sisaltöpfe hierunter fassen, die optisch noch am besten wirken. Die ohnehin geringere Festigkeit der Körbe wird nochmals herabgesetzt, wenn man deren Rand abschneidet. Kübel sind in der Tat erheblich stabiler und halten auch stark
wuchernde Pflanzen für lange Zeit auf (wenn die sich nicht über Samen vermehren...). Der Nachteil aller dieser Gefässe liegt allerdings darin, dass sich die Pflanzen in diesen Gefässen natürlich bis zum Rand ausbreiten und eine Kübelpflanzung selbst dann sehr deutlich auffällt, wenn das Gefäss selbst gut kaschiert ist.
Seerosen pflanzt man am besten in geschlossene Schalen oder Kübel - die Gründe hat Werner Wallner auf seiner HP einleuchtend dargestellt. Die winterharte
Gonnere wächst bei mir - dann natürlich ohne Düngung - frei im Teich,
tropische Seerosen und
Lotos in Schalen. Eine einfachere Sorte halte ich am Teichgrund ebenfalls in einem Kübel, weil ich ihre Aubreitung (im Gegensatz zur Gonnere) in engen Grenzen halten will.
Die Frage der Überwindung der stufenweise angelegten Pflanzenpodeste (und darauf hatte sich wohl erkennbar der "lesen"-Satz bezogen) hat mit der Frage Korb oder nicht Korb nur sehr wenig zu tun, sondern mit der Staffelung der Podeste und der Dicke der aufgebrachten Substratschichten.
Stellt sich die Frage, welche Vorteile nun Pflanzen in Körben und Kübeln bei Fischhälterung haben. Kommen die Fische schwerer an die Pflanzen heran, als wenn diese in einer Sumpfzone sitzen würden ? Wohl nicht. Natürlich können Korb-/Sockelkonstruktionen helfen, wenn man wegen steiler Wände ansonsten keine Pflanzen mehr unterbringen könnte. Aber warum das nicht gleich beim Teichbau mit berücksichtigen ? Das Auslichten/Einkürzen fällt bei Kübeln und Körben leichter - da aber gibt es keinen Unterschied zu Teichen mit oder ohne Fischbesatz. Die Pflanzen wachsen auch weder besser noch schlechter mit oder ohne Korb. Mit ganz wenigen Ausnahmen wüsste ich auch nicht, welche Bedingungen für die Fischhälterung optimal, für Pflanzen aber unzuträglich sind. Es interessiert mich aber, welche wunderschönen Seerosen denn in reinen Naturteichen wachsen, wenn sie dort nicht künstlich eingebracht werden (was m.W. wie deren Entfernung schlicht verboten ist).
Wo ich nun wirklich völlig anderer Meinung bin, ist, dass ich geringere Ansprüche an meinen Teich stelle als andere. Richtig ist sicher, dass ich nur einen Bruchteil an Technik will und brauche. Aber die Ansprüche
an meinen Teich sind mindestens gleich hoch wie bei einer vergleichsweise einseitigen Ausrichtung, begonnen bei der Vielfalt der Pflanzen, der Vielfalt der Tiere, dem möglichst natürlichen Aussehen des Teiches einschliesslich Rändern und Umfeld, dem Verbergen der Technik. Allerdings brauche ich auch keine Sicht bis zum Boden (auch wenn es diese fast immer gibt) um meine Ansprüche an die Wassergüte verwirklicht zu wissen.
Beste Grüsse
Stefan