Nitratdünger (NK) für Wasserpflanzen

Hallo Rüdiger,
noch einmal vielen Dank für die wie immer sehr ausfühlichen Beiträge.

Der Biotop-Dünger bleibt jetzt auf jeden Fall im Eimer. Ich hatte mir noch einen anderen Dünger, und zwar den "Macro Fit Basic" von BellVital besorgt, der auch für Fisch- und Pflanzenteiche empfohlen wird; bei einem Telefonat wurde mir bestätigt, dass kein Kupfer enthalten ist, aber was sonst noch alles drin ist, habe ich nicht herausbekommen.
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, versorgst du deinen Teich über Harnstoff mit dem erforderlichen Nitrat. Richtig?

In Punkto PH-Wert hat sich mal wieder die Aussage bestätigt: Wer viel misst, misst viel Mist!
Ich habe mir ein nicht ganz billiges PH-Messgerät von Voltcraft gekauft, dass dann einen PH-Wert von 8,8 angezeigt hat, obwohl die Stäbchen von Merck, genau nach Anwendungsvorschrift benutzt, nur 6,8 anzeigen.
Das Voltcraft-Gerät hat aber auch irgendwelchen Unsinn gemacht (Starke Anzeigeänderung durch Handauflegen!!!) und ist mittlerweile auf dem Rückweg zur Co...ad.
Der PH-Wert meines Teichwassers ist also immer noch unklar, wobei ich jetzt eher in Richtung basisch tendiere.
Mal sehen, was das Ersatzgerät macht.

So würde ich es machen.
Im Kies kann sich dann nach und nach was nach unten absetzen und du hast einen zusätzlichen „Biofilter“. Den musst du dann mal alle 5-10 Jahre reinigen. Und am besten den Bach immer laufen lassen. Außer im Winter.
Wegen des zu geringen Co2-Gehaltes im Wasser wollte ich den Bach eigentlich nur selten laufen lassen, um nicht noch mehr Co2 aus zu treiben. Das mit dem Biofilter ist mir nicht klar: Hier wird doch nichts mehr durchströmt, ähnlich im Pflanzsubstrat im Sumpfbereich.

Gruß
Gerd
 
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Der PH-Wert meines Teichwassers ist also immer noch unklar, wobei ich jetzt eher in Richtung basisch tendiere.
Mal sehen, was das Ersatzgerät macht.
Hilfe ! Fehler und "Bearbeiten" nicht mehr möglich!

Es muß natürlich alkalisch heißen!
 
Hallo,
Gerd alkalisch und basisch geht beides.
Langfristig gibt sich das, wenn du nicht allzu reinich bist und etwas Dreck im Teich lässt. Kurzfristig hilft eine CO2 Anlage oder Zucker.
PH messen ist murks. Bei der Arbeit bin ich mal wieder bei einem pH kontrollierten Verfahren: Jeden Tag kalibrieren und das sind teure Geräte und Elektroden, die Leute wissen, wie man damit umgeht. Wenn etwas nicht klappt ist trotzdem immer der erste Verdacht, dass die PH Messung falsch ist. Ich hab eigentlich immer PH Papier dabei.
Meinen Teich messe ich mit Tröpfchen 3 Sets pH 3 bis 10, 6 bis 7.6 und 7.6 bis 9. Ist natürlich übertrieben.

Viele Grüsse
Rüdiger
 
Hallo Rüdiger,
ich wollte nur sagen, dass mein Teichwasser doch wohl nicht so sauer ist, wie ursprünglich angenommen.

Zum Verhalten der Merck-MQuant-Teststrips (pH6,5-10):

Anwendung nach tel. Auskunft: Strips 2sec. ins Wasser tauchen, etwas abschütteln und innerhalb von 15sec. mit Farbkarte vergleichen.
Wenn ich so vorgehe, erfolgt keine Farbänderung, es wird immer pH=6,5 angezeigt, auch bei Leitungswasser pH = 7,2
Lasse ich die Strips ca. 15min im Teichwasser, stabilisiert sich die Farbe bei ~ 8
Den Farbvergleich habe ich immer bei Tageslicht gemacht; LED-Beleuchtung verfälscht das Ganz nach meiner Erfahrung etwas.
Die Strips sind relativ neu und nach Merck noch bis 2023 brauchbar.

Einfaches pH - Papier aus der Apotheke für Urintests verhält sich fast genauso.

Viele Grüße
Gerd
 
Nach meinem Langzeitversuch in Sachen Teich-Düngung möchte ich mich wieder mal melden.

Ich wollte eigentlich den Rat von Marion, meinen Teich mit Harnstoff zu düngen, 1 zu 1 umsetzen, hatte dann aber folgende Idee:

Wozu extra Harnstoff zu bestellen, wenn das fehlende Nitrat hier zum Nulltarif aus der Wasserleitung kommt. Ich lasse jetzt durch eine für die Tropfenbewässerung vorgesehene Düse ca. 50l Leitungswasser pro Tag in den Teich tropfen, was bei einem Nitratgehalt von ca. 20ppm etwa 1g / Tag ergibt; bezogen auf mein Teichvolumen von 8000l sind das, rein rechnerisch, eine Zunahme von 0,125ppm /Tag. Der JBL-Test zeigt jetzt irgendwas zwischen <0,5 und 1ppm an; der größte Teil wird offensichtlich verbraucht.
Die auch erforderlichen Mikronährstoffe gebe ich zusätzlich im 2-Wochen-Abstand zu und alle paar Tage etwas Zucker gegen den geringen CO2-Gehaltes im Wasser.

Der Erfolg ist deutlich zu sehen: Die vorher kümmenden Unterwasserpflanzen haben deutlich zugelegt; sogar die Pflanzen im Sumpf- und Flachwasserbereich scheinen davon zu profitieren. (Die Algen leider auch, aber in noch erträglichem Maß)

Nebenbei gleiche ich die Verdunstungsverluste komplett und den Abfall der Gesamthärte etwas aus und das ohne, dass der Wasserzähler im Keller was merkt.....

Aber eine Frage ist immer noch ungeklärt: Ist es sinnvoll, etwas Falllaub unserer großen Buche absinken zu lassen, um das Entstehen einer Mulmschicht in meinem neuen Teich zu beschleunigen oder doch besser das Laubnetz zu spannen?

Gruß
Gerd
 
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Hallo Gerd,
Ich nehme kein Laubnetz und hole das Laub schlampig raus.
Grade am Anfang ein bisschen drin lassen sorgt für Huminsäuren die sind gut für den Teich. Zuviel düngt zusätzlich und verfärbt das Wasser stark.

Deine Nitrat Idee ist gut. Andere nennen das Wasserwechsel. Ich glaube bei vielen Schwimm oder Naturteichen ist das auch der wichtige Effekt des Wasserwechsels: Nitrat rein und nicht Dünger rauszuholen. Ich fahre so, dass das Nitrat maximal leicht positiv anzeigt, da musst du aber auch einfach Erfahrung sammeln, wieviel dein Teich braucht.
Je nachdem, wieviel Laub in deinen Teich fällt, kannst du die Gelbfärbung durch einen grösseren WW im Frühling rausholen und damit den Nitratdünger reingeben.

Gruss

Rüdiger
 
Ich möchte meinen alten Beitrag zum Düngen von Unterwasserpflanzen noch einmal ausgraben.

Um die kümmernden Unterwasserpflanzen in meinem im Frühjahr neu angelegten Pflanzenteich zu düngen, habe ich durch permanentes Zuführen von nitrathaltigem Leitungswasser täglich (rechnerisch) ca. 0,12ppm Nitrat in das Wasser gegeben, und das mit durchschlagendem Erfolg:

Die Unterwasserpflanzen haben danach mit einiger Verzögerung deutlich zugelegt und sich bis jetzt sehr gut entwickelt. Der Nitratgehalt stieg bis auf ca.1ppm, ist aber jetzt, warum auch immer, wieder auf einen mit dem Tröpchentest nicht mehr nachweisbaren Wert (<0,5ppm) abgesunken. Das Wasser ist leicht grün, aber klar; der Grund in 1,1m Tiefe ist noch gut zu erkennen. Im Flachwasser sind einige wenige Fadenalgen-Stellen.

Zu der ganzen Düngerei habe ich nun noch folgende Frage: Bis wann sollte ich weiter düngen und wie lange sollte die Winterpause sein?
Hornblatt, Wasserpest, flutender Hahnenfuß usw. machen noch einen recht vitalen Eindruck, während die Sumpf- und Schwimmblattpflanzen schon deutlich einziehen.

Gruß

Gerd
 
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Rein aus der Beobachtung meines Teichs betrachtet. Ziehen aktuell alle Pflanzen nur noch marginale Mengen aus dem Wasser. D.h. wiederum, eine Düngung ist aktuell bei 15°C nicht mehr erforderlich. Dazu kommt die Düngung über reinfallende Blätter usw die ja auch noch Nährstoffe freisetzen. Alles was aktuell nicht gebraucht wird geht in den sich bildenem Schlamm. Um dort zu mineralisieren oder zu warten bis die Temperaturen wieder über die (vermutliche) Schwelle von ca. 10 - 15° steigen, wo verstärkt die Algen loslegen, erst ab ca. 15°C legen dann die höheren Pflanzen los um den Algen wiederum die Nahrung streitig zu machen.
Je nach Lichteinfall und Länge variiert das dann noch.
Aber wie gesagt, das sind nur meine, nicht wissenschaftlichen Beobachtungen :kaffee
 

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