PeterBoden
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Peters naturnaher Schwimmteich
Mit diesem Beitrag möchte ich den Bau meines naturnahen Schwimmteiches dokumentieren.
Diese Baudoku erscheint zunächst in einem Stück von der anfänglichen theoretischen Planungsphase bis zum heutigen Zeitpunkt, dem Setzen der Pflanzen.
Ich habe bisher auf eine ununterbrochene, zeitnah gestückelte Onlinedokumentation verzichtet, mein Real-Life erlaubt keine periodisch verfügbaren Zeitfenster welche für solch eine Arbeitsweise nötig sind. Der Hauptgrund war allerdings die Vermutung dass in der Bauphase allabendlich ganz einfach 'die Luft raus sein könnte', nächtliche Online-Sitzungen verlangen nach Aufmerksamkeit...
An dieser Stelle kann und möchte ich eine Frage stellen (aber sie auch sofort beantworten), eine Frage welche mich bei meinem Einstieg in das Fachgebiet der naturnahen Schwimmteiche gequält hatte und von der ich ausgehe das sie sich auch den einen oder anderen Neueinsteiger aufdrängt:
Schafft es eine Privatperson einen naturnahen Schwimmteich mittlerer Größe in Eigenregie erfolgreich zu planen und zu realisieren? Ist dies machbar?
Ich beantworte diese Frage von meiner Seite und vom heutigen Zeitpunkt aus mit einem eindeutigen
Ja.
Mittels der umfangreichen theoretischen Grundlagen von Fachbeiträgen (FB) aus diesem Forum, den vielen veröffentlichten Teichbeispielen und nicht zuletzt von den unzähligen Tipps und Erfahrungswerten der Forumsuser ist solch ein Projekt zu realisieren.
Die Planung
Mein Startpunkt, der Wunsch nach einem Schwimmteich, liegt von heute an etwa 18 Monate zurück.
Diese lange Zeitspanne bis zur jetzigen Realisierung ist meinem Real-Life geschuldet, Arbeitsrythmus, finanzieller Background und weitere, bautechnische Angelegenheiten spielten da eine Rolle.
In einem angenommenen Idealfall -Planungsbeginn in den Wintermonaten- könnte im Frühling bereits Baubeginn sein. Bei einem Neueinsteiger halte ich allerdings eine Mindestdauer der Planungsphase von 12 Wochen als untere Zeitgrenze.
Zur Überbrückung meiner langen, aufgezwungenen Wartezeit erfolgte bereits vor einem Jahr die geplante Anlage eines kleineren naturnahen Filterteiches.
Das frühe Kennenlernen der Einzelkomponenten von Vlies, Folie, Substrat und der Bepflanzung in einem Vorprojekt ist selbstverständlich hilfreich für spätere Tätigkeiten, als notwendig erachte ich es aber nicht. Zu empfehlen ist auf jeden Fall die Besichtigung artgleicher Teichanlagen, ich habe noch keinen Teichfreund entdeckt welcher solch einer Bitte nicht entsprechen würde.
So gerüstet konnte es an die Verwirklichung meines naturnahen Schwimmteiches gehen.
Es lag nicht nur die Baugenehmigung vor, darüber hinaus war ich sogar verpflichtet worden einen Teich als Ausgleichsmaßnahme für die von mir versiegelte Fläche vom Hausbau anzulegen.
In den Wintermonaten des Jahres 2009/2010 war ein erster Lageplan entstanden. Ganz einfach aus dem Bauch heraus, so wie ich ihn mir vorstellen konnte oder wollte. Jetzt kamen die Empfehlungen der o.a. Fachbeiträge ins Spiel, ich habe mich streng, eigentlich sehr streng an diese gehalten. Und das war gut so. Wahrscheinlich hätte ich heute keinen Ufergraben oder Kies im Teich oder noch schlimmer zu wenig Pflanzen.
Hier nur ein kleines Beispiel eines FB Einflusses wie er Einfluss auf das Gesamtbild des Teiches nahm:
Unbeirrbar wurde die maximal (!) mögliche Größe angenommen und vor Ort abgesteckt. Der Umriss des Wasserrandes wurde mit Gartenschläuchen simuliert, der Ufergraben wurde mit etwas Gartenkalk markiert.
Vorhandener Bewuchs durfte dem Wasser weichen, Umpflanzungen fanden statt und drei arg vergreiste Obstbäume ließen ihre Krone (die Stämme blieben stehen, der Bagger richtet so später weniger Flurschaden an).
Wichtig ist das am Ende das Gesamtbild stimmt, der Teich soll trotz maximaler gewünschter Größe in den Garten passen. So etwas kann man nicht einfach mal an einem Nachmittag erledigen, das ist ein Prozess welcher langsam und wiederholt reift.
Das Ergebnis:
Selbst dieses Bild ist während des Baufortschrittes noch zweimal angepasst worden (der Schwimmbereich war ursprünglich etwas länger, das Klärloch kleiner und die Insel wechselte ihren Standort), so etwas ist keine Schande.
Mit dem Frühlingsanfang 2011 war die Planung endgültig abgeschlossen, die finanziellen Mittel bereitgestellt, die wichtigsten Lieferanten ermittelt und der Tiefbauer hatte mich in seine Planung rechtzeitig eingetaktet.
Und ich hatte die Teichgrube mit einem Schnurgerüst abgesteckt.
Es konnte losgehen.
Mit diesem Beitrag möchte ich den Bau meines naturnahen Schwimmteiches dokumentieren.
Diese Baudoku erscheint zunächst in einem Stück von der anfänglichen theoretischen Planungsphase bis zum heutigen Zeitpunkt, dem Setzen der Pflanzen.
Ich habe bisher auf eine ununterbrochene, zeitnah gestückelte Onlinedokumentation verzichtet, mein Real-Life erlaubt keine periodisch verfügbaren Zeitfenster welche für solch eine Arbeitsweise nötig sind. Der Hauptgrund war allerdings die Vermutung dass in der Bauphase allabendlich ganz einfach 'die Luft raus sein könnte', nächtliche Online-Sitzungen verlangen nach Aufmerksamkeit...
An dieser Stelle kann und möchte ich eine Frage stellen (aber sie auch sofort beantworten), eine Frage welche mich bei meinem Einstieg in das Fachgebiet der naturnahen Schwimmteiche gequält hatte und von der ich ausgehe das sie sich auch den einen oder anderen Neueinsteiger aufdrängt:
Schafft es eine Privatperson einen naturnahen Schwimmteich mittlerer Größe in Eigenregie erfolgreich zu planen und zu realisieren? Ist dies machbar?
Ich beantworte diese Frage von meiner Seite und vom heutigen Zeitpunkt aus mit einem eindeutigen
Ja.
Mittels der umfangreichen theoretischen Grundlagen von Fachbeiträgen (FB) aus diesem Forum, den vielen veröffentlichten Teichbeispielen und nicht zuletzt von den unzähligen Tipps und Erfahrungswerten der Forumsuser ist solch ein Projekt zu realisieren.
Die Planung
Mein Startpunkt, der Wunsch nach einem Schwimmteich, liegt von heute an etwa 18 Monate zurück.
Diese lange Zeitspanne bis zur jetzigen Realisierung ist meinem Real-Life geschuldet, Arbeitsrythmus, finanzieller Background und weitere, bautechnische Angelegenheiten spielten da eine Rolle.
In einem angenommenen Idealfall -Planungsbeginn in den Wintermonaten- könnte im Frühling bereits Baubeginn sein. Bei einem Neueinsteiger halte ich allerdings eine Mindestdauer der Planungsphase von 12 Wochen als untere Zeitgrenze.
Zur Überbrückung meiner langen, aufgezwungenen Wartezeit erfolgte bereits vor einem Jahr die geplante Anlage eines kleineren naturnahen Filterteiches.
Das frühe Kennenlernen der Einzelkomponenten von Vlies, Folie, Substrat und der Bepflanzung in einem Vorprojekt ist selbstverständlich hilfreich für spätere Tätigkeiten, als notwendig erachte ich es aber nicht. Zu empfehlen ist auf jeden Fall die Besichtigung artgleicher Teichanlagen, ich habe noch keinen Teichfreund entdeckt welcher solch einer Bitte nicht entsprechen würde.
So gerüstet konnte es an die Verwirklichung meines naturnahen Schwimmteiches gehen.
Es lag nicht nur die Baugenehmigung vor, darüber hinaus war ich sogar verpflichtet worden einen Teich als Ausgleichsmaßnahme für die von mir versiegelte Fläche vom Hausbau anzulegen.
- von Anfang an stand fest: es wird ein naturnaher, möglichst technikfreier Schwimmteich
- die maximal mögliche Größe ermitteln, hier muss man emotionslos wie ein Roboter vorgehen, bei diesem wichtigsten Punkt benötigt man keinerlei Hilfe (und bitte keinen gutgemeinten Ratgeber!
- jetzt erst mit der Familie diskutieren, die Größe und die Lage im Grundstück festlegen, die Umrisse auf dem Grundstück abstecken, modifizieren und optimieren, Details werden sich bis zur Folienbestellung noch öfter ändern
- Schwimmbereich festlegen, Größenverhältnis zum Regenerationsbereich beachten
- Regenerationsbereich profilieren (Größe, Lage und Tiefen definieren, oh das dauert SMILIE)
- Terrasse bzw. Einstieg (Sitzposition oder Aufenthaltsbereich) vorsehen, Sichtfeld auf den gesamten Teich berücksichtigen
- Windrichtung beachten (Bewuchs des Gartenlandes)
- nicht vergessen: den Pflanzplan für den Regenerationsbereich erstellen (Wuchshöhe Sichtfeld!)
- Skimmer, Pumpe, Bachlaufposition planen, Stromversorgung der Pumpe!
- Größe und Lage des Ufergrabens festlegen
- Bepflanzung des Ufergrabens aussuchen (Saatgutmischungen), hier bereits an das anschließende normale Gartenland und die dort erfolgende Neubepflanzung denken
- das Substrat bestimmen, örtliche Bezugsquellen ermitteln
- Folie, Vlies, Matten: Bezugsquellen und Preise über WWW
- Wasserpflanzen: Bezugsquellen und Preise über WWW
- Speisewasserversorgung klären
- Überlauf planen
- Angebote zur Baggerstunde, evt. Erdtransport einholen
- Terminplanung mit der Baggerfirma, daran knüpfen sich alle anderen Liefertermine
In den Wintermonaten des Jahres 2009/2010 war ein erster Lageplan entstanden. Ganz einfach aus dem Bauch heraus, so wie ich ihn mir vorstellen konnte oder wollte. Jetzt kamen die Empfehlungen der o.a. Fachbeiträge ins Spiel, ich habe mich streng, eigentlich sehr streng an diese gehalten. Und das war gut so. Wahrscheinlich hätte ich heute keinen Ufergraben oder Kies im Teich oder noch schlimmer zu wenig Pflanzen.
Hier nur ein kleines Beispiel eines FB Einflusses wie er Einfluss auf das Gesamtbild des Teiches nahm:
Auf der Grundlage der Anfangsplanung wurde die Schwimmfläche angepasst und der Regenerationsbereich in L - Form erweitert. Die maximal lieferbare Folienbreite (in einem Stück) führte zu Änderungen in der unteren Ufergrabengröße, bei dem oberen Ufergraben war klar das die Folienbreite nie und nimmer reicht, es musste geklebt werden.StefanS schrieb:
...Schritt 2 >> Treffen Sie die grundsätzlichen Entscheidungen für Ihren persönlichen Teich :
o Lage im Garten (an der Sitzecke, in einem entlegenen Bereich des Gartens…)
o Individuelle Verhältnisse (sind Sie ggf. bereit/in der Lage, Gehölze zu entfernen, das Gelände zu modellieren? Sonnenscheindauer berücksichtigen… ggf. immer wieder einen Schritt zurückgehen!)
o Größe (je größer, desto besser) und Form. Bedenken Sie hier schon einmal ganz grob, dass eine bestimmte Tiefe auch eine Mindestgröße des Teiches erfordert: Zu steile Wände (Ausnahme: Koiteiche) sollten vermieden werden.
o Bachlauf (grundsätzlich ja/nein, Wasserfall, Wasserspiel, Länge/Breite/Verlauf…), Inseln, Brücken, Buchten… bei ausreichender Grösse ist alles möglich.
o Einpassen in das Gelände (Pflanzflächen, Stege, Sitzgruppen, Wege/Brücken)
Jetzt müssten Sie eigentlich wissen, wie Ihr Teich in der Draufsicht idealerweise aussehen soll. Planen Sie Ihren Traum, das Non-Plus-Ultra, denken Sie sich aber auch Alternativen aus. Die Anpassung an die finanziellen und rechtlichen Gegebenheiten erfolgt später!
Schritt 3 >> Planen Sie jetzt Ihren persönlichen Teich im Detail:
o Sammeln Sie alle kommerziellen Informationen, die Sie bekommen können, Wissen ist hier Macht! Alle Links, alle Hersteller, alle Kataloge. Schließen Sie nichts und niemanden von vornherein aus! Welche Technik gibt es, welche Materialien, welche Trends?? Was unterscheidet teuer von billig, was sind die Qualitätskriterien? Selbst wenn Sie den Teich später bauen LASSEN wollen – sie müssen informiert sein, um mitreden zu können. Wie wollen Sie sonst wissen, ob man Sie über den Tisch ziehen will ? Hier erwähnt, aber später erst ratsam: Holen Sie sich die Angebote von mindestens ZWEI Galabas (Garten- und Landschaftsbauer) ein – aber lassen Sie sich nicht überrumpeln und bleiben Sie kritisch! Am Ende dieser Phase sollten Sie über Unmengen an Informationsmaterial verfügen, das kaum noch zu fassen ist.
o Das Teichprofil, die Tiefe, Schrägen, Pflanzenpodeste, deren optische Wirkung, wenn sie erst einige Jahre bepflanzt sind, die Staustufen des Bachlaufs und gegebenenfalls des Wasserfalles und der Wasserspiele. Ufergraben und Uferwall, die Art der Saugsperre, Übergang zum trockenen Land. Bitte beachten Sie: Mit entscheidend für das Gelingen des gesamten Teiches sind geeignete Schrägen oder Steilwände und eine vernünftige Größe und Lage der Pflanzpodeste in der richtigen Höhe.)...
Unbeirrbar wurde die maximal (!) mögliche Größe angenommen und vor Ort abgesteckt. Der Umriss des Wasserrandes wurde mit Gartenschläuchen simuliert, der Ufergraben wurde mit etwas Gartenkalk markiert.
Vorhandener Bewuchs durfte dem Wasser weichen, Umpflanzungen fanden statt und drei arg vergreiste Obstbäume ließen ihre Krone (die Stämme blieben stehen, der Bagger richtet so später weniger Flurschaden an).
Wichtig ist das am Ende das Gesamtbild stimmt, der Teich soll trotz maximaler gewünschter Größe in den Garten passen. So etwas kann man nicht einfach mal an einem Nachmittag erledigen, das ist ein Prozess welcher langsam und wiederholt reift.
Das Ergebnis:

Selbst dieses Bild ist während des Baufortschrittes noch zweimal angepasst worden (der Schwimmbereich war ursprünglich etwas länger, das Klärloch kleiner und die Insel wechselte ihren Standort), so etwas ist keine Schande.
Mit dem Frühlingsanfang 2011 war die Planung endgültig abgeschlossen, die finanziellen Mittel bereitgestellt, die wichtigsten Lieferanten ermittelt und der Tiefbauer hatte mich in seine Planung rechtzeitig eingetaktet.
Und ich hatte die Teichgrube mit einem Schnurgerüst abgesteckt.




Es konnte losgehen.
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